Investieren wie Warren Buffett - Was haltet ihr von diesem ETF-Portfolio?

  • Liebe Mitinteressierte,


    die ING bewirbt ein solches Portfolio mit „Mit Value-Investing und dem Fokus auf Dividenden nutzen Sie eine Anlagestrategie, die von Starinvestor Warren Buffett geprägt wurde.“


    Thema, Finanzprodukt, Gewichtung


    Aktien / Value / USA

    iShares Edge MSCI USA Value Factor UCITS ETF USD (Acc)

    19,0%


    Aktien / Dividende / USA

    Fidelity US Quality Income UCITS ETF Acc-USD

    28,5%


    Aktien / Value / Europa

    Xtrackers MSCI Europe Value UCITS ETF 1C

    11,25%


    Aktien / Dividende / Europa

    Amundi MSCI Europe Value UCITS 1C

    11,25%


    Aktien / Value / Schwellenländer

    iShares Edge MSCI EM Value Factor UCITS ETF USD (Acc)

    6,25%


    Aktien / Dividende / Schwellenländer

    iShares EM Dividend UCITS ETF USD (Dist)

    6,25%


    Aktien / Dividende / Pazifik

    iShares Dow Jones Asia Pacific Select Dividend 50 UCITS ETF

    5,0%


    Aktien / Value & Dividende / Japan

    WisdomTree Japan Equity UCITS ETF - JPY Acc

    12,5%


    Denkt ihr, diese Strategie trifft die des Warren Buffett? Und wäre das nicht eine recht gute, langfristige Strategie?

  • Nein, absolut nicht. Es gibt viele Gründe. Einer davon wäre, dass Buffett mit seinem Größe Konditionen für Berkshire Hathaway heraus gehandelt hat (zum Beispiel bei Occidental Petroleum) die weder man selbst als Stock Picker noch als dieser ETFs nachbilden und profitieren kann.


    Des Weiteren besteht Berkshire Hathaway aus einer Vielzahl von nicht börsennotierten Unternehmen wie BNSF, Geico, Fruit of the Loom, Sees Candy usw.


    Warren Buffetts Empfehlung für nicht professionelle Investoren: 1 Aktien ETF nehmen und ihn durch dick und dünn halten.


    Sein Nachlass für seine Frau geht zu 90% in Aktien ETF (SP500) und zu 10% in kurzlaufenden Staatsanleihen/Cash.


    Ich bin auch davon überzeugt, dass value investing (wenn überhaupt) nur als solches funktionieren kann wenn man es als solches betreibt (Einzelanalyse) und nicht mittels der oben genannten ETFs.


    Des Weiteren: Markteffizentshypothese....

  • Nein, absolut nicht. Es gibt viele Gründe. Einer davon wäre, dass Buffett mit seinem Größe Konditionen für Berkshire Hathaway heraus gehandelt hat (zum Beispiel bei Occidental Petroleum) die weder man selbst als Stock Picker noch als dieser ETFs nachbilden und profitieren kann.


    Des Weiteren besteht Berkshire Hathaway aus einer Vielzahl von nicht börsennotierten Unternehmen wie BNSF, Geico, Fruit of the Loom, Sees Candy usw.

    Also denkst du, diese Strategie kommt Buffett auch nicht nahe?

  • Also denkst du, diese Strategie kommt Buffett auch nicht nahe?

    Nein, nicht mal ansatzweise. Meine ehrliche Meinung.


    Der Gedanke ist aber schön: Wie Warren Buffett investieren und 20% p.a. mitnehmen. Sie müssen nur unseren ETFs Zoo nehmen und einmalig den Sparplan einrichten und laufen lassen...

  • die ING bewirbt ein solches Portfolio mit „Mit Value-Investing und dem Fokus auf Dividenden nutzen Sie eine Anlagestrategie, die von Starinvestor Warren Buffett geprägt wurde.“

    Meinst du die Werbung für Smart Invest (dann von Scalabel durchgeführt) ?


    Nee….das ist nix.


    Und kostet geschmeidige 0,75 % pro Jahr…vom Depot.


    Ab 50.000 Euro 0,65 %.


    Was die verwendeten ETF betrifft sind ROBIN (und Batman) bei der Deutschen Bank da kerniger und ETF-günstiger drauf.


    Rudi Ratlos macht inzwischen Werbung im Freundeskreis dafür.


  • Ja, mir gehts aber gar nicht um das SmartInvest-Produkt, sondern um die Fond-Auswahl und ob sie damit Buffetts Strategie nahe kommen. 🙂

  • Ich kann leider nicht deine Frage beantworten, da ich nicht weiß, wie Buffet investiert (außer dass er Value Investor ist).

    Aber ich glaube es wäre viel zu einfach, damit den Erfolg von Buffet nachzuahmen. Würde ja dann jeder so machen.


    Zu Value Investing: Andreas Beck meinte mal, wenn man Japan und Europa übergewichtet, hätte man automatisch einen Value Tilt. Er macht das ja auch in seinem GPO. Richtig verstanden habe ich es allerdings nicht, vielleicht aber weil diese Regionen unterbewertet sind.


    Gerd Kommer schrieb hier, dass sich die Value Prämie mehr bei Small Caps zeigt und er daher die Large Caps Value ETF durch Small Cap Value ersetzt habe. Das deckt sich auch mit der Meinung anderer Investoren wie Ben Felix.


    Zu Dividenen-ETFs: Gibt es da nicht auch genug Untersuchungen, dass man damit nicht systematisch den Markt schlägt?


    Die TER dieses Portfolios liegt übrigens bei 0,28%.

  • Was heißt denn wie Buffet investieren?


    Eine Berkshire Aktie ist die letzten 10 Jahre eigentlich schlechter gelaufen als ein S&P500.

    Buffet ist ja quasi auch nur in den USA investiert…

    Nur weil er jetzt vor dem kleinen crash massiv in cash gegangen ist, ist er minimal vorn, also gutes Markttiming.

    Das Sammelsurium da oben hat nix mit Buffet zu tun, nur weil value dabeisteht.

    Wenn Du die Rendite willst von Buffet, kauf nen S&P500

  • Es geht nicht darum, was ich „will“, ich habe meine Portfoliostrategie schon, ich möchte nur interessehalber gerne über das obige „Sammelsurium“ reden.

    Warum denkst du, dass es nichts mit Buffett zu tun hat?

  • Hallo,


    wenn ich schon

    eine Anlagestrategie, die von Starinvestor Warren Buffett geprägt wurde.“

    nutzen will (einmal unabhängig davon, ob sinnvoll oder nicht), warum dann nicht einfach die B- Aktie (US0846707026) kaufen? Geht bei der ING sogar als Sparplan. Insofern verstehe ich die Werbung weder inhaltlich noch vom Marketing her.


    Gruß Pumphut

  • Ok, kannst du mir das erläutern? Warum (abgesehen durch bessere Preise durch Marktmacht) trifft es das nicht?

    Abgesehen von der bereits genannten Konditionen die nur Buffett aushandeln kann....wie will man denn so ein Portfolio mit den ganzen aufgeführten ETFs denn rebalancen? Das kostet ja jedesmal Gebühren und Steuern und unterbindet den Zinseszinseffekt. Auch setzt Value Investing voraus Geduld zu haben bis der Big Shot kommt und man zu schlägt. Nur muss dieser Schuss dann auch sitzen und mann muss wissen was man tut. Dazu kostet dieses Warten bis zum big shot auch ganz schön Opportunitätskosten. Buffett hat es js selbst gesagt dass eine gute Möglichkeit sich vielleicht mal alle 5 Jahre auf tut. Deswegen haben sie so viel cash weil sie nichts finden. Des Weiteren gibt es den Buffett Effekt: immer wenn er eine Aktie kauft entsteht hype und andere wollen sie auch haben. Weil das Orakel von omaha in ihr etwas sieht. Die Aktie steigt und man kauft sie teurer als Buffett. Nur liegt im value investing der Gewinn im Einkauf (abzüglich der Sicherheitsmarge) und in der Haltedauer. The list could go on...

  • Es geht nicht darum, was ich „will“, ich habe meine Portfoliostrategie schon, ich möchte nur interessehalber gerne über das obige „Sammelsurium“ reden.

    Warum denkst du, dass es nichts mit Buffett zu tun hat?

    Vergleich doch einfach die Beteiligungen von Berkshire mit den Titeln in den ETFs und Gewichtungen die die ETFs dafür ergeben… das hat so gut wie nichts miteinander zu tun. Mit einem breiten US Index aber schon. Buffet konnte früher unterbewertete US Firmen finden und so den Markt schlagen. Das geht schon lang nicht mehr und so schlägt auch er den Markt nicht mehr.

    Deswegen ja die Frage, was investieren wie Buffet überhaupt sein soll?

  • Abgesehen von der bereits genannten Konditionen die nur Buffett aushandeln kann....wie will man denn so ein Portfolio mit den ganzen aufgeführten ETFs denn rebalancen? Das kostet ja jedesmal Gebühren und Steuern und unterbindet den Zinseszinseffekt. Auch setzt Value Investing voraus Geduld zu haben bis der Big Shot kommt und man zu schlägt. Nur muss dieser Schuss dann auch sitzen und mann muss wissen was man tut. Dazu kostet dieses Warten bis zum big shot auch ganz schön Opportunitätskosten. Buffett hat es js selbst gesagt dass eine gute Möglichkeit sich vielleicht mal alle 5 Jahre auf tut. Deswegen haben sie so viel cash weil sie nichts finden. Des Weiteren gibt es den Buffett Effekt: immer wenn er eine Aktie kauft entsteht hype und andere wollen sie auch haben. Weil das Orakel von omaha in ihr etwas sieht. Die Aktie steigt und man kauft sie teurer als Buffett. Nur liegt im value investing der Gewinn im Einkauf (abzüglich der Sicherheitsmarge) und in der Haltedauer. The list could go on...

    Ok, danke dir, das war interessant.

    Wenn die Liste weitergehen könnte, höre bitte nicht auf, ich höre dir gerne zu. 🙂

  • Vergleich doch einfach die Beteiligungen von Berkshire mit den Titeln in den ETFs und Gewichtungen die die ETFs dafür ergeben… das hat so gut wie nichts miteinander zu tun. Mit einem breiten US Index aber schon. Buffet konnte früher unterbewertete US Firmen finden und so den Markt schlagen. Das geht schon lang nicht mehr und so schlägt auch er den Markt nicht mehr.

    Deswegen ja die Frage, was investieren wie Buffet überhaupt sein soll?

    Ok, deine Grundthese ist also, dass die Methode Buffett vorbei ist?

  • Ok, deine Grundthese ist also, dass die Methode Buffett vorbei ist?

    Nein, aber die ETFs haben mit der Methode, gezielt einzelne unterbewertete US Titel zu finden und zu halten , nichts zu tun.

    Es gibt sicher immer noch Leute die solche Läden finden…aber das ist gezieltes investieren in Einzeltitel


    Aber ich frag nochmal: was ist denn für Dich investieren wie Buffet konkret und wieso denkst Du, dass das ETF Sammelsurium was damit zu tun hat?

  • Ok, danke dir, das war interessant.

    Wenn die Liste weitergehen könnte, höre bitte nicht auf, ich höre dir gerne zu. 🙂

    Taust und die anderen haben ja auch schon dazu bei getragen.


    Und Berkshire Hathaway hat ja auch ganz viele Unternehmen, welche nicht an der Börse gelistet sind. Man kann somit nicht in diese investieren. Lediglich wenn man in die Berkshire Hathaway Aktie direkt investiert.


    Diese nicht börsen gelisteten Unternehmen sind sehr vielfältig. Dazu gehört Berkshire Hathaway Energy (welche wiederrum unzählige Unternehmen aus der Energieversorgung hält), BNSF (Amerikas zweit größte Eisenbahn), Geico (Autoversicherer), Duracell (Batteriehersteller), Brooks (Jogging Schuhe), Fruit of the Loom (Kleidung), Pampared Chef (Küchengeräte), Forrest River (Wohnwagen) usw.


    Das alles kann man mit den ETFs gar nicht abdecken/investieren.


    Buffetts beeindruckrnde Erfolge resultieren viel aus der Vergangenheit. Nur hängen die Früchte heute nicht mehr so tief wie damals. Ein sehr wahrscheinlicher Grund: Markteffizenzhypothese: sämtliche Informationen sind bereits eingepreist und es macht es schwieriger unterbewertete Unternehmen zu finden. Stock Picker verweisen oft auf die Performance von Buffett. Nur investiert der heutige Investor nicht in den Aktienmarkt wie Buffett damals. Berkshire Hathaway hat über einen Zeitraum von ein paar Jahren (glaube es waren 8 Jahre bin mir aber nicht sicher) den Index nicht geschlagen. Auch ist ein Teil der Gewinne von Berkshire Hathaway aufgrund von besonderen "Aktionen" entstanden. Berkshire hathaway hatte beispielsweise Geld in japanischen Yen aufgenommen zu einem lächerlichen Zinssatz und hat die 5 japanischen Handelshäuser gekauft von denen er mittlerweilen 8% Dividende erhält. Die Dividende übersteigt somit die Darlehenszinsen und das Darlehen zahlt sich von selbst so gesehen ab. Hätte vermutlich jeder privater Investor auch machen können. Nur wer macht das schon oder hätte das gemacht ? Das sind alles solche Dinge die man nicht einfach mit ein paar Sparpläne auf ETFs nach machen kann. Und schon gar nicht besser machen kann.