Thesaurierender ETF und Depot mit automatischer Wiederanlage? (Anfänger hier)

  • Hallo zusammen!

    Ich bin neu bei Finanztip und dem Thema ETF Sparplan.

    Ich bin niemand, der ständig die Börse im Blick hat oder haben will. Ich will einen Sparplan anlegen der so gemacht ist, dass ich alle Ausgaben gedeckt, einen üppigen Notgroschen angespart (bereits erledigt), plus monatlich einen kleinen Extrabetrag auf den Notgroschen frei habe. Ein thesaurierender ETF klingt für mich ideal, weil ich mich nicht ständig darum kümmern will. Ich will auch nicht ständig ins Depot schauen (müssen), sondern bin mir bewusst, dass das Geld im Idealfall bis zur Rente dort liegt und sich Stück für Stück vermehrt.

    Kurz: 800 Euro sollen in den ETF gehen, 100 aufs Tagesgeld.

    Der Notgroschen hat bei mir einen bestimmten Wert, den ich nicht unterschreiten will, wenn nicht unbedingt notwendig. Die 100 Euro zusätzlich für das Tagesgeldkonto sind zum einen Inflationsausgleich, zum anderen eine Art Sparplan für Tierarztkosten (ich hole im Dezember zwei Fellnasen zu mir). Klar kann ich das Geld auch auf dem Girokonto rumliegen lassen, finde ich aber Quatsch. Im Grunde ist das ein zweiter Notgroschen für anfallende Tierarztkosten. Diese werden kommen, denn ich plane mindestens einen jährlichen Besuch mit Blutbild, Untersuchung und Impfungen pro Tier. Durch das Tagesgeld komme ich immer direkt an das Geld ran, aber das, was über die jährlich anfallenden TA-Kosten hinausgeht verringert sich zumindest mal nicht so im Wert, wie wenn ich das Geld stattdessen auf dem normalen Konto liegen lassen würde.

    Nun aber zur eigentlichen Frage:

    Ich schaue mir gerade verschiedene Depotanbieter an und stolpere immer wieder über den Punkt automatische Wiederanlage, die nur bei recht wenigen der von Finanztip empfohlenen Depots angeboten wird. Das verwirrt mich ein bisschen.

    Wenn ich einen thesaurierenden ETF nutze, braucht es dann diese automatische Wiederanlage überhaupt? Wenn ich das richtig verstehe, dann ist das doch gar nicht nötig, weil ich ja ohnehin keine Ausschüttungen erwarte die reinvestiert werden müssten; das passiert ja beim Thesaurierer automatisch, richtig?

    Wenn ich den Punkt als für mich irrelevant abhaken kann macht es mir das Aussuchen leichter, weil dann mehr Depots in Frage kommen. Es geht mir dann auch um die Nutzerfreundlichkeit des Depots, Kundenservice etc. Wobei es ja eigentlich fast egal ist über welches Depot man sich Erfahrungsberichte durchliest; jedes Depot hat Reviews die eindringlich vor dem Depot warnen (aus welchen Gründen auch immer).

    Schonmal vorab Danke für eure Rückmeldungen :)

  • Kater.Ka 22. November 2025 um 10:30

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Willkommen im Forum!

    Wenn ich einen thesaurierenden ETF nutze, braucht es dann diese automatische Wiederanlage überhaupt? Wenn ich das richtig verstehe, dann ist das doch gar nicht nötig, weil ich ja ohnehin keine Ausschüttungen erwarte die reinvestiert werden müssten; das passiert ja beim Thesaurierer automatisch, richtig?

    Genau richtig verstanden.

    Gestatte noch die Anmerkung, da Du sehr diszipliniert rüber kommst: wenn Du mehr Einkünfte hast z.B. durch Gehaltserhöhung oder weitere Überschüsse durch gutes Wirtschaften immer mal den Sparplan erhöhen.

  • Für Ausschütter ist die Möglichkeit zur automatischen Anlage relevant.

    Hab mich beim Depot an Finanztip orientiert. Smartbroker+. Gab mal eine Nachfrage zur Depotnummer, wurde zügig und freundlich beantwortet. Das Depot ist weitgehend selbsterklärend. DKB etwas teurer, ING deutlich teurer. Soweit meine Erfahrungen, was ETF(Sparplan) und die eine oder andere Einzelaktienorder anlangt.

  • Ein thesaurierender ETF klingt für mich ideal, weil ich mich nicht ständig darum kümmern will. Ich will auch nicht ständig ins Depot schauen (müssen), sondern bin mir bewusst, dass das Geld im Idealfall bis zur Rente dort liegt und sich Stück für Stück vermehrt.

    Du solltest noch beachten, dass eventuell Steuer auf die Vorabpauschale anfällt. Deswegen wäre ein Depotanbieter gut, bei dem ein anderes Konto (z.B. dein Girokonto) als Verrechnungskonto dienen kann. Dann musst du dich da auch nicht extra drum kümmern.

    Gilt natürlich nur, wenn dein üppiger Notgroschen schon den Sparerpauschbetrag/Freistellungsauftrag sprengt.

  • Ich bin niemand, der ständig die Börse im Blick hat oder haben will.

    Diese Anforderung kommt hier immer wieder: Ich will mich nicht drum kümmern, es soll aber trotzdem zu meinem Besten funktionieren. Ich fürchte, diese optimale Geldanlage gibt es nicht, wie es auch die eierlegende Wollmilchsau nicht gibt. :(

    Einen üppigen Notgroschen [habe ich bereits] angespart. [...] Ein thesaurierender ETF klingt für mich ideal, weil ich mich nicht ständig darum kümmern will. Ich will auch nicht ständig ins Depot schauen (müssen), sondern bin mir bewusst, dass das Geld im Idealfall bis zur Rente dort liegt und sich Stück für Stück vermehrt.

    Möglicherweise ist gerade aus diesem Aspekt ein ausschüttender ETF die bessere Wahl. Die Bedingungen haben sich vor wenigen Jahren geändert, die alte Überzeugung ist aber fest eingebrannt.

    Bei einem ausschüttenden ETF hast Du die schwere Last, daß Du viermal im Jahr eine Ausschüttung bekommst, die Du wieder anlegen mußt. Die Ausschüttung ist am Anfang aber so klein, daß die im normalen Lebensunterhalt untergeht.

    Vorteil für Dich: Die Vorabpauschale, der ultimative Horror aller deutschen ETF-Anleger, kann Dich nicht schrecken. Typischerweise hat ein Anleger eines ausschüttenden ETFs damit nichts zu tun, da die Steuer auf die Ausschüttungen die Steuer auf die Vorabpauschale aktuell abdeckt. So bekommst Du Ende Januar keinen blauen Brief von Deiner Depotbank, daß Du Anfang Januar nicht genug Geld auf dem Verrechnungskonto deponiert hast.

    Kurz: 800 Euro sollen in den ETF gehen, 100 aufs Tagesgeld.

    Mach das doch einfach. Entscheidender Parameter für Dich: Such Dir eine Depotbank, bei der ein Sparplan keine Spesen kostet.

    Ich schaue mir gerade verschiedene Depotanbieter an und stolpere immer wieder über den Punkt automatische Wiederanlage, die nur bei recht wenigen der von Finanztip empfohlenen Depots angeboten wird. Das verwirrt mich ein bisschen.

    Wenn ich einen thesaurierenden ETF nutze, braucht es dann diese automatische Wiederanlage überhaupt? Wenn ich das richtig verstehe, dann ist das doch gar nicht nötig, weil ich ja ohnehin keine Ausschüttungen erwarte, die reinvestiert werden müssten; das passiert ja beim Thesaurierer automatisch, richtig?

    So ist es.

    Wenn ich den Punkt als für mich irrelevant abhaken kann macht es mir das Aussuchen leichter, weil dann mehr Depots in Frage kommen.

    Die Auswahl eines Depots wird von Neulingen regelmäßig in die Nähe einer Eheschließung gerückt: Drum prüfe, wer sich ewig bindet!

    Wer Geld anlegen will, wird ohne ein gewisses Maß Mut nicht auskommen. Wer zaudernd am Beckenrand steht und sich nicht zum Sprung durchringen kann, steht dort nach drei Jahren immer noch.

    Ich empfehle den Leuten regelmäßig, sie möchten sich schlaulesen, und zwar nicht mit Investmentporno, sondern mit einem vernünftigen Grundlagenbuch. Ich schätze das von Hartmut Walz, die Leute hier (einschließlich der Finanztipleute selbst) hypen das Buch von Saidi, das ich selbst allerdings nicht kenne. Das eine wie das andere kostet 15 €, das sind kleine Spesen, die man investieren sollte.

    Und dann probiert man das mit kleinen Beträgen aus, vielleicht mit einem Sparplan über 100 €, damit man nicht nur Planspiele treibt, sondern es echt ausprobiert. Hinterher ist man schlauer wie weiland Bobele Becker, der ganz verblüfft sagt: Ich bin ja schon drin! Das war ja einfach!

    Ein Depot ist kein Ehepartner; wenn das Depot einem nicht gefällt, nimmt man das nächste, auch kann man mehrere Depots nebeneinander haben. Aber mit dem ersten fängt man an. Man sollte dafür nur nicht monatelang Vergleichslisten wälzen, sondern einfach machen. Wenn es einem hinterher nicht gefällt, ist der Aufwand für einen Wechsel gering.

    Welchen Anbieter hast Du denn ins Auge gefaßt?

  • Bei einem ausschüttenden ETF hast Du die schwere Last, daß Du viermal im Jahr eine Ausschüttung bekommst, die Du wieder anlegen mußt.

    Es gibt auch Welt-ETF, die nur einmal im Jahr ausschütten.

    Z.B.


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