Danke, für deinen ausführlichen Beitrag.
Gerne geschehen. Bei m. E. ernsthaftem Interesse eines Fragenden versuche ich gerne mit meinem bescheidenen Wissen Anregungen zu geben. Auch und insbesondere für eigene weitere Gedanken und Überlegungen des Fragenden - der dann eventuell auch zu anderen Ergebnissen und Schlüssen kommen mag (s. u. letzter Satz).
Ich empfand deine Parallele zum Thema Gold äußerst anschaulich.
Anschaulich und damit lesenswert - in dem Kontext - ist sicherlich auch der Auszug (s. Nr. 14, letztes Zitat) aus dem legendären Artikel von Alan Greenspan mit dem Titel "Gold und wirtschaftliche Freiheit". Schon deshalb dürfte dem Staat und seiner Notenbank so etwas wie Bitcoin ein Dorn im Auge sein - erlangt das (Kryptos) nämlich tatsächlich Währungsqualität ist es (mehr oder weniger) vorbei mit der beliebigen Manipulation des staatlichen Papiergeldes.
Vor allem hat Gold in der menschlichen Psyche stets einen Wert sowie auch wirtschaftlich.
Eine "Historie" von nur ca. 13 Jahren kann man - nach meinem Dafürhalten - mit einer von vielen Jahrtausenden schwer bis gar nicht vergleichen.
Die Terminologie "digitales Gold" ist daher - im Kontext Kryptos - aus meiner Sicht wenig treffend - vielleicht sogar eher eine Art Marketing-Sprech. Immerhin wird damit aber der Punkt eines nicht "aus dem Nichts heraus beliebig vermehrbaren und damit im Wert verwässerbaren Geldes" hervorgehoben, nämlich via der Parallele zum (recht bekannten iVz Kryptos) Gold.
Es mindert lediglich kein Hunger..
Essen sollte man einen 500 Euro-Schein (sorry, den hat die EZB ja schon abgeschafft ...) - also einen 200 Euro-Schein auch nicht unbedingt. Bedrucktes Papier mundet nicht besonders. Man wird den wohl eher als Tausch- bzw. Zahlungsmittel verwenden. So wie sich weltweit auch Gold (oder sogar Silber) - in all den diversen Stückelungen - als Tauschmittel verwenden läßt. Notfalls sogar im Tausch zurück in Zettelgeld.
Ich sehe halt noch nicht, wie überhaupt eine Kryptoeinheit auf einmal signifikant im Preis steigt, obwohl realwirtschaftlich gar keine Gründe existieren..
Wie schon dargestellt (Nr. 7) haben Kryptos m. E. einen starken spekulativen Anteil. Für alle, die früh dabei waren (kenne zwei, die zu einstelligen Preisen eingestiegen sind) eine nette Angelegenheit in Sachen "Wertaufbewahrung". Als echten Wertmaßstab sprich anerkannte "Recheneinheit" sowie anerkanntes "Zahlungsmittel" auch im Alltag - das wären die beiden weiteren unverzichtbaren Geldfunktionen neben der als "Wertaufbewahrungsmittel - sehe ich z. B. Bitcoin (noch) nicht. Und wie schon gesagt: Würde es dazu kommen, würde das von der Obrigkeit (Staaten bzw. Notenbanken) wohl verboten sprich regulatorisch außer Kraft gesetzt.
Konkret zu Deiner o. g. Aussage: Gleiches bzw. Ähnliches (also Entkopplung des Geldwertes von der Realwirtschaft) kann aber auch passieren - im Rahmen des staatlichen Zettel- bzw. Papiergeldes und in dem Fall umgekehrt (der Wert der einzelnen Geldeinheit fällt) - wenn nämlich Preise steigen (auch Vermögenspreise), obwohl "realwirtschaftlich gar keine Gründe existieren" nämlich dann hauptsächlich auf Basis der Erhöhung der Geldmenge (und wenn dann dieses Geld aus der Hortung in den Umlauf kommt) - wenn also eine Notenbank (wie z. B. die EZB) Billionen schwere Anleihekäufe tätigt mit aus dem Nix geschaffenen "frischen Geld" und dies zeitverzögert über die Verwässerung des Geldwertes dann die Preise (auch die Vermögenspreise) steigen läßt.
Gute Gedanken, Überlegungen und ebensolche Anlageentscheidungen wünsche ich Dir !