Betriebliche Altersvorsorge privat fortführen

  • Hallo,

    ich besitze eine bAV der Hamburger Pensionskasse, die ich bei meinem neuen Arbeitgeber nicht fortführen kann. Daher gibt es nur zwei Optionen: "Bisherige Beiträge liegen lassen" oder "Privat weiter investieren". Für die zweite Option habe ich mir von der Hamburger Pensionskasse eine Vorsorgeberechnung zuschicken lassen. Hierzu habe ich folgende Fragen an euch als Community:

    In der mitgeschickten Berechnungstabelle stehen drei Zeilen mit folgenden (wahrscheinlich Rendite-) Prozentwerten: 2,75% / 3,50% und 4,25%. Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass es bei einem ETF-Sparplan im Durchschnitt 6% Rendite erhalte, dann sollte ich doch nicht weiter privat Geld einzahlen in diese bAV, weil ich keinen Zuschlag vom Arbeitgeber erhalte, oder? Und dann besser das Geld in einen ETF-Sparplan? Oder gibt es irgendeinen Grund für diese bAV im Vergleich oder als Ergänzung zu einem bereits bestehenden ETF-Sparplan?

    Herzlichen Danke für eure Antworten!

  • Kater.Ka 20. September 2025 um 16:35

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo.

    Ganz platt würde ich zum ETF-Sparplan tendieren.

    Du könntest noch schauen, was an Leistungen in der bAV steckt. Hinterbliebenenabsicherung steckt da nicht immer drin, es kommt auf den Tarif an.

    Aber selbst wenn es drinsteckt, dann wäre das aus meiner Sicht ein nur sehr schwaches Argument für die Weiterführung.

  • Ich besitze eine bAV der Hamburger Pensionskasse, die ich bei meinem neuen Arbeitgeber nicht fortführen kann. Daher gibt es nur zwei Optionen: "Bisherige Beiträge liegen lassen" oder "Privat weiter investieren".

    Für die zweite Option habe ich mir von der Hamburger Pensionskasse eine Vorsorgeberechnung zuschicken lassen. Hierzu habe ich folgende Fragen an euch als Community:

    In der mitgeschickten Berechnungstabelle stehen drei Zeilen mit folgenden (wahrscheinlich Rendite-) Prozentwerten: 2,75% / 3,50% und 4,25%. Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass es bei einem ETF-Sparplan im Durchschnitt 6% Rendite erhalte, dann sollte ich doch nicht weiter privat Geld einzahlen in diese bAV, weil ich keinen Zuschlag vom Arbeitgeber erhalte, oder?

    Und dann besser das Geld in einen ETF-Sparplan? Oder gibt es irgendeinen Grund für diese bAV im Vergleich oder als Ergänzung zu einem bereits bestehenden ETF-Sparplan?

    Die bAV bei Deinem alten Arbeitgeber ist faktisch zu Ende. Eigentlich solltest Du daraus im Ruhestand eine Rente bekommen, die dann nach den üblichen Maßgaben versteuert und verbeitragt wird.

    Du kannst diesen Vertrag nicht "fortführen", der Anbieter schlägt Dir allerdings vor, privat einen Vertrag mit gleichen Bedingungen abzuschließen. Die Beiträge dafür zahlst Du aus dem Netto, bei Fälligkeit gäbe es verschiedene Optionen. Insgesamt ist das eine neue Rentenversicherung.

    Aufgepaßt! Es kommt vor, daß der Anbieter das nicht trennt und in der Auszahlphase alles in einen Topf wirft, wodurch Du auch den Teil der Rente versteuerst und verbeitragst, den Du aus versteuertem Geld aufgebaut hast.

    Deine Frage lautet jetzt als: Soll ich diese neue Rentenversicherung abschließen (die mutmaßlich in Zinspapieren spart) oder lieber meinem ETF-Sparplan aufbohren?

    Das ist eine berechtigte und auch einfache Frage, auf die Dir keiner aus der hohlen Hand eine gute Antwort geben kann.

    Mal angenommen, Du bekämest eine unerwartete Gehaltserhöhung um 300 €. Was würdest Du damit machen? Würdest Du davon Zinspapiere kaufen oder Aktien-ETFs?

  • Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass es bei einem ETF-Sparplan im Durchschnitt 6% Rendite erhalte, ...

    Woher weißt Du, dass es bei einem ETF-Sparplan im Durchschnitt 6% Rendite gibt? :/
    Es gab auch schon mal > 16 Jahre in denen Du per Sparplan keine positive Rendite erzielt hast:

    Wie riskant sind Sparpläne auf ETFs? - GuidingData
    Wie lang war der maximal mögliche Verlustzeitraum in der Vergangenheit für breit diversifizierte ETFs im Falle der Einmalanlage oder einem ETF-Sparpläne?
    guidingdata.com

    Und wenn Du dann die Inflation berücksichtigt waren es sogar > 20 Jahre. :/

    Die Frage, die Du Dir stellen und für Dich beantworten musst: Bis Du bereit dieses Risiko einzugehen und kannst es Dir leisten dieses Risiko einzugehen?