S&P 500 oder STOXX 600 für Europäer?

  • Hey zusammen,

    ich hab mir die Ansichten von Leuten wie Warren Buffett und John Bogle angeschaut, die immer predigen, dass man einfach in einen breiten Index wie den S&P 500 investieren und es dann laufen lassen soll – ohne viel rumzudoktern. Da die beiden aber aus den USA kommen, frage ich mich: Macht es für mich als Europäer mehr Sinn, in einen europäischen ETF wie den STOXX Europe 600 oder MSCI Europe zu investieren? Oder sollte ich trotzdem beim S&P 500 bleiben? Was denkt ihr – gibt’s hier Unterschiede, die ich beachten sollte?

    Danke für eure Meinungen! :)


    (Ich weiß, hier wird stets im Forum gepredigt, man solle doch den FTSE All World kaufen. Ich möchte aber mit euch diskutieren, ob theoretisch auch ein reiner Europa fokus okay wäre - so wie eben auch ein reiner US Fokus scheinbar okay ist)

  • (Ich weiß, hier wird stets im Forum gepredigt, man solle doch den FTSE All World kaufen. Ich möchte aber mit euch diskutieren, ob theoretisch auch ein reiner Europa fokus okay wäre - so wie eben auch ein reiner US Fokus scheinbar okay ist)

    Das kommt auf die Definition von "okay" an. Ich benutze den Euro Stoxx 600 nur als Beimischung. In Reinform lief er in den letzten 25 Jahren deutlich schlechter als der S&P 500.

    https://www.comdirect.de/inf/i…ns=193741&#timeSpan=SE&e&

  • OK ist es bestimmt. Die R+V Versicherung bietet Altersvorsorge Produkte an, die nur in den Euro Stoxx 50 investieren.

    Aber es ist halt so einfach breiter zu streuen, warum sollte man es dann nicht tun?

  • Was denkt ihr – gibt’s hier Unterschiede, die ich beachten sollte?

    Einen ganz offensichtlichen:

    Mit dein einen ETF setzt Du auf die Wirtschaft (und Politik) der USA, mit dem anderen auf die Wirtschaft in Europa. Beides ist eine sehr eingeschränkte Sichtweise, wenn es um eine passive Anlage fürs Alter geht.


    Wer meint, damit kurz- oder langfristig eine Überrendite erzielen zu können, soll das tun.


    . Ich möchte aber mit euch diskutieren, ob theoretisch auch ein reiner Europa fokus okay wäre - so wie eben auch ein reiner US Fokus scheinbar okay ist

    Für mich persönlich ist der US-Fokus genauso inakzeptabel wie ein reiner EU-Fokus. Genauso, wie ich für meine Geldanlage in Aktien nichts von der Einschränkung auf ESG/SRI und co. halte.


    Ich möchte grob und ohne Aufwand die (langfristige) Rendite der Weltwirtschaft erzielen, also sind gut 87% meiner Invests im FTSE All-World. Der Rest verteilt sich "aus Spaß" auf andere ETFs, inkl. 1,7% in einem Stoxx Euro 600. Mir war der US-Anteil im FTSE All-World schon vor den Trump-Eskapaden zu hoch.

  • Ich möchte grob und ohne Aufwand die (langfristige) Rendite der Weltwirtschaft erzielen, also sind gut 87% meiner Invests im FTSE All-World. Der Rest verteilt sich "aus Spaß" auf andere ETFs, inkl. 1,7% in einem Stoxx Euro 600. Mir war der US-Anteil im FTSE All-World schon vor den Trump-Eskapaden zu hoch.

    Respektables Vermögen, wenn 1,7% beim Nachwürzen eine akzeptable Größe sind. Was hast du noch so beigemischt?

  • Hey zusammen,

    ich hab mir die Ansichten von Leuten wie Warren Buffett und John Bogle angeschaut, die immer predigen, dass man einfach in einen breiten Index wie den S&P 500 investieren und es dann laufen lassen soll – ohne viel rumzudoktern.

    Man sollte nie das eigene Denken ausschalten nur weil Berühmtheiten etwas von sich geben bzw. von sich gegeben haben.


    Wie unsinnig solche Aussagen sind, erkennt man, wenn man sich vorstellt ein Japaner hätte 1989 (oder in den 10 Jahren) davor so gedacht und angelegt. 30-40 Jahre sind ganz schön lange.


    (japanischer Aktienmarkt)


    Es gibt heute keinen rationalen Grund seine risikobehafteten Assets regional zu begrenzen. Die Meinung, dass bestimmte Märkte besser/stärker/stabiler/... wären oder es risikoadjustiert Vorteile hätte wenn man regional konzentriert investiert, deckt sich nicht mit den historischen Daten.

  • Respektables Vermögen, wenn 1,7% beim Nachwürzen eine akzeptable Größe sind. Was hast du noch so beigemischt?

    1,74€ Stoxx Euro 600, 87,46€ im FTSE All-World reichen mathematisch grob für meine Aussage :)


    Wenn mir prozentual der US-Anteil meines Depots zu hoch und der EU-Anteil zu niedrig ist, dann ist es mir egal, ob das Gesamtdepot 4- oder 6-stellig ist.

    Dazu kommen noch 3,30€ "iShares STOXX Global Select Dividend 100" und 7,51€ "VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders". Beide bringen zwar höhere Ausschüttungen wie der FTSE All-World, aber eine geringere Gesamtrendite.


    Der Depotstand ist zwar einiges höher, dafür geht es aber auch in 8 Jahren in Rente. Der Großteil der Alterseinkünfte kommt dann zwar nicht aus dem Depot, trotzdem möchte ich für den relativ kurzen Zeitraum den US-Anteil etwas reduzieren. Insg. sind derzeit ca. 20,8% EU-Aktien in meinen ETFs.


    Sparplanmäßig laufen derzeit 50% in den FTSE All-World und 50% in den STOXX Euro 600.

  • Hey zusammen,

    ich hab mir die Ansichten von Leuten wie Warren Buffett und John Bogle angeschaut, die immer predigen, dass man einfach in einen breiten Index wie den S&P 500 investieren und es dann laufen lassen soll – ohne viel rumzudoktern. Da die beiden aber aus den USA kommen, frage ich mich: Macht es für mich als Europäer mehr Sinn, in einen europäischen ETF wie den STOXX Europe 600 oder MSCI Europe zu investieren? Oder sollte ich trotzdem beim S&P 500 bleiben? Was denkt ihr – gibt’s hier Unterschiede, die ich beachten sollte?

    Danke für eure Meinungen! :)


    (Ich weiß, hier wird stets im Forum gepredigt, man solle doch den FTSE All World kaufen. Ich möchte aber mit euch diskutieren, ob theoretisch auch ein reiner Europa fokus okay wäre - so wie eben auch ein reiner US Fokus scheinbar okay ist)

    Ich empfinde den SP500 als nicht breit gestreut. Auch ein alleiniges Investment als Europäer in einen MSCI Europe nicht optimal, denn als Europäer hast du dein Vermögen (Cash, Immobilie, Rente etc) ja bereits vollständig in Europa/Euro. Eine Diversifikation mittels einen Euopa ETFs ist schon mal besser als nichts oder Sparbuch only, da man sein Vermögen auf andere Länder zwar verteilt, aber warum nicht diversifizieren über den gesamten Globus? Gerade weil es mittels eines ETFs einfach und kostengünstig umzusetzen ist ? Diversification is the only free lunch in investing. Von daher würde ich stets einen ETFs auf dem globalen Aktienmarkt einen SP500 oder einen Europa ETFs vorziehen. Wenn du trotzdem einen Europa ETFs haben willst so würde ich den stoxx 600 nehmen.

  • wieso genau ca. 30. Hat sich das so ergeben oder hast du den Wert bewusst gewählt?

    Ich habe "genau ca." 30 nicht bewusst gewählt, aber die Größenordnung schon. Nach den diversen Ereignissen seit Anfang November, kam es mir vernünftiger vor, nicht mehr voll von einer weiterhin besseren Rendite der US-Werte auszugehen, sondern teilweise umzuschichten. Von dem Prinzip der breiten Streuung wollte ich mich dabei nicht verabschieden. Also ES600.