Ich finde es suboptimal nur über die Quote der EM die Gewichtung des Gesmatportfolios zu steuern. Innerhalb der beiden Klassen EM und Industrieländer wäre die Gewichtung dann ja immer noch nach MarketCap. Man gewichtet so halt nicht nur USA, sondern auch Europa und Asien-Pazifik und alle anderen Industriestaaten unter...
Stimmt theoretisch. Nur hast du dir mal ganz praktisch ausgerechnet, um welche Teile bzw. Veränderungen von Anteilen es dabei faktisch geht? Der MSCI-World (z.B. der hier: https://extraetf.com/de/etf-profile…?tab=components) enthält zu gerade einmal 15% Aktien aus Europa und runde 8% aus Asien-Pazifik. Ob man diese eher marginalen Anteile dann noch etwas reduziert, macht für mich ehrlich gesagt dann auch keinen großen Unterschied mehr. Im Fall von Asien-Pazifik wären es 2,4%-Punkte weniger aufs Gesamtportfolio gerechnet, da seh ich ehrlich gesagt so gut wie keinen Impact...
Was man aber nicht machen sollte, wie ich finde, ist als Ansatz für seine Strategie konkrete Marktmeinungen oder Prognosen einfließen zu lassen. "Die EM können die nächste Dekade besser laufen" usw. Man ist dann auch wieder geneigt zu traden, wenn nach 3 Jahren die Hoffnungen nicht aufgegangen sind.
Mach ich meiner Wahrnehmung der Dinge nach an dieser Stelle nicht, auch weil "traden" für mich nicht in Frage kommt. Die 25% resultieren bei mir aus einem grob geschätzen Mittelwert zw. Marktkapitalisierung (ca. 10%) und GDP-Gewichtung (ca. 40%). Dennoch sei mir die Bemerkung erlaubt, dass die EM in den letzten 5 Jahren erstaunlich schlecht gelaufen sind, was mich auf etwas stärkere Kurszuwächse in der Zukunft hoffen lässt. Einfach auch deshalb, weil mir kein plausibler ökonomischer Grund einfällt, weshalb die im Weltmarkt vertretenen Großkonzerne aus Indien und China auf lange Sicht groß andere Renditen erwirtschaften sollten, als die Großkonzerne aus z.B. Europa oder den USA. Meine Erwartungshaltung ist, dass die EM auf ganz lange Sicht ähnlich performen, wie die Industrieländer. Falls noch die Political-Risk-Premium on top kommen sollte, umso besser! Falls nicht: Auch nicht schlimm und ich bin mit meinem EM-Anteil besser diversifiziert, als nur mit dem MSCI-World, was eine etwas geringere Gesamtvolatilität bedeuten sollte, da beide Märkte nicht völlig korreliert sind. Den Anteil der EM würde ich nur ändern, wenn Länder wie China den Index wechseln... 
Ich habe in meinem Portfolio EM statt mit ca. 10% (MarketCap) mit ca. 15% gewichtet, und auch Asia-Pasific und Small-Cap habe ich leicht übergewichtet. Hintergrund ist, dass ich den Gesamtmarkt abbilden will, aber dass ich bereits mein Humankapital und meine Rentenansprüche in Deutschland/Europa allokiert habe und daher das weitere Invest in diese Region etwas senken möchte.
Kann man so machen und sich deshalb genau so aufstellen.
Ein Punkt, den wir hier wenig diskutieren: Hat nicht das Vorgehen von einem US-Unternehmen wie MSCI, das US-Politik und US-Gesetzen unterliegt und vor allem einen Index in US-Dollar (d.h. mit einer Gewichtung des gesamten Weltmarktes in USD und gerechnet in USD!) herausgibt ein - wie soll ich sagen - US-Bias?
Allein der Wechselkurseffekt, also dass man praktisch alles durch die "Brille" des US-Dollar sieht und rechnet, sollte m.E. schon zu einer gewissen Übergewichtung der USA führen. Von politischem/ökonomischem Interesse eines solchen Unternehmens mal ganz zu schweigen. Chinesische Yuan und europäische Euro sind je nach Geld- und Schuldenpolitik der USA je nach Lage der Dinge dann nicht selten relativ gesehen eben nicht ganz so viel wert, was den USA bzw. den Bewertungen der US-Unternehmen zu Gute kommt, m.E. den Blick auf den gesamten Weltmarkt aber etwas verzerrt. Auch deshalb habe ich die USA von 70% auf 40-50% runtergewichtet...
Würde ich heute mit einem solchen Konzept nochmals starten? Wahrscheinlich nicht. Würde ich es einem jungen Mensch für einen wirklich langfristigen Sparplan empfehel? Wahrscheinlich auch nicht. Wenn jemand an Faktorprämien glaubt oder eine abweichende Allokation wünscht, dann wäre vieleicht auch der Griff zu dem Gerd Kommer ETF oder dem Global Portfolio One die einfacherer (aber teurere) Lösung.
30% EM wäre mir to much.
Nachvollziehbare Erfahrung, die hier viele so machen bzw. anschließend hier im Forum beschreiben. Wenn der Kommer-ETF aus unterschiedlichen Gründen raus ist und man den USA keine 60-70% im Aktienteil einräumen möchte, welche praktikablen Ansätze bleiben dann noch?
Ich finde im Sinne eines KISS-Prinzips ein Portfolio mit drei Teilen ziemlich praktikabel, sofern man z.B. einen Sicherheitsbaustein von 30% haben möchte, um den MDD zu reduzieren: 50% Aktien Welt, 20% Aktien EM, 30% Staatsanleihe EUR kurzlaufend. Vorteil hierbei ist, dass man neben den EM (28,57% an den Aktien) auch Europa in Form einer anderen Anlageklasse ohne Währungsrisiko vertreten hat. Und die drei Bausteine lassen sich doch wirklich easy im Griff behalten. Das finde ich im Gegensatz zu vielen anderen Ansätzen (mit indiv. Gewichtung der Weltregionen) wirklich ziemlich praktikabel und einfach zu steuern...