Was haltet ihr von dieser ETF-Mixtur?

  • Sorry, aber wer bei mit Krediten spekuliert und dabei eine sichere Rendite von > 4% p.a. auf 3 Jahre liegen lĂ€sst hat m.E. keine Strategie. :rolleyes:

    Das ist doch lÀngst Schnee von gestern! Siehe #118


    Das Kapital wird nicht gleich mit 67 komplett gebraucht.

    Soll heißen: ohne Welt ETF ist es auch im höherem Lebensalter schwer.

    Weswegen im Kern meiner Core-Satellite Strategie ja auch ein FTSE Welt-ETF mit knapp 2.000 Positionen als "Schwergewicht" enthalten ist. Der hat noch gerĂŒttelt 15 Jahre Zeit um zu "reifen" was hoffentlich ausreicht um auch die kommenden Börsencrashs auszubĂŒgeln.

  • Hallo zusammen,

    wenn ich ca. ĂŒber 60 Jahre alt bin habe ich immer ich genĂŒgend Zeit, um in einen Welt ETF passiv zu investieren.

    Das Kapital wird nicht gleich mit 67 komplett gebraucht.

    Soll heißen: ohne Welt ETF ist es auch im höherem Lebensalter schwer.

    Vermögen (Geld) ist aber nur schön, wenn ich auch etwas davon habe. Und hier muss JEDER eben schauen, ob man nicht mit 60, 65, 67 sein Geld lieber in eine neue EinbaukĂŒche oder einen altersgerechten Umbau der Wohnung investiert.

    Die neue EinbaukĂŒche kann man dann noch 10, 20 Jahre nutzen und sich jeden Tag daran erfreuen. Wenn das Depot mit 67 erstmal 10 Jahre lang auf Tauchstation geht, Ă€rgert man sich wohlmöglich darĂŒber wertvolle Jahre damit zu verschenken auf Erholung der Kurse zu warten.

    Und (Lebens)Zeit wird einfach wertvoller je weniger man davon hat.

  • Und (Lebens)Zeit wird einfach wertvoller je weniger man davon hat.

    Und je weniger Lebenszeit man noch hat umso mehr schĂ€rft es den Blick auf die wirklich wichtigen "Dinge" im Leben! Geld ist fĂŒr mich ein Mittel zum Zweck, es ist gut welches zu haben, aber es ersetzt nicht einen einzigen, gemeinsam verbrachten Sonnenuntergang mit meiner Liebsten.


    FĂŒr mich ist Geld auf der "hohen Kante" eher ein nettes Zubrot, aber kein sinnstiftendes Element meiner noch verbleibenden Lebenszeit.


    NatĂŒrlich, die andere Seite ist, dass ich aufgrund meiner persönlichen UmstĂ€nde aktuell mehr Aufmerksamkeit in die Geldanlage stecken muss, doch das wird bereits in wenigen Jahren nicht mehr erforderlich sein.


    Solange jedoch muss ich eben durchhalten...

  • Und je weniger Lebenszeit man noch hat umso mehr schĂ€rft es den Blick auf die wirklich wichtigen "Dinge" im Leben! Geld ist fĂŒr mich ein Mittel zum Zweck, es ist gut welches zu haben, aber es ersetzt nicht einen einzigen, gemeinsam verbrachten Sonnenuntergang mit meiner Liebsten.


    FĂŒr mich ist Geld auf der "hohen Kante" eher ein nettes Zubrot, aber kein sinnstiftendes Element meiner noch verbleibenden Lebenszeit.

    Da stimme ich mit Dir 100%ig ĂŒberein.

    NatĂŒrlich, die andere Seite ist, dass ich aufgrund meiner persönlichen UmstĂ€nde aktuell mehr Aufmerksamkeit in die Geldanlage stecken muss, doch das wird bereits in wenigen Jahren nicht mehr erforderlich sein.


    Solange jedoch muss ich eben durchhalten...

    Das verstehe ich eben nicht.

    Ich kann auch mit 'mehr Aufmerksamkeit' bei der Geldanlage in Aktien mein Risiko nicht wirklich minimieren. Das zeigt zumindest die Vergangenheit allzu oft.

    Und wenn ich die Zeit fĂŒr die Aktienanlage nicht mehr habe, kann ich das auch durch 'mehr Aufmerksamkeit' nicht ausgleichen. Dann muss ich das Risiko minimieren und mit weniger Risiko und Rendite zufrieden sein.


