Verlustvortrag Aktien

  • Hallo zusammen,


    ich habe vor sehr langer Zeit mal mit Einzelaktien gearbeitet und aus dieser Zeit einen Verlustvortrag von ein paar Tausend Euro aus dem Aktiengeschäft. Eigentlich wollte ich nicht mehr in Einzelaktien investieren, aber den Verlustvortrag kann man (wenn ich richtig informiert bin) auch nur mit Gewinnen aus Aktien verrechnen. ETF scheint hier nicht zu gehen. Richtig?


    Irgendwie wäre es schade, das nicht zu nutzen. Was meint ihr? Welche recht sicheren Aktien würdet ihr kaufen? Ich bin über 70. Es soll keine Anlage für die Ewigkeit sein, nur das nutzen dieses Verlustvortrags mit einem Verkauf nach einer gewissen Zeit.


    Grüße

  • Hallo zusammen,


    ich habe vor sehr langer Zeit mal mit Einzelaktien gearbeitet und aus dieser Zeit einen Verlustvortrag von ein paar Tausend Euro aus dem Aktiengeschäft. Eigentlich wollte ich nicht mehr in Einzelaktien investieren, aber den Verlustvortrag kann man (wenn ich richtig informiert bin) auch nur mit Gewinnen aus Aktien verrechnen. ETF scheint hier nicht zu gehen. Richtig?


    Irgendwie wäre es schade, das nicht zu nutzen.

    Verluste aus Aktien kann man ausschließlich mit Gewinnen aus Aktiengeschäften verrechnen.


    Wenn du dein Depot noch bei dem gleichen Broker/Bank hast, wo diese Verluste damals entstanden sind, werden diese Verluste mit neuen Gewinnen automatisch verrechnet.


    Ansonsten, z.B. bei Auflösung dieses Depots hattest du damals hoffentlich deine Verlustbescheinigung beim Finanzamt eingereicht. Ich unterstelle, dass dein Finanzamt diese (damaligen) Verluste dann auch entsprechend bescheinigt hat.

    Eine Anrechnung erfolgt dann in der Steuererklärung.


    Bleibt jetzt die Frage, mit welchen Aktien man möglichst schnell reich werden kann - sprich, was produziert "sichere" Kursgewinne?


    Tja, das wüsste ich auch gern und dann würde ich mitmachen, sofort.... :/ :/ :saint: :)

  • Du hast Glück, es gibt eine wirklich “geniale“ Möglichkeit für dich, diesen Verlustvortrag mittels einer konservativen Dividendenstrategie auszunutzen.


    Wenn du zum Beispiel Aktien der Deutschen Telekom AG oder von Freenet kaufst, kannst du alle Dividenden, wie jeder andere, ohne Abgeltungssteuer vereinnahmen.

    2024 galt das auch für Dividenden von Vonovia, Hensoldt, Jenoptik und LEG Immobilien.

    Welche Aktien 2025 außer der deutschen Telekom und Freenet infrage kommen, kannst du selbst recherchieren.


    Das kannst du jahrelang so machen, wenn du möchtest.

    Die Versteuerung dieser Dividenden erfolgt erst beim Verkauf der Aktien in dem der künstlich herabgesetzte Einkaufswert der Aktien für die Berechnung des Spekulationsgewinns herangezogen wird.


    Mit jeder Dividendenzahlung sinkt dein Einstiegspreis ab.

    Während jetzt andere beim Verkauf Steuern bezahlen müssen, auch wenn die Aktie gar nicht im Wert gestiegen wäre, kannst du deine Verluste der Vergangenheit hier gegen rechnen.

  • Du hast Glück, es gibt eine wirklich “geniale“ Möglichkeit für dich, diesen Verlustvortrag mittels einer konservativen Dividendenstrategie auszunutzen.

    Diese Behauptung stimmt leider nicht.

    Wenn du zum Beispiel Aktien der Deutschen Telekom AG oder von Freenet kaufst, kannst du alle Dividenden, wie jeder andere, ohne Abgeltungssteuer vereinnahmen.

    2024 galt das auch für Dividenden von Vonovia, Hensoldt, Jenoptik und LEG Immobilien.


    Welche Aktien 2025 außer der deutschen Telekom und Freenet infrage kommen, kannst du selbst recherchieren.

    Es gibt für eine Aktiengesellschaft durchaus die Möglichkeit, Dividenden nicht aus dem Gewinn, sondern aus Gesellschaftsmitteln der Firma zu bezahlen. Diese werden dann nicht versteuert, allerdings wirkt sich das auf den Einstiegskurs aus. Man kann damit in der Tat Auszahlungen (die wie Dividenden ausehen) in Verluste verwandeln. Das stellst Du richtig dar.


    Der Haken daran ist nur, daß das nicht reproduzierbar klappt (vor allem für die Zukunft nicht).


    Und das Kursrisiko der Einzelaktie hast Du natürlich trotzdem. Ok, die Deutsche Telekom hätte sich in den vergangenen Jahre gelohnt, mit der hätte man den Verlustvortrag auch ohne die Spezialverrechnung der Dividende nutzen können. Aber das weiß man immer erst hinterher.

  • Ja, ich habe den Verlustvortrag vom Finanzamt bescheinigt bekommen.


    Tomarcy wieso gilt das nur für bestimmte Aktien? Wie heißt die Verordnung?

    Da die Dividende der Deutschen Telekom in vollem Umfang aus dem steuerlichen Einlagekonto im Sinn des § 27 des Körperschaftsteuergesetzes geleistet wird, erfolgt die Auszahlung ohne Abzug von Kapitalertragsteuer und Solidaritätszuschlag.

    Bei inländischen Aktionären unterliegt die Dividende nicht der Besteuerung. Eine Steuererstattungs- oder Steueranrechnungsmöglichkeit ist mit der Dividende nicht verbunden.


    Die Ausschüttung mindert allerdings nach Auffassung der deutschen Finanzverwaltung die steuerlichen Anschaffungskosten der Aktien. Aus heutiger Sicht wird auch in den nächsten Jahren, die Ausschüttung aus dem steuerlichen Einlagenkonto erfolgen.


    Quelle: Deutsche Telekom


  • Da die Dividende der Deutschen Telekom in vollem Umfang aus dem steuerlichen Einlagekonto im Sinn des § 27 des Körperschaftsteuergesetzes geleistet wird, erfolgt die Auszahlung ohne Abzug von Kapitalertragsteuer und Solidaritätszuschlag.


    Die Ausschüttung mindert allerdings nach Auffassung der deutschen Finanzverwaltung die steuerlichen Anschaffungskosten der Aktien. Aus heutiger Sicht wird auch in den nächsten Jahren die Ausschüttung aus dem steuerlichen Einlagenkonto erfolgen.


    Quelle: Deutsche Telekom

    Man kann den beschriebenen Verlustvortrag Aktien mit jedem Aktiengewinn aufrechnen. Es ist zwar zu erwarten, daß viele Aktien steigen werden (so daß man mit deren Kauf den Verlustvortrag nutzen kann), ich kenne aber keinen sicheren Weg, eine Gewinneraktie auszuwählen. Es ist durchaus denkbar, daß man in eine Börsenbaisse hineinläuft, in der alle oder fast alle Aktien fallen.


    Dem TE wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als es auszuprobieren, wobei das übliche Kursrisiko des Aktienmarktes halt bleibt.

  • Du könntest auch eine der folgenden Aktien kaufen, die eher wie ein Fonds agieren (Holding) indem sie viele andere Unternehmen besitzen und damit relativ gesehen sicherer sind als andere Einzelaktien. Ob die Rechnung auf geht weißt man natürlich trotzdem nicht.

    - Berkshire Hathaway B
    - Danaher Corp.

    Das würde ich so machen. Je nach Höhe des Verlustes und je nachdem wann du das Geld wieder haben möchtest kann man sich mit Einzelaktien auch total verzocken, daher wäre es auch eine valide Lösung den Verlust einfach ewig stehen zu lassen...

    Vielleicht kann man die Aktienverluste ja in Zukunft doch noch irgendwann mit anderen Einnahmen verrechnen ^^


  • Vielleicht kann man die Aktienverluste ja in Zukunft doch noch irgendwann mit anderen Einnahmen verrechnen ^^

    Nun ja, Träume darf man haben.


    KaBe123 hat geschrieben, er(sie) sei über 70 Jahre alt. Wenn man selber noch was von den Verlusten "haben will" dann bleiben keine 100 Jahre mehr Zeit.

    Übrigens kann man diese Verluste auch nicht auf andere Personen übertragen oder vererben.

  • Das selbe Problem hab ich bei einem nicht mehr aktiv genutzten Depot auch, das ich aber nicht auflösen möchte. Demnächst kommt der Dezember Lohn mit Urlaubsabgeltung und eine der 4-5 wird es bei mir wohl für das Schneewitchendepot werden.


    Petroleo Bras BRPETRACNOR9 die sind relativ volatil. Anhand des historischen Kursverlauf irgendwo bei 6,50 einsteigen und evt. irgendwo bei 7,10 wieder raus.


    Fortis Inc. CA3495531079 ist vielleicht gerade jetzt günstig zum einsteigen.


    Die Commerzbank DE000CBK1001 könnte interessant werden, falls es kurz- oder mittelfristig zur feindlichen Übernahme kommt. Oder gleich die Unicredit IT0005239360 wo der Chart ab 2022 eigentlich toll aussieht und etwas fantasieren läßt.


    Amphenol A US0320951017 vielleicht noch...


    Man hat halt die Qual der Wahl und am ende laufen dann die Dinger besser, für die man sich nicht entschieden hat ^^

  • Du könntest auch eine der folgenden Aktien kaufen, die eher wie ein Fonds agieren (Holding) indem sie viele andere Unternehmen besitzen und damit relativ gesehen sicherer sind als andere Einzelaktien. Ob die Rechnung aufgeht weißt man natürlich trotzdem nicht.

    - Berkshire Hathaway B
    - Danaher Corp.

    Das würde ich so machen.

    Grundsätzlich ist das die bessere Idee als die Aktien mit den Dividenden aus Gesellschaftsmitteln. Haken an Deiner Idee ist der Währungseffekt. Gäbe es eine solche Aktie i, Euro-Raum, wäre das besser. Wenn es zu einer allgemeinen Baisse kommt, fallen solche Fonds-Aktien natürlich auch.