Verbraucherzentrale Bremen hat offiziell Insolvenz beantragt

  • Hallo zusammen,



    ohne Schadenfreude von meiner Seite: Verbraucherzentrale Bremen hat offiziell Insolvenz beantragt (siehe https://www.butenunbinnen.de/n…rzentrale-bremen-102.html).


    Vorankündigung ja schon vom Februar 2019: https://www.faz.net/aktuell/fi…nsolvenz-an-16050589.html



    Ja, auch das ist die Realität: Nicht nur Honorar-Finanzanlagenberater und Versicherungsberater können als Gewerbetreibende und Unternehmer insolvent sein, sondern auch eine Verbraucherzentrale.



    Das freut einige Interessensverbände offenbar „diebisch“, z.B. den Bundesverband Finanzdienstleistung e.V. (AfW):



    Siehe: https://www.bundesverband-fina…rbraucherzentrale-bremen/



    Da wird dann die ganze Mantra abgespult, warum die Beratung durch Verbraucherzentralen schlecht und unfair ist (keine Haftung, keine Qualifikationsnachweise usw. und jetzt neu: „Können in die Insolvenz gehen“).



    HAFTUNGSAUSSCHLUSS
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    Diese Veröffentlichung ersetzt insbesondere nicht die individuelle Beratung.
  • Äußerst unschön, dass so berechtigte Kritik an teilweise fragwürdigen Vertriebspraktiken entwertet wird.


    Wobei eine zeitweise Umnachtung von Geschäftsführung und/oder Finanzabteilung nicht zwingend Aussagen über die eigentliche Beratungsqualität zulässt. :S

  • Meinem Verständnis nach nicht insolvent aufgrund der Beratungsqualität gegenüber den Kunden.


    Sondern aufgrund interner Gründe, insbesondere weil zu wenig Geld für ihre Mitarbeiter zurückgelegt wurde.

  • Hallo,


    wen es interessiert hier die Pressemitteilung: https://www.verbraucherzentral…tliche-fortschritte-35988


    und der entscheidende Abschnitt:


    "Die Verbraucherzentrale Bremen e.V. hatte im Februar eine Restrukturierung in Eigenverwaltung beantragt. Auslöser war eine fehlerhafte Bezugnahme in den Arbeitsverträgen auf den Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst der Länder (TV-L). Dies hatte zur Folge, dass die Mitarbeiter des gemeinnützigen Vereins in den vergangenen 15 Jahren Ansprüche auf zwei statt auf eine betriebliche Altersversorgung erworben haben."


    15 jahre lang ein Fehler, hmmm?


    Gruß Pumphut

  • Hallo Pumphut,


    danke für die Ergänzung. Die Pressemitteilung hatte ich noch nicht gelesen. Ja, das ist merkwürdig. 15 Jahre lang einen solch gravierenden Fehler nicht bemerkt. Das spricht m.E. weder für die (verantwortliche) operative Führung des Vereins noch für die Risikomanagementsysteme bei der Verbraucherzentrale Bremen. Da bleibt zu hoffen, dass das in der Beratung von Verbrauchern besser funktioniert.


    Aber selbstredend hat da Referat Janders einen Punkt: ein direkter Zusammenhang zwischen diesen Vorgängen und der Beratungsqualität durch die Mitarbeiter der VBZ Bremen besteht nicht.


    Mit besten Grüßen

  • Hallo,


    mein Beitrag sollte in keiner Weise die grundsätzliche Sinnhaftigkeit von Verbraucherzentralen in Frage stellen. Allerdings hatte ich bei meinen bisherigen Kontakten (nicht zu Bremen) manchmal den Eindruck, einige sitzen auf einem ziemlich hohen Ross und sind im Besitz der alleinigen Wahrheit. Insofern ist dieser Vorfall hoffentlich Anlass zum (selbst-)kritischen Hinterfragen der Tätigkeit mit dem eindeutigen Ziel der Verbesserung der Arbeit der Verbraucherzentralen. Wozu auch die bessere finanzielle Ausstattung durch Steuergeld - nicht für ungerechtfertigte Gehälter sondern für eine bessere und schnellere Beratung - gehört.


    Gruß Pumphut