Entnahmestrategien mit Vermögenserhalt: Fixe Entnahme vs. Ausschüttungsstrategie

  • Es geht ja gerade nicht darum, was „der Brüller“ war, sondern dass man nicht völlig mittellos wird wenn sich der amerikanische Präsident irgendwann entscheidet, nicht nur Kanada und Grönland einzuziehen, sondern auch die von Ausländern gehaltenen Aktien amerikanischer Unternehmen (nur mal so als Beispiel)

    Das war ein bisschen schlecht ausgedrückt von mir. Mit ,,nicht der Brüller" meine ich ,,keine gute Diversifikation gewesen". Gold zum Beispiel ist während heftiger Krisen oft gefallen (auch während der Weltkriege) und konnte das Risiko nicht zuverlässig im Portfolio senken (von einzelnen Zeiträumen abgesehen).


    Welche Assets im welcher Höhe würdest du beimischen?


    (Ich habe mir das schon oft überlegt, bin aber noch zu keiner vernünftigen Lösung gekommen).

  • Das war ein bisschen schlecht ausgedrückt von mir. Mit ,,nicht der Brüller" meine ich ,,keine gute Diversifikation gewesen". Gold zum Beispiel ist während heftiger Krisen oft gefallen (auch während der Weltkriege) und konnte das Risiko nicht zuverlässig im Portfolio senken (von einzelnen Zeiträumen abgesehen).


    Welche Assets im welcher Höhe würdest du beimischen?


    (Ich habe mir das schon oft überlegt, bin aber noch zu keiner vernünftigen Lösung gekommen).

    Wenn ich jetzt zu den genannten oberen zehntausend gehören würde (und angenommen das Vermögen wäre völlig frei und nicht in Firmenbeteiligungen), dann würde ich wahrscheinlich 50% Aktien, 30% Immobilien, 20% Gold und anderes machen.


    Bei mir selbst (gehöre leider nicht zu den oberen zehntausend :P ) ist der Immobilienanteil selbstbewohnt + vermietet aktuell noch über 50%, durch weitere Investition in Aktien wird das aber - hoffentlich - in den nächsten Jahren auf ca. 1/3 sinken.

  • Mit ,,nicht der Brüller" meine ich ,,keine gute Diversifikation gewesen". Gold zum Beispiel ist während heftiger Krisen oft gefallen (auch während der Weltkriege) und konnte das Risiko nicht zuverlässig im Portfolio senken (von einzelnen Zeiträumen abgesehen).

    Da Notenbanken (laut einem Buch für Anfänger und Finanz-Laien wie mich) besonders auch an der (finanziellen und strategischen) "Diversifikation" interessiert sind (sowie an anderen Aspekten wie kein "Ausfall- bzw. Gegenpartrisiko", "Stabilität in Krisenzeiten" und "langfristiger Werterhalt" und "Inflationsabsicherung" (obwohl sie bezüglich Letzterem selbst für den Erhalt der Kaufkraftstabilität des Geldes verantwortlich sind ...) - wie in 2023 eine Umfrage unter den weltweiten Notenbanken ergab, zu den Motiven der Goldhaltung; im Rahmen World Gold Council "Central Bank Gold Reserves Survey").



    Würde ich - an Deiner Stelle als Experte - diese Deine klare Erkenntnis unbedingt und zeitnah einmal den Notenbanken rund um den Globus mitteilen. Dann können die sich (endlich) von den > 35. 000 Tonnen Goldbeständen (samt dem damit verbundenem Aufwand wie Archivierung, Lagerung, Bewachung, Opportunitätskosten usw.) trennen. Und jene Notenbanken, die in der letzten Zeit auch noch signifikant Gold zugekauft haben (endlich) damit aufhören.



    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Da ist so ein 60/40 Multi-Asset Ding mit einer wie auch immer gearteten automatisierten Auszahlung, sei es als Ausschütter oder als Thesaurierer mit Auszahlplan sicher keine dumme Idee. Vielleicht noch mit einem zusätzlich Cash- oder Sicherheitspuffer fürs gute Gefühl. Das ist dann eine Art Schmalspur-Vermögensverwaltung für halbe Millionäre im Ruhestandsalter. Vielleicht nicht perfekt, kostet aber auch nur 0,25% p.a.

    und warum muss es jetzt dafür ein 60/40 Multiassest Ding sein und kein 100% Welt ETF den man genauso automatisiert entsparen kann?

    Auch da muss man sich doch auch überlegen, wieviel man entnehmen darf, wo ist da der Unterschied? Und da 60/40 weniger Rendite bringt als 100% Aktien, dafür aber weniger schwankt, wird sich auch an der Entnahmequote nicht viel ändern, eher sogar geringer.

    Gibt ja auch sehr gute Studien, dass 100% Aktien sogar WENIGER riskant sind als 60/40,auch bzgl. Pleitewahrscheinlichkeit. Auch da finde ich Georg konsequent, der ja selber 100% Aktienquote fährt und das Stand jetzt auch nicht ändern wird im Alter.

    Aber es muss ja keine 100% Aktienquote sein, man kann sich ja nach belieben Cash dazu vorhalten, entweder fixer € Betrag oder auch %ual, je nach Affinität.

    Je mehr ich darüber lese und auch selber nachdenke, ist eine pers. "Risiko" Adjustierung über den Cashanteil doch völlig ausreichend, warum dann noch

    Nur wie will man in den Umschichten ohne massiv Steuern zahlen zu müssen da die meisten wohl mit einem Welt Aktien ETF unterwegs sind ?

    das kommt dazu...

  • Ich habe Deine Meinung dazu vernommen, werde Deinem Weg trotzdem nicht folgen und es wäre schön, wenn Du das endlich mal akzeptierst und mich deswegen nicht ständig persönlich angreifst.

    Akzeptieren muss ich gar nichts. Ich schreibe auch weiterhin was ich will..

    alles klar, Ich finde solche persönlichen Anfeindungen immer nur sehr störend in Foren-Diskussionen und hätte daher versucht das beizulegen


    aber dann akzeptierst Du es halt nicht und gehst mich weiter persönlich an.....wenn es Dich glücklich macht, dann mach das.

  • und warum muss es jetzt dafür ein 60/40 Multiassest Ding sein und kein 100% Welt ETF den man genauso automatisiert entsparen kann?

    Muss es auch nicht. Es ist einfach ein gutes Produkt für bestimmte Zielgruppen.

    Auf der reinen Aktienseite kann man - statt manuell MSCI World und MSCI EM zu kombinieren - bspw. einen MSCI ACWI nehmen. Oder statt zusätzlich manuell noch Small Caps, gleich einen MSCI ACWI IMI. Das ist dann die wohl höchstmögliche Aggregation in einem passiven Produkt auf der Aktienseite. Manche machen das lieber selbst mit Einzel-ETFs oder gar Einzelaktien. Aber nehmen wir an man hat den ACWI IMI. Dann kann man diesen noch manuell mit Anleihen kombinieren. Wenn man das nicht braucht da man 100% Aktien aushält, ist ja alles bestens. Dann braucht man weder einen Multi-Asset, noch sonst irgendwas anderes. Falls man doch Anleihen haben will, kann man statt ACWI IMI plus Anleihen alternativ auch einen Multi-Asset nehmen. Der aggregiert eben noch eine Ebene höher.

  • Das Video gibt einen guten Überblick über den aktuellen Stand der Kapitalmarktforschung zum Thema ,,Entnahmerate".


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  • Irgendwie beharrt jeder auf seine Entnahmestrategie, genau so soll/muss es auch sein. Jetzt kommt aber der Punkt es anderen genau so aufzuzwingen und genau das funktioniert so eben nicht. Jeder hat andere Prioritäten, Höhe der verfügbaren Anlagen, Bedarf monatlich/jährlich, Umgang mit Rücksetzern und so weiter. Weiterhin sind die festen monatlichen Einnahmen ein entscheidender Punkt, wenn das Sparguthaben nur für die schönen Dinge des Lebens genutzt werden, sieht die Welt doch anders aus als wenn davon auch die Pflicht-Ausgaben beglichen werden müssen. Jetzt kann man sich mit den verschiedenen Varianten auseinandersetzen und die für den jeweiligen Fall sinnvollste nutzen.

  • Die Effekte einer Beimischung von Gold, Immobilien, Private Equity usw. waren ja bisher nicht der Brüller. Kostenbereinigt schon gar nicht. Ea gibt natürlich immer Zeiträume in denen es funktioniert hat. Aber langfristig sind die Vorteile sehr dürftig.

    Das stimmt schon.

    Nur, wenn man den Lebenszyklus eines Menschen betrachtet ist langfristig eine Frage der Betrachtungsweise. Für einen Stein ist der Lebenszyklus eines Menschen sehr kurz.


    In der Realität scheinen insbesondere die ersten 10 Jahre der Entnahmephase kritisch für den langfristigen Erfolg der Entnahme zu sein. Das sind bei einem üblichen Menschenlebeben so 11% seines Lebenszyklus die letztlich darüber entscheiden ob das zumeist über einen weit größeren Teil des Lebens aufgebaute Vermögen bis zum Tod reicht.

    Und wenn ein weiteres Asset dann genau in diesen 10 Jahren einen möglichen Vorteil bietet ist das schon eine Überlegung wert.

    Und sei es nur eine Minderung der Volatilität des Gesamtvermögens, dass einen Anleger diese kritischen 10 Jahre besser schlafen lässt.