PKV für Selbstständige bei Vorerkrankungen

  • Hallo erstmal. 👋️

    So, ich absolviere gerade in einem Informatik-Studium (6. Semester, die Bewerbung für den Master-Studiengang ist bereits raus). Nun möchte ich mich für den Fall, dass ich für den weiterführenden Studiengang nicht zugelassen werde (der ist leider zulassungsbeschränkt), auf eine mögliche Selbstständigkeit als Frontend-Entwickler vorbereiten.

    (Ich behalte die GKV natürlich im Hinterkopf, auch wenn ich mich dann für mindestens 1 Monat im Angestelltenverhältnis befinden würde, da ich momentan als Student privatversichert bin.)

    Jetzt sind meine Zähne allerdings - aufgrund von Putzvernachlässigung zu Teeniezeiten - in keinem so guten Zustand, ich habe aber keine fehlenden Zähne. Allerdings hatte ich deswegen in den letzten Jahren mehrmals teure Behandlungen.

    Habt ihr mit sowas Erfahrung, was die Antragsbewilligung angeht? Bekomme ich dann nur Risikozuschläge oder werde ich wahrscheinlich abgelehnt?

    Ich habe leider auch noch eine Fehlhaltung und eine Schilddrüsenunterfunktion (ohne Struma (Kropf)*). Mal ganz abgesehen von der seit Geburt bestehenden Kurzsichtigkeit.

    * Als "Struma" bezeichnet man eine Vergrößerung der Schilddrüse.

  • Kleiner Nachtrag: Bei einem Tarifwechsel zu höheren Leistungen gibt's halt eine Gesundheitsprüfung. Da ich noch beihilfefähig bin (80%), könnte mich das auch dann betreffen, wenn ich nach dem Studium in einen Tarif für Selbstständige wechsele.

    Auch wenn ich (wie oben genannt) zuerst in die GKV wechseln würde und dann langfristig (bei stabilerem Einkommen) in die PKV zurückkehren würde, könnte mich das natürlich betreffen. Ich habe ja keinen normalen Studententarif, sondern sozusagen nur den Zusatztarif (20%) zur Beihilfe. Deswegen weiß ich ehrlich gesagt auch nicht, inwiefern mir da eine Anwartschaft helfen könnte.

  • Es könnte sich für Dich in Deiner Situation lohnen, eine kleine oder große Anwartschaft zu erwägen.

    Sie friert Deinen Gesundheitszustand ein, so daß Du nun in die GKV wechseln kannst (weil Du beispielsweise wegen Pflichtigkeit mußt), später (in z.B. wenigen Jahren) dann aber die Option zur PKV mit dem jetzigen Gesundheitsstatus hast.

  • Den Beihilfetarif bei entfall der Voraussetzungen unbedingt innerhalb der 6 Monats-Frist auf 100% hochskalieren lassen und aus diesem Sprungbrett raus dann entweder Anwartschaft abschließen oder in einen Volltarif wechseln. Das bedingt natürlich auch einen 100% Beitrag. Lässt sich ggf. ohne Gewähr umschiffen wenn man sofort anschließend Anwartschaft auf 100% abschließt.

    So vermeidet man vorneherein die "20% bzw. 80% Problematik", dann geht es bei einem potenziellen Tarifwechsel in einen Volltarif nur noch um die Mehrleistungen im Vergleich zum bisherigen Beihilfetarif auf 100%.

    Eine Anwartschaft hilft immer, egal ob man in einem Beihilfe oder einem Volltarif befindet, wie Achim sagt, es friert den Gesundheitszustand ein bzw. anderes ausgedrückt es eröffnet den Rückkehr in den bisherigen Tarif ohne erneute Gesundheitsprüfung und danach kann man ja dann § 204 VVG für den internen Tarifwechsel ziehen - außerdem, soweit vorhanden, bewahrt es die bisherigen Altersrückstellungen (ab dem 21 Lebensjahr) auf, als diese zu "verschenken". Die Große Anwartschaft füttert, im gegensatz zur kleinen, die Altersrücktellungen weiter, so dass bei einem späteren Wechsel dann ggf. ein "günstiger" Tarif zur Verfügung steht, weil es ja nicht auf das neue Eintrittsalter berechnet werden muss. Insbesondere wenn man den Plan verfolgt mittel/langfristig wieder in die PKV zu gehen, lohnt sich das.

  • Habt ihr mit sowas Erfahrung, was die Antragsbewilligung angeht? Bekomme ich dann nur Risikozuschläge oder werde ich wahrscheinlich abgelehnt?

    Ich versteh die Frage noch nicht so ganz: Du willst in einer PKV bleiben aber nicht bei deiner PKV?

    Würde wie geschrieben auf jeden Fall über eine Anwartschaft nachdenken oder einfach bei der bisherigen PKV bleiben, wenn ich nicht in dir GKV wechseln wollen würde, wofür grundsätzlich (auch) einiges spricht, gerade für Selbstständige…

  • Ich versteh die Frage noch nicht so ganz: Du willst in einer PKV bleiben aber nicht bei deiner PKV?

    Würde wie geschrieben auf jeden Fall über eine Anwartschaft nachdenken oder einfach bei der bisherigen PKV bleiben, wenn ich nicht in dir GKV wechseln wollen würde, wofür grundsätzlich (auch) einiges spricht, gerade für Selbstständige…

    Doch ich will bei meiner PKV bleiben, die Bezeichnung "Antrag" bezieht sich jetzt in erster Linie auf den Gesundheitsfragebogen. Bloß wenn ich mich dann selbstständig mache, steht ja ein Tarifwechsel und sobald der über höhere Leistungen verfügt muss man sich - soweit ich weiß - einer Gesundheitsprüfung unterziehen. Das heißt also, dass ich dann den entsprechenden Gesundheitsfragebogen ausfüllen muss, den auch neue "Versicherungsanwärter" ausfüllen muss. So, ich hoffe, dass jetzt alles klar ist... ;)

  • Das heißt also, dass ich dann den entsprechenden Gesundheitsfragebogen ausfüllen muss, den auch neue "Versicherungsanwärter" ausfüllen muss.

    Musst du nicht, die Fragebögen bzw. Fragen bei Vertragsumstellung waren zumindest bei mir sehr viel geringer bzw. weniger. Was dir theoretisch passieren könnte: Geringfügiger Leistungsausschluss von Mehrleistungen oder geringfügige Aufschläge eben wegen einzelner Mehrleistungen. Alles was du bisher an Leistungen hast, musst du ja ohne Gesundheitsprüfung beibehalten können bei einer Umstellung von einem Beihilfetarif auf einen Volltarif innerhalb der Fristen.

    Bist du denn noch am Überlegen, in die GKV zu wechseln, oder ist das aus dem Rennen? Ist dann glaube ich eher die relevante Grundsatzentscheidung bei dir…

  • Nochmal konkret: Stimmt die Nennung der Debeka als deiner Versicherung unten unter „Schlagworte“?

    Wenn ja wäre das m.E. gut insofern als dass die Debeka seit jeher eine relativ unfangreiche 1-Tarif-Poltik fährt, also nicht jede Versicherungskomponente als Einzelbaustein abgeschlossen werden kann und soll. Hab bei denen die Umstellung aus der alten Bi- in die neue Uni-sechs (danke Filter! 😉)-Welt durchlaufen und das war ziemlich easy bis unproblematisch. Aussage des Vertriebs: Die Gesundheitsfragen machen sie primär für den Rückversicherer und da gäbe es selten Probleme. Falls du bei der Debeka bist und bleiben willst, würde ich dir tendenziell raten a) auf die neuen Tarife inkl. Krankentagegeld zu setzen und b) das alternativ wirklich mal mit der GKV zu vergleichen. Aspekte wie Familienplanung oder eine nicht ganz sichere wirtschaftliche Perspektive in der Selbstständigkeit können da schnell für die GKV sprechen…

  • FinanceRiser

    Noch ein Punkt zur Umstellung bei der Debeka: Wahrscheinlich bieten sie dir die Umstellung des alten Beihilfetarifs in eine äquivalente Vollversicherung gar nicht mehr an, sondern wollen dich gleich in die neue Tarifwelt rüberholen. Dabei gab es wohl auch mal Öffnungsaktionen, bei denen das ohne Gesundheitsprüfung ging. Das wäre zu prüfen und ggf. mit der Debeka zu verhandeln, also inwieweit du jetzt gezwungenermaßen in die neue Tarifwelt wechseln musst und daher ggf. auf eine Gesundheitsprüfung verzichtet werden kann.

    Ich würde mich auf den Standpunkt stellen: Ihr wollt einen Tarifwechsel in eine andere Tariflandschaft von mir, also müsst ihr das ohne Gesundheitsfragen möglich machen! 😉

    Ansonsten sollen sie IT-technisch mal versuchen, dich in den exakt passenden Volltarif der alten Tarifwelt rüberzubuchen. Hätte die Vermutung, dass das systemtechnisch nur noch bedingt geht und geschäftspolitisch absolut nicht gewollt ist, was gut für deine Argumentation wäre…

  • Sofern der Tarif in der BiSsx Verortet ist kann mWn auch in die geschlossenen BiSex Tarife gewechselt werden. Ob das Leistungsmäßig gut ist, ist ne andere Frage.

    Theoretisch ja, ob sie das (noch) wollen ist die praktische Frage. Meiner Wahrnehmung nach gab es bei der Debeka mehrere Initiativen/Anläufe, um möglichst viele Versicherungsnehmer/innen rüberzuholen in die neuen Tarife. Neben der Leistung würde ich mir schon auch die Frage stellen, ob ich mich in dem alten Kollektiv so wohlfühlen würde…

    Zumal wie gesagt: Es ging meines wissens nach zeitweise mal ohne Gesundheitsprüfung, warum sollte man sich dann bei so einer Umstellung darauf einlassen? Würde ich nur machen, wenn sichs gar nicht vermeiden lässt! Allein schon um versehentliche Falschangaben zu vermeiden und hierüber nicht mehr als nötig den Versicherungsschutz zu riskieren. Schätze aber, da muss man für ein wirklich gutes Ergebnis in der örtlichen Filiale mit etwas Nachdruck verhandeln…

  • Nochmal konkret: Stimmt die Nennung der Debeka als deiner Versicherung unten unter „Schlagworte“?

    Wenn ja wäre das m.E. gut insofern als dass die Debeka seit jeher eine relativ unfangreiche 1-Tarif-Poltik fährt, also nicht jede Versicherungskomponente als Einzelbaustein abgeschlossen werden kann und soll. Hab bei denen die Umstellung aus der alten Bi- in die neue Uni-sechs (danke Filter! 😉)-Welt durchlaufen und das war ziemlich easy bis unproblematisch. Aussage des Vertriebs: Die Gesundheitsfragen machen sie primär für den Rückversicherer und da gäbe es selten Probleme. Falls du bei der Debeka bist und bleiben willst, würde ich dir tendenziell raten a) auf die neuen Tarife inkl. Krankentagegeld zu setzen und b) das alternativ wirklich mal mit der GKV zu vergleichen. Aspekte wie Familienplanung oder eine nicht ganz sichere wirtschaftliche Perspektive in der Selbstständigkeit können da schnell für die GKV sprechen…

    Ja, ich bin bei der Debeka versichert.

    Die GKV käme für mich nur Übergangsweise in Frage, bis ich etwas etablierter auf dem "Freiberuflermarkt" bin. Aber natürlich vergleiche ich die entsprechenden Leistungen noch. ;)

    Und notfalls gibt's ja auch immer noch die Anwartschaft. Aber erstmal vielen Dank für deine Tipps und Erfahrungsschilderungen. :thumbup: