Dr.Walz und das nachgewürzte ETF-Depot

  • Bei der Entnahmestrategie hat mich das 50/50 Portfolio mit Global Aggregate Bond ohne Währungshedge überrascht. Ich hätte da eher eine etwas höhere Aktienquote und vor allem mit Währungshedge erwartet.

    Mich auch. Ich muss das nochmal auf mich wirken lassen 😅

  • Gerade für einen Ruheständler mit Euro als Heimatwährung hat dieses 50/50 Portfolio aus ACWI IMI und Global Aggregate Bond unhedged ziemlich viel Währungskursrisiko.

    Ja, allerdings. Aber er meinte ja, dass er einen mit Euro Hedging nehmen würde. Ich finde man sollte immer ein wenig vorsichtig sein mit solchen Analysen, denn viele sind halt aus amerikanischer Sicht. Und das hast du ja auch bereits angemerkt, dass es für uns Europäer eben ein ganz schön großes Währungsrisiko wäre wenn wir das 1 zu 1 übernehmen würden. Das mag für die Amis sinnvoll sein. Auch vielleicht mit 50% Anleihenanteil im Portfolio. Aber die meisten Europäer werden ja irgendeine Art von gesetzlicher Rentenversicherung etc haben, so dass es vermutlich nicht sinnvoll wäre auch so einen hohen Anleihenanteil zu fahren.

  • Ja, allerdings. Aber er meinte ja, dass er einen mit Euro Hedging nehmen würde. Ich finde man sollte immer ein wenig vorsichtig sein mit solchen Analysen, denn viele sind halt aus amerikanischer Sicht. Und das hast du ja auch bereits angemerkt, dass es für uns Europäer eben ein ganz schön großes Währungsrisiko wäre wenn wir das 1 zu 1 übernehmen würden. Das mag für die Amis sinnvoll sein. Auch vielleicht mit 50% Anleihenanteil im Portfolio. Aber die meisten Europäer werden ja irgendeine Art von gesetzlicher Rentenversicherung etc haben, so dass es vermutlich nicht sinnvoll wäre auch so einen hohen Anleihenanteil zu fahren.

    Ah, die Aussage zu Euro Hedging ging an mir vorbei. Dann muss ich nochmal reinhören.

    Aber es gibt ja neben dem bekannten Renditereihenfolgenrisiko auch noch ein Währungsrisiko. Und ich bin der Ansicht, dass gerade in den ersten Jahren einer Entnahmestrategie auch diese Währungsrisiken reduziert werden sollten.

  • Saarlaender and Tomarcy

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  • Ich verstehe ehrlich gesagt den Nutzen dieser beiden Fonds nicht.

    Ich habe keinen von beiden aber man muss schon fairnesshalber einen längeren Zeitraum betrachten. Die aggregat bonds hatten die letzten Jahre ein hartes Dasein: Jahre lange Nullzinsphase. Es war klar, dass die Zinsen wohl eher steigen werden irgendwann als das es 5% negativzinsen geben wird. Ergo sind die aggregate bonds aufgrund des Zinsänderungsrisikos eben voll unter die Räder gekommen.

    Es gab aber auch andere Zeiten in denen mit Anleihen eine bessere Rendite erzielt werden konnte als mit Aktien ("das verlorene Jahrzehnt"). Auch sind viele kurze Zeiträume in Summe auch ein langer Zeitraum.

    Ich argumentieren nicht für aggregate bonds. Diese können für manche sinnvoll sein. Nur finde ich sollte man diese eben über einen längeren Zeitraum betrachten wie Aktien eben auch. Auch wenn ich mir in meinem Kopf das Szenario eher vorstellen kann, dass die Zinsen eher sinken als steigen werden, so dass man nach Abzug der Kosten und Steuern wohl mit dem aggregate bonds keine Realrendite erzielen wird. Ganz besonders unter Berücksichtigung der Hedging Kosten und auch künftig weiterhin Aktien die renditebringende Assetklassen sein wird.

  • Beide scheint es erst seit ca. 2019 zu geben. Was soll man da länger vergleichen? In diesem Zeitraum war wohl fast jeder Standard MSCI-World die wesentlich bessere Anlage.

    Die gibt es schon weitaus länger (in den USA). Wie indexfonds und etfs eben auch.

    Und keiner streitet ab dass seit ca. 2019 im Vergleich der MSCI-World der bessere Pick gewesen war.

  • Das ist ja genau meine Frage: warum hätte ich die seit der Verfügbarkeit bei uns nehmen sollen?

    Ich habe sie selber nicht und kenne auch niemanden der diese momentan empfiehlt. M.E. sind diese in der momentanen Zins- und Inflationslandschaft Geldvernichtungen. Gibt m.E. keinen Grund.

    Sinn können diese für institutionelle Investoren haben. Der norwegische Staatsfonds hält einen bunten Strauß von Staatsanleihen und Unternehmensanleihen weltweit. Institutionelle Investoren haben auch ganz andere Risiken und Verpflichtungen. Ich bin der Meinung global aggregate bonds machen für den privaten Investor in der Regel keinen Sinn.

  • Da sprichst du zum Schluss ein großes Wort gelassen aus.

    So ein Interview, welches eine ganze Weile lang sehr interessant ist, bekommt dann quasi in der letzten Minute den absoluten Tiefpunkt.

    So kann man das eben gerade nicht machen…

  • Wir hatten das Thema Global Aggregate Bonds ja bereits im Lifestrategy bzw. 60/40 Portfolio Thread. Wir sind hierzulande von Kommer, Finanztip, Walz und Co. eben sehr auf ein Risikoreich-Risikoarm Modell getrimmt. Im Kern habe ich dort ein weltweites Aktienportfolio das maximal diversifiziert ist und im Idealfall nur noch das allgemeine Aktienmarktrisiko (Beta) beinhaltet. Dafür erhalte ich als Schmerzensgeld die Equityprämie. Diese mitunter recht scharfe Suppe verdünne ich ggf. mit so viel an risikoarmen Anlagen (mit einer Realverzinsung von +/- null) wie ich an Vola ertragen kann damit die Suppe mir schmeckt. Das ist vielleicht nicht die perfekte Lösung, aber einfach und intuitiv umsetzbar. Das klassische 60/40 Portfolio oder 50/50 wie es im Video teilweise empfohlen wird, will hingegen Unkorrelliertheiten nutzen und eine positive Realrendite auch aus dem Anleihenteil erzielen. Daher werden dort auch Anleihen mit zum Teil signifikanten Zinsänderungsrisiken, Bonitätsrisiken und ggf. Währungsrisiken genutzt. Und dieses gesamte Portfolio wird dann in der Entnahmephase wiederum zu Beginn mit einem Cashpuffer kombiniert um das Renditereihenfolgerisiko zu verringern. Ich selbst tue mich schwer mit dieser Art von „risikobehafteten“ Anleihen. Das ist aber möglicherweise nur eine Folge der Empfehlungen der oben genannten Experten und auch des Null- und Niedrigzinsumfeldes der letzten Jahre. Aber mehr als Euro-Staatsanleihen hoher Bonität und kurzen Laufzeiten und Euro-Unternehmensanleihen Investmentgrade nutze ich nicht. Denn alles darüber hinaus ist mir einfach zu kompliziert und unübersichtlich. Einen Cashpuffer zu Beginn der Entnahmephase oder auch darüber hinaus halte ich jedoch so oder so für sehr sinnvoll.