Aber ihr redet ja davon, dass ihr pro Jahr und Person rund 10k angespart habt. Und das ist vermutlich schon ein paar Jahre her, sodass das im Vergleich zu heutigen Einkommen und Preisen nochmal deutlich mehr ist, als es wirkt. Das notwendige freie Einkommen muss man erst einmal haben und daran scheitert es oft auch bei gutem Willen.
ne, das lass ich nicht gelten. Ja, wir haben zu Berufsbeginn deutlich mehr als "50/30/20" gemacht, eher 40% Sparquote. Aber unser Einstiegsgehalt nach dem Studium war völlig normal, eher unten (in der Gesundheitsbranche meiner Frau waren auch damals schon die Gehälter sehr schlecht), ich denke es waren ca. 2200 Netto damals bei mir und bei Ihr weniger, aber wir haben eben sehr sparsam gelebt. Erst noch ein paar Jahre jeder im alten WG Zimmer, dann als wir uns kennenlernten sind wir in eine sehr kleine und einfache 2 Zi Whg gezogen wo wir auch noch ein paar Jahre mit dem ersten Kind wohnten.
Klar kamen damals mitleidige Blicke von Besuchern mit anderen kleinen Kindern wie einfach wir leben, aber das war uns egal.
Wir hatten zusammen ein altes Auto (Opel Astra), Essen gehen schon weil wir das mögen, aber halt günstig und Urlaube auch und haben eben viel auf die Seite gelegt für das Ziel Eigenheim.
Heute würde man vermutlich sagen, wir waren damals schon Teil der FIRE Bewegung, wir selber haben das nicht so gesehen (bzw. kannten das gar nicht) sondern halt das Geld nur sinnvoll ausgegeben (bzw. das was wir als sinnvoll sahen) und nicht um nach außen zu protzen oder schlichter Konsum.
Wir haben noch nicht mal in Aktien investiert sondern nur mit etwas Zinsen gespart, wer heute (bzw. vor 15a) ähnlich anfängt könnte sich über ETF´s noch viel mehr EK Anteil aufbauen.
Schon damals hat man uns für irre erklärt, als wir den Grund für das Haus für über 1000€/m² gekauft hatten und viele sagten, bauen/Immobilien ist/sind viel zu teuer, wie soll man sich das leisten?....heute lacht man über diesen Preis.
Ich will das auch gar nicht werten wenn jemand in jungen Jahren anders lebt und das Geld für Erlebnisse wie eine Weltreise o.ä. ausgibt, denn dafür lebt man ja, Geld hat ja keinen Selbstzweck, wir haben halt einen anderen Entwurf gewählt.
Wir wohnen heute mit Mitte 50 im abbezahlten Eigenheim, haben mehrere vermietete (großteils noch finanzierte) Immobilien und ich überlege jetzt mit 55 das Arbeiten aufzuhören und jetzt die Zeit in Erlebnisse zu investieren, also das was andere in jungen Jahren gemacht haben.
Aber dieses "heute ist alles so teuer und deswegen kann man sich heute keine Immobilie mehr leisten", lass ich echt nicht gelten, das war damals nicht anders. Wer das Ziel hat und das auch frühzeitig und langfristig verfolgt, hat es für mich heute sogar einfacher das Eigenkapital dafür aufzubauen.
Wer vor 15a Jahren angefangen hat mit 900€/Monat den MSCI World zu besparen (und die Sparrate noch nicht mal erhöht hat bei steigendem Einkommen), hat heute über 450k€, wenn das beide machen, ist man bei 900k€, da braucht man noch nicht mal mehr einen Kredit fürs Haus...