was passiert mit der Verzinsung eines Festgeldkontos, wenn der Sterbefall während der Laufzeit eintritt und die Erben den Vertrag auflösen?
Nichts passiert. Der Vertrag läuft weiter, die Erben treten in den Vertrag ein.
Ich bin kein Freund von Festgelder. Genau das, was Du schreibst, ist ein Grund dagegen. Hätte der Opa stattdessen eine normale Rente gekauft (also ein festverzinsliches Wertpapier), täten sich die Erben mit der Aufteilung leichter, denn die Rente läßt sich jederzeit verkaufen; auch hat sie einen definierten Wert, so daß ein Erbe sie in sein Depot übernehmen und die anderen Erben auszahlen könnte.
Gibt es sonst sonst überhaupt sinnvolle Anlagemöglichkeiten für Über-90-Jährige?
Das kommt halt immer darauf an, was mit der Anlage beabsichtigt und was sonst an Werten vorhanden ist.
Vor einigen Jahren wurden ein paar unterirdische Fonds aufgequatscht (überwiegend Renten und Immobilien), die wahnsinnig schlecht performen, hohe Ausgabeaufschläge, laufende Kosten und Rücknahmegebühren haben, aus denen ich meinem Opa gerne zum Ausstieg raten würde.
Die Ausgabeaufschläge sind ohnehin verloren, die Rücknahmegebühren fallen so oder so einmal an. Man müßte sich die Fonds mal genauer anschauen. Daß Rentenfonds, die man vor wenigen Jahren gekauft hat, nun unter Wasser sind, ist nachvollziehbar. In ihnen ist das Zinsniveau zum Kaufzeitpunkt eingefroren. Wenn in ihnen relativ kurzlaufende Renten drin sind, könnte man erwägen, sie zu lassen. Wenn man sie jetzt verkauft, realisiert man halt den Kursverlust. Ich hätte sowas vermutlich gleich überhaupt nicht gekauft.
Aber mir fehlt neben der Idee, das Geld in Festgeldkonten aufzuteilen, ein Plan, was man stattdessen machen kann.
Wenn Du glaubst, Du könntest mit einem Festgeld dem Kursrisiko entfliehen, denkst Du in die falsche Richtung.
Hast Du eine 5jährige Rente zu 4% und der Zins steigt im nächsten Jahr auf 5%, so wird die Rente prinzipiell um 4% im Kurs nachgeben: 1% Zinsdifferenz für 4 Jahre. Du kannst die Rente dann verkaufen und realisierst den Verlust. Du kannst die Rente auch behalten. Sie wird bei unverändertem Zinsniveau dann pro Jahr im Kurs um 1% zulegen, bis sie zur Rückzahlung dann wieder bei 100% steht. Dafür hast Du aber auch 4 Jahre lang statt 5% Marktzins nur 4% kassiert. Aber immerhin hattest Du die Möglichkeit, das Papier zu verkaufen wenngleich mit Kusrverlust.
Mit dem 5jährigen Festgeld zu 4% hast Du diese Möglichkeit nicht. Das kannst Du nicht "verkaufen", sondern mußt es behalten, wie das bei der Rente auch möglich ist. Einen Kurs hat das Festgeld nicht, Du merkst also nicht, daß es an Wert verliert, wenn der Marktzins auf 5% steigt. Aber auch hier bekommst Du 4 Jahre lang statt 5% Marktzins nur 4%.
Bei sonst gleichen Parametern ist die Rente also besser als das Festgeld, weil Du bei ihr die Möglichkeit zum Ausstieg hast, die Du beim Festgeld nicht hast.
Momentan gibt es für Tagesgeld bis zu 3,5% Zins. Das ist nicht so viel weniger als die 4%, die ein mehrjähriges Festgeld/eine mehrjährige Rente bringt.
Das Tagesgeld beispielsweise wäre eine Option.
Aber generell sind die Infos, die Du lieferst, zu spärlich, als daß man Dir gut raten könnte. Zumindest einen groben Überblick über die finanziellen Verhältnisse ist unabdingbar, wenn man einem Frager konkret raten wollte.