    Oder ich spekuliere. Dagegen spricht auch nichts, wenn ich es mir leisten kann (und leisten will) zu spekulieren.

    Ich wĂŒrde mich maßlos Ă€rgern, wenn ich zu meinem Ruhestandsbeginn z.B. auf Reisen mit meiner Liebsten verzichten mĂŒsste, weil ich spekuliert habe. :rolleyes:

  • Dabei unterschlĂ€gst Du aber das entscheidende Wort: Langfristig :/

    Langfristig mein in dem Zusammenhang, dass man auf einen Horizont von 20-30 Jahren von einer Rendite von 7% p.a. ausgehen kann.

    dann kann ich aber eine investition mit prio auf tech. argumentieren und bessere rendieten einfahren. ob tech nun mal die eisenbahn, die dampfmaschine oder heute die computer sind ist egal. tech ist der fortschrittsmotor der Rendite generiert.


    Aber trotzdem gilt, weil es so war muss es so nicht bleiben, auch beim world. kommen jetzt 10 Jahre seitwĂ€rts dĂŒrfte fĂŒr die meisten hier der Plan mit der altersvorsorge durch etf mehr oder minder dahin sein, denn die fehlenden Renditen holt man in 10-20 Jahren die dann noch verbleiben wohl kaum rein.

    Da nutzt es mir auch nicht wenn hundert Jahre belegen, dass es im Schnitt 7% waren

  • adrianberg : Vielen Dank fĂŒr den Artikel,

    Ja das stimmt - in der Regel werden wir immer Àlter, auch wenn es leider (wie bei mir) Ausnahmen gibt.


    Und nachdem ich nun gelernt habe, dass aktuelle Anleihen gerade mal knapp die Inflation ausgleichen - manchmal selbst das nicht mehr, bin ich doch heilfroh im Grunde zu 90% in Aktien investiert zu sein (die ĂŒbrigens bislang prĂ€chtig laufen - nur mal so nebenbei).


    Auch ein interessanter Aspekt auf den Hingewiesen wurde und den ich immer zu berĂŒcksichtigen versuche ist das Renditereihenfolgerisiko.

    Ich versuche dieses abzumildern, indem ich direkt einen mittleren 4-stelligen (3-8TSD) Betrag auf einmal einzahle und hinterher dann Monat fĂŒr Monat die gewĂŒnschte Sparrate hinterher schiebe.

  • Aber trotzdem gilt, weil es so war muss es so nicht bleiben, auch beim world. kommen jetzt 10 Jahre seitwĂ€rts dĂŒrfte fĂŒr die meisten hier der Plan mit der altersvorsorge durch etf mehr oder minder dahin sein, denn die fehlenden Renditen holt man in 10-20 Jahren die dann noch verbleiben wohl kaum rein.

    Da nutzt es mir auch nicht wenn hundert Jahre belegen, dass es im Schnitt 7% waren

    Nö,

    man muss sich nur genau damit beschÀftigen und auch mal 10 schlechte Börsenjahre einkalkulieren und das eigene Vermögen entsprechend der eigenen RisikotragfÀhigkeit aufstellen. Niemand muss/sollte mit 100% Aktien (MSCI World ETF) in die Entnahmephase starten. :/

    Außerdem bekommen sehr viele Menschen ja auch noch eine Rente/Pension, die zumindest einen Gutteil der Lebenshaltungskosten abdecken dĂŒrfte.

    BeschĂ€ftige Dich mal mit der sog. '4%-Regel' und deren Optimierungsmöglichkeiten fĂŒr die spĂ€tere Entnahmephase. Da sind dann auch Zeiten wie die Weltwirtschaftskrise (1929ff), Die Ölkrise(n) der 1970'er, der Dotcom-Crash und die Finanzkrise (2000-2009) berĂŒcksichtigt.


    Und natĂŒrlich hast Du recht. Niemand kennt die Zukunft! Wir könnten eine Krise erleben, wie es Sie noch niemals zuvor gab (z.B. 3 Weltkrieg mit dem weitflĂ€chigem Einsatz von Nuklearwaffen).

    Nur was wÀre dann die Alternative?

    Im Garten nen Atombunker bauen und sich mit VorrÀten eindecken?

  • Hallo zusammen,

    das freut mich.

    Wenn ich es richtig verstanden habe berĂŒcksichtigen Sie auch:

    Risikoprofil
    Mehr Risiko bringt langfristig mehr Rendite
    www.finanztip.de

    Alles auf einmal einzahlen ist ansonsten auch denkbar. ( Wenn ich es richtig verstanden habe).

    Gut, dass Sie Ihre Situation gut im Blick haben.

    Viel Kraft wĂŒnsche ich Ihnen.

    LG

  • Niemand muss/sollte mit 100% Aktien (MSCI World ETF) in die Entnahmephase starten. :/

    Dazu gibt es ein Interessantes Konzept wonach ein angespartes Kapital in 3 unterschiedliche "Töpfe" eingeteilt wird, die - sofern ich das korrekt verstanden habe - parallel zueinander laufen:


    Topf Nr.1 ist fĂŒr die ersten 5 Jahre der Entnahmephase gedacht,

    Topf Nr. 2 fĂŒr die Jahre 6-10 und der dritte Topf ab dem Jahr 15 bis Exitus oder Geld alle.

    Damit wird laut dem Video auch das Risiko verringert, in einer Downphase Kapital aus gerade runtergebrochenen Anlagen entnehmen zu mĂŒssen

  • Ich plane aktuell eher eine Entnahmestrategie mit einem Cash-Puffer wie Sie u.a. hier vorgestellt wird:

    Entnahmestrategien optimieren: Die Renaissance der Cash-Puffer-Strategie
    Durch die Arbeit am Blog und in der Finanzberatung wird immer wieder deutlich, wie unterschiedlich die individuellen Anforderungen an eine Finanzplanung ausfall
    www.finanzen-erklaert.de


    Von solchen Topf-Modellen halte ich nix, da ich es als nicht sinnvoll erachte in guten Börsenzeiten nicht auch vom Depot zu profitieren und Geld zu entnehmen. Praktischerweise wird ja mit jedem ĂŒberlebten Jahr auch die Restzeit die das Vermögen noch reichen muss um ein Jahr geringer. ;)

  • Ich kann auch mit 'mehr Aufmerksamkeit' bei der Geldanlage in Aktien mein Risiko nicht wirklich minimieren.

    (...)
    Oder ich spekuliere. Dagegen spricht auch nichts, wenn ich es mir leisten kann (und leisten will) zu spekulieren.

    Ich wĂŒrde mich maßlos Ă€rgern, wenn ich zu meinem Ruhestandsbeginn z.B. auf Reisen mit meiner Liebsten verzichten mĂŒsste, weil ich spekuliert habe. :rolleyes:

    Das "eingebaute" Risiko ist bei Aktien ETFs ja bereits in der Vola und der Sharpe-Ratio definiert. Das "externe" Risiko welches sich durch die aktuelle weltwirtschafts- und geopolitische Lage ergibt ist extrem Volatil - besonders in diesen Zeiten und kann binnen Stundenfrist sich um 180° drehen und wieder zurĂŒck. Damit mĂŒssen wir alle umgehen, denn beeinflussen können wir das nicht.


    Was wir jedoch beeinflussen können, ist durch geschickte differenzierung der Anlagen ein möglichst resillientes Portfolio zu schaffen, das bei KurseinbrĂŒchen in bestimmten Wirtschaftszweigen auch nur in diesen Bereichen mitgeht, wĂ€hrend andere Bereiche davon nicht oder nur gering betroffen sind. Ich nenne das einen Airbag, weil ich den Crash zwar nicht verhindern, die unmittelbaren Folgen jedoch zumindest abmildern kann.


    Dabei und das ist eigentlich der Großteil meiner Aufmerksamkeit beobachte ich eben jenes Weltgeschehen in seinen verschiedenen Bereichen und versuche die möglichen Konsequenzen "vorauszuahnen" die sich aus den aktuellen Entwicklungen ergeben könnten.

    NatĂŒrlich ist das im Grunde wie eine "Wettervorhersage" mit den entsprechenden UnschĂ€rfen in Bezug auf Ort, Zeit und StĂ€rke.


    Wenn man so will, mutiere ich also fĂŒr meine Kapitalbildung zum "Wetterfrosch" in Sachen Weltwirtschaftsklima und Geopolitik.

    🐾

  • Ich plane aktuell eher eine Entnahmestrategie mit einem Cash-Puffer wie Sie u.a. hier vorgestellt wird:

    Im Grunde liest sich die CasH-Puffer-Strategie wie die vereinfachte 3-Topf Methode mit nur einem Topf:

    Zitat

    Bei der Cash-Puffer-Strategie wird ein Teil des Vermögens als Barbestand gehalten, der Rest fließt in den Aktienmarkt. Sollte es an den AktienmĂ€rkten zu Kursverlusten kommen, wird bei dieser Strategie anstatt aus dem Depot aus dem Barbestand entnommen. VerĂ€ußerungen mit Verlust werden begrenzt, und das Depot in schlechten Zeiten somit geschont


    Bei den 3-Töpfen ist der 1. mit 20 % Aktien, 40% Anleihen und 40% Cashbestand strukturiert.

    der mittlere Topf hat eine 50/50 Aufteilung von Anleihen und Aktienanteil und der 3. Topf eine 80% Aktien/20% Anleihen Verteilung.

    Da die Töpfe ja unterschiedlich lange laufen (der 3. Topf hat 15 Jahre Zeit, bevor er zur Entnahme angegangen wird) steigen die Chancen auch bei Börsencrashs mit der eigenen Entnahme "drumherum" zu kommen.

  • Dann nenn es halt ein 2 Topf-Modell, wenn es Dir so besser passt. ;)

    Bei so einem starren 3 Topf-Modell wĂŒrde es mich schon stören, dass ich ja irgendwann vor der Entnahmephase mit dem Aufbau der 3-Töpfe beginnen mĂŒsste. Soll ich dann irgendwann aus dem Aktienteil in Anleihen umschichten um die notwendigen prozentualen TopffĂŒllungen zu erreichen? :/

    Bei der '4%-Regel' ist es einfach. Ich kann jÀhrlich 4% des Depotwertes zu Beginn der Entnahmephase entnehmen.

    Und den nötigen Cashpuffer bekomme ich durch die Auszahlung meiner uralten Kapitallebensversicherung und meiner bAV bereits weitestgehend gefĂŒllt.

    Damit kann ich dann Leben. Parallel 'teste' ich die Entnahme unter Excel mit dem MSCI ACWI und einem 'Start' der Entnahme im Jahr 2000. Da hatten wir dann 10 richtig schlechte Jahre direkt am Anfang der Entnahmephase.

    Dann bekomme ich auch ein GefĂŒhl, wie weit es mit dem Depot runter gehen kann, wenn es kracht, aber eben auch, wie gut es mit dem Cash-Puffer funktioniert hĂ€tte. Den Rest wird die Zukunft zeigen.

    Erstmal muss ich es ja ĂŒberhaupt mal bis zur Entnahmephase schaffen...

  • Und mein Gedanke war in 30 Jahren die Depotendwerte zum 31.12 der letzten 10 Jahre nehmen, Durchschnitt bilden und davon dann 4% entnehmen. NĂ€chstes Jahr das gleiche Spiel von vornen.

    Wenn deine Rechnung aufgeht - und mit 4% Entnahme sehe ich da große Chancen, wĂŒrde dein Kapital wahrscheinlich ĂŒber den gesamten Entnahmezeitraum komplett erhalten bleiben. 👍

  • ... also nur mal grad so nebenbei: Ich lese eben in der Tagesschau, dass USA und China ihre Zölle nun erst mal auf Eis fĂŒr 90 Tage legen.

    Zitat

    Entspannung im Handelsstreit der grĂ¶ĂŸten Volkswirtschaften der Welt: Die USA und China wollen einen Teil ihrer gegenseitig verhĂ€ngten Zölle fĂŒr zunĂ€chst 90 Tage aussetzen. Die Börsen reagieren erleichtert.

    Und in der Tat mein Portfolio hat allein fĂŒr heute bereits die 3,31% Marke ĂŒberschritten und der Handel geht ja noch bis heute Abend...


    Da sieht man mal wie "psychologisch" doch die MĂ€rkte reagieren.

  • Und natĂŒrlich, ich kann auch ordentlich austeilen und ob ich dabei (wie aktuell) gesperrt bin oder nicht, Ă€ndert herzlich wenig daran, mich zu dem Thema zu Ă€ußern (GrĂŒĂŸe gehen raus an Kater.Ka 👍🙂)

    Du sollst Dich ja auch Ă€ußern und es ist vollkommen richtig und wichtig sich kontrovers zu Ă€ußern. Ich fĂŒr meinen Teil achte darauf, dass es sachlich bleibt. Das ist natĂŒrlich subjektiv, ob eine Äußerung als Frotzelei empfunden wird oder sich der Andere schon heruntergesetzt fĂŒhlt.