Fondsgebundene Rentenversicherung auflösen, wie das Geld aufteilen?

  • Hallo liebe Community,

    dank Finanztip beschäftige ich mich nun seit ca. einem halben Jahr endlich selbst mit meinen Finanzen und bin gerade dabei, alte und viel zu teure Verträge von Beratern und Banken auszusortieren.

    Jetzt benötige ich euren Rat:

    Ich bin 30 Jahre alt, besitze eine Immobilie die ich mir mit jemand anderem teile und auf der aktuell noch ca. 120.000€ Schulden sind. Die Immobilie zahlen wir gemeinsam ab, wobei ich 500€ jeden Monat auf ein Tagesgeldkonto beisteuere, um damit Ende des Jahres Sondertilgungen leisten zu können. Zusammen mit den monatlichen Raten wären die Hypotheken-Kredite dann in ca. 10 Jahren komplett abbezahlt.

    Zusätzlich bespare ich noch 2 ETFs bei TR mit insgesamt 150€ für meine persönliche Altersvorsorge. Der Stand im Depot ist aber noch recht gering, da erst im Februar eröffnet.

    Vor ca. 6 Jahren hatte ich mir mal eine fondsgebundene Rentenversicherung aufschwatzen lassen, die ich mit heutigem Wissen auf keinen Fall mehr abgeschlossen hätte. Viel zu teuer (4% Ausgabeaufschlag vom Fond, kaum Rendite, laufende Kosten 1,6% pa.). Dort fließen monatlich 100€ rein. Der aktuelle Rückkaufswert würde ca. 6700€ betragen, ich hätte also ca. 700€ Verlust bei einem Verkauf gemacht, das würde ich dann aber als Lehrgeld verbuchen.

    Wie würdet ihr das Geld jetzt aufteilen? Alles komplett auf das Hauskonto für spätere Instandhaltungsmaßnahmen an der Immobilie (Heizung + Dach steht z.B. noch aus) oder lieber in einen ETF packen und Geld arbeiten lassen für die Rente? Beides ist ja im Prinzip Altersvorsorge. Da wir aktuell wenig Rücklagen für die anstehenden Instandhaltungen haben tendiere ich persönlich eher zum Hauskonto. Wäre hier vielleicht auch Festgeld eine Alternative?

    Vielen Dank vorab für eure Meinungen :)

  • Da wir aktuell wenig Rücklagen für die anstehenden Instandhaltungen haben tendiere ich persönlich eher zum Hauskonto. Wäre hier vielleicht auch Festgeld eine Alternative?

    Willkommen im Forum.

    Gut das du deine Finanzen jetzt selber in die Hand nimmst.

    Ein Festgeld ist keine Alternative da die Rücklagen flüssig bleiben müssen. Der Zinsgewinn durch ein Festgeld ist so gering das er den Nachteil der unflexiblen Geldanlage nicht Wert ist.

    Und 700€ Lehrgeld bei deiner Rentenversicherung sind geschenkt. Bei mir hat es mehrere 10000€ gebraucht bis ich meine Finanzen selber in die Hand genommen habe.


    Viel Erfolg bei deinen Finanzentscheidungen.

  • Und 700€ Lehrgeld bei deiner Rentenversicherung sind geschenkt. Bei mir hat es mehrere 10000€ gebraucht bis ich meine Finanzen selber in die Hand genommen habe.

    Bei mir war es auch wesentlich mehr. :rolleyes:
    Aber man sollte schon die Opportunitätsverluste berücksichtigen. Was wäre es heute für eine Summe, wenn dass Geld in diesen 6 Jahren in einen preiswerten ETF-Sparplan geflossen wäre? :/
    Und wenn man dann auch noch die Inflation berücksichtigt sind es eben nicht 'nur' 700€!

    Da wir aktuell wenig Rücklagen für die anstehenden Instandhaltungen haben tendiere ich persönlich eher zum Hauskonto. Wäre hier vielleicht auch Festgeld eine Alternative?

    Vielen Dank vorab für eure Meinungen :)

    Dann ist die Antwort doch klar!
    Hauskonto. Man kann ja auch einen Geldmarktfonds nutzen.

  • Erstmal vielen Dank für eure Antworten!

    Geldmarktfonds ist auch eine Idee, allerdings kenn ich mich damit nicht so wirklich aus. Läuft das genauso ab wie mit Aktien-ETFs? Geht das auch bsp. über Trade Republic und ist entsprechend ähnlich abgesichert wie ein Tagesgeldkonto?

    Was haltet ihr von der Idee, die eingesparte Rate in einen Bausparvertrag fließen zu lassen? Generell wird da ja eher von abgeraten. Ich war schon einmal zur Beratung bei Schwäbisch Hall, aber das kam mir alles sehr teuer und kompliziert vor.

    Aktuell sieht es ja eher danach aus, dass die Bauzinsen stagnieren bzw. stabil bleiben.

  • Uff, Bausparervertrag ist eher keine gute Lösung:

    Bausparkassen profitieren vom Irrtum ihrer Kunden - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Es ist eine ernüchternde Erkenntnis: Bausparen lohnt sich in den meisten Fällen nicht. Die Bausparkasse lebt vom Irrtum ihrer Kunden.
    hartmutwalz.de

    Geldmarktfonds ist auch eine Idee, allerdings kenn ich mich damit nicht so wirklich aus. Läuft das genauso ab wie mit Aktien-ETFs? Geht das auch bsp. über Trade Republic und ist entsprechend ähnlich abgesichert wie ein Tagesgeldkonto?

    Ja, ein Geldmarktfonds ist ein Wertpapier und unterliegt den gleichen Regularien wie andere Wertpapiere im Depot (sind Sondervermögen). Es gibt im Gegensatz zu Sichteinlagen keine explizite Einlagensicherung (100.000€ pro Kunde und Bank). Trotzdem sind diese Fonds sehr sicher!
    Auch sollte man bedenken, dass es im Falle eines Verkaufs von Fondsanteilen auch einige Tage dauern kann, bis man das Geld dann auch tatsächlich auf seinem Girokonto hat (2-3 Tage).

    Geldmarktfonds: Eine gute Alternative zum Tagesgeld?