Beiträge von Achim Weiss

    Hier in der Straße hat der Makler ein Haus regelrecht auktioniert:

    Das war vor 18 Monaten die Regel. Die Finanzierung musste vorher geklärt sein und schnelle Entschlussfreudigkeit war Voraussetzung.

    Das ist heute (zumindest hier) komplett anders.

    Der Immobilienmarkt ist hoch lokal. Ich zweifle nicht daran, was Du schreibst, aber das mag an anderen Stellen anders sein. Dabei ist noch nicht einmal die Lage entscheidend, es kann sogar die Mikrolage sein, die den Ausschlag gibt.

    Häuser über 500k sind [hier] kaum verkäuflich. Die Makler müssen wieder echt viel arbeiten für ihr Geld. Man kann wieder viel und lang verhandeln. Der Endpreis wird deutlich unter dem Angebotspreis liegen.

    In einem Käufermarkt haben Makler wenig Platz. Das ist hier aber (noch?) nicht so.

    Wie gesagt: Der Immobilienmarkt ist hoch lokal.

    Man sollte den Wert einer abgewohnten Immobilie nicht überschätzen, wie [alte Eigentümer es oft tun].

    Genau das ist bei meinen Eltern bzw. bei meiner Mutter auch der Fall. :rolleyes:

    Wir Kinder leben hunderte von Kilometern entfernt und keiner hat irgendein Interesse das Haus mal zu übernehmen (BJ1974).

    ... und vielleicht auch keine Gelegenheit. Der Sohn hat sich hunderte Kilometer weiter beruflich etabliert. Wollte er das Haus übernehmen, wäre ein großer Umzug fällig, neuer Arbeitsplatz, neuer Freundeskreis. Müßte gerade sein, daß die Mutter uralt würde, so daß der Sohn schon in Rente ist oder zumindest nahe seiner Rente. Aber vermutlich selbst dann will man nicht notwendigerweise über eine weite Distanz an den Ort seiner Kindheit zurück.

    Das ist bei vielen Leuten so, und das ist auch anders als in früheren Generationen. Gerade Akademiker sind mobiler als früher, müssen sie ja allein durchs Studium oft zwangsläufig ihren Heimatort verlassen.

    Ich hatte meinen Eltern bestimmt vor mindestens 15 Jahren empfohlen, das Haus zu verkaufen, sich eine schöne Seniorenwohnung zu suchen und sich in den letzten Jahren noch etwas zu gönnen.

    Das mit dem "Gönnen" ist nicht so einfach, fragt sich ohnehin, ob es zweckdienlich ist. Ich hatte neulich mal die Studie der empirica genannt, bei der herausgekommen ist, daß der Eigentümer bei gleichem Einkommen schließlich reicher ist als der Mieter, weil ersterer seine Hypothek abbezahlt und zweiterer vom gleichen Geld auf die Malediven fliegt. Weil das über Jahrzehnte so geht, wird das Lebenseinstellung: Der durchschnittliche Eigentümer hat den Konsumverzicht so verinnerlicht, daß er auch nach dem Abzahlen seines Kredits keinen großen Wert darauf legt.

    Erst nach dem Tod meines Vaters ist meine Mutter 'aufgewacht' und denkt an einen Umzug in eine Seniorenwohnanlage in der Nähe von uns. Wartezeit so 3-5 Jahre!

    BTW: Das Haus hat lt. Aussagen diverser Makler in 2022 rund 25% des 'Marktwerts' verloren. Halt der übliche Renovierungs- und Sanierungsstau, der jetzt zu einem heftigen Abschlag im Wert führt.

    Ein Haus haben zu wollen, ist ofmals keine primär monetär motivierte Entscheidung.

    Einfach nach der Kündigung anrufen unter der Nummer, unter der man die Kündigung bestätigen soll. Dann gibt es gute Angebote.

    Nein, das würde ich nicht empfehlen. Lieber per E-Mail oder postalisch kündigen. Viele Unternehmen sehen das sonst nur als "Kündigungsvormerkung" und gehen davon aus, dass hier gar keine Willenserklärung i. S. e. Kündigung abgebeben wurde. Dann soll man irgendwo anrufen, sich bequatschen lassen - geht´s noch? Einfach schriftich kündigen / per Mail kündigen, dann kommt auch das Rückholangebot per Post / per Mail.

    Machen das viele Unternehmen so? Ich kenne das nur von 1&1 und halte das Verfahren für rechtlich fragwürdig. Auch hier wiederum sehe ich mich nicht in der Pflicht, das durchzuklagen, alle zwei Jahre halte ich ein solches Verfahren schon aus.

    1&1 dürfte sich gegen eine schriftliche Kündigung letztlich nicht wehren können, aber sie können einem eine Menge Ärger machen. Darauf wollte ich es nicht ankommen lassen.

    In meinem Fall haben sie mir kein gutes Angebot gemacht, also bin ich gegangen. SteffenW hat sichtlich besser verhandelt als ich. :)

    Einige Unternehmen schicken trotz Widerspruch per Mail immer noch postalische Werbung, Postsendungen etc.

    Meistens hilft es dann, wenn man die Sendung mit dem Vermerk "Unfrei zurück - unverlangte Werbesendung" wieder zurücksendet. Das klappt in gefühlten 80% der Fälle, weil die Firmen dann auch die Kosten für die Rücksendung tragen müssen.

    Ich würde mir die Mühe nie machen. Papierkorb ist einfacher.

    Einige Unternehmen scheren sich scheinbar einen ... um Werbewidersprüche. Hier fallen mir so einige Beispiele ein.

    Ich lasse unverlangte Werbung nicht an mein Großhirn heran, sondern entsorge sie ohne jede Emotion auf reflektorischer Ebene. :)

    Wenn man nachweisen kann, dass man der Werbezusendung widersprochen hat, aber dennoch wieder Werbung versendet wurde, könnte man dann nicht einfach einen Anwalt beauftragen und das Unternehmen abmahnen lassen? Das müsste doch problemlos gehen, oder? Man selbst hat damit keinen Stress, der Anwalt freut sich über ein Geschäft und das Unternehmen hat unnötige Kosten. Da man ohnehin im Recht, muss man den Anwalt selbst nicht bezahlen.

    Hat das jemand schon einmal so gemacht?

    Ich würde mir nie die Mühe machen.

    Wenn Dir das wichtig ist, frag doch einen Anwalt vor Ort, ob er das Mandat übernimmt (oder such Dir im Internet einen). Abmahnungen ist Massengeschäft. Das lohnt sich für einen Anwalt dann, wenn er das immer gleiche Schreiben immer wieder versenden kann und nur den Namen des Adressaten ändern muß. Ich glaube nicht, daß das in Deinem Fall gegeben ist.

    Nette Idee, meines Erachtens aber fruchtlos.

    Übrigens kann man die 1und1-DSL-Verträge bei Resellern wie Sim.de oder Winsim günstiger als bei 1und1 direkt bekommen.

    In den ersten zwei Jahren ist z.B. WinSim nicht billiger. Rechnet mal alle Kosten zusammen, kostet das WinSim-Angebot exakt gleich teuer wie das von 1&1. Wenn der Vertrag länger läuft, ist WinSim billiger als 1&1 (Monatspreis nach 24 Monaten ist geringer).

    Wenn der Anbieter allerdings bereits nach 12 Monaten kündigt (wie bei mir geschehen), ist WinSim sogar teurer als 1&1 original.

    Mir wollte WinSim den Vertrag von 24,99 €/m auf 29,99 €/m erhöhen. Das war vor vier Wochen auch der Preis für Neukunden auf deren Webseite. Aktuell zahlen Neukunden bei WinSim aber wieder 26,99 €/m.

    Man sollte beobachten, wie 1&1 sich in der Zukunft verhält. Meines Wissens war diese Aktion das erste Mal, daß sie versucht haben, den Preis in der Mindestvertragslaufzeit zu erhöhen.

    Wenn man schon 1und1-Kunde ist, kann man nicht direkt zu Sim.de oder Winsim-DSL wechseln. Man könnte aber 2 Jahre z. B. zu Vodafone gehen und dann zu Sim.de oder Winsim.

    Das ist eine Option. Bei mir allerdings bietet Vodafone keinen DSL-Anschluß an, sondern nur Internet über Breitbandkabel. Das hieße: Kabel ziehen, neue (gebrauchte) Fritzbox kaufen. Kann man natürlich machen, verschiebt aber die Kalkulation.

    Ich gehe erstmal zur Telekom, auch des Call-by-Calls wegen. Neuigkeit! Call-by-Call wird nur noch 1 1/2 Jahre gehen. Mit dem Jahreswechsel 2024/2025 wird das wegfallen. Ein Argument für die Telekom weniger (Für Deutschlandgespräche braucht das keiner mehr, für seltene Auslandsgespräche finde ich das aber praktisch).

    Wir kündigten unseren Mietvertrag und auch unseren Gasversorger zum 28.2.2023, unsere neue Wohnung bezogen wir am 1.3.2023.

    Durch die Kündigung meines Gasversorgers bekam ich aber automatisch einen Grundversorgervertrag auf meine bisherige Adresse.

    Ich teilte dem Grundversorger mit, dass ich umgezogen bin.

    Ich bekam also eine schriftiche Kündigung meines Grundversorgervertrages, der einen Tag Gültigkeit hatte, aber keine Abnahme zu Stande kam.

    Ist dieser Vertrag ein gültiger Vertrag? Könnte ich über diesen Grundversorgervertrag meine Ansprüche aus der Gespreisbremse geltend machen?

    Den Hinweis, daß Du so argumentieren könntest, hast Du hier bekommen.

    Alle Diskussion in einem Forum bestätigt diese Rechtsauffassung aber nicht.

    Wenn Du in einem Forum eine Diskussion "gewinnst", hast Du nichts gewonnen.

    Du wirst das vor Ort klären müssen.

    Ich bin in der PKV, meine Tochter

    [die zur Zeit jobbt, was auch immer das bedeutet, und 21 ist]

    ebenso.

    Kann meine Tochter in die GKV meiner Frau wechseln wenn ich in Rente gehe?

    Was steht gegen eine Anfrage bei der GKV Deiner Frau?

    Da mußt Du dann die nötigen Informationen liefern, die Du hier nicht nennst (etwa den Zeitpunkt Deiner Berentung) und bekommst eine Auskunft, auf die Du Dich (anders als auf Forenauskünfte) verlassen kannst.

    Es werden circa 75 Rentenpunkte werden

    Das sind Stand heute dann €2700 brutto gesetzliche Rente monatlich.

    Den Betrag kann man meines Erachtens in erster Näherung als Kaufkraft für die Rentenzeit übernehmen. Die gesetzlichen Renten werden etwa mit der Inflation weiter steigen.

    Die Entgeltumwandlung würde mit 67 Jahren €5000 brutto monatlich betragen.

    Daneben noch die Betriebsrente von €1200 brutto monatlich und Riesterkleinkram.

    [die noch abgezinst werden müssen]

    Ich halbiere diese Beträge mal gedanklich, um dieses Moment zu berücksichtigen. Als Lediger stößt Du damit an die Grenze zum Spitzensteuersatz, aber Du bist offensichtlich verheiratet, sonst hättest Du die Hinterbliebenenrente nicht erwähnt.

    Ich sehe daher schon noch Bedarf für die Altersvorsorge, sehe aber auch die Alternative die Entgeltumwandlung als Kapitalinvest zu nutzen und später die Kapitalauszahlung zu wählen. Leider hat man keinen Anspruch auf Teilrente.

    Da hätte man dann z.B. halbe-halbe gemacht, hätte eine nennenswerte Rente und dazu dennoch Valenzen für eine eigene Anlage.

    Andererseits solltest Du die aus Deinen laufenden Einkünften auch haben.

    Ich denke, wie auch manche schon angemerkt haben, wird es darauf ankommen, ob man selber langfristig die 5% p.a. schlagen kann, wie hoch die Beitragsbemessungsgrenze für die GKV sein wird und ob die Abgeltungssteuer (stattdessen Anwendung des persönlichen Lohnsteuersatzes) abgeschafft wird. Daneben ist das Geld aber auch langfristig gebunden.

    Die Entgeltumwandlung ist als Rente zu sehen (also als festverzinsliches Wertpapier), und dafür sind aus heutiger Sicht 5% ziemlich gut.

    Die Entwicklung der Beitragsbemessungsgrenze (bisher lief die einigermaßen mit der Inflation) läßt sich nicht vorhersehen.

    Ich glaube nicht, daß der Staat viel an der Abgeltungssteuer drehen wird, und zwar deswegen nicht, weil der Wertzuwachs von privatem Immobilieneigentum steuerfrei ist und vermutlich auch bleiben wird. Ich halte die unterschiedliche Besteuerung von Immobilien (die ja einen nennenswerten Teil des Vermögens der Deutschen darstellen) und Wertpapieren für verfassungswidrig, fühle mich selbst allerdings nicht dazu berufen, dagegen anzugehen. Momentan ist an dieser Front Ruhe, die Leute akzeptieren wohl die aktuelle Besteuerung (und den Unterschied derselben). Wenn der Staat die Abgeltungssteuer nenneswert erhöhen sollte, rechne mich mit Verfassungsklagen, denen ich eine gute Chance gebe. Wie schwer sich der Staat mit der Wertermittlung des Immobilienvermögens tut, sieht man ja gerade. Aus dem gleichen Grund glaube ich auch nicht an eine Wiederbelebung der Vermögensteuer: Auch da kämen ganz schnell Verfassungsklagen mit meines Erachtens guter Erfolgsaussicht (Ja, vor Gericht und auf Hoher See ..., ich kenne den Spruch).

    Bezüglich Schwankungen bei Aktieninvest: Ich war lange in ETFs investiert und hatte keine Schwierigkeiten mit den Schwankungen (war aber auch jünger). Momentan sitze ich auf einen Haufen Bargeld; die ETFs sind für den damaligen Hauskauf verwendet worden. Ich ziere mich momentan ein wenig, in Aktien zu investieren; nicht wegen der Schwankungen, sondern wegen der Höchststände und weil ich glaube, dass erstmal die goldenen Zeiten für Aktien vorbei sind (langfristige Schrumpfung der globalen Geldmenge), aber das ist meine persönliche Kristallkugel und ich lag schon mehrmals falsch mit meiner Einschätzung.

    Schwierig.

    Eben das ist aber halt der springende Punkt.

    Ich glaube nicht, daß die "goldenen Zeiten der Aktienanlage" vorbei sind. Sollten die Zinsen weiter steigen, tun sich Firmen schwerer, Investitionen mit Fremdmitteln zu finanzieren. Ich glaube aber nicht, daß dieser Kanal völlig austrocknet, schließlich muß das Spargeld der Sicherheitsbewußten irgendwo hin. Die mit diesem Geld arbeiten, werden immer einen Zusatzertrag verlangen, sonst machen die das nicht.

    Aber das ist halt letztlich der Kern aller Finanzentscheidungen. Ich habe meine Meinung geäußert (und sage hier auch, wie ich mit meinem Geld umgehe), werde aber einen Teufel tun, anderen Leuten vorzugeben, was sie machen sollen. Das müssen sie (in dem Fall Du) selber entscheiden und dann halt auch die Konsequenzen tragen, was natürlich auch heißen kann: Die Früchte genießen. :)

    Man kann zum Thema "Kaufen oder Mieten?" Bücher schreiben. Viele haben das auch bereits getan.

    Letztes Jahr ist der Artikel https://www.finanztip.de/baufinanzierung/mieten-oder-kaufen/ erschienen. Abgesehen davon, dass die Hyptokenzinsen schon dieses Jahr auf weit über 3% gestiegen sind und es toll wäre, wenn der Artikel aktualisiert werden könnte,

    Wieso? Die im Artikel geäußerten Gedanken gelten doch nach wie vor.

    In dem Artikel wird so getan, als hätte ein Mieter das Geld, welches der Käufer als Eigenkapital und für die Tilgung von Kredit und Zins (plus Instandhaltung) verwenden muss, zur Verfügung, um in eine andere Geldanlage, z.B. in Aktien zu investieren. Aber in der Realität muss der Mieter doch dieses Geld verwenden um seine Miete zu bezahlen?

    Der "Eigentümer" (also der Bewohner des Hauses, das zum größten Teil der Bank gehört) zahlt in der Regel eine gleichbleibende Rate bestehend aus einer Zinszahlung (die "verloren" ist) und einer Tilgungskomponente (die dem Vermögensaufbau dient).

    Der Mieter zahlt seine Kaltmiete, die man in erster Näherung als Zins sehen kann. Tilgung zahlt er nicht, dieses Geld hat er prinzipiell frei für eine andere Art der Anlage. Das wird in dem Artikel auch richtig genannt, wobei ich anfügen möchte: Der Mieter muß das dann auch tun, und zwar ohne äußeren Zwang. Der "Eigentümer" findet in Form seines Hypotheken-Kontoauszugs viel leichter eine Motivation.

    Am Ende der Laufzeit nennt der Käufer eine [alte!] Immobilie sein Eigentum, während der Mieter mit leeren Händen dasteht.

    Der Mieter hat - wenn man wirklich alles gleich rechnet - dann ein dickes Wertpapierdepot, das der Hauseigentümer nicht hat.

    Wie kann da ein Mieter, selbst wenn sich alle sonstigen im Artikel genannten Kriterien zu seinen Gusten entwickeln, vorteilhafter als ein Käufer gehandelt haben?

    Die zugrundeliegende Rechnung ist im Artikel ja angedeutet worden. Wenn Du die Parameter passend wählst, kannst Du jedes Wunschergebnis herausbekommen. Mich wundert am Artikel, daß gesagt wird, daß es Szenarien gibt, in denen ein Mieter sich besserstellt als ein Käufer. Eine Graphik gibts aber nicht dazu.

    Ich wohne zur Miete. Als ich einzog, hätte ich das Objekt rein rechnerisch kaufen können, hätte damals aber mein komplettes Anlagevermögen dazu einsetzen müssen. Seither sind einige Jahre vergangen. Die Immobilienpreise haben sich etwa verdoppelt, meine Miete ist zu meinem eigenen Erstaunen gleich geblieben. Mein Vermögen hat sich in der Zeit vermehrfacht. Ich könnte das Objekt immer noch kaufen, müßte nun aber nur einen kleinen Teil meines Vermögens einsetzen.

    Man sollte den Wert einer abgewohnten Immobilie nicht überschätzen, wie man es oft tut. Im Nachbarhaus wohnt eine alte Dame in ihren 90ern. Der Mann ist vor langem gestorben, die Kinder sind längst ausgeflogen. Sie bezieht ihren Lebenssinn daraus, das Haus für ihre Erben zu erhalten, und erzählt immer wieder von dem Geldsegen, der ihren Erben dereinst zuteil werde.

    Das Haus sieht auch noch ganz gut aus, aber vermutlich wird der Käufer des Anwesens das Haus abreißen und ein ganz neues bauen. Der Wert des Anwesens liegt im Grundstück. Das ist oft so. Alte Leute haben oft völlig überzogene Vorstellungen, was ihr Anwesen noch wert sein soll.

    Im Artikel ist richtig genannt, daß die Entscheidung für eine Immobilie primär eine Frage des Lifestyles ist. Mir ist eine Studie des empirica-Instituts geläufig (das sehr eng mit den Landesbausparkassen verbandelt ist :) ), in der die Vermögensentwicklung von Mietern und Käufern gleichen Einkommens verglichen wird: Nach 25 Jahren sind die Käufer regelmäßig deutlich vermögender als die Mieter. Aber warum? (Hypotheken-)Schulden zählen unter die wirksamsten Sparanreize überhaupt: Die Käufer haben über lange Jahre auf Konsum verzichtet, haben etwa Urlaub in Bad Meingarten gemacht statt auf den Malediven. So kann freilich ein Vermögen zusammenkommen.

    Meistens ist Kaufen/Bauen übrigens teurer als Mieten. Üblicherweise ist Immobilieneigentum größer als gemieteter Wohnraum, dazu kommt die verbreitete (jeweils teure) Auffassung, daß man schließlich nur einmal baue.

    Aber dazu hat man sein Geld ja: Zum Ausgeben. Ein Abend auf der eigenen Terrasse mit einem Glas Rotwein läßt sich in Geldeswert nicht fassen.

    Die auf den ersten Blick geniale Lösung "Wohnungstausch" zeigt ihre Tücken, wenn es an ihre Realisierung geht:

    Bei einer Genossenschaft kann man auch intern wechseln. Leider gilt hier aber das gleiche wie in anderen Dingen. Wer einmal in einer 3 oder 4 Zimmerwohnung sitzt, wird dann Jahre später kaum mehr in eine kleinere Wohnung wechseln. Zumal die kleinere Wohnung dann im Verhältnis teurer ist (Preis pro qm).

    Der Preis und der sachliche Aufwand für einen Umzug kommt dazu!

    Da bleibt man lieber in den altgewohnten 4 Wänden und hängt eventuell das ehemalige Kinderzimmer einfach ab (sprich benutzt es einfach nicht), wenn man es nicht mehr braucht.

    Evtl. müßte eine Genossenschaft darauf mit einer 'Fehlbelegungsabgabe' reagieren. Sprich wer eine große Wohnung ohne Grund, also ohne die entsprechende Personenanzahl, bewohnt, muss deutlich mehr bezahlen.

    Ob die Genossen wohl eine solche Bevormundung schätzen? In der Vertreterversammlung sitzen im Durchschnitt altgediente Genossen, also Leute, die selbst seit vielen Jahren in "zu großen" Wohnungen sitzen. Ob die sich wohl selbst eine Fehlbelegungsabgabe auferlegen? Man wird es bezweifeln dürfen.

    Im sozialen Wohnungsbau gab es übrigens mal eine Fehlbelegungsabgabe. Man hat sie in den meisten Bundesländern wieder abgeschafft. Man wird seine Gründe dafür gehabt haben.

    Hallo, ich lebe in Spanien, und wir überlegen, uns eine Wohnung zu kaufen. Manchmal höre ich aus Deutschland, dass dort der QM-Kaufpreis in den Top-Städten bei 8.000€ oder noch höher liegt. Wenn ich dann ein Angebot für eine sehr gute Lage in Madrid für 5.000€/qm sehe, ist mir früher der Gedanke durch den Kopf gegangen, dass das ja dann im Vergleich zu Deutschland noch vergleichsweise günstig ist.

    Ich halte das nicht für einen geeigneten Ansatz. Wenn Du in Madrid wohnen willst, mußt Du in Madrid suchen, da hilft es Dir nicht zu wissen, was der Quadratmeter in Hamburg oder der mongolischen Steppe kostet.

    Der Quadratmetervergleich ist etwas typisch Deutsches. Die Amis beispielsweise kümmert das nicht, dort steht in vielen Immobilienanzeigen die Fläche nicht angegeben, sondern "x bedrooms".

    Für mich wäre das nicht das entscheidende Kriterium, und wenn doch, würde ich die Fläche selbst nachmessen, dann wüßte ich sicher, wie groß die Immobilie ist. Bei einem Preis von einigen hunderttausend Euro könnte auch eine Kopie des Bauplans mit dabei sein.

    Die vollen Krankenversicherungsbeiträge muß man eigentlich immer zahlen, nur merkt man es oftmals nicht. :)

    Aber es besteht Hoffnung: Nachdem Du vermutlich in der glücklichen Lage bist, den Spitzensteuersatz zu bezahlen (Wer viel Steuer zahlt, verdient auch viel!) könnte es sein, daß Du an die Kappungsgrenze der Krankenversicherung stößt (wenn es die dann noch gibt!).

    Ich bin mittleren Alters, zahle den Spitzensteuersatz, werde fast den Höchstbetrag an gesetzlicher Rente bekommen und habe einen hohen fünfstelligen Betrag per deferred compensation angespart, um eine zweite (sichere) Altersvorsorgekomponente neben der gesetzlichen Rente zu haben.

    Hast Du Dir mal ausgerechnet (oder ausrechnen lassen), wieviel Rente Du aus diesem Guthaben zu erwarten hast? 625€/m pro 100.000 € Kapital ist eine ganze Menge.

    Hast Du eine Vorstellung, was Du an gesetzlicher Rente bekommen wirst? Die Beiträge sind ja gedeckelt, so daß Du nicht mehr als etwa 2 Entgeltpunkte pro Jahr bekommen kannst. Wenn wir einen Fall nahe dem Optimum annehmen, nämlich einen Verdienst über der Beitragsbemessungsgrenze ab dem 25. Lebensjahr (Das scheint mir ein realistischer Berufseinstieg für einen Akademiker zu sein), dann wären das bis zum 67. Lebensjahr 42 Jahre und etwa 85 Entgeltpunkte. Nach heutigem Kurs wären das 3200 € brutto.

    Das sehr theoretische Maximum der gesetzlichen Rente erreicht man, wenn man gleich nach der Schule Höchstbeitrag bezahlt (2 Entgeltpunkte pro Jahr) und dann bis zum 67. Lebensjahr Jahr für Jahr 2 Entgeltpunkte sammelt. Die Option, danach auch noch länger zu arbeiten, lasse ich jetzt mal weg. Das wären dann 51 Jahre zu 2 Punkten, also rund 100 Punkte zu je 37,60 Euro. Aber das ist ein theoretischer Wert, ich kann mir nicht vorstellen, daß irgendein Rentner tatsächlich so viel gesetzliche Rente bekommt.

    Mit beidem zusammen bist Du noch nicht beim Spitzensteuersatz.

    Nun stelle ich mir die Frage, ob der Zeitpunkt gekommen ist, deferred compensation nicht mehr zu nutzen, da der höhere Abgabe- und Steueranteil die Rendite doch signifikant schmälert. Allerdings muß man dies gegenrechnen mit langfristigen 5% Rendite p.a.

    Wie seht ihr die Konditionen von sicheren 5% Rendite p.a. (langfristig)? Wäre dies für euch attraktiv genug, um weiterhin signifikant Gehalt umzuwandeln oder wäre für euch der Kapitalmarkt interessanter?

    Frage Deiner Anlagestrategie. Wenn Du im Kopf Rentenanleger bist, sind sichere 5% p.a. eine ganze Menge. Wenn Du im Kopf Aktienanleger bist, sind 5% p.a. eher wenig. Aber: Renten ziehen ruhig ihre Bahn, Aktienkurse hingegen können ziemlich zappeln.

    Es ist ja nicht interessant, was ich machen würde, sondern was Du machst. Was hilft es, wenn ich Dir sage, daß ich mit dem Geld an die Börse gehen würde, Du die Kursschwankungen aber nicht aushältst?

    Es hilft nichts, ich gebe Dir Deine Frage unbeantwortet zurück. :)

    Wir haben damals unser EFH so ziemlich in der Hochpreisphase gekauft, zwar mit sehr geringen Zinsen für den Kredit, allerdings mit deutlichem Aufschlag auf den Preis. Stichwort: Bieterverfahren...

    Hier in der Straße hat der Makler ein Haus regelrecht auktioniert: Er hatte etliche Interessenten eingeladen, stand unter der Haustür und fragte nach Geboten. In einer solchen Situation hast Du als Kaufinteressent lediglich die Wahl, mitzuhalten (das kostet Geld) oder halt auszusteigen (dann ist das Objekt weg).

    Andererseits weiß man bei dem Verfahren, wo man steht. Das weiß man nicht, wenn man dazu aufgefordert wird, ein schriftliches Gebot abzugeben. Und hinterher, wenn man das Haus nicht gekriegt hat, fragt man sich, ob man nicht die 10 Mille nicht besser doch noch draufgelegt hätte.

    "Die Bitte auf Überprüfung über die Absicht einer gegenseitigen Geschäftsbeziehung."

    8o

    Liest sich doch viel fluffiger als das Wort "Antrag"

    Juristen unterscheiden bei Angeboten (mindestens) zwei Versionen:

    - invitatio ad offerendum

    - offerta ad incertas personas

    Im ersten Fall (der übliche Supermarktkauf) bietet der Kaufmann nicht etwa seine Ware zum Kauf an, sondern zu dem Zweck, daß der Käufer ihm ein Kaufangebot macht, also sagt: "Ich will diese Banane kaufen." Dann hat der Kaufmann das Recht, dieses Angebot anzunehmen oder auch abzulehnen: "Dir verkaufe ich diese Banane nicht!"

    Im zweiten Fall aber (z.B. Ebay-Sofortkauf) sagt der Kaufmann: "Ich bietet diese Ware zum Kauf an, wer kommt und zahlt, bekommt sie." In diesem Fall hat der Kaufmann die Option nicht, den Kaufvertrag abzulehnen, wenn ein Käufer kaufen will.

    Juristen (ich bin keiner) können über solche Feinheiten lange streiten, ich glaube aber nicht, daß das in der Praxis eine große Bedeutung hat. Wenn ich was kaufen will (selbst beim Sofortkauf) und der Kaufmann will nicht, dann kaufe ich halt anderswo (und der Kaufmann hat mich auf Dauer gesehen).

    Beim Geld ist das genauso: Wenn ich eine bestimmte Anlage haben will, und die Bank zickt, gehe ich halt woanders hin. Die Bank verdient grundsätzlich daran, wenn sie mir ein Festgeld verkauft. Warum sollte sie mir das nicht verkaufen?

    In der aktuellen Marktsituation brauche ich zwecks einer Geldanlage in einer Bank nicht als Bittsteller aufzutreten. Bei einem Kredit mag das anders sein.

    Ergänzung:

    Früher war es fast die Regel, daß die Kinder das Elternhaus übernommen haben. Heute sind sie beim Eintritt des Erbfalls meist selbst so alt, daß sie ihr eigenes Haus längst haben, wenn sie denn eins haben wollten (was oft auch schon wieder zu groß ist, denn die Kinder sind ja längst erwachsen und ausgeflogen). Also gehen die Elternhäuser öfter mal gleich auf die Enkel über.

    Ich will die gesetzliche Rente wirklich nicht schlecht oder klein reden. Ich halte sie für besser als ihren Ruf, und sicher hat das gesicherte staatliche Einkommen bei der Aufstellung der Asset Allokation eine Rolle zu spielen.

    Das erwähne ich regelmäßig, bin allerdings in diesem Rahmen der einzige, der das tut.

    Ich habe im Depot einen Aktienanteil von rd. 90 Prozent. Aber je nach dem, was jemand hat, muss man solche Schwankungen schon auch (emotional) verkraften wollen.

    Das pflege ich auch regelmäßig zu erwähnen.

    Werden unpassende, unverschämte und übergriffige Bemerkungen über verstorbene Elternteile oder den Tod von noch lebenden Deine neue Spezialität? Das ist ja noch schlimmer als Deine sonstige infantile Rechthaberei.

    Angriffe ad hominem hingegen sind Deine Spezialität.

    Ohne die geht es bei Dir offensichtlich nicht.

    Mein Vater ist während meines Studiums plötzlich verstorben. Das hatte entsprechende Konsequenzen auf die finanzielle Situation der Familie, die ich allerdings in diesem Rahmen nicht zum Thema machen möchte.

    Früher einmal war es üblich, daß man irgendwann einmal das Elternhaus erbte, meist irgendwann in Mitte seiner 30er bis 40er. Damals war es häufig eine Option, das Elternhaus zu übernehmen. Das hat sich mit der steigenden Lebenserwartung verschoben. Nicht wenige Erblasser sterben erst in ihren 90ern. Die Kindern sind dann zwischen Ende 50 und Mitte 60, deren Kinder wiederum irgendwo zwischen 25 und 35, meist in dem Alter, in dem man heiratet und Kinder kriegt - und daher mehr Wohnfläche haben möchte denn als Paar.

    Wird Geld geerbt, polstert das die Rentenlücke der Kinder aus, wenn die nicht schon genug Geld haben und das Geld auch gleich zu den Enkeln durchreichen.

    Das ist nichts anderes als eine realistische Sicht der Dinge.

    Von Dir ist allerdings nichts anderes zu erwarten, als daß Du das als pietätlöse Erbschleicherei darstellen wirst.

    Nun würde ich die Angebote auf den großen Portalen nicht als Schrott bezeichnen, eher als Problemimmobilien. ...

    Ich kenne zwar keine Statistik, aber nach meiner empirischen Erfahrung geht die Standardimmobilie zum vernünftigen Preis eher über Verwandte/ Bekannte/Nachbarschaft weg, als dass sie in den großen Portalen erscheint.

    Das war ja noch nie anders. Wirklich attraktive Angebote sind schon immer im Handumdrehen weggewesen. Das heißt im Umkehrschluß: Wenn etwas erst öffentlich angepriesen wird, kann es nicht das Superangebot sein.

    Warum schreibt der Threadstarter ... (mit meinen Worten): "Ich habe von Finanzen eine ganze Menge Ahnung." Wenn das so wäre, warum fragt er dann?

    Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass ich ein "solides Grundwissen" habe, nicht, dass ich alle Produkte in Gänze / alle relevanten Regelgungen kenne.

    Die Entscheidung, was Du mit dem Riestervertrag machst, wird Dir dennoch keiner abnehmen können - schließlich mußt Du ja auch die finanziellen Konsequenzen dieser Entscheidung tragen.