Hallo Leute, danke für die vielen Antworten und Fragen, die ich mir selber stellen sollte. Leider steht das Haus immer noch zum Verkauf, aber ich habe mir Gedanken gemacht, wie ich das Geld anlegen wollte. Ich wollte es mit euch teilen, und vielleicht hat noch der ein oder andere ein paar Anregungen. 3 Monatsgehälter auf das Tagesgeldkonto, 65 % auf dem MSCI World, 20 % Emerging Markets, 5 % Bitcoin, 5 % Rohstoffe (Gold, Silber, Uran), 5 % aktives Aktiendepot. Was meint ihr dazu?
Langfristiges Core Portfolio erweitern
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Mr.Lincoln -
27. Juli 2025 um 09:06 -
Erledigt
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Hallo zusammen,
klingt erstmal nach einem durchdachten Plan, gerade was die Risikostreuung angeht – aber ein paar Punkte sollte man sich trotzdem nochmal kritisch anschauen. Auch wenn die Aufteilung auf den ersten Blick ordentlich wirkt, liegt der Teufel wie so oft im Detail.
Drei Monatsgehälter auf dem Tagesgeldkonto sind solide – als eiserne Reserve für Notfälle oder ungeplante Ausgaben. Das passt. Man sollte nur prüfen, ob der aktuelle Tagesgeldanbieter auch tatsächlich zu den besser verzinsten gehört, denn da tut sich aktuell einiges auf dem Markt.
Die 65 % im MSCI World sind ein Klassiker und für viele ein solides Rückgrat. Breite Streuung, überwiegend große Unternehmen ausIndustrieländern – da machen Sie nichts falsch.
Die 20 % Emerging Markets können ein sinnvoller Ausgleich sein – bringen aber auch mehr Volatilität rein. Wichtig ist hier, sich bewusst zu sein, dass politische und wirtschaftliche Risiken in diesen Ländern stärker schwanken. Die Kombination mit dem MSCI World kann aber gut funktionieren, solange man mit den Ausschlägen leben kann. Ggf. ist der Anteil etwas hoch.
5 % Bitcoin: Das ist Geschmackssache. Wer den Nerv hat und weiß, was er tut, kann sich das als Beimischung erlauben. Es bleibt aber ein extrem spekulativer Teil – und sollte nicht als langfristiger Stabilitätsanker verstanden werden.
Gold, Silber, Uran – ebenfalls ein spekulativer Bereich. Rohstoffe werfen keine Erträge ab, und dei Preisschwankungen sind nicht zu unterschätzen. Wer darin investiert, sollte genau wissen, worauf er sich einlässt – und vor allem: wie. Physisch? ETF? ETC? Die Unterschiede machen später einen echten Unterschied.
Die letzten 5 % im aktiven Depot – auch hier hängt viel davon ab, wie aktiv aktiv wirklich ist. Einzelaktien, Branchenwetten oder Timing-Versuche? Das kann gut gehen, aber oft kostet es langfristig eher Rendite als dass es sie bringt. Es sei denn, man hat wirklich die Zeit und das Wissen, um das sauber durchzuziehen.
Insgesamt: Der Plan ist nicht abwegig. Aber man sollte sich klar sein, dass in einigen Bausteinen – insbesondere Bitcoin, Rohstoffe und aktives Depot – durchaus mehr Risiko steckt, als es die Prozentzahlen vielleicht auf den ersten Blick vermuten lassen. Wer das bewusst eingeht und das Gesamtbild im Auge behält, kann damit leben. Wer ruhiger schlafen will, sollte vielleicht bei der ein oder anderen Zutat nochmal den Haken setzen.
LG
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Ist aufwändig und bringt möglicherweise nicht mehr als eine Ein-ETF-Lösung. Sieben plus X Positionen überwachen zu müssen, das kann gutgehen, wenn man es als Hobby versteht. Oder aber man wacht eines Morgens auf und verkauft alles, weil man es plötzlich doch einfacher haben will. Du wirst es herausfinden. Vielleicht schreibst du dir deine Motivation auf, das könnte dich in Zeiten des Zweifels bei deinem ursprünglichen Plan halten.
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wie ich das Geld anlegen wollte. Ich wollte es mit euch teilen, und vielleicht hat noch der ein oder andere ein paar Anregungen. 3 Monatsgehälter auf das Tagesgeldkonto, 65 % auf dem MSCI World, 20 % Emerging Markets, 5 % Bitcoin, 5 % Rohstoffe (Gold, Silber, Uran), 5 % aktives Aktiendepot. Was meint ihr dazu?
Als mit uns willst du Geld wahrscheinlich nicht teilen…
Deine Ideen darfst teilen, musst dich dann aber nicht wundern, wenn du hier freundliche Tipps mit dem Hinweis zum „Gestaltungsdrang“ bekommst.
Um welche Gesamtanlagesumme geht es denn?
Was ist mit den ETF auf den S&P 500 und die EM ?
Hatten wir nicht den ETF auf den MSCI World ex USA als sinnvoll bewertet ?
Rohstoffe ? Da kann man auch einen ETF nehmen. Man kann..,,,,
Bitcoin ? Kann man.
5 % „aktives Aktiendepot“ ?Bei 100.000 Euro Depot also 100 BASF und 10 BioNTech?
Spaß. Aber 5 % Gewichtungen bringen wenig.Ab 10 Prozent wird es relevanter.
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Wie immer gute Denkanstöße. Danke Leute. Die genaue Gesamtsumme möchte ich in einem Forum eigentlich nicht teilen, deswegen bleibe ich lieber bei %-Angaben. Das Haus, das ich verkaufe, habe ich momentan für 345.000 € inseriert. Den EM lasse ich so weiterlaufen. Noch läuft der S&P 500. Am liebsten würde ich ihn verkaufen und den MSCI World holen. Oder eben den Ex-USA, aber dann müsste ich den S&P500 und den Ex-USA immer wieder anpassen. Bei den Rohstoffen will ich ETCs nehmen, oder was meint ihr?
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Hallo zusammen,
dein Ansatz ist durchdacht, das sieht man – aber an ein paar Stellen lohnt sich vielleicht nochmal ein genauerer Blick, gerade wenn es langfristig wirklich ruhig laufen soll.
Zum MSCI World vs. S&P 500 bzw. ex-USA: Das Argument mit dem Rebalancing zwischen S&P 500 und ex-USA ist nachvollziehbar. Wer es schlank halten will, fährt mit dem MSCI World in der Regel besser – auch wenn der USA-Anteil hoch ist. Dafür musst du nichts nachjustieren, und du hast trotzdem eine gute globale Abdeckung. Wenn du den S&P 500 schon hast, spricht nichts dagegen, ihn bei Gelegenheit gegen den World zu tauschen, wenn du ohnehin umschichtest.
Emerging Markets als Zusatz – okay, das ergänzt den MSCI World, nötig ist es nicht, kann man machen wenn man bewusst mehr Risiko reinnehmen will. Dass du den einfach weiterlaufen lässt, ist in Ordnung, solange du dich mit der Volatilität wohlfühlst.
Rohstoffe über ETCs: Kann man machen,muss man(n) nicht, aber man muss die Unterschiede kennen.
Dazu : https://www.finanztip.de/aktien/rohstoff-etf/
Bitcoin nicht zu nehmen macht Sinn. Ggf. kann der Welt ETF MSCI dann etwas aufgestockt werden. 10 bis 15 Prozent mehr ist m.E. angemessen.Die 5 % im aktiven Depot – ehrlich gesagt: Das klingt ein bisschen nach „damit ich auch mal was selbst mache“. Das ist völlig legitim, aber in der Größenordnung wirst du’s schwer haben, wirklich spürbar Mehrwert rauszuholen. Wenn du Spaß dran hast – gut. Aber vielleicht klar trennen zwischen dem soliden Langfrist-Depot und dem Teil, wo man auch mal danebenliegen darf.
In Summe: Dein Plan ist nicht verkehrt. Aber er ist nicht ganz so wartungsarm, wie er vielleicht auf den ersten Blick wirkt. Das ist nicht schlimm – nur sollte man sich das bewusst machen. Wer alles langfristig laufen lassen will und keine Lust auf Rebalancing, Detailanalyse von ETCs und Einzeltiteln hat, kommt mit einem schlankeren Depot oft weiter. Am Ende ist’s eben auch eine Frage des persönlichen Stils – und der Bereitschaft, sich regelmäßig damit auseinanderzusetzen.
LG
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3 Monatsgehälter auf das Tagesgeldkonto, 65 % auf dem MSCI World, 20 % Emerging Markets, 5 % Bitcoin, 5 % Rohstoffe (Gold, Silber, Uran), 5 % aktives Aktiendepot. Was meint ihr dazu?
Notgroschen - ok
85 % Aktien ETF (MSCI World + EM)
Das kann man zweifellos machen, aber wozu sich das Rebalancing ans Bein binden? Wenn Du die kleineren Unternehmen nicht haben möchtest gäbe es auch noch so etwas wie den MSCI ACWI. Wenn Du EM wirklich stärker gewichten willst, kannst Du immer noch einen reinen EM ergänzen. Ich persönlich gehöre zur Fraktion, möglichst breit diversifizieren, daher würde ich den SPDR MSCI ACWI Investible Market oder den FTSE All World bevorzugen.5 % Bitcoin
Da kenne ich mich nicht aus5 % Rohstoffe (Gold, Silber, Uran)
Bei einem reinen Rohstofffonds musst Du die Gewinne versteuern, bei der Beimischung Gold wären evtl. Kurssteigerungen nach einem Jahr steuerfrei. Ist aber natürlich nicht das gleiche5 % aktives Aktiendepot
Es gibt Anleger mit Gestaltungsdrang und das ist nicht negativ gemeint. Ich finde es gut, wenn Du das auf 5 % begrenzen möchtest. Dir muss klar sein, dass nur eine Minderheit auf dem Gebiet erfolgreich ist und die Frage ist, wie viel Arbeit du da reinstecken willst bei unklarer Erfolgsaussicht. Wenn Du das machst, führe ein Anlegertagebuch, wo Du Beweggründe und Randbedingungen für Deine Käufe und Verkäufe dokumentierst. Desweiteren solltest Du mindestens einmal im Jahr so etwas wie eine Erfolgsbilanz ziehen. Der selbstkritische Umgang mit Deinen Entscheidungen ist eine wesentliche Grundvoraussetzung dafür, dass das nicht zum Groschengrab wird.Daneben solltest Du Dich mittelfristig mit typischen Anlagefehlern beschäftigen. Vielleicht fängst Du mit dem Rückschaufehler an (hindsight bias).
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