Gedankenspiel: Wie würdet ihr 1 Million Euro anlegen?

  • Mein Gedanke dazu war, dass man die 1 Mio eher erst gegen Ende des Lebens haben würde

    Das ist in der Ausgangsfrage nicht definiert und wird von den meisten antwortenden, genauso wie die groben Familien- und Vermögensverhältnisse vor dem Lottogewinn/der Erbschaft ignoriert.

    "Ende des Lebens" dürfte eher bereits in der Rente sein? Dann sieht die Entscheidung für mich wieder anders aus wie 7 Jahre vor Rente.

    Im Ruhestand ist dieser bereits hinreiched finanziert. U.U. investiere ich zur passenden Zeit das Geld auch in das Startup meines Kindes oder ermögliche ihm/ihr das Startup damit erst. Oder ich unterstütze andere nahe Verwandte mit Teilen des Geldes.

    100k hat man vielleicht schon mit 30, da ist das noch nicht so wichtig.

    Das dürfte eher die Ausnahme sein, wenn das Geld selber angespart wird.

    Wenn ich (nicht nur hier im Forum) das andauernde Gemecker der Leute in dem Altern lese, dass es für sie heute unmöglich sei, ein Eigenheim zu finanzieren, dann kann dieser Personenkreis mit 30 keine 100k€ im Depot/auf dem Konto haben.

    Ich würde meine Rente vorziehen, auf ungefähr Weihnachten.

    So schnell käme ich aus meinem Arbeitsvertrag garnicht raus, selber wenn das Geld sofort auf meinem Konto wäre. Auch einer Freistellung ohne Entgeltfortzahlung muss der AG bei uns zustimmen und es sind gewisse Fristen einzuhalten.

  • Mein Gedanke dazu war, dass man die 1 Mio eher erst gegen Ende des Lebens haben würde (wenn überhaupt) und man dann mehr Wert auf eine breitere Diversifikation und Vermögensschutz (Gold) legt.

    100k hat man vielleicht schon mit 30, da ist das noch nicht so wichtig.

    Außerdem: Die Fallhöhe ist bei 1 Mio einfach höher, daher mehr Fokus auf breitere Streuung.

    Die Risikotoleranz ist natürlich etwas geringer, wenn man sein Humankapital schon zum großen Teil oder vollständig in Investments umgewandelt hat. Auf der anderen Seite hat man eben durch die größere Fallhöhe auch mehr Sicherheit. Bei 50% von 1 Million bleibt eben sehr viel mehr übrig als bei 50% von 100k. Da die zwingenden Ausgaben nicht mit dem Alter oder Vermögen mitwachsen, bleibt auch im Fall einer unvorhergesehenen Ausgabe mehr übrig.

    Vorsicht auch vor den impliziten Fehlschlüssen in deiner Argumentation. Small Caps oder EM tragen im Zweifelsfall wenig zum Schutz deines Depots bei. Verschiedene Börsensegmente sind in Krisenzeiten stark korreliert und dein Small Cap ETF wird vermutlich auch grob um die Hälfte einbrechen. Wie gesagt...Small Cap und EM sind eher Geschmackssache.

    Und bei Gold musst du auch aufpassen...die Diskussion über die römische Toga lassen wir mal beiseite...aber Vermögensschutz ist über den Anlagehorizont von wenigen Jahrzehnten alles andere als garantiert. Insbesondere, wenn wir über reale Renditen reden statt nur über nominale.

  • So schnell käme ich aus meinem Arbeitsvertrag garnicht raus, selber wenn das Geld sofort auf meinem Konto wäre. Auch einer Freistellung ohne Entgeltfortzahlung muss der AG bei uns zustimmen und es sind gewisse Fristen einzuhalten.

    Vermutlich bist Du Deutscher. Das sind die Leute, die nach Lenin in einer Revolution eine Bahnsteigkarte kaufen, wenn sie denselben besetzen wollen.

    :)

    Du gewinnst die Million im Lotto, gehst zum Chef ins Büro, sagst: Ich kündige!, gibst (weil Du ein netter Mensch bist) Deinen Kollegen einen aus und gehst ab dem Folgetag einfach nicht mehr hin. Was soll Dir da passieren? Der Chef verklagt Dich auf Schadenersatz, weil ihm eine Arbeitskraft fehlt? Vor Gericht bekommt er 10.000 € zugesprochen, die Du aus der Portokasse zahlst.

    Wo siehst Du das Problem?

  • Vermutlich bist Du Deutscher. Das sind die Leute, die nach Lenin in einer Revolution eine Bahnsteigkarte kaufen, wenn sie denselben besetzen wollen.

    :)

    Du gewinnst die Million im Lotto, gehst zum Chef ins Büro, sagst: Ich kündige!, gibst (weil Du ein netter Mensch bist) Deinen Kollegen einen aus und gehst ab dem Folgetag einfach nicht mehr hin. Was soll Dir da passieren? Der Chef verklagt Dich auf Schadenersatz, weil ihm eine Arbeitskraft fehlt? Vor Gericht bekommt er 10.000 € zugesprochen, die Du aus der Portokasse zahlst.

    Wo siehst Du das Problem?

    Äh ja, irgendwie so hatte ich mir das vorgestellt, wobei ich wahrscheinlich schon noch eine Übergabe angeboten hätte, denn ich mag meinen Chef und weiß dass er dann persönlich ein Problem hätte, aber Fristen? Nun wirklich nicht, auch wenn da auf dem sehr geduldigen Papier ein halbes Jahr steht.

    Aber wer weiß, vielleicht bleibe ich auch gern, wenn ich wüsste das ich es nicht mehr muss. Denn um diese Freiheit geht es mir.