Immobiliengutachter gesucht im nördlichen Schleswig-Holstein

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  • Moin,

    aus gegebenem Anlass suche ich einen seriösen Immobiliengutachter im nördlichen Schleswig-Holstein (Kreis Schleswig-Flensburg).

    Es geht um die Marktwertbestimmung meines Elternhauses.

    Wenn also eine Forenkollegin bzw. ein Forenkollege einen örtlichen Gutachter kennt und gute Erfahrungen gemacht hat, würde ich mich über einen Kontakthinweis freuen. Gerne auch per PN!

  • Hallo monstermania,


    schon allein wegen der örtlichen Distanz kenne ich keinen Gutachter. Aber, da die Frage sicherlich noch ein paar mehr an anderen Orten interessiert, einige grundsätzliche Bemerkungen.


    M.E. gibt es zur Beauftragung eines Gutachters zur Wertbestimmung eines Einfamilienhauses nur zwei Anlässe:


    Das zuständige Finanzamt nimmt einen wesentlich höheren Wert zur Bemessung der Erbschafts- bzw. Schenkungssteuer an, als man selber angegeben hat. Dann sollte der Gutachter ein gewisses Standing haben, um die Meinung des FA zu erschüttern.


    Das Haus wird in irgendeiner Form in der Familie (bzw. Ex- Familie – Scheidung) geteilt. Der Gutachter dient als Schuldiger, wenn alle mit dem Ergebnis unzufrieden sind. Auch hier ist es ratsam, einen Gutachter zu beauftragen, den man nicht im ersten Anlauf erfolgreich Parteilichkeit vorwerfen kann.


    Aus diesen Gründen würde ich nur einen öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen zur Immobilienwertermittlung aus der Gegend beauftragen. In vielen Kreisen gibt es Gutachterausschüsse für Grundstückswerte. Neben den Beamten der involvierten Behörden sind auch Gutachter Mitglieder dieser Ausschüsse. Diese Mitglieder wären für mich erste Adressen für eine Anfrage.


    Gruß Pumphut

  • Hallo,


    in den meisten Bundesländern gibt es über die sogenannten Gemeinsamen Gutachterausschüsse eine Bewertung anhand der tatsächlich gezahlten Kaufpreise.

    In Niedersachsen kostet das 20€, in Hessen ist es kostenlos, Holstein kann ich nichts zu sagen, aber die Stadt, der Kreis oder das Land haben diese Zahlen direkt von den Notaren.

    Die Flächen und Zustände können jeweils angepasst werden und dadurch entsteht eine Schätzung.

    Die Bewertung in HE und NDS fand rein online statt und war sehr realistisch.

  • Mir (uns) geht es um die Ermittlung des Marktwertes meines Elternhauses. Ist halt ein typischer 70'er Jahre Bau, bei dem einiges ansteht. Meine Eltern haben halt in den letzten 20 Jahren nur noch wenig gemacht (Renovierungen). Und meine Schwester und ich sind schon seit Jahrzehnten von da weg. Außerdem kennen wir uns beide in Sachen Immobilien auch nur wenig aus.

    Ist aber auch kein Notverkauf, daher sollte der Kaufpreis schon dem realen Immobilienwert entsprechen. Schließlich soll meine Mutter gern noch 100 werden und dann wird das Geld irgendwann für das Pflegeheim gebraucht werden.


    Hat jemand schon mal mit der Dekra Erfahrung gemacht? Die bieten ja auch die Wertermittlung für Immobilien an.

  • Ich sehe im vorliegenden Fall keinen Grund für ein Gutachten.


    Warum nicht?


    Eine Witwe (Mitte 80) ist ins Pflegeheim gekommen. Sie hat bisher das ehemalige Familienheim bewohnt. Der Mann ist hochbetagt vor wenigen Jahren gestorben, die beiden Kinder wollen das Haus perspektivisch nicht übernehmen. Es ist somit sinnvoll, daß man das Haus jetzt verkauft, es wird vom Herumstehen nicht besser. Was das Haus beim Verkauf bringt, sagt einem der Markt, dafür braucht man keinen formellen Gutachter. Die lokale Maklerschaft dürfte eine realistische Preisvorstellung haben.


    In der aktuellen Situation geht der Verkaufserlös auf das Konto der Mutter, das ist transparent, auch dann, wenn eins der Geschwister den Betreuer macht. Wenn die Mutter in hoffentlich erst ferner Zukunft stirbt, geht das, was nach der Beerdigung übrig bleibt, durch zwei. Das ist relativ einfach.


    Schwieriger wäre es, wenn eins der Geschwister das Haus übernehmen wollte, weil man dann keinen echten Marktpreis hätte, den man als Grundlage der Kalkulation nehmen könnte.


    Es stellt sich die Frage, wie man den Verkauf technisch realisiert, zumal beide Kinder nicht vor Ort sind. Vermutlich wird man nicht umhinkommen, vor Ort einen Dienstleister zu beauftragen, und ist von dessen Einschätzung dann abhängig.


    Was ist, wenn man einen doppelt vereidigten, super-unabhängigen Gutachter den Hauswert ermitteln läßt, der dann am Markt nicht erzielbar ist? Die berühmte "zweite Meinung" sorgt nicht immer für Sicherheit, sondern öfter mal zu Unsicherheit.


    Ich würde die Chose vermutlich mit Gelassenheit angehen: Et kütt, wie et kütt. Ob der Immobilienmensch der lokalen Sparkasse wirklich das Optimum an Preis herausgeholt hat? Niemand kann es wissen. Wenn der Preis aber auch nur einigermaßen im Rahmen ist, würde ich mir keinen Kopf darum machen, wenngleich jegliche Schwankung bei Immobilien immer gleich fünfstellig ist.

  • Ich würde die Chose vermutlich mit Gelassenheit angehen: Et kütt, wie et kütt. Ob der Immobilienmensch der lokalen Sparkasse wirklich das Optimum an Preis herausgeholt hat? Niemand kann es wissen. Wenn der Preis aber auch nur einigermaßen im Rahmen ist, würde ich mir keinen Kopf darum machen, wenngleich jegliche Schwankung bei Immobilien immer gleich fünfstellig ist.

    Na ja,

    wäre schon gut zu wissen, wie der reale Marktpreis so eingeschätzt wird. Dann weiß man wenigstens, mit welchem Preisvorstellungen man in die Verkaufsphase gehen kann.


    Und klar ist mir schon, dass das Haus exakt das Wert ist, was ein Käufer bereit ist dafür zu bezahlen.

    Makler wollen wir nicht unbedingt machen, zumal schon anfragen aus der Nachbarschaft da sind. Aber die Interessenten wollen natürlich auch erstmal einen Preis genannt bekommen. Und so schließt sich der Kreis.

  • Es wurde doch bestimmt im Zuge der neuen Grundsteuerreform eiWert vom Finanzamt nach euren Angaben festgelegt, ebenso ist der aktuelle Bodenrichtwert dort genannt. Dann hab ihr schon mal eine grobe Vorstellung. Dann würde ich das einem Makler überlassen, der ermittelt für euch ja noch mal den exakten Wert, den dieses Haus dann auch realistisch am Markt erzielen kann. Gerade für Laien kann der Verkauf über einen Makler Zeit, Geld und Nerven sparen.

  • wäre schon gut zu wissen, wie der reale Marktpreis so eingeschätzt wird.

    Irgendwoher brauchst Du einen Anhalt, schon klar. Helfen Immobilienanzeigen nicht weiter?

    Makler wollen wir nicht unbedingt machen, zumal schon Anfragen aus der Nachbarschaft da sind. Aber die Interessenten wollen natürlich auch erstmal einen Preis genannt bekommen. Und so schließt sich der Kreis.

    Hier in der Gegend sind vor einigen Jahren die Häuser weggegangen wie die warmen Semmeln. Da hat sich der Eigentümer Gebote geben lassen, einige Häuser wurden auch vor Ort versteigert.


    Ein Immobiliengutachten mag letztlich günstiger sein als der Makler, den ja irgendjemand bezahlen muß. Bezahlt ihn der Käufer, berücksichtigt er seinen Preis bei seinem Gebot, zahlt ihn der Verkäufer, ist das Geld gleich weg.

  • So,

    hab jetzt mal 2 kostenlose Bewertungsportale genutzt (u.a. Check24).

    Die Ergebnisse sind in etwa identisch (Preisspanne). Damit lässt sich auf jedem Fall schon mal etwas anfangen. Zumindest kann ich den Interessenten mal einen Preis nennen.


    Anfrage an einen der Gutachter aus dem Ausschuss im Kreis habe ich auch gestellt. So ein (gerichtsfestes) Gutachten liegt bei 1.800€ plus MwSt. :/

    Kommt aber wohl eh nicht in Frage, da es mit dem Gutachten ca. 2 Monate dauern würde. So lange wollen wir eigentlich nicht warten.


    Danke an alle.

    Werde dann mal Posten, wie es weiter gegangen ist.