Wir schlagen den MSCI World!

  • Der Markt als Ganzes irrt sich weniger als der Einzelne. Das Prinzip folgt also einer Art "demokratischer Intelligenz" des Kapitalmarkts – und man profitiert automatisch von den Gewinnern der Zukunft, weil diese im Index an Gewicht zunehmen.

    Genau dafür wirst Du den Nachweis schuldig bleiben. Keineswegs sind die Gewinner der Zukunft automatisch die, die gestern an Gewicht zulegten. Das ist schlicht falsch.

    und ist keinesfalls schlechter, nur weil es Alternativen gibt, die in manchen Zeiträumen besser laufen.

    Das habe ich auch nicht gesagt.

  • Ich weiß wirklich nicht, wie ich es noch sagen soll. Solange du davon ausgehst, dass MCAP Gewichtung die durchschnittliche Marktrendite ergibt, ist natürlich alles davon abweichende eine Abweichung vom Durchschnitt. Aber warum soll das der Durchschnitt sein?...

    Weil die kapitalgewichtete Gesamtheit der Anleger dieser Welt nun einmal nach Mcap investiert (ob es uns passt oder nicht). Und daher ist die Rendite, die dabei herauskommt die Durchschnittsrendite, denn das bekommt der durchschnittliche Anleger.

    ... immer wieder: zuerst muss man wirklich verstehen, dass niemand, wirklich niemand, auch nicht alle Anleger zusammen, irgendetwas wissen über die zukünftige Rendite....

    Ja, das ist aber nur deshalb so, weil das vorhandene Wissen bereits in den aktuellen Kursen eingepreist und so eine Marktkapitalisierung entstanden ist. Nur deshalb kann jetzt niemand etwas über zukünftig Renditen wissen, es sei denn er weiß etwas, was noch nicht eingepreist ist.

    Ansonsten ist es natürlich ziemlich leicht zu prognostizieren, dass Microsoft auch im nächsten Jahr deutlich mehr verdienen wird als Bayer.

    ...werde ich mit neuem Geld aber noch stärker auf Gleichgewichtung setzen, weil die Rückkehr zum Mittelwert der beiden immer wahrscheinlicher wird.

    Nein, da irrst Du. In effizienten Märkten ist eben genau das nicht so. Du negierst völlig, dass Du nicht der einzige bist, der nach Mustern in der Vergangenheit forscht und glaubt, welche entdeckt zu haben. Andere tun das aber auch und lernen daraus.

    Du machst nichts weiter, als irgendwelchen Chartverläufe der Vergangenheit zu betrachten und glaubst anhand dessen Muster für die Zukunft erkennen zu können. Wenn es tatsächlich Zufall ist, dann funktioniert das eben nicht.

    Warum nimmst Du nicht einfach Valueaktien? Das war langfristig auch besser als der Durchschnitt? Allerdings nicht in den letzten Jahren. Müsste also bald wieder kommen. So einfach ist das doch, oder?

  • ...Keineswegs sind die Gewinner der Zukunft automatisch die, die gestern an Gewicht zulegten. Das ist schlicht falsch.

    Der Momentumeffekt besagt aber genau das.

    Es ist im Grunde genommen aber auch egal, was man als Durchschnitt bezeichnet.

    Eine höhere Rendite ist nur mit höherem Risiko zu erreichen.

    Dabei ist es völlig egal, was man miteinander vergleicht. Und Risiken haben nun einmal die unangenehme Eigenschaft, sich gelegentlich zu verwirklichen.

    Wenn Du den fett gedruckten Satz auch nicht einsiehst, dann kannst Du auch gleich die Schwerkraft ignorieren und aus dem Fenster springen.

  • Die Affen sind die besten Anleger

    FAZ, 2012

    Genau das ist der Punkt der hier völlig ignoriert wird. Dieser Satz kommt von Burton Malkiel von 1973, der mit John Bogle später den ersten ETF für Private aufgelegt hat. Es ist Zufall und für mich ist die Marktrendite genau das, was aus diesem Zufall dann entsteht und nicht was nach einer gewichteten Betrachtung entsteht.

  • Hallo zusammen,

    du hast deine Argumentation sehr klar und nachvollziehbar dargelegt – und die Diskussion dazu ist ein gutes Beispiel dafür, wie unterschiedlich Perspektiven auf ein und denselben Markt sein können, selbst wenn die Faktenlage im Grunde geteilt wird.

    Gerade bei der Frage, ob Marktkapitalisierung (MCAP) wirklich "die" Durchschnittsrendite abbildet, lohnt es sich, nochmal einen Schritt zurückzutreten. Denn es geht weniger um die Bewertung vergangener Gewinner, sondern darum, dass MCAP letztlich die aggregierte Kapitalverteilung aller Marktteilnehmer widerspiegelt. Also: So investieren die meisten Anleger – ob bewusst oder durch ihre Fonds, Rentenkassen, Staatsfonds etc. gesteuert.

    Das bedeutet nicht, dass MCAP den "richtigen" oder "besten" Weg darstellt – aber es bildet den tatsächlichen Markt ab. Deshalb spricht man in der Diskussion auch von der

    durchschnittlichen Marktrendite,

    nicht weil diese per se optimal ist, sondern weil sie das arithmetische Ergebnis des Gesamtmarkts ist. Alle Abweichungen davon – ob Equal Weight, Value, Small Caps, Faktorstrategien – weichen davon ab und können Mehrwert bringen, tragen aber auch spezifische Risiken.

    Was die Rückkehr zum Mittelwert betrifft: Ja, es gibt historische Phasen, in denen bestimmte Strategien "aufholen", nachdem sie lange schlechter liefen. Aber genau darin liegt die Schwierigkeit: Es ist im Vorfeld nicht sicher zu sagen, wann und ob diese Rückkehr eintritt. Märkte sind eben nicht so berechenbar, wie es im Rückblick scheint – deshalb funktioniert ein rein vergangenheitsbasierter Rückgriff auf vermeintliche Muster nicht dauerhaft zuverlässig.

    Wenn du sagst, du setzt künftig verstärkt auf Gleichgewichtung, ist das absolut legitim – und für jemanden, der bereit ist, Schwankungen auszuhalten und Abweichungen vom "Marktkonsens" auszuhalten, kann das eine fundierte Entscheidung sein. Nur sollte dabei klar sein, dass man eben nicht auf "Durchschnitt" setzt, sondern bewusst eine Wette auf ein anderes Verhalten des Marktes eingeht. Das ist weder gut noch schlecht – es erfordert nur ein

    anderes Risikoverständnis.

    Und ganz ehrlich: Dass in einem effizienten Markt niemand verlässlich bessere Vorhersagen treffen kann als der Markt selbst, ist nicht Frust – sondern ein gewisser Segen. Denn dadurch wird eine einfache, passive, breit gestreute Anlage für alle zugänglich – auch ohne Spezialwissen.

    In diesem Sinne: Es ist gut, dass solche Diskussionen geführt werdne – sie helfen vielen stillen Mitlesern dabei, besser zu verstehen, worauf sie sich bei ihrer Anlagestrategie eigentlich einlassen.

    LG

  • Alle dort betrachteten Varianten hatten nicht nur eine bessere Rendite, nein auch risikoadjustiert besser ggü MCAP.

    Oh, vielen Dank!

    Da haben schlaue Leute herausgefunden, dass es in der Vergangenheit 8 Strategien gab, die besser waren als der Durchschnitt.

    Das haut mich echt um. Danke!:D

    In der Rückschau kann es natürlich auch sein, dass das Sparbuch eine bessere Rendite abgeworfen hat als der MSCI World, und das bei geringerem Risiko.

  • EW hat Value als Prämie eingebaut...

    Allenfalls zu geringen Teilen. Eher ist es low size und low volatility.

    MCAP Momentum.

    Nein! Momentum haben da allenfalls noch Nvidia und Microsoft. Ansonsten sind die Momentumaktien ganz andere als die, die im MSCI World oben stehen.

    Siehe Anlagen - jeweils Seite 2 - links mittig

  • Das ist echt anstrengend mit Dir. Hier Basiswissen aus einer beliebigen Quelle:

    Was ist Momentum? | Nützliche Information über Trading für Trader in Deutsch

    Warum funktioniert Momentum?
    Die wissenschaftliche Literatur zum Momentum-Effekt ist heute sehr umfangreich und der Effekt entsprechend gut dokumentiert. Zur Erklärung, warum Momentum funktioniert, hat die Literatur verschiedene Ansätze hervorgebracht, die sich in 2 große Kategorien unterteilen lassen:
     Rationale bzw. strukturelle Erklärungen
     verhaltenswissenschaftliche Modelle

    Die beste strukturelle Erklärung ist die der Märkte. Die überwiegende Zahl der Indizes ist heute nach Marktkapitalisierung gewichtet, was eine implizite Momentum-Strategie darstellt. Denn Aktien, die stark gestiegen (gefallen) sind, nehmen im Index eine höhere (niedrigere) Gewichtung ein. Strömt dann neues Geld in die Märkte, werden diese Aktien besonders stark (weniger stark) gekauft.

  • ...Denn Aktien, die stark gestiegen (gefallen) sind, nehmen im Index eine höhere (niedrigere) Gewichtung ein. Strömt dann neues Geld in die Märkte, werden diese Aktien besonders stark (weniger stark) gekauft.

    Das ist einfach Blödsinn. Das ist nicht so.

    Wer nach Marktkapitalisierung kauft, der kauft keine Aktie besonders stark oder weniger stark.

    Wenn ich einen Mercedes der S-Klasse kaufe und einen VW-Polo, dann kaufe ich ja auch nicht besonders stark Fahrzeuge von Mercedes. Der Mercedes ist lediglich teurer.

  • Du bist echt furchtbar…

    Lyn Alden besser?

    Equal Weighted Index Funds: The Pros and Cons and Which to Pick
    Although capitalization-weighted index funds are the industry standard, there are several advantages to equal-weighted index funds that make them worth a close…
    www.lynalden.com


    Indices that are weighted by market capitalization are inherently momentum-based. When a stock starts increasing in share price, the indices hold onto the stock and automatically begin increasing its weighting in the index. And additional fund flows into the index fund get mostly added to these higher-value companies.


    Sorry, das ist echt Basiswissen und auch völlig logisch. Warum man das diskutieren muss ist echt irre.

    Ich mag auch nicht mehr. Du bist nur auf provozieren aus und hast kein Interesse an einer vernünftigen Diskussion. Alles Gute..