Hallo 90 Prozent Aktien
Ich stimme Dir voll und ganz zu, dass die Unternehmensnachfolge oder der Verkauf eines selbst aufgebauten Unternehmens eine Herausforderung ist, weil eben auch Emotionen dran hängen, oder andes gesagt oft das "Lebenswerk"
Ich bin nicht sicher ob die genannten Honorarberter oder Vermögensverwalter die idealen Berater sind.
Besser sind meiner Meinung nach Unternehmer die diesen Weg schon selbst gegangen sind und viel mehr Praxis-Erfahrung haben.
Allein die BEWERTUNG eines Unternehmens ist eine Herausforderung.
Wie viel ein Unternehmen beim Verkauf oder bei der Übertragung an Nachfolger "wert" ist, ist eine spannende Frage.
Das ist auch bei Übertragungen an Kinder, oder Verkäufe an nahe Angehörige wichtig weil dort sofort der Verdacht einer versteckten Schenkung auftaucht
Das Finanzamt macht es sich einfach.
Ohne Gutachten eines echten Wirtschaftsprüfers hast Du schlechte Karten.
Ich habe ein Unternehmen an nahe Angehörige verkauft, das einen Jahresgewinn machte von jährlich rund 5 Mio. Euro (VOR STEUER!)
Und jetzt wird es spannend.
Das Finanzamt nimmt die Bewertungs-Tabelle und dort steht, wenn es kein Gutachten gibt, ist der Wert des Unternehmens der 14-fache. Jahresgewinn, also 70 Mio. Euro.
Meine Berechnung war jedoch nur ein Wert von 4-facher Jahresgewinn, also 20 Mio.
Wenn ich für 20 Mio.verkaufe (und das FA schätzt den WEt auf 70 Mio.) müsste der KÄUFER (Achtung aufgepasst) einen Betrag von 50 Mio. Euro als Schenkung versteuern.!!!!
Ein Gutachter hat dann den Wert des Unterniehmens auf den 3 - 6 fache Jahresgewinn bewertet, also zwischen 15 bis 30 Mio. Euro.
Wir haben einen Kaufvertrag gemacht mit dem 4-fachen Gewinn, also 20 Mio. Kaufpreis und einen Besserungsschein, d.h. eine Nachzahlung falls der Gewinn nach einer bestimmten Zeit doch höher als kakuliert ist. Das wurde BISHER vom FA noch nicht beanstandet.
Jetzt kommt aber der Clou - nur damit Du siehst wie kompliziert das Thema ist
Ich habe mit dem Käufer einen Nießbrauch vereinbart.
Das heißt ich verkaufe das Unternehmen nur für rechnerisch 20 Mio. und bekommenaber bis zum Lebensende die Gewinne, der Käujfer bekommt nur einen monatlichen "Unternehmerlohn"
Und jetzt wird neu gerechnet
Da ich damals über 75 Jahre alt war und eine statistische Lebenserwarten von rund 9 Jahren hatte wurde der Kaufpreis um diesen Faktor reduziert.
D.h. meine Lebensewartung ist statistisch länger als der Kaufpreis Faktor 4.
Daher war der Kaufpreis NULL
Weil das aber rechtliche nicht geht, musste ein Mindestkaufpreis vereinbart werden.
Je nach meiner Lebenserwartung wird das für den Käufer ein gutes oder schlechtes Geschäft
Damit es richtig verstanden wird.
Wenn Duj eine Firma kaufen willst und Du bist bereit den 4-fachen Jahresgewinn dem Verkäufer als Preis zu zahlen, dann heißt das dass Du 4 Jahre lang den Gewinn nimmst um den Kaufpreis zu tilgen. Erst ab dem 5.Jahre lohnt sich für die Dich der Kauf. Vorausgesetzt der Gewinn bleibt gleich hoch.
Jetzt kommt der Haken:
Wenn 'Du eine Firma kaufst wo das Geschäftrsmodell für die Zukunft sehr unsicher ist und keiner weiß wie lange das noch funktioniert (so wie bei meiner Firma) kann auch ein Kaufpreis von 4 Jahren bereits hoch sein.
Wenn Du aber mit Deinem Gewinnausschüttung warten musst bis der Verkäufer gestorben ist, dann musst Du Dich fragen welchen Preis würdestDU für so eine Firma zahlen.
In meinem Fall war es der 1-fache Jahresgewinn, also 5 Mio. Euro.
Die ist der Käufer erst mal los und muss hoffen, dass nach meinem Tod in rechnerisch 8 Jahren die Firma immer noch Gewinn macht.
Nicht vergessen. Das Finanzamt würde ohne Gutachten die Firma mit 70 Mio. bewerten.
Diese ganze Gechichte nur, wie schwierig Unternehmensverkäufe oder Bewertungen sind.
Ich bezweifle, ob da ein Honorarberater helfen kann??
Viele Glück wünscht McProfit