100k anlegen

  • Hallo zusammen,

    ich habe nach einer Trennung und Hausverkauf ca. 100k cash auf dem Konto.

    Ich überlege, wie ich am Besten dieses Geld anlege.

    Zur Info: Eine vermietete Immobilie mit einem Restdarlehen von ca. 40k ist bereits da.

    Bisher keinerlei Investments in Aktien, ETF´s usw.

    In diesen turbulenten Zeiten traue ich mich nicht, mit 100k in einen ETF einzusteigen, wenn der möglicherweise nächste Woche 10% weniger Wert ist.

    Was würdet ihr mir raten?

    PS. Bin 42 Jahre alt

  • Hallo.


    Mit einer Einmalsumme in derart "wilden" Zeiten einzusteigen erfordert eine gewisse Abgebrühtheit, die man nicht unbedingt hat.

    Daher wäre ein Sparplan wahrscheinlich der verträglichere Weg. Langfristig wäre es eher unklug, den Aktienmarkt auszuklammern.


    Sind denn sonstige Puffer (allg. Notgroschen, Rücklagen für die Immobilie, ...) vorhanden?


    Das Darlehen vorzeitig abzulösen oder eine zusätzliche Immobilie in Angriff zu nehmen wären weitere Überlegungen.


    Ohne einen Überblick über Deine Gesamtaufstellung können die Hinweise nur sehr global gehalten sein.


    Hast Du denn eine Richtung, in die es gehen soll?

  • In diesen turbulenten Zeiten traue ich mich nicht, mit 100k in einen ETF einzusteigen, wenn der möglicherweise nächste Woche 10% weniger Wert ist.

    Sich in Zeiten mit günstigen Preisen nicht trauen zu kaufen und sich in Zeiten mit hohen Preisen trauen zu kaufen, ist sehr verbreitet bei Privatanlegern an der Börse. Aber nur dort.

  • celtictiger

    Solche Finanz-Entscheidungen setzen stets eine ganzheitliche Betrachtung voraus. Dazu fehlt es hier an Infos (Erfahrungen mit Geldanlagen ? Sonstiges freies Vermögen ? Schon bestehende Altersvorsorgeansprüche ? Adäquate Rücklage für Notfälle vorhanden ? Adäquate Rücklage für die Immobilie vorhanden ? Objektive und subjektive Risikotragfähigkeit definiert ? - um typische Beispiele zu nennen).


    Ansonsten ist das wie: Habe 100.000 € cash auf dem Konto - welches Auto ist das "richtige" für mich ?



    Bei noch vorhandenen Verbindlichkeiten sprich Schulden; siehe hier

    Restdarlehen von ca. 40k

    kann als erster Aspekt die vorzeitige teilweise oder gesamte Tilgung oder Ablösung immer eine Überlegung wert sein - soweit vertraglich möglich und/oder ohne VFE (Vorfälligkeitsentschädigung) überhaupt möglich.


    In der Konstellation

    Eine vermietete Immobilie

    muß das aber per se und automatisch nicht die beste Lösung sein (steuerliche Aspekte; Schuldzinsen sind in dem Fall (Vermietung) steuerlich absetzbar).


    Würde an Deiner Stelle vermutlich den Anlaß (Trennung/Hausverkauf) nutzen und mal eine Art der "finanzielle Gesamt- Bestandsaufnahme" zu machen samt Vermögensübersicht (abzüglich Verbindlichkeiten natürlich) und auch Altersvorsorge (samt der dazu hoffentlich vorhandenen finanziellen Ruhestandsplanung). Der Zufluss aus dem Hausverkauf sollte sich dann "organisch" in den Finanzplan und die zu Dir und Deiner Situation passende Asset-Allocation einfügen (auch in die Gewichtung "risikoarme" vs "risikoreiche" Anteile Deiner Mittel. Bei der Gelegenheit könnte man auch eine Art Versicherungscheck durchführen (mögliche Lücken, ggf. auch Überflüssiges, ggf. Optimierungen).


    Ein bißchen vermehrt in das Thema "private Finanzen" einlesen dürfte auch nix schaden.


    Man muß vor oben Gesagtem entscheiden, ob man überhaupt Mittel in Aktien schieben will. Dein noch "jugendliches" Alter von nur 42 Jahren gibt das vom Anlagehorizont auf jeden Fall her. Nächste Frage wäre dann, wieviel von den besagten 100k in Aktien fließen sollen. Dabei bedenken, daß auch andere Dinge (wie Altersvorsorgeansprüche und die vermietete Immobilie) zu Deinem Gesamtvermögen zählen und dies bei der Einstellung der Aktienquote berücksichtigen (bzw. der Asset-Allocation).


    Rein renditetechnisch ist es auf lange Sicht objektiv gesehen stets zu empfehlen (nach allen mir bekannten Untersuchungen) den für eine solche Anlage in Aktien vorgesehenen Betrag sofort und auf einen Schlag (als Einmalanlage) sprich in vollem Umfang zu investieren. Aus emotional-psychologischer Sicht (siehe oben: Stichwort subjektive Risikotragfähigkeit (Risikotoleranz) kann es dennoch im Einzelfall schonender und somit zielführender sein, den Einstieg in mehreren Tranchen über beispielsweise ein Jahr hinweg durchzuführen. Das könnte erst recht in so turbulenten Zeiten wie derzeit gelten (und für jemand mit ggf. wenig bis kaum Börsenerfahrungen).



    Gutes Gedanken und danach ebensolche Finanz-Entscheidungen wünsche ich !

  • Zeithorizont, Erfahrung, größere Verbindlichkeiten (z.b. Darlehenstilgungen)...alles oben schon genannte und entscheidende Aspekte für die Antwort der Frage....eigentlich wuerde ich empfehlen, dass du dich etwas zeit mit den Inhalten bei finanztip (website und YouTube) zu den Grundsätzen und fragen der Geldanlage am Kapitalmarkt beschäftigst. danach kennst du die fuer dich richtige Antwort...so ging es mir zumindest...VG!

  • Hallo zusammen,

    ich habe nach einer Trennung und Hausverkauf ca. 100k cash auf dem Konto.

    Ich überlege, wie ich am Besten dieses Geld anlege.

    Zur Info: Eine vermietete Immobilie mit einem Restdarlehen von ca. 40k ist bereits da.

    Bisher keinerlei Investments in Aktien, ETF´s usw.


    Wie immer bei sowas: Was ist der Plan?

  • Ich habe nach einer Trennung und Hausverkauf ca. 100k cash auf dem Konto.

    Ich überlege, wie ich am besten dieses Geld anlege.

    Girokonto?

    Eine vermietete Immobilie mit einem Restdarlehen von ca. 40k ist bereits da.

    Bisher keinerlei Investments in Aktien, ETFs usw.


    In diesen turbulenten Zeiten traue ich mich nicht, mit 100k in einen ETF einzusteigen, wenn der möglicherweise nächste Woche 10% weniger wert ist.

    Was würdet ihr mir raten?

    Keine Panik zu schieben.

    Dich nicht in der lokalen Sparkasse "beraten" zu lassen.

    Die wollen dort nur Dein Bestes (nämlich Dein Geld) und das verwaltest Du besser selber.


    Nimm Dir Zeit und lies Dich schlau, etwa mit diesem Buch:

    Hartmut Walz: Ihre Finanzen fest im Griff. Kostet 12 Euro, gibt es hier in der Stadtbücherei.


    Wenn Du Dir fürs Schlaulesen beispielsweise ein Vierteljahr Zeit nimmst, versäumst Du möglicherweise die Zinsen für dieses Vierteljahr, das macht hochgerechnet vielleicht 1% aus (oder 1000 € von 100.000 €), was ganz entschieden weniger ist, als wenn Du nun ohne tiefere Kenntnis in einer Abwärtsphase ETFs kaufst und am Tag (an manchen Tagen) 5% verlierst.


    Als temporären Aufbewahrungsort für Dein Geld halte ich ansonsten einen Geldmarktfonds für eine sinnvolle Lösung - aber dafür brauchst Du ja auch ein Depot, was Du möglicherweise noch nicht hast. Wie das geht, mußt Du Dir ja auch anlesen.


    Wenn Du das Geld mittelfristig nicht brauchst, ist die Börse sicher eine gute Idee. Wenn Du das aber selbst machen willst, solltest Du Dich erst einlesen (siehe oben). Und wenn Du gezielte Fragen hast, frag!

  • Nur am Rande

    Bundesanleihen oder Unternehmensanleihen von Top-Firmen.

    Eine solche konkrete Empfehlung (Gov. oder Corp.) Bonds ohne entsprechende weitere Infos zum Fragende finde ich nicht nur oberflächlich sondern auch wenig seriös.


    Wäre so als würde man auf diese Frage

    Ansonsten ist das wie: Habe 100.000 € cash auf dem Konto - welches Auto ist das "richtige" für mich ?

    mit einer einzigen Fahrzeug-Gattung (Beispiel: Limousine) als Lösung antworten (hier als einzige Gattung bzw. Anlageklasse eben Bonds).



    Dir nichtsdestotrotz weiter ganz, ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !