Emerging Markets: Schwerpunkt auf China/Asien oder Komplettpaket?

  • Ich möchte meinen MSCI World um die EM`s ergänzen. Ich habe mir einige ETFs angeschaut und diese beiden hier sind in die nähere Wahl gekommen:

    iShares MSCI EM Asia UCITS ETF USD (Acc) | IE00B5L8K969 | A1C1H5

    iShares Core MSCI EM IMI UCITS ETF (Acc) | IE00BKM4GZ66 | A111X9

    Für IMI spricht die breite Diversifikation und das er weltweit aufgestellt ist, die Small Caps dabei hat. Der „EM Asia“ dagegen konzentriert sich mehr auf die asiatischen Schwellenländer, vor allem China ist da sehr stark dabei. Insbesondere der große China-A Anteil und das man so nicht nur in die nicht nur in die üblichen "Hongkong"-Aktien investiert finde ich interessant.

    Jetzt bin ich mir unschlüssig, was wohl besser wäre? Globaler aufgestellt zu sein und auch Brasilien, Südafrika, Mexiko usw. mitnehmen oder mehr China und damit mutmaßlich mehr Rendite? Was wäre empfehlenswerter?

    Da ich schon einen MSCI World habe, ist es leider keine Option stattdessen umzustellen und einfach einen FTSE All-World oder ACWI zu besparen.

    Meinungen?

  • Warum nicht beides? Du ergänzt die EM und legst nochmal einen stärkeren Asien-Fokus dazu. 70:15:15 fallen mir da spontan ein. Ein bisschen riskanter, aber eben auch chancenreicher.
    Ich bin sehr von der zukünftigen Dominanz Asiens, bzw. Chinas überzeugt, daher kann ich deine Überlegungen gut nachvollziehen.

  • China ist ein Land ohne Rechtssicherheit und ohne unabhängige Justiz. Es kann ganz schnell das nächste Russland sein.

    Daher investiere ich dort nicht und glaube auch nicht an den langfristigen (!) Erfolg.

    In den Emerging Markets investiere ich lieber in Indien, Lateinamerika, Südafrika, Korea, Osteuropa, ggf. auch Indonesien. Da habe ich langfristig mehr Vertrauen.

    In China würde ich allenfalls in Taiwan ein Investment erwägen.

  • China ist ein Land ohne Rechtssicherheit und ohne unabhängige Justiz. Es kann ganz schnell das nächste Russland sein.

    Verstehe diesen Satz nicht. Was meinst du damit?

    Im Übrigen sind Indien, Südafrika, Indonesien etc. Teil der BRICS bzw. im erweiterten Kreis und arbeiten zunehmend enger (auch mit Russland) zusammen. Indien z.B. kauft in großen Mengen russiches Öl, um es dann "günstig" an uns zu verkaufen. Sollte man die nicht auch canceln?

  • China ist ein Land ohne Rechtssicherheit und ohne unabhängige Justiz. Es kann ganz schnell das nächste Russland sein.

    Der Satz ist doch ganz einfach zu verstehen.
    Wenn der Diktator morgen beim Aufstehen die Idee hat, dass Tencent umgerechnet 2 Mrd Euro für Sozialprojekte in Yunnan zu „spenden“ hat….Patsch !

    Es wurde auch die börsennotierte Nachhilfeindustrie aufgrund eines Gedankens des Diktators ruiniert.

    Auch Versicherungen „spenden“ gerne…

    Ich habe überhaupt keine China-Engagements…stop….da ist der Kommer-ETf…nicht gut,

    Taiwan ist wirtschaftlich nicht China. Hinweis.

  • Verstehe diesen Satz nicht. Was meinst du damit?

    Was gibt es da nicht zu verstehen? China ist eine Diktatur, in der Unternehmer und andere Menschen ohne Anhörung verhaftet, enteignet und in Arbeitslager gebracht werden können. Ähnlich wie in Russland. Auch Nachbarländer werden militärisch bedroht. Sanktionen aus diesen und anderen Gründen sind ein weiteres Risiko.

    In Indien, Südafrika, Indonesien oder Lateinamerika sehe ich diese Risiken nicht oder nicht in gleicher Weise. Es handelt sich im Wesentlichen um grundsätzlich demokratische und rechtsstaatlich verfasste Staaten, sicher teilweise mit Defiziten, sonst wären es keine Emerging Markets, aber auf einem völlig anderen Level.

  • Was gibt es da nicht zu verstehen? China ist eine Diktatur, in der Unternehmer und andere Menschen ohne Anhörung verhaftet, enteignet und in Arbeitslager gebracht werden können

    Och, da gibt es sicher viel zu kritisieren...Bin ich bei vielem dabei, empfinde es nur angesichts diverser, auch durch Friedensnobelpreisträger, betriebener Foltergefängnisse ein wenig, wie soll ich sagen, argumentativ schwierig...

  • Och, da gibt es sicher viel zu kritisieren...Bin ich bei vielem dabei, empfinde es nur angesichts diverser, auch durch Friedensnobelpreisträger, betriebener Foltergefängnisse ein wenig, wie soll ich sagen, argumentativ schwierig...

    What-aboutism ist kein guter Ratgeber in Finanzfragen.

    Frag einfach die Menschen in dem Land, wann sie das letzte Mal gegen die Regierung demonstriert oder an einer freien Wahl teilgenommen haben. Oder wer in ihrer Firma mächtiger ist - der Vorstand oder der Parteisekretär.

    Es soll auch Leute geben, die russische Aktien gekauft haben…. jetzt wertlos.

  • "What-Aboutism" ist so ziemlich das, mit Verlaub, absurdeste Argument ever. Alles gesellschaftliche Leben besteht aus Vergleichen, Einordnnung und ins Verhältnis-Setzen. Wenn ich dem einen bestimmte Dinge vorwerfe, ist es absolut angebracht und notwendig, zu schauen, was und wie es andere machen. Ansonsten ist eine Bewertung kaum möglich. Macht man das nicht sogar in der der Wissenschaft so?

  • Ich finde der Vergleich mit Russland hakt aber schon ein wenig. Russland hat Rohstoffe und sonst nichts. Wer hat den z.B. bitte ein "Made in Russia" Produkt zuhause?

    Da ist die chinesische Wirtschaft schon viel besser und breiter aufgestellt und mittlerweile auch weltweit in Dienstleistungen uvm. führend mit dabei. Das bei Olympia oder Fußball-WM mittlerweile mehr chinesische Firmen sponsern und z.B. keine deutsche Bierwerbung mehr von den Banden prangt kommt nicht von ungefähr. Dazu der große Binnenmarkt mit einer großer Nachfrage von Menschen die alle konsumieren und sich mehr mit dem Lebensstandard von z.B. Ivan aus Irkutsk zufrieden geben wollen.

    Klar das poltische System ist diskutabel, gar keine Frage, aber wenn ich in Vorzeigedemokratien investieren will muss ich nach Island oder Neuseeland gehen. Da ist aber nichts zu holen.

  • Ich habe Dir meine Meinung dazu gesagt und nichts hinzuzufügen.

    Es klettern auch Menschen in Flipflops auf Berge und wundern sich über Kälteeinbrüche und Steinschläge.

    Aber natürlich kann es auch im Tal mal kalt werden. Das hat halt nur nichts mit Bergen und Flipflops zu tun.

  • Ich habe Dir meine Meinung dazu gesagt und nichts hinzuzufügen.

    Das ist ja auch absolut okay so.

    Es klettern auch Menschen in Flipflops auf Berge ind wundern sich über Kälteeinbrüche und Steinschläge.

    Bin mir nicht sicher, ob wir beide diese Metapher ähnlich auslegen, aber ja, man sollte sich lieber mit den Realitäten auseinandersetzen, anstatt sein Verhalten an (selektiv-ideologisch geprägten) Wunschvorstellungen und Schein-Realitäten auszurichten, um dann später schmerzhaft an der harten Realität abzuprallen und zu verspüren, dass die Welt eine ganz andere ist. Ich nehme das mal wieder und gerade mit Blick auf die euphorisch geführte "Kriegstüchtigkeitsdebatte" wahr. Welche Konsequenzen das für die eigenen Kinder und Enkel hat, bin ja jetzt auch nicht so weit davon entfernt, je nach Ausgestaltung des Gesetzes, wird irgendwie ausgeblendet, und wenn Russland besiegt ist, nehmen wir uns China vor? Dann ist klar, dass dieses Land aus dem Aktien-Handel verbannt wird. Und insofern wäre deine Herangehensweise sicher nachvollziehbar.

    Aber gut, bin schon wieder politisch geworden, was ich hier eigentlich vermeiden wollte 😬😉 Mach wie du denkst!