Beiträge von Taust

    Ich bin aber froh, dass wir die Termine für Kaufvertrag / Notartermin / Darlehensvertrag alle vor Corona hatten und sich dann gar nicht mehr die Frage stellte, ob das eine gute Idee war, weil ohnehin nichts mehr daran zu ändern war. Ich weiß noch, als das losging, wie die ersten Prophezeiungen sagten, die Immobilienpreise würden komplett einbrechen, es wird eine schlimme Wirtschaftskrise geben, Jobverluste usw... Und wir hatten gerade einen Kaufvertrag zu (damaligen) Höchstpreisen und einen Darlehensvertrag über einen mittleren sechsstelligen Betrag unterschrieben... Da wird einem schon kurz mulmig.

    das war echt krass...als ich Ende März 2020 bei der Bank zum unterschreiben für >2Mio Kredit war, war eben genau das alles in Diskussion...Weltuntergang...und ich hatte noch nicht mal ein Gewerk für den Bau fix unterschrieben, vorher brauchte man den Kredit für den Rohbau z.B.

    Augen zu und durch dachte ich mir...0,75% Zinsen für 20a kommen nicht wieder. Aber da geht einem der A... schon auf Grundeis..

    Von daher sehe ich mich wirklich nicht als Sicherheitsanleger wie es hier mal hieß, weil ich in Immobilien und nicht in Aktien investiert habe.

    Aber Ja, Ende März 2020 hätte ich nicht 1,2 Mio EK in den MSCI World gesteckt, und schon gar nicht mit >2Mio Fremdkapital gehebelt. Mit dem Immobilienvorhaben war ich mir zumindest ziemlich sicher, dass ich schlimmstenfalls nahe +-0 aus der Nummer rauskomme.

    Ich habe in der Hausse angefangen, an der Börse anzulegen. Das war Glück. Mein Depot ist erstmal mächtig gewachsen. Ich habe die Kursgewinne als geschenktes Geld aufgefaßt, und als es dann mächtig runterging, sind mir erstmal die Gewinne geschwunden, also das geschenkte Geld. Ich könnte mir vorstellen, daß mir das schwerer gefallen wäre, wenn es an die Substanz gegangen wäre, also "mein Geld".

    eben genau das...die letzten 15a waren halt auch extrem gute Aktienjahre, nicht nur für Immobilien in D. Aber wenn man heute größere Summen investieren soll, ist das schon schwieriger finde ich. Deswegen finde ich es schon auch zumindest hinterfragenswert (wie in dem anderen thread), wo jemand 3 Mio auf einen Schlag hat, dem zu sagen "fast alles auf einen Schlag in einen Welt ETF und gut". Wenn da in 3 Jahren nur noch 1 Mio übrig ist (also 2 Mio vom "eigenen Geld" weg wären), dann ist das mental schon was ganz anderes, als ob man von z.B. 2 Mio "Gewinnen" nur noch 70% im crash hat aber das "eigene" Geld immer noch zumindest da ist.

    Die Frage, die ich mir gestellt habe:

    Wie bist du denn zu den 1,2 Millionen Euro gekommen, die der Grundstock für die Renditeimmobilien waren. Das muss man ja auch erstmal schaffen, zumal du vorher noch eine Immobilie zur Eigennutzung gebaut hast.

    auch mit Immobilien. Die erste "Renditeimmobilie" ist (eher spontan) entstanden parallel zum eigenen Haus. Passendes tolles Grundstück gefunden, aber zu groß für das wir eigentlich brauchen/wollen (DHH/RH). Vorher hatten wir aber schon die Option gerechnet und mit der Bank abgestimmt falls der Fall kommt (diese Grundstücksgrößen sind hier nicht unüblich), dass man eben nicht nur das eigene Haus drauf baut, sondern eben dazu ein Renditeobjekt in einem Rutsch. Das hat sehr gut funktioniert und sich mehr als selbst finanziert. Daher kurz drauf eine weitere (fast zu 100% fremdfinanzierte, nur die Nebenkosten waren das EK) sanierungsbedürftige Immobilie günstig erworben. In viel Eigenleistung saniert und wieder mit positivem Cash Flow vermietet.

    Diese Objekte wurden dann in Summe mit 1,2 Mio Gewinn nahe am Peak verkauft und das aktuelle Grundstück dafür entwickelt. Positiv natürlich, dass das gerade noch vor den nach/mit Corona explodierenden Baupreisen passiert ist, aber auch da muss man man den Mut haben das durchzuziehen. Den Kredit habe ich im März 2020 unterschrieben als die Welt gerade drohte unterzugehen.

    Natürlich war es auch eine Portion Glück, dass die ersten Aktionen in die früher Phase der Immobilienrallye gefallen sind, aber dass der Standort München wächst und Immobilien nicht billiger werden, war auch damals schon sehr sichtbar.

    Mit den richtigen Vorbereitungen und dem richtigen Know How zum richtigen Zeitpunkt zu handeln und auch die Überzeugung / den Mut haben das durchzuziehen waren der Schlüssel.

    Schau dir mal den Kursverlauf von Bayer an. Hättest du vor 5 Jahren gedacht das die so einbrechen?

    Hey, Du willst mir jetzt aber nicht meinen Invest im Spaß Depot madig machen?😉

    Am 30.12.24 hab ich 1000 Bayer Aktien gekauft. Ein Unternehmen mit tollen und breit diversifizierten Produkten, fast 50Mrd Umsatz und einem KGV von 4 war zu verlockend…. Ich befolge jetzt Kostolany, leg mich 20 Jahre schlafen und dann sag ich Dir obs gut war oder nicht…😂

    Nur: Wie triffst du dann die Entscheidung, welcher Teil des Depotvermögens von dir verbraucht und welcher Teil für die Kids erhalten bleibt?

    ich lege jetzt, vor Beginn der Entnahmephase, fest, wieviel die Kinder sicher bekommen sollen und werde das auch mit "warmer Hand" übergeben. Den Rest sehe ich als Kapital an, das meine Frau und ich verbrauchen können...nicht müssen. Wenn am Lebensende davon dann nichts mehr da, gut, wenn dann noch was zusätzlich vererbt wird, auch gut.

    Zu Lebzeiten schenken hat den Vorteil, dass es den Kindern zu einer Zeit zur Verfügung steht, wo sie einen viel größeren Mehrwert davon haben, als wenn sie selber 70+ sind.

    Ich hatte den groben Plan schon vorher, aber "Die with zero" von Bill Perkins hat mich in dieser Ansicht nochmal bestätigt. Allg. ein sehr lesenswertes Buch

    Achso, da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt.

    DBX0A2 ist für mich wie Tagesgeld.

    Ich dachte an ETFs, die in Unternehmens- und Staatsanleihen investieren.

    ja, ist eher so ein "Hybrid" aber rein technisch sind es in den €STR ETFs eben großteils Staatsanleihen...

    u.a. hier beschrieben

    ESTR-ETFs setzen auf synthetische Nachbildung

    Der ETF versucht dann die Wertentwicklung dieses Index nachzubilden. Dabei setzen die ESTR-ETFs auf eine synthetische Nachbildung des Index. Das bedeutet, dass sie mit Tauschgeschäften arbeiten, sogenannten Swaps. Das funktioniert so: Der ETF investiert in Anleihen, die aber aufgrund ihrer längeren Laufzeit nicht unbedingt Teil des Geldmarktes sind und damit ein etwas höheres Risiko haben. Gleichzeitig schließt der ETF eine Vereinbarung mit einer Bank, die ihm die Entwicklung des ETF garantiert. Entwickelt sich der Index besser als die Anleihen, zahlt die Bank die Differenz an den ETF aus. Im umgekehrten Fall zahlt der ETF an die Bank.


    Nach "sicheren" Teilen beim Thema Finanzen hatte ich Jahrzehnte vergeblich gesucht ...

    sicher sind am Ende nur der Tod und Steuern ;)

    kann ich nur unterschreiben....ich bin ja in einer ähnlichen Situation wie der TE und Georg hat einen wunderbar nüchternen, mathematischen Blick auf die "cash out" Strategien.

    Empfehlenswert sind auch die Podcasts, an denen er teilgenommen hat

    Der 'Realzins', also der Zins der abzüglich der Inflation und Steuern! real erzielt wurde, lag selbst in den guten alten 'D-Mark-Zeiten' häufig unterhalb der Inflationsraten. Da hat man sich dann in den 70'er und 80'er Jahren über 7% Zins gefreut, hatte dann aber auch 6% Inflation.

    Na ja, zwischen 1955 und 1990 gab es real zwischen 3 und 5% auf dt Staatsanleihen, nominal 6-9%

    Zinssätze in der Bundesrepublik Deutschland 1955-89 | Statista
    Der nominale langfristige Zinssatz, (durchschnittliche Verzinsung von langfristigen Anleihen) betrug in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1955 bis…
    de.statista.com

    In den 70er bis Anfang 90er gab es stark schwankende Inflationsraten

    https://www.hypochart.de/inflation/ursachen/historische-entwicklung-der-inflation-in-deutschland

    Ich finde es „erstaunlich“, wie locker hier jemand mit 67, ohne Aktienerfahrung, mit dem Wunsch nach Werterhalt und 3,5-4% Rendite empfohlen wird, 1,5 oder 2 oder auch mehr als 2,5 Mio von 3 Mio in Aktien zu investieren.

    Wenn auch nur 1Mio in Aktien sind, können die schnell mal 5% an einem Tag schwanken, das sind 50k… sowas muss man erst mal lernen als normal hinzunehmen.

    Ich würde daher, auch aus eigener Erfahrung mit solchen Summen, empfehlen langsam anzufangen. Großteil in nen weitgehend sicheren Anleihe ETF der auch 3-4% bringt und erst mal nur mit ein paar hundert k an das Thema Aktien/ Welt ETF und die Schwankungen rantasten. Ggf auch mit einem Vanguard LS 20/80 anfangen, auch da sind 4% rel stabil zu erwarten.

    Möchte mal sehen, wer hier bei 2,5 Mio auf einen Schlag in einen Welt ETF und den Vorstellungen (Werterhalt und Vererben) dann bei zb 20% Kursrutsch die Nerven behält. Sagt sich leichter als getan…

    Hallo zusammen,

    jetzt hab ich nochmal eine Frage zur Besteuerung der ETF‘s bei Verkauf.

    Bei einem FTSE All World sind ja 30% steuerbefreit.Wie verhält sich das bei einem Geldmarkt ETF?

    30% Teilfreistellung gilt nicht für Geldmarkt ETFs, dafür müssen >50% Aktien im ETF sein. Ein weiterer Vorteil des oben schon genannten Vanguard LS mit 60/40 oder 80/20. Da ist der Anleihenanteil auch der Teilfreistellung unterworfen 😉

    Dann ist er erst recht davon überzeugt, dass man der Börse doch ein Schnippchen schlagen kann und die alten Hasen einfach an ihrer verstaