Vielen Dank Euch allen für Eure Mühe...lasst mich mal auf einzelne der Aspekte eingehen. Fangen wir an mit sam51 : der Drops ist schon gelutscht. Es war in der Tat kein Auflösungsvertrag, der mir angeboten wurde, sondern eine betriebsbedingte Kündigung plus eine Abwicklungsvereinbarung. Ich habe mich sofort mit einem Fachanwalt für Arbeitsrecht in Verbindung gesetzt, dieser empfahl mir, auf jeden Fall das Jahresgehalt, welches der Abfindungssumme zugrunde liegt, nicht nur auf das Basisgehalt, sondern auch auf den Bonus und die jährlich freiwerdenden Aktien (RSUs) zu beziehen. Zähneknirschend hat sich der Arbeitgeber mit ein paar Hin- und Herschiebetricks drauf eingelassen. Um einer Sperre durch das Amt zuvorzukommen, haben wir eine Kündigungsschutzklage beim Arbeitsgericht erhoben und dort einen Vergleich mit dem Arbeitgeber erzielt - basierend auf den von mir beschriebenen Forderungen. Zusätzlich zur Abfindung muss der Arbeitgeber mir auch meine Kündigungsfrist von 7 Monaten noch bezahlen, wobei ich in dieser Zeit freigestellt bin - sehr praktisch für die Suche nach einer neuen Anstellung. Zusätzliches Goodie: ich kann mit Monatsfrist aus diesen 7 Monaten ausscheiden, wenn ich eine neue Aufgabe gefunden habe, bekomme die Restzeit aber noch zu 75 % ausbezahlt. Von daher alles in Ordnung.
Auch meintest Du, ich solle doch lieber keine Abschläge in Kauf nehmen, sondern stattdessen das Geld gewinnbringend anlegen. Ich habe schon relativ viele ETF-, Aktien- und Fondsanlagen. Auch sind die Abschläge in absoluten Zahlen relativ hoch. Die zu erwartende Rente, würde ich bis 67 Jahre weiterarbeiten, liegt bei über 3000 €, d. h. ein Abschlag würde da schon über 400 € ausmachen - und das mein ganzes Leben lang...
Ich bin kein Steuerspar-Fanatiker, aber ich habe mir mal durchgerechnet, dass die Einzahlung in Rentenpunkte ich in dem Jahr irgendwas zwischen 20 und 30.000 € sparen würde. Klar müssen beim Rentenbezug höhere Steuern bezahlt werden, nur sind dann die Einkünfte auch deutlich niedriger.
Fred_ ich hatte schon mal mit einer Beraterin von der Rentenversicherung gesprochen. Mein Rentenverlauf ist komplett geklärt, irgendwie wollte sie mir aber nur ein Beispiel rechnen, als ob ich bis 63 erst ALG 1 und dann nichts mehr bekommen würde. Ich sehe mich aber durchaus in der Lage, auch ist die Lage am Arbeitsmarkt nicht so schlecht, dass ich in Kürze wieder eine qualifizierte Arbeit aufnehmen kann, wo ich dann vermutlich wieder eine Summe oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung realisieren kann. Ich werde jetzt mal das Formular V0210 ausfüllen (ohne Formulare geht im öffentlichen Dienst nichts... ;-)), um mir ein Angebot der Rentenversicherung zum Kauf von Rentenpunkten erstellen zu lassen.
Achim Weiss danke auch für Deinen Beitrag und Deine Bemerkungen. Einige Deiner Punkte habe ich oben schon adressiert. Nur zwei Dinge noch: die Sache mit den Punkten auf der Rückseite der Renteninformation war mir bekannt. Ich stand Ende letzten Jahres bei etwas mehr als 56 Punkten. Ich weiß, dass das verglichen mit den allermeisten hier im Land sehr komfortabel ist, trotzdem wird natürlich die Lücke zwischen meinem heutigen Netto und der künftigen Rentenhöhe dramatisch, und diese Rente muss ja noch versteuert und mit Sozialabgaben belastet werden...aus diesem Grund gibt's da natürlich auch noch ein ETF-, Aktien- und Fondsdept..ergänzt durch ein paar Edelmetalle. Damit fühle ich mich halbwegs safe...
Der Grund, warum ich das sage ist, dass ich gerne auf mehreren Beinen stehe. Ein Teil der Abfindung würde dann z. B. noch ins Depot gehen, ich sehe aber durchaus auch einen Wert für eine vernünftig hohe Rente (wenn man auch nicht weiß, ob eine künftige Regierung nicht doch noch meint, die ach so bösen besser gestellten Rentner schröpfen zu müssen, um denen etwas abzugeben, die entweder gar nichts oder sehr wenig ins System einbezahlt haben).
Danke Euch allen für Eure Hilfe!