Is ja witzig, den Eindruck habe ich auch regelmäßig,
Ist eher traurig. Zudem täuscht Dich Dein Eindruck auch da (so wie bei dem anderen Themenkreis Euro, ECB usw.) ebenfalls.
weißt du noch wer das war, würd ich gern mal nachlesen.
Sicher weiß ich, wer das war (der sitzt sogar/leider im EU-Parlament). Aus so persönlichen Gesprächen (s. meinen Beitrag Nr. 24 "im persönlichen Gespräch" ...) berichte ich aber - in aller Regel - keine Namen. Dürfte dem Betroffenen auch eher peinlich sein. Wobei: Heute weiß man ja nie ...
In Bargeld ... als Wertaufbewarung steckt Angst drin
Auch das ist komplett falsch. Da steckt die in allen Lehrbüchern zu findende und bekannte Definition von funktionierendem Geld und seinen drei Funktionen drin: 1. Tauschmittel (Zahlungsmittel), 2. Recheneinheit (Wertmaßstab) und 3. besonders wichtig für Bürger, Sparer, Anleger, für das Alter Vorsorgende etc. (!) "Wertaufbewahrungsmittel" (Schatzcharakter).
Der Umgang der real existierenden EU sowie dieser fast vollständigen politisierten ECB kann einen allerdings wirklich besorgen (Angst habe ich vor anderen Sachen).
Wenn Geld einer seiner wichtigsten (vielleicht sogar der wichtigsten) Funktionen beraubt wird (kein Wertaufbewahrungsmittel mehr) machen sich die Menschen denknotwendig auf die Suche nach Surrogaten (kann man seit Beginn der Niedrig- und Nullzinspolitik der ECB samt Geldschwemme an den Preisen für Immobilien, Gold, Kunst, Oldtimern, Uhren usw. ablesen).
Angst vorm Staat,
Auch da ist Angst völlig fehl am Platze. Ein kritischer Blick aber zwingend. Etwa, wenn von dem, was hierzulande den Menschen vor der Aufgabe der DM für den Euro versprochen wurde in praxi Nix mehr übrig geblieben ist (angefangen vom "Vertrag von Maastricht" und den "Maastricht-Kriterien" über den Art. 123 AEUV "Verbot der Monetären Staatsfinanzierung" bis hin zum Art. 125 AEUV "No-Bail-Out-Klausel"). Diese Liste ließe sich übrigens beliebig verlängern ...
Die Stabilität des Euro wird man jedenfalls nicht mit Aufgabe der Rechtsstabilität erreichen. Man dürfte am Ende eher beides verlieren.
Hass auf den demokratischen Staat der frech Steuern einfordert
Hass ist mir völlig fremd. Bin ein großer und begeisterter Anhänger von Demokratie und Rechtsstaat (gerade deshalb sehe ich das permanente Dehnen, Biegen, Beugen, Umgehen bis hin zum Brechen dieser EU die eigenen Verträge betreffend zwangsläufig kritisch).
Ebenso sind natürlich Steuern und Abgaben zwingend notwendig. Eine Gesamtquote (Beispiel Steuerklasse 1) von ca. 50%,60% oder noch mehr (Steuern + Sozialabgaben + indirekte Steuern + Gebühren) geht m. E. aber eher in Richtung konfiskatorisch. In Relation zum dafür Gebotenen (als Gegenleistung) sehe ich da gewisse Unwuchten. Gefällt mir in den USA, Schweiz usw. deutlich besser.
PS: Da Du ja juristisch so interessiert zu sein scheinst (Dein Hinweis an mich sich mit "teleologischer" Auslegung zu beschäftigen): Um beispielsweise den ART. 119 AEUV zu verstehen braucht es keine teleologische Auslegung - da reicht es, wenn man lesen kann:
... "sind die Mitgliedstaaten und die Europäische Gemeinschaft den Grundsätzen einer offenen Marktwirtschaft und einem freien Wettbewerb verpflichtet".
Die jüngste Notfallsitzung der ECB samt Überlegungen zu neuen Anleihekäufen als ultima ratio zwecks Schuldendiensttragfähigkeit des ClubMed (die alten Anleihekäufe sind noch gar nicht beendet (!) und die Leitzinsen noch gar nicht auch nur ein einziges Mal erhöht worden (!) - schon wackelt die Eurozone wieder) zielen exakt auf die komplette Aushebelung von Wettbewerb (der Länder untereinander) und der Marktwirtschaft (das Risiko adäquat abbildende Zinsen, die sich am Markt unter vielen Millionen von Marktteilnehmern bilden -
Wo sonst: In einer zentralen Behörde wie der ECB ...?).
Daß schon der Ansatz (Richtung: Gleiche oder ähnliche Zinsen für alle, so verschieden die Länder auch sein mögen) ökonomischer Unsinn ist, hatte ich hier schon mal kurz dargestellt; im Kontext mit dem Orwellschen ECB-Sprech "Fragmentierung"). Die ECB betreibt damit erneut und weiter eine Art des monetären Sozialismus -
Nur: Wo und wann hat Sozialismus je funktioniert ?