Ich gebe 70/30 auf. (M)eine Zwischenbilanz nach 5 Jahren.

  • Der Bullenmarkt wird so lange weiter geritten bis irgendwann die Musik aufhört und alle schnell versuchen, aus dem Raum heraus zu kommen.

    Man sieht die aktuelle Entwicklung bereits mit teils sehr wirren Ansätzen, die die Profis natürlich aufhorchen lassen.

    Aktuell steigt zum Beispiel die Apple Aktie wie verrückt weiter, weil die fast nichts in die berühmte KI-Technologie investiert haben.


    Für das „Nachwürzen und Beimischen“ muss niemand die überhöhten Kommer-Gebühren zahlen.

    Die Gier deutlich reduzieren und breit diversifizieren ist extrem wichtig.

  • Das geben auch die langfristigen Daten her.

    Für die Renditen der Vergangenheit kann ich mir nix kaufen. :/

    Lange Jahrzehnte war mal ein 60% Aktien und 40% Anleihe-Portfolio optimal (Das geben die langfristigen Daten her. :evil:).

    Nur ob in 30 Jahren dann auch noch ein 60/40 Portfolio optimal gewesen sein wird, weiß eben niemand. Und ein längerer Zeitraum spielt für mich schlichtweg keine Rolle (mehr)!

    Time will tell.

  • Für die Renditen der Vergangenheit kann ich mir nix kaufen. :/

    Lange Jahrzehnte war mal ein 60% Aktien und 40% Anleihe-Portfolio optimal (Das geben die langfristigen Daten her. :evil:).

    Nur ob in 30 Jahren dann auch noch ein 60/40 Portfolio optimal gewesen sein wird, weiß eben niemand. Und ein längerer Zeitraum spielt für mich schlichtweg keine Rolle (mehr)!

    Time will tell.

    Also bei den Faktoren bin ich anderer Meinung. Die sind nachgewiesen und können auch sachlogisch erklärt werden. Wir alle ,,glauben" ja an die Equity Prämie. Die ist auch sachlogisch erklärbar durch das hohe Risiko. Das gilt auch für die Size-Prämie z.B. Es kann praktisch gar nicht sein, dass langfristig ein höheres (systematisches) Risiko nicht prämiert wird. 30 Jahre benötigt es dafür nicht.


    Was mich interessieren würde ist, ob man wirklich mit einer (teilweise) Implementierung von einer BIP-Gewichtung oder einer anderen Form von ,,breiterer Aufstellung" eine MCAP-Aufstellung schlagen könnte. Risikoadjustiert bestimmt. Aber gesamt? :/


    Dass der Wind wieder dreht ist ziemlich sicher. Die Frage ist halt, ob der Wind bisher nicht ausreicht, um die Abwertungen zu kompensieren. Dazu habe ich noch keine Daten gefunden.

  • Dass der Wind wieder dreht ist ziemlich sicher.

    Ohne Frage wird sich der Wind irgendwann wieder drehen.

    Prof. Weber hat bei seinem ARERO ja eine BIP-Gewichtung des Aktienteils umgesetzt, da diese Gewichtung seinerzeit 'optimal' war (aus den Daten der Vergangenheit).

    Seither läuft MCAP der BIP-Gewichtung zusehends davon.

    Kommer setzt sich jetzt mit seinem ETF genau dazwischen. Sicher auch nicht falsch.


    Irgendjemand wird immer genau das optimale Ergebnis erzielen. Mir reicht aber auch ein brauchbares Ergebnis aus um mein Ziel zu erreichen.


    PS: 3 Faktoren habe ich ja in meinem Depot (EM=Risk Faktor, Small Cap und Momentum). Mit bisher eher mäßigem Erfolg. ;)

  • Prof. Weber hat bei seinem ARERO ja eine BIP-Gewichtung des Aktienteils umgesetzt, da diese Gewichtung seinerzeit 'optimal' war (aus den Daten der Vergangenheit).

    An den muss ich auch oft denken. Die BIP-Gewichtung wurde ja damals gewählt, weil sie anscheinend besser rentiert hatte. Das wurde damals auch so kommuniziert. Und Prof. Weber schätze ich so ein, dass der sowas nicht mal so nebenbei gewählt hat. Das haben sich die gut überlegt. Das Ergebnis (bisher) ist halt sehr überschaubar, weil so ziemlich genau seit Fondsgründung BIP gar nicht mehr funktioniert hat.


    Das ist auch beim Kommer-ETF ein Thema. Warum 50 BIP 50 MCAP? Ist das Willkür?


    Mich wundert, dass es zu diesem Thema kaum langfristige Daten gibt. Das würde mich echt interessieren. Fast alle Experten behaupten es, aber keiner hat langfristige Daten. Kann das sein? :/ Auch die weniger kommerziellen wie Walz gehen ja in diese Richtung...

  • Warum 50 BIP 50 MCAP? Ist das Willkür?

    Ich würde sagen: weil man schlicht nicht weiß, was langfristig besser sein wird und ausschließlich MCAP zu starken Konzentrationen führt (die bei Kommer aber durch andere Mechaniken ohnehin reduziert werden).
    BIP halte ich allerdings für willkürlich und ist m.E. nur eine von vielen Möglichkeiten anders als MCAP zu gewichten, in der Hoffnung Diversifizierung mit wenig korrelierten Assets zu erhalten.

    Mich wundert, dass es zu diesem Thema kaum langfristige Daten gibt.

    Wenn ich es richtig verstanden habe, gibt es Daten für den MSCI World nur bis in die 70er. Damit hätte man bis heute nur 2 voneinander unabhängige 25 Jahre Zeiträume. Daraus lässt sich eigentlich nichts belastbares ableiten...



    Bei den Faktoren sagt Kommer selbst, dass es Risikoprämien sind. Ein Smallcap-Value ETF müsste ein erheblich größeres Risiko als ein MSCI World haben und entsprechend langfristig outperformen. Das ist aber genausowenig ein free lunch wie ein gehebelter MSCI World und man braucht u.U. einen längeren Atem als die bisher veranschlagten 15 Jahre.

  • Bei den Faktoren sagt Kommer selbst, dass es Risikoprämien sind. Ein Smallcap-Value ETF müsste ein erheblich größeres Risiko als ein MSCI World haben und entsprechend langfristig outperformen. Das ist aber genausowenig ein free lunch wie ein gehebelter MSCI World und man braucht u.U. einen längeren Atem als die bisher veranschlagten 15 Jahre.

    Das sehe ich genauso. Und Faktoren machen eigentlich nur Sinn, wenn man schon 100% in Aktien investiert ist. Das habe ich auch nie verstanden bei Kommer. Er baut für seine Kunden in der analogen Vermögensverwaltung (auch für sich) Faktor-Portfolios auf und hält dann 20,30,40%,... in risikoarmen Anlagen, um die Vola zu senken. Wäre es da nicht besser einfach die Aktienquote leicht zu erhöhen und die deutlich größere Equity-Prämie einzusammeln?


    Ich habe es schon mal erwähnt: Ein Kommer-ETF ohne Faktoren, aber für 1/3 der Kosten wäre mir am liebsten. Die deutlich breitere Aufstellung gefällt mir. Ich bin auch gerne in small caps investiert und die kommen ja bei vielen breiten ETFs entweder gar nicht oder nur in homöopathischen Dosen vor. Dabei geht es mir nicht um die small-size Prämie, sondern die größere Anzahl der Unternehmen. Selbstbau mit mehreren Produkten ist halt immer so eine Sache. Ich bin einfach ein großer Fan von ,,so breit wie möglich" (....okay . . . das hört sich komisch an . . . ich meine bei ETFs ;) ). Eine bessere Rendite erwarte ich mir davon nicht. Aber ich meine schon, dass man risikoadjustiert besser fährt, wenn man nicht jeden Hype durchreitet . . .

  • Das ist auch beim Kommer-ETF ein Thema. Warum 50 BIP 50 MCAP? Ist das Willkür?

    Ja, mehr oder weniger schon, das hatte er mal in einem Interview gesagt. Er wollte eine Mitte finden zwischen MCAP und GDP. Letzteres bringe zwar nicht zwangsläufig mehr Rendite, aber verringere das Risiko, er betont ja immer das USA Übergewicht.

    Der 1% Cap in seinem Fonds ist auch Willkür, irgendwo wollte er eine Grenze setzen.

  • Ja, mehr oder weniger schon, das hatte er mal in einem Interview gesagt. Er wollte eine Mitte finden zwischen MCAP und GDP. Letzteres bringe zwar nicht zwangsläufig mehr Rendite, aber verringere das Risiko, er betont ja immer das USA Übergewicht.

    Der 1% Cap in seinem Fonds ist auch Willkür, irgendwo wollte er eine Grenze setzen.

    Ja das stimmt. Irgendwas muss man machen, wenn man Klumpenrisiken vermeiden will. Im Endeffekt ist alles Willkür. Andreas Beck macht es über Regionen-ETFs, die er nach Unternehmensgewinnen gewichtet. Das funktioniert natürlich nur näherungsweise, weil es da auch innerhalb der Länder erhebliche Unterschiede gibt. Aber was soll er auch machen? Will man es ganz genau haben, muss man jedes Unternehmen einzeln bewerten. Dann hauen die Kosten wieder rein. Irgendwo muss man eine Balance finden. Ich denke, dass Kommer und L&G bei dem ETF hin und her gerechnet haben. Eine hohe Diversifikation und eine Konzentration auf Faktoren ist eigentlich auch ein Widerspruch. Auch da muss man eine vernünftige Mitte finden.