Neue Heizung: Pellet- vs Scheitholzeinkauf

  • Hallo Zusammen,

    bei uns muss der Schwedenofen raus, da er nicht mehr der Norm entspricht.

    Wir beschäftigen uns schon länger damit, ob wir nun einen neuen Schwedenofen/Grundofen einbauen lassen und langfristig unsere alte Gasheizung durch eine Pelletheizung ersetzen oder ob wir einen wasserführenden Kaminofen einbauen und diesen dann mit Photovoltaik-Heizstab im Pufferspeicher kombinieren.


    Vor- und Nachteile sind bekannt. Bei wasserführenden Kaminöfen kommt oft das Argument, dass sich das nur lohne, wenn man selbst Wald hat oder sehr günstig ans Holz kommt. Meine Frage dazu: bei einer Pelletheizung hänge ich doch auch einfach am Holzpreis dran. Dann wäre das Befeuern mit Scheitholz ja sogar günstiger. Oder übersehe ich etwas?


    Danke und viele Grüße

    Lisa

  • Scheitholz macht Arbeit, eine Pelletheizung im Keller läuft automatisch. Wenn ihr viel außer Haus seid, ist ein Stückholz einfach nicht so praktisch...aber ihr kennt das ja sicher, dass man dann in die kalte Bude zurückommt. Am Holzpreis hängst du mit beidem und sofern du deine Freizeit nicht im Wald verbringen willst, halte ich beides für finanziell mäßig lohnend.

    Ob sich ein wasserführender Ofen lohnt, würde ich mal genauer rechnen. Ist eine Menge extra Komplexität. Auch bei dem Heizstab wäre ich zurückhaltend...in der Heizperiode kommt nicht so viel vom Dach und der Heizstab hat nur einen Wirkungsgrad von 1:1. Wie alt ist denn das Haus und was habt ihr bisher an Heizbedarf?

  • Hallo Lisa,

    sowohl der Pelletpreis als auch der Preis für ofenfertiges Scheitholz folgte bisher dem Preis für Erdgas, wenn man es auf den Heizwert umrechnet. Aktuell bin ich mit ofenfertigem Scheitholz ziemlich beim gleichen Preis wie die kWh Erdgas.

    Zwei Aspekte sollten Sie für sich mit bewerten: Komfort und Versorgungssicherheit.

    Die Frage Komfort ist selbsterklärend. Bei der Pelletheizung sind sie letztendlich von wenigen Lieferanten abhängig. Bei der Scheitheizung können Sie im schlimmsten Notfall den Gartenzaun verheizen (oder die Bücher in Ihrer Bibliothek).

    Gruß Pumphut

  • Scheitholz macht Arbeit, eine Pelletheizung im Keller läuft automatisch. Wenn ihr viel außer Haus seid, ist ein Stückholz einfach nicht so praktisch...aber ihr kennt das ja sicher, dass man dann in die kalte Bude zurückommt. Am Holzpreis hängst du mit beidem und sofern du deine Freizeit nicht im Wald verbringen willst, halte ich beides für finanziell mäßig lohnend.

    Ob sich ein wasserführender Ofen lohnt, würde ich mal genauer rechnen. Ist eine Menge extra Komplexität. Auch bei dem Heizstab wäre ich zurückhaltend...in der Heizperiode kommt nicht so viel vom Dach und der Heizstab hat nur einen Wirkungsgrad von 1:1. Wie alt ist denn das Haus und was habt ihr bisher an Heizbedarf?

    Das Haus ist von 1998 und wir verbrauchen aktuell ca. 18.000 kwH Gas/Jahr.

  • Dann dürftet ihr in dem Bereich sein, in dem auch eine Wärmepumpe ordentlich funktioniert. Da würde ich gar nicht mit so Komplexität wie wassergeführtem Kamin rummachen. Ihr ersetzt die Gasheizung bei Bedarf durch eine WP und bei Wunsch nach Kaminromantik den Schwedenofen durch einen neuen.

  • Meine Kombi ist eine, aktuell, 5 Jahre alte Gasheizung und seit gut einem Jahr ein wassergeführter Scheitholz Kamin im Wohnzimmer. Das Holz bekommen wir kostengünstig über einen Leseschein im regionalen Wald.

    Unser Gasverbrauch lag auch so bei 20.000kwh/a. Dieses Jahr müssten wir das ca. halbiert haben.

    Mein weiterer Plan sieht auch einen Heizstab vor, aber eher bin am überlegen so ne ganz kleine WP zu kaufen. Die Kosten für ne kleine WP liegen ca. im Bereich von dem Heizstab inkl. Zubehör.

    Ich würde dir, wenn du Lust auf Holz hast, auch eine ähnliche Kombi von WP und Holzofen, egal ob jetzt wassergeführt oder nicht, empfehlen. Unser Ofen hat ca. 8000€ gekostet, du wirst dann aber noch einen Pufferspeicher brauchen und ggf. muss auch dein Schornstein überarbeitet werden, da du eine recht niedrige Abgastemperatur hast (Stichwort: Kondensatbildung).

  • Bei uns muss der Schwedenofen raus, da er nicht mehr der Norm entspricht.

    Wir beschäftigen uns schon länger damit, ob wir nun einen neuen Schwedenofen/Grundofen einbauen lassen und langfristig unsere alte Gasheizung durch eine Pelletheizung ersetzen oder ob wir einen wasserführenden Kaminofen einbauen und diesen dann mit Photovoltaik-Heizstab im Pufferspeicher kombinieren.

    Zwei Paar Stiefel. Wozu nutzt Ihr den Schwedenofen denn bisher (und wieviel trägt er zur Hausheizung bei)?

    Wenn der nur schön und angenehm und gelegentlich in Benutzung ist, dann überlegt Euch, ob Ihr Euch einen neuen kaufen wollt oder ob es das jetzt für Euch gewesen ist mit dem Ofen.

    Die Hausheizung würde ich davon getrennt sehen.

    Langfristig (10 Jahre? 20 Jahre?) wird jede Gasheizung ihre Zulassung verlieren. Solange würde ich aber getrost warten, sofern die Heizung nicht aus sich heraus ersetzt werden muß (also der Gaskessel kaputt ist). Wenn das noch er erste ist (von 1998), wäre zu überlegen, ob man die Gasheizung nicht gegen eine neue Gasheizung tauscht.

    Ein wasserführender Kaminofen in eine Heizanlage einzubinden, ist nicht ganz unaufwendig. Ich würde mir den Aufwand sparen, wenn nicht der Ofen bisher Eure Hauptheizung war.

    Wenn man eigenen Strom hat (den man im Sommer ja möglicherweise verbraten muß), kann man einen E-Heizstab im Brauchwasserspeicher erwägen. Der kostet nicht viel und nutzt im Sommer "kostenlosen" Strom. Viel gespart ist damit trotzdem nicht; ich verbrauche hier etwa 5 kWh/d für das Brauchwasser. Rechnerisch etwa 50 ct Ersparnis am Tag, wenn man mit einem Heizstab in Zukunft im Sommer kein Gas mehr für die Brauchwassererwärmung braucht. Bis man allein diese geringe Investition hereingewirtschaftet hat, dauert es ein Weilchen.

  • Meine Kombi ist eine [...] 5 Jahre alte Gasheizung und seit gut einem Jahr ein wassergeführter Scheitholz Kamin im Wohnzimmer. Das Holz bekommen wir kostengünstig über einen Leseschein im regionalen Wald.

    Unser Gasverbrauch lag auch so bei 20.000 kWh/a. Dieses Jahr müssten wir das ca. halbiert haben.

    Unser Ofen hat ca. 8000€ gekostet ...

    Das zahle ich für meinen kompletten Gasverbrauch in 5 Jahren. Mal davon ausgehend, daß Du keinerlei Kosten und keinerlei Aufwand mit dem Holz hast (was ja nicht stimmt), dürfte sich der Ofen bei Dir in etwa 10 Jahren amortisieren.

    Ok, ein Ofen im Wohnzimmer hat einen Lagerfeuereffekt, und der ist natürlich unbezahlbar.

  • ja genau so etwa ist auch meine Rechnung, mit der ganzen Peripherie bin ich insgesamt sogar bei 12.000€. Amortisation bei aktuellem Gaspreis ca. 14 Jahre. Aber wer weiß schon wo da die Reise hingeht.

    Ich sehe das aber auch ein bisschen als Hobby und (jetzt sage ich bestimmt was ganz schlimmes) mit dem Gedanken des Klimawandels als gute und sinnvolle Option die Bude warm zu bekommen. Wenn man natürlich das Holz kaufen muss, würde ich mir das Ganze überlegen, denn dann lohnt das finanziell gar nicht.

    Wenn die bestehende Gasheizung allerdings älter oder um 20 Jahre ist, würde ich direkt auf ne WP gehen.

    Wie alt ist denn die bestehende Gasheizung?

    Und was ist als ggf. als Pufferspeicher vorhanden? Für nen Holzofen braucht man gut und gerne mal 800l oder gerne mehr, je nach Leistung.