Kennt jemand den Multi-Factor-ETF der HSBC IE00BKZGB098 ?
Ist das eine Alternative zum Gerd-Kommer-ETF WELTOB ?
Frage kam heute im Yoga-Kurs auf.
Jetzt bitte die Multi-Factor-Expert:innen an die Front.
Danke.
Kennt jemand den Multi-Factor-ETF der HSBC IE00BKZGB098 ?
Ist das eine Alternative zum Gerd-Kommer-ETF WELTOB ?
Frage kam heute im Yoga-Kurs auf.
Jetzt bitte die Multi-Factor-Expert:innen an die Front.
Danke.
Ich habe mich bewusst für den Gerd-Kommer-ETF und gegen den von HSBC entschieden.
Für ihn sprechen die geringeren Kosten. Als Ein-ETF-Lösung für einen deutschen Privatanleger ist er allerdings m.E. ungeeignet.
Nachtrag: Meines Erachtens ist der Gerd-Kommer-ETF momentan das beste Produkt am deutschen Markt für einen Privatanleger, der mit einem ETF den risikobehafteten Teil abdecken will. Wenn man ein Problem finden will, ist es die Tatsache, dass es kein echtes Konkurrenz-Produkt gibt das alles vereint:
Das bedeutet wiederum, dass für L&G überhaupt kein Bedarf besteht die Kosten zu senken. Die Inflows sind extrem hoch. Das Thema ,,USA-Klumpen" ist aktueller den je, die Konkurrenz verpennt das völlig und bringt neue Produkte auf den Markt, die entweder keiner will, am irrationalen Rand einzuordnen sind oder die sich nur durch die Kosten unterscheiden. Verstehe ich nicht. Aber so lange sich das nicht ändert, wird der ETF sehr wahrscheinlich auf absehbare Zeit nicht günstiger.
Kennt jemand den Multi-Factor-ETF der HSBC IE00BKZGB098 ?
Ist das eine Alternative zum Gerd-Kommer-ETF WELTOB ?
Alleine wenn man das Gewicht der Top 10 betrachtet: leider nein.
Beide Produkte kann man überhaupt nicht miteinander vergleichen.
Der HSBC Multifaktor ETF ist aktiv verwaltet und marktkapitalisiert (MCAP) gewichtet, während Kommer ganz bewusst auf eine Aufteilung 50% nach Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Regionen und 50% nach MCAP gewichtet und der ETF einen Index trackt.
Die Faktoren, ESG-Filter und die Kappungsgrenze bei 1% der sind dann sozusagen das Sahnehäubchen beim Kommer-ETF.
Ich würde auf allein auf Grund der Kosten nicht in den HSBC Multifaktor ETF investieren. Die lagen im letzten Jahr bei 0,45% (0,20% TER und 0,25% Transaktionskosten).
Hier mal im Vergleich der HSBC mit dem Vanguard FTSE All World und ishares MSCI ACWI:
Vergleichen - fondsweb
Langfristig hat der HSBC Multifaktor ETF keine Überrendite gegenüber den reinen Brot/Butter ETF erzielt. Und wie immer gilt: Im Zweifel das günstigere Produkt wählen, da man die Kosten 100%ig zahlen muss, während eine mögliche Überrendite, die die höheren Kosten rechtfertigen würde, eben nicht sicher ist.
Der Kommer-ETF hat halt eine gewisse Eigenständigkeit am Markt, da hier eine andere Gewichtung abgebildet wird. Ob diese Gewichtung und die erwähnten Sahnehäubchen dann langfristig eine Outperformance gegenüber den günstigen All World-ETF auf dem Markt liefern kann (so wie Herr Kommer es angekündigt hat) wird die Zukunft zeigen.
Der abgebildete Index, den der Indexanbieter Solactive zurückgerechnet bis Juni 2017 veröffentlicht, hat es jedenfalls in den letzten 8 Jahren nicht geschafft, und einen FTSE All World/MSCI ACWI um rund 1,8% p.a. underperformt.
Backtesting for the European index investor
Und auch hier kommen dann wieder die recht hohen Kosten des ETF dazu. Die lagen beim Kommer-ETF im letzten Jahr immerhin bei 0,54% (TER + Transaktionskosten).
Der Kommer-ETF hat halt eine gewisse Eigenständigkeit am Markt, da hier eine andere Gewichtung abgebildet wird. Ob diese Gewichtung und die erwähnten Sahnehäubchen dann langfristig eine Outperformance gegenüber den günstigen All World-ETF auf dem Markt liefern kann (so wie Herr Kommer es angekündigt hat) wird die Zukunft zeigen.
Der abgebildete Index, den der Indexanbieter Solactive zurückgerechnet bis Juni 2017 veröffentlicht, hat es jedenfalls in den letzten 8 Jahren nicht geschafft, und einen FTSE All World/MSCI ACWI um rund 1,8% p.a. underperformt.
Wie bereits erwähnt fehlen dir Kenntnisse bzgl. Faktor-Investing und ein Verständnis warum es Risikoprämien gibt und wie sie funktionieren. Wie falsch deine Aussage ist, merkst du vielleicht, wenn ich sie minimal abändere und die Risikoprämien tausche:
2013. In den letzten 14 Jahren haben es Aktien nicht geschafft das Sparbuch der Sparkasse outzuperformen. Wie es in Zukunft wird, weiß niemand. Es wird sich zeigen ob langfristig eine Outperformance möglich ist. Dazu kommen die höheren Kosten der ETFs von 0,2%. Das Sparbuch ist kostenlos.
Ob diese Gewichtung und die erwähnten Sahnehäubchen dann langfristig eine Outperformance gegenüber den günstigen All World-ETF auf dem Markt liefern kann (so wie Herr Kommer es angekündigt hat) wird die Zukunft zeigen.
Oh, hat Herr Kommer einen Vergleich zum AllWorld gezogen bzw. eine Prognose abgegeben? Ich hatte immer von ihm eine Outperformance-Ankündigung gegenüber dem MSCI World im Ohr und mir das gemerkt, weil ich den nicht für den richtigen Referenzindex halte.
Oh, hat Herr Kommer einen Vergleich zum AllWorld gezogen bzw. eine Prognose abgegeben? Ich hatte immer von ihm eine Outperformance-Ankündigung gegenüber dem MSCI World im Ohr und mir das gemerkt, weil ich den nicht für den richtigen Referenzindex halte.
Exakt. Genau das habe ich auch in Erinnerung. Zumindest hat er das in einem Interview gesagt.
Vielleicht kann jemand herausfinden, ob er sich in neuerer Zeit anders geäußert hat.
Oh, hat Herr Kommer einen Vergleich zum AllWorld gezogen bzw. eine Prognose abgegeben? Ich hatte immer von ihm eine Outperformance-Ankündigung gegenüber dem MSCI World im Ohr und mir das gemerkt, weil ich den nicht für den richtigen Referenzindex halte.
Ja, das hat Herr Kommer schon geschickt gemacht. Ist halt ein Marketingprofi.
Ich denke mal, dass wir und alle einig sind, dass man den Kommer-ETF auch nur mit einem All World-ETF vergleichen kann und nicht mit einem MSCI World ETF.
... während Kommer ganz bewusst auf eine Aufteilung 50% nach Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Regionen und 50% nach MCAP gewichtet und der ETF einen Index trackt.
Die Faktoren, ESG-Filter und die Kappungsgrenze bei 1% der sind dann sozusagen das Sahnehäubchen beim Kommer-ETF....
Der abgebildete Index, den der Indexanbieter Solactive zurückgerechnet bis Juni 2017 veröffentlicht, hat es jedenfalls in den letzten 8 Jahren nicht geschafft, und einen FTSE All World/MSCI ACWI um rund 1,8% p.a. underperformt.
Von den Faktoren usw., die Kommer verwendet, habe ich keine Ahnung, waren für meine Anlageentscheidung nicht wichtig. Aber bei der Performance möchte ich ihn verteidigen.
Du vergleichst immer die letzten Jahre, in denen einige wenige Firmen für einen Großteil der Rendite verantwortlich waren. Hier hat der Kommer durch die Beschränkung auf 1% einen Nachteil gehabt. So wie der ACWI schlechter war als ein einfacher MSCI World, ein Nasdaq sogar noch besser.
Ob diese Firmen in den nächsten Jahren auch diese Überrendite bringen oder ob die anderen Unternehmen nachziehen wegen Tendenz zum Mittelwert, weiß keiner. Falls die anderen Nachziehen, hätte in den nächsten Jahren der Kommer-ETF Vorteile, über den gesamten Zeitraum würde es sich eher ausgleichen.
Katti.diba
Ich hatte kürzlich in einem anderen Thread zu einer tieferen Analyse zum Kommer-ETF verlinkt.
Die Minderperformance des Kommer-ETF gegenüber einem MSCI ACWI/FTSE All World ist nach dieser Analyse demnach zu über 90% auf die abweichende Gewichtung des ETF zurück zu führen (50% MCAP/50% BIP).
Die Kappungsgrenze von 1% und die Faktoren haben lt. der Analyse nur noch wenig Einfluss auf die Performance.
Und natürlich vergleiche ich die letzten Jahre. Die Zukunft kenne ich leider nicht.
Klar, wenn die Mag7 überproportionale Verluste erleiden, bist Du mit dem Kommer-ETF erstmal besser dran. Wenn Europa oder die Schwellenländer besser performen als die USA, bist Du mit dem Kommer-ETF erstmal besser dran.
Ob das dann aber langfristig so sein wird, weiß eben heute niemand. Schließlich passen sich marktkapitalisierte ETF an die Gegebenheiten an. Die höheren Kosten des ETF hast Du aber definitiv langfristig.
Und einen gewünschten Schwenk in Richtung BIP-Gewichtung des Aktienteils kann man recht einfach durch ein 3 ETF-Depot erreichen (z.B. MSCI ACWI, MSCI EM, MSCI Europe). Und das zu minimalen Kosten.
Und einen gewünschten Schwenk in Richtung BIP-Gewichtung des Aktienteils kann man recht einfach durch ein 3 ETF-Depot erreichen (z.B. MSCI ACWI, MSCI EM, MSCI Europe). Und das zu minimalen Kosten.
Weil wir im Yoga Kurs jetzt auf dieses Thema gekommen sind, beschäftige ich mich jetzt mal wirklich damit.
Ich habe gerade auch die Idee, den Praxistest (Motto : Best by test) zu machen und heute am 1. Juli Einmalinvestments dieser zwei Konzepte zu machen.
Und dann eben liegen lassen.
Um die USA Quote von Gerd Kommer zu erreichen kann man auf jeden Fall etwas herum basteln.
Aufgrund der 1 % Deckelung, die er hat, gibt es dann jedoch trotzdem im Gesamtdepot starke Abweichungen, die relevant sein können.
Zum Beispiel Microsoft in den nächsten fünf Jahren extrem durch die Decke geht….na ihr wisst schon….
Wir haben uns bei der Einmalanlage im Mai 2025 für 50% FTSE All World und 50% Kommer-ETF entschieden. Mal schauen, wer in 10-20 Jahren die Nase vorne hat. Ein Rebalancing ist nicht vorgesehen.
Bei der Entscheidung hat sicher auch die Diskussion um den USA-Klumpen eine Rolle gespielt. Selber mischen mit entsprechendem Rebalancing schien mir zu aufwendig. Zwei Welt-ETFs mit unterschiedlicher Gewichtung fand ich einfacher und übersichtlicher.
Der im Verhältnis dazu noch recht kleine Sparplan läuft auf den FTSE, also die üblichere, kostengünstigere Lösung
Wir haben uns bei der Einmalanlage im Mai 2025 für 50% FTSE All World und 50% Kommer-ETF entschieden. Mal schauen, wer in 10-20 Jahren die Nase vorne hat. Ein Rebalancing ist nicht vorgesehen.
Eine wirklich sehr interessante Idee.
So ein Wettrennen darf doch auch einmal Spaß machen.
Danke für diesen Hinweis.
Ja, vielleicht wird durch das Wettrennen das langweilige Depot doch interessant.
Meine Prognose/Vermutung:
Es wird Phasen von mehreren Jahren geben wo mal der eine und mal der andere vorne liegen wird. Aber auf Dauer werden die Unterschiede nicht gravierend sein.
Aufgrund der 1 % Deckelung, die er hat, gibt es dann jedoch trotzdem im Gesamtdepot starke Abweichungen, die relevant sein können.
Zum Beispiel Microsoft in den nächsten fünf Jahren extrem durch die Decke geht….na ihr wisst schon….
So funktioniert es aber nicht.
Der 1% Deckel nutzt/schadet nur wirklich etwas, wenn es einen großen Kurssprung dieser Werte in kurzer Zeit gibt. Bei einem allmählichen absinken über Jahre partizipiert der 1% Cap genau so von dem Niedergang/Aufschwung. Nur eben etwas gedämpft in beide Richtungen.
Beispiel: Apple hat aktuell 4% Anteil in einem MCAP ETF (1% beim Kommer ETF). Zwischen den 3 monatigen Rebalancing Terminen des ETF verliert Apple 20% an Wert. Im MCAP ETF sind es dann 3,2% Anteil von Apple (im Kommer-ETF 0,8%).
Und nun rebalanced der Kommer ETF und kauft Apple nach um wieder auf die 1% zu kommen. Das kann gut sein, wenn es nur ein kurzfristiger Dip bei Apple war, oder eher schlecht, wenn Apple dann allmählich weiter an Wert verliert.
Der MCAP ETF muss in dieser Zeit gar keine Apple-Aktien kaufen/verkaufen.
Genau so wirkt es, wenn die Kurse allmählich steigen. Die 1% Kappungsgrenze gilt ja immer nur beim den Rebalancing-Terminen. Geht der Kurs von Apple zwischen den rebalancing-Terminen in den 3 Monaten um 20% hoch, verkauft der Kommer ETF den Anteil > 1% wieder. Kann gut oder schlecht sein.
Ich würde den 1% Cap auch nicht überbewerten. Aktuell sind AFAIK gerade mal 6 Aktien davon betroffen.
Ich finde solche Wettrennen unheimlich spannend und auch belustigend.
Spaß darf auch sein. Kostet dann eben das Hobby….0,5 % beim Gerd.
Irina bietet für 0,25 % an, den MSCI World zu schlagen. Aber man muss gaaanz viel Zeit haben und Schwankungen aushalten können… (War neulich bei einer Präsentation von DWS)
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