Meinung zu den beiden - ETFs iShares Core MSCI Europe - Vanguard FTSE All-World UCITS

  • Ich würde gerne wissen, ob man in die beiden ETFs so investieren kann oder ob es auf Dauer eine bessere Lösung gibt, weil diese sich ggf. überschneiden. Zur Zeit hält iShares Core MSCI Europe die Verluste von Vanguard FTSE in Grenzen.

    Ich habe folgende ETFs im Besitz.

    iShares Core MSCI Europe UCITS ETF EUR (Acc) ETF |A0RPWG|IE00B4K48X80

    und

    Vanguard FTSE All-World UCITS ETF USD Acc ETF |A2PKXG|IE00BK5BQT80

    Ich wollte jetzt nach und nach weiter ETFs kaufen, allerdings weiß ich nicht genau welches Verhältnis ich ansetzten kann/sollte.

    Festgeld ist vorhanden, soll mit einer Zinstreppe, aber so bestehen bleiben.

    Die nächsten Monate sollen monatlich etwa 1000€ in ETFs fließen.

    Danach wird die Summe aber deutlich reduziert werden, eher Richtung 300-400€ monatlich.

  • Definieren mal was du mit "besser" meinst. Mehr Rendite? Weniger Volatilität?

    Mit dem Vanguard FTSE All-World hast du m.E. einen sehr guten ETFs der die Industrieländer samt Schwellenländer nach Marktkapitalisierung trackt. Er deckt ca. 92% aller an der Börse investierbaren Aktien ab.

    Mit dem Europa ETFs gewichtet du eben die Länder anders und erhöhst Europa zu Lasten der restlichen Länder - besonders der USA.

    Er sorgt nicht für eine breitere Diversifikation, sondern nur für eine übergewichtung der bereits enthaltenen europäischen Aktien in deinem Gesamtportfolio. Kann man machen wenn man das möchte. Ob du damit besser oder schlechter fährst wissen wir eben erst in der Zukunft. Es gibt bekannte Stimmen die für eine höhere Gewichtung von Europa und Schwellenländer aussprechen ebenso wie es bekannte Stimmen gibt die sagen "Bleib bei der Marktkapitalisierung und überlassen es dem Markt selbst". Beide Seiten haben ihre Argumente. Von daher musst du für dich abwägen wie du das handhabst. Ich selbst bin im Team "Bleib bei der Marktkapitalisierung" weil es für mich so rational ist und eben zu mir passt. Wenn du aber denkst Europa wird besser laufen als die USA oder der USA Anteil ist dir zu hoch und du willst ihn senken: dann go for it! Alternativ wenn es dir mulmig ist: Asset Allokation anpassen (risikoreich zu risokarm ändern).

    Egal was du tust und wie du dich entscheidest: dein Handeln sollte jedoch nicht emotional und aus Angst oder Gier getrieben sein. Beides sind keine guten Begleiter.

    Eine breitere Diversifikation schafft man nach meinem Verständnis mit der Hinzunahme weiterer Assetklassen die sich anders verhalten als der Aktienmarkt. Das könnte Cash, Anleihen, Immobilien, Gold beispielsweise sein. Je was für den einzelnen Investor richtig ist. Denn es gibt nicht das richtige Portfolio sondern nur für den jeweiligen Investor das richtige Portfolio.

    Wie gewichtet du aktuell deine beiden ETFs in welchen Verhältnis?

  • Danke für deine Ansicht. Aktuell 1:1, danach wollte ich 800€ in Vanguard und 200€ in iShares Core MSCI Europe investieren.

    1 zu 1 wäre mir persönlich zu viel Europa. Denn wenn man sein Vermögen als ganzes betrachtet dann hat man (vermutlich) eh schon ein Klumpenrisiko Europa. Denn Tagesgeld, Humankapital, etwaige Rentenansprüche, ggf. Immobilie etc sind bei den meisten Deutschen ja in Euro/Deutschland/Europa. Da bin ich froh einen Teil meines Vermögens außerhalb zu haben.

  • Es kommt immer auf die gesamte Vermögenssituation an. @John Bogle hat das schon gut beschrieben, sollte auch noch eine Immobilie dein eigen sein, erhöht das den Europa-Anteil nochmals gewaltig. Leider haben die europäischen Länder nicht so einen großen Anteil an börsennotierten Unternehmen, da ist uns Amerika weit voraus, was unter anderem den großen Anteil, neben den Dickschiffen natürlich, in den weltweiten ETFs ausmacht.

  • Eine Immobilie besitze ich nicht, wird voraussichtlich auch nie passieren. Um großen Vermögensaufbau geht es mir nicht. Festgeld ist deutlich mehr vorhanden, als ich in ETFs angelegt habe, das wird von mir, nach Ablauf auch wieder in Festgeld und nicht in ETFs angelegt.

    Es waren jeweils etwa 2700€ in beiden ETFs, ist nicht all zu viel, aber jeder so wie er kann. ;) Die Gewichtung sollte, so wie ich das für mich geplant habe in Richtung Vanguard gehen. Der andere iShares ETF sollte nebenher laufen ggf. auch mit Gewinn aufgelöst werden.

  • Ich finde das ist bei der Portfoliogröße (nicht negativ gemeint) viel zu kleinteilig. Überlege dir dein Anlageziel, Anlagehorizont und die Aufteilung wie viel du investieren willst in den Aktienmarkt und wieviel du risikoarm in Tagesgeld/Festgeld etc anlegen möchtest.

    Ein Investment in Aktien ist ein Marathon kein Sprint. Du hast in den Europa ETFs investiert und redest schon ggf. von wieder auflösen. Das passt ehrlich gesagt nicht zusammen.

    Ich würde mir in deinem Fall wie oben bereits geschrieben die Einteilung überlegen was investiert werden soll und was nicht und dann entsprechend nur den Vanguard FTSE All-World von den beiden besparen bis erstmal ein wenig Fleisch am Knochen ist. Im Nachgang kann man dann immer noch Europa etc dazu nehmen wenn man will. Aber so ist das zu kleinteilig. Und erst recht würde ich es dann nicht 1 zu 1 machen.

  • Eine Immobilie besitze ich nicht, wird voraussichtlich auch nie passieren. Um großen Vermögensaufbau geht es mir nicht. Festgeld ist deutlich mehr vorhanden, als ich in ETFs angelegt habe, das wird von mir, nach Ablauf auch wieder in Festgeld und nicht in ETFs angelegt.

    Es waren jeweils etwa 2700€ in beiden ETFs, ist nicht all zu viel, aber jeder so wie er kann. ;) Die Gewichtung sollte, so wie ich das für mich geplant habe in Richtung Vanguard gehen. Der andere iShares ETF sollte nebenher laufen ggf. auch mit Gewinn aufgelöst werden.

    Ich vermute die Anlagen sollen für die Altersvorsorge sein und bis dahin ist noch viel Zeit!? Wenn dem so ist, bist du mit dem weltweiten Vanguard gut aufgestellt, der überwiegende Teil deiner Anlagen ist in Euro, damit schaffst du einen Ausgleich. Ich investiere schon mehrere Jahrzehnte und habe schon viele „gute“ Ratschläge bekommen, bin nach wie vor in einem weltweiten ETF unterwegs und habe es nicht bereut. Da ich jetzt schon mit der Auszahlung begonnen habe, ist ein 5jahres Bedarf im Geldmarkt ETF, der regelmäßig wieder aufgefüllt wird und gut ist. Letzteres spart mir das Hin und Her auf der Jagd nach dem besten Zinsen.

  • Überlege dir dein Anlageziel, Anlagehorizont und die Aufteilung wie viel du investieren willst in den Aktienmarkt und wieviel du risikoarm in Tagesgeld/Festgeld etc anlegen möchtest.

    Ich kann John Bogle hier nur sehr zustimmen: Diese Vorüberlegungen sollten ausschlaggebend für Deine finanziellen Entscheidungen sein.

    Ein Verältnis All-World - Europa von 1 : 1 finde ich persönlich auch zu hoch. Du hast aber auch schon angedeutet, dass Du zukünftig den All-World Anteil deutlich erhöhen möchtest. Also Dein Geld, Deine Entscheidungen. Meine Meinung: go for it! ;)

  • Es waren jeweils etwa 2700€ in beiden ETFs, ist nicht all zu viel, aber jeder so wie er kann. ;)

    ...und das finde ich besonders gut! Hier liest man ständig von 300K, 1.5 Mio. und ähnliche Kaliber, -zig Immobilien...

    Es gibt aber auch Mitleser, die nicht so viel Geld haben und sich so durchwursteln. Ich bin auch eher bei den kleineren Posten. Viel Glück beim ETF füttern 😉👋

  • ...und das finde ich besonders gut! Hier liest man ständig von 300K, 1.5 Mio. und ähnliche Kaliber, -zig Immobilien...

    Es gibt aber auch Mitleser, die nicht so viel Geld haben und sich so durchwursteln. Ich bin auch eher bei den kleineren Posten. Viel Glück beim ETF füttern 😉👋

    Jeder hat einmal klein angefangen. Und viele kleine Schritte sind in Summe ein sehr großer Schritt. Besonders wenn man bedenkt dass erfolgreiches Investieren ein Marathon ist und kein Sprint 🙂

  • Gewichtung nach Marktkapitalisierung hat schon einige Nachteile und eine regelbasierte andere Gewichtung würde ich auch nicht als Wette bezeichnen.

    Genauso kann man sich auf den Standpunkt stellen, dass man die 4 Aktienregionen der Welt gleichgewichtet und eben gerade nicht darauf wettet, dass sich die größte und teuerste Region am besten entwickelt.

    Das Problem ist nur irgendwann die Umsetzung und Umsetzbarkeit. Bezieht man noch Branchen oder andere Dinge mit ein, wird es noch schlimmer.

    Auch eine Gewichtung nach Fundamentaldaten ist in gewisser Weise rational. Manche sagen sogar rationaler, weil sie das systematische Problem von Marktkapitalisierung umgeht, überteuerte Aktien stets überzugewichten.

    Marktkapitalisierungsgewichtung ist einfach umsetzbar und fast beliebig skalierbar.

    Aber wenn man lieber eigene Regionengewichtungen hätte und man dabei keine neuen Klumpen baut. Warum nicht?

    Man sollte nur den Aufwand und die Kosten/Steuern des Rebalancing nicht vergessen.

    Wenn das Ziel ist, den USA-Anteil zu senken, hat die Europa-Idee nur das Problem, dass man alles außer Europa senkt.

  • Ich werde beide ETFs so lassen und den von Vanguard höher gewichten, als den von iShares Core MSCI Europe. Also, so wie ich mir das gedacht habe, dich nächsten Monate ca. 20% in iShares und 80% in Vanguard.

    Die Aufteilung war ca. 2300€ iShares und ca. 3200 Vanguard. So kann man sich täuschen, aber der iShares macht sich zur Zeit ganz gut bei mir. Was in Zukunft passiere kann ich nicht vorhersehen.

    Es gibt aber auch Mitleser, die nicht so viel Geld haben und sich so durchwursteln. Ich bin auch eher bei den kleineren Posten. Viel Glück beim ETF füttern 😉👋

    Danke. Ja, nicht jeder hat es leicht im Leben, sei es finanziell, wie auch gesundheitlich.

    Bin gespannt, was aus den ETFs wird. ;)