3% Entspar-Strategie, wie Inflatin, bei kleiner werdendem Depotwert einbeziehen?

  • Warum sind 2500 € pro Monat im ersten Jahr viel?

    Ganz einfach: Weil das eine ganze Menge ist.

    Stand heute dürfte ich bei aktuell 3200 € netto doch nur ca. 1500 € Rente brutto bekommen. Da würden mir die 2500 € Entnahme monatlich vor Steuern helfen.

    Zu den momentan 1500 € Rente werden noch die Rentenpunkte von mindestens 15 Jahren dazukommen. Von Deinen aktuell 3200 € gehen noch Sparraten ab, die Du fairerweise vom verfügbaren Geld abziehen müßtest.


    Beim Entsparen entnimmt man dem Depot Erträge und Kapital. Die Erträge muß man versteuern, die Entnahme des Kapitals nicht, was die Steuerlast über die Gesamtauszahlung mindert.


    Habe ich schonmal erwähnt, daß es schätzungsweise 50 m Literatur zu Entnahmestrategien gibt? Auf Sicht von 30 Jahren kann man 3% von einem Kapitalstock entnehmen und braucht dafür noch nicht einmal einen Kapitalertrag. Nimm die Hälfte Deiner Million, leg sie festverzinslich an (zu beispielsweise 3%), das sind dann anfänglich 1,5% auf die Million. Dazu verbrauchst Du diese Hälfte. Damit kannst Du Deine Zielentnahme zum guten Teil bereits aus diesem festverzinslichen Teil entnehmen. Dieses Schema geht dann in Richtung 60:40.


    Da läßt sich also eine ganze Menge gestalten.


    Ich allerdings würde mir jetzt noch keine Detail-Gedanken über meine Lage in 15 Jahren machen. Was Du jetzt sparen kannst, kannst Du sparen. Welchen Kapitalertrag Du jetzt erzielen kannst, hängt von Deinem Entnahmeplan in keiner Weise ab.

  • Letztlich ist das aber doch auch Market Timing. Wer weiß schon, wann eine schlechte Zeit beginnt, ob und wann sie endet und ob das nicht noch gute Zeiten sind, im Vergleich zu der die noch kommt.


    Ich finde es dann sympathischer von Cash-Puffer in Größe von 5 Jahresbedarfen zu leben, um diesen regelmäßig aufzufüllen.

    Beim Entsparen ist es anders als beim Sparen.

    Mit Cashpuffer (mehrere Jahre Entnahmerate drin) entnimmt man vom Aktiendepot erst wieder, wenn der Kurs über dem ATH(x) ((x)= bei/vor Entnahmestart) liegt oder eben wenn der Cashpuffer leer ist. Dass ein leerer Cashpuffer wieder so groß aufgefüllt werden muss (bei Kurs über ATH(x)) sehe ich nicht. 1- 1 1/2 Jahre Puffer müssten nach 5 Jahren Entnahme reichen.


    Du kennst deinen zukünftigen Jahresbedarf aus dem Depot?

    Du Glücklicher, ich kenne ihn nicht.

    Ich kann rechnen:

    * 4% vom Anfangsdepotwert mit Inflationssteigerung sollten möglich sein, wenn es in den ersten 5 Jahren keinen Crash gibt. (Enddepotwert liegt dann zwischen 0 und mehreren Millionen)

    * Behavioral Finance gibt eine Formel, die wohl mehr Entnahme ermöglicht. (Enddepotwert liegt dann deutlich näher an 0) Aber ggf. auch jedes Jahr eine neue Kalkulation benötigt.


    Da ich nicht (bisher nicht) monatlich einen Zuschuß zur Rente benötige, sehe ich da Jahres-Entnahmewerte, die ich entnehmen kann, aber nicht muß.

    Ich will da nicht "gnadenlos nach Plan" entnehmen, und wenn ich das Geld nicht benötige wieder irgendwo anders sparen.

  • Ich habe ein wenig die Sorge, dass man aus Sorge, dass das Geld frühzeitig versiegt, doch wieder ins Sparen kommt.

    Da muss man mental radikal, meint: komplett umdenken!

    Bis zur Rente: Sparen was möglich ist. Ziel: max. Vermögen

    Ab Rentenbeginn: Ausgeben was möglich ist (Grenzen siehe #42) Ziel: Vermögen aufgebraucht/Pleite. :)

  • Dynamik wird sich dann natürlich nicht berechnen lassen.

    Für ein Jahr im Voraus läßt sich die Entnahme festlegen, bei flexibler Entnahme.

    Warum willst du jetzt schon genau wissen was du in 25 Jahren an Geld noch brauchst.

    Woher weißt du, dass du die Million zu Rentenbeginn erreichst?

    Woher weißt du wie lange du lebst?

  • Warum willst du jetzt schon genau wissen was du in 25 Jahren an Geld noch brauchst.

    Woher weißt du, dass du die Million zu Rentenbeginn erreichst?

    Woher weißt du wie lange du lebst?

    Du sagst es mit deinen Fragen: Zu viele Variablen.

    - Ich weiß nicht, was ich in gut 15 Jahren an Geld brauch

    - Ich weiß nicht, ob ich die Mio erreiche, hängt von vielen Faktoren ab.

    - Natürlich weiß ich nicht, wie lange ich lebe, mein Vater ist mit über 90 noch quicklebendig. Ich selbst kann morgen vom Auto erfasst werden


    Daher möchte ich bitte eine einfache Formel, die die vielen Varablen glättet.

  • Gibt es hier schon Menschen, die schon entsparen? Mich würden die Erfahrungen interessieren.

    Bin Mitte '22 damit angefangen. Aber das Depot wird (noch) nicht kleiner.

    20% in Tagesgeldpuffer

    80% in Fonds (davon 55% in ETF MSCI-all world & ACWI und 45% in alten Fonds auf MSCI-Kurs)


    Bin mit 10,2% Abschlag in Rente gegangen. Habe in die GRV ziemlich große Beträge wieder eingezahlt (Ausgleich für den Abschlag) und damit eine "gute", so wie ich es sehe auskömmliche Rente. Und somit bin ich auf den Inhalt des Depots nicht angewiesen. Die 500K sind für das was wir uns zusätzlich gönnen/leisten wollen und die Entnahmen entsprechend flexibel zu gestalten.

  • Beim Entsparen ist es anders als beim Sparen.

    Mit Cashpuffer (mehrere Jahre Entnahmerate drin) entnimmt man vom Aktiendepot erst wieder, wenn der Kurs über dem ATH(x) ((x)= bei/vor Entnahmestart) liegt oder eben wenn der Cashpuffer leer ist. Dass ein leerer Cashpuffer wieder so groß aufgefüllt werden muss (bei Kurs über ATH(x)) sehe ich nicht. 1- 1 1/2 Jahre Puffer müssten nach 5 Jahren Entnahme reichen.

    Das sagt mir auch, dass ich damit zu einem Horarberater oder/und zur Verbraucherzentrale muss. Besparen ist simpel, entsparen komplex.

    Du kennst deinen zukünftigen Jahresbedarf aus dem Depot?

    Du Glücklicher, ich kenne ihn nicht.

    Natürlich kenne ich ihn nicht. Letzlich ja grob die Rentenlücke, minis meiner jetzigen Sparrate. Nach den heutigen Stand bestünde da kaum Bedarf. Aber das gilt sicher nicht für den Rentenbeginn in grob 15 Jahren.

  • Die 500K sind für das was wir uns zusätzlich gönnen/leisten wollen und die Entnahmen entsprechend flexibel zu gestalten.

    Denke, das ist ein ziemlicher Luxus. Muss man sich da nicht zwingen, davon regelmäßig etwas zu verbrauchen? Ich habe für mich die Sorge, Geld später als Wert an sich anzusehen.

  • Du sagst es mit deinen Fragen: Zu viele Variablen.

    - Ich weiß nicht, was ich in gut 15 Jahren an Geld brauch

    - Ich weiß nicht, ob ich die Mio erreiche, hängt von vielen Faktoren ab.

    - Natürlich weiß ich nicht, wie lange ich lebe, mein Vater ist mit über 90 noch quicklebendig. Ich selbst kann morgen vom Auto erfasst werden


    Daher möchte ich bitte eine einfache Formel, die die vielen Varablen glättet.

    * Geh davon aus das je nach der zu erwartenden Rente ca. 500k - 1,5mio als Speicher reichen.

    * Geh davon aus, dass du davon im Mittel, je nach Entnahmeprozedur, 3,5% bis 4,5% jährlich entnehmen kannst.

    * Geh davon aus, dass wenn du bis zur Rente sparst und kein Geld wegschmeißt, du gut genug aufgestellt bist um nicht in Armut sterben zu müssen.

    Einfacher geht es nicht. :saint:

  • Das sagt mir auch, dass ich damit zu einem Horarberater oder/und zur Verbraucherzentrale muss. Besparen ist simpel, entsparen komplex.

    Es gibt schon einige Informationen im Netz und Büchern. Bis du in Rente kommst wird es wesentlich mehr Informationen zum "besten" Entsparen geben.

    Wenn Du bisher das Sparen gelernt hast, dann wirst du bis zu deiner Rente dich auch eingelesen haben und wissen wie DU entsparen willst.

    Das ist auch erlernbar.

  • Geh davon aus das je nach der zu erwartenden Rente ca. 500k - 1,5mio als Speicher reichen.

    * Geh davon aus, dass du davon im Mittel, je nach Entnahmeprozedur, 3,5% bis 4,5% jährlich entnehmen kannst.

    * Geh davon aus, dass wenn du bis zur Rente sparst und kein Geld wegschmeißt, du gut genug aufgestellt bist um nicht in Armut sterben zu müssen.

    Einfacher geht es nicht. :saint:

    500k bis 1,5Mio, 3,5 bis 4,5%.. Das muss ich schon noch genauer wissen. Wie gesagt, mit allen persönlichen Daten zum Honorarberater. Gibt doch für so etwas Fachberater. Soll mir sagen, wie ich das machen muss.

  • 500k bis 1,5Mio, 3,5 bis 4,5%.. Das muss ich schon noch genauer wissen. Wie gesagt, mit allen persönlichen Daten zum Honorarberater. Gibt doch für so etwas Fachberater. Soll mir sagen, wie ich das machen muss.

    Pass‘ nur auf, dass Du keine scheinbare Sicherheit und Erkenntnis suchst, die es in der Form und Klarheit nicht gibt.

  • 500k bis 1,5Mio, 3,5 bis 4,5%.. Das muss ich schon noch genauer wissen. Wie gesagt, mit allen persönlichen Daten zum Honorarberater. Gibt doch für so etwas Fachberater. Soll mir sagen, wie ich das machen muss.

    Solange du deine Zukunft nicht besser einschätzen kannst, und das hast du ja zuvor schon zugegeben, kannst du kein genaueres Ergebnis erhalten.

    Auch ein Fachberater weiß nicht wie lange du lebst, oder wie sich der Finanzmarkt, die Inflation oder die GRV entwickeln wird. Und gerade dann wenn du dann auch noch dein Vermögen auf Null entsparen willst, dann gibt es nur grobe Annahmen und die habe ich dir genannt.

    Wenn dir jemand anderes was genaueres sagt, kommt dieser aus der Zukunft, denn der kann dir dann aus seiner Vergangenheit berichten, die dann deiner eventuellen Zukunft entsprechen könnte.

  • Ich scheine genau das zu suchen. Ich mag es gern einfach. Je mehr man sich mit dem Thema befasst, desto komplexer wird es.

    !!! spare auf mind. 1 Mio€ !!! (mit Aktien ETF, kein Sparbuch)

    um die Entnahme kümmerst du dich dann frühestens 1 Jahr bevor du mit der Arbeit aufhören willst.

  • Ich hoffe, dass ich grob ohne auskommen. Muss ich mir aber ausrechnen lassen.

    Lies deine Renteninfo, die Du seit mind. dem 35 Lebensjahr (bzw. 5 Jahren Einzahlung) jährlich bekommen müsstest.


    Im Netz gibt es Rechner, um Dir aus der Bruttorente die Nettorente (nach heutiger Gesetzgebung) ausrechnen zu lassen.


    Alternativ mache einen Termin mit einem Berater der Deutschen Rentenversicherung (der Termin ist kostenlos und in der Regel sehr gut). Und wenn Du Partner/in und Kinder haben solltest und noch niemand die Erziehungszeiten für seine Rente aktiv hat gutschreiben lassen, dann hole das nach.


    Ich allerdings würde mir jetzt noch keine Detail-Gedanken über meine Lage in 15 Jahren machen.

    Ich habe das zum Glück mit Anfang 50 gemacht (leider erst dann) und dabei u.A. heraus gefunden, dass ich keinen Bedarf an der Mio im Depot habe. Der vorherige tausch Geld gegen Zeit ist mir wichtiger.


    - Ich weiß nicht, was ich in gut 15 Jahren an Geld brauch

    Wenn Du das (brauchen, nicht wollen) noch nicht abschätzen kannst, hat der ganze Rest der Überlegungnen auch keinen Wert.


    Wobei es natürlich auch Menschen geben mag, die sich mit Anfang 60 nicht darüber ärgern, dass sie ggf. viel zu viel Geld gespart haben, weil ihr Bedarf dann doch bei 1500€ und nicht bei 3000€/Monat liegt und sie noch nicht einmal wissen, was sie für sich selber sinnvolles mit dem übrigen Geld machen sollen. Spenden oder Verreben mögen einige auch als Sinnvoll ansehen, ich gehe dafür nicht arbeiten.


    Letzlich ja grob die Rentenlücke, minis meiner jetzigen Sparrate.

    Die Rentenlücke ist in der Regel das, was Du von den festen monatlichen Zahlungen zur Rente (also GRV und ggf. BAV oder private RV) zum nötigen Lebensstandard in der Rente fehlt.


    Bei mir fällt zur Rente vom aktuellen Netto erheblich mehr weg wie nur die ETF-Sparrate. Dafür ist mir auch schon klar, dass andere Dinge dazu kommen werden.


    500k bis 1,5Mio, 3,5 bis 4,5%.. Das muss ich schon noch genauer wissen.

    Wirst Du aber nicht, wenn Du mit Anfang 50 noch nicht abschätzen kannst, wie hoch Dein zwingender Finanzbedarf ist und wieviel Du davon aus Vermögen stemmen musst.


    Vielleicht sind bis dahin intelligent Entsparpläne bei den Banken verfügbar.

    Was ist für Dich Intelligent? Niemand wird Dir die Sicherheit geben können, dass das Geld nicht ausgeht, wenn Du ihn nicht dafür bezahlst und im statistischen Mittel die Wette für den Anbieter ausgeht (=Versicheurng). Dabei ist die Rendite für Dich in den meisten Fällen viel schleichter wie bei der eigenverantwortlichen Entnahme.


    Bevor ich mein Geld einer KI anvertraue, würde ich lieber den Teil, den ich nicht zwingend zum Leben benötige, in eine nicht so volatiles Anlage umschichten (z.B. Multi-Asset ETF/Fonds), dort mit etwas weniger wie der historischen Rendite dieser Anlage planen und dann einen einfache Entnahmeplan einrichten. Zur Not ist der dann früher zu Ende wie mein Leben, daher gilt das nur für den nicht zwingend benötigten Teil meines Vermögens.


    Wenn ich dann noch in der Lage sein werde, mehr Geld auszugeben, bin ich auch vorher gewillt, diesen Entnahmeplan zu überwachen und ggf. anzupassen.

  • Zitat von Fred_

    Die 500K sind für das was wir uns zusätzlich gönnen/leisten wollen und die Entnahmen entsprechend flexibel zu gestalten.

    Denke, das ist ein ziemlicher Luxus. ...

    Nee, wenn man da mal überlegt dass man ggf. pflegebedürftig wird, dann sind 500k€ nicht viel.

    ....Muss man sich da nicht zwingen, davon regelmäßig etwas zu verbrauchen? Ich habe für mich die Sorge, Geld später als Wert an sich anzusehen.

    Nee.

    Wie machst du das heute?

    Gibst du alles Geld jeden Monat aus, damit dein Konto auf Null kommt?

    Wenn du heute was "großes" haben willst, sparst du dafür.

    Wenn du später was "großes" haben willst, dann sparst du von deinen möglichen Entnahmen.

    Wenn du später nichts von deinem Ersparten verbrauchen willst, dann kannst du es immer noch verschenken oder später vererben.

    Du solltest immer daran denken: "Das letzte Hemd hat keine Taschen."

    Das motiviert dich dann beim Ausgeben. :)

  • um die Entnahme kümmerst du dich dann frühestens 1 Jahr bevor du mit der Arbeit aufhören willst.

    Woher soll ich wissen, wann ich aufhören will, wenn ich nicht weiss, ob ich mir das leisten kann? Mal von den Leuten abgesehen, die sich über ihre Arbeit definieren.


    Mein Wollen hat sich jedenfalls mit der Abschätzung einiger finanzieller Punkte massiv geändert.


    So lange ich auf mehr wie das schließen der Rentenlücke mit 67 spare (die ich dann aber auch beziffern kann), würde ich mir schon früher Gedanken dazu machen. Die Lebensumstände ändern sich dafür viel zu schnell.

  • Da kann ich euch auch nicht mehr helfen.

    Man muß da flexibel und dynamisch reagieren.

    Wenn du garnichts weisst, dann kannst du nur das übelste denken und dich entsprechend verhalten. :whistling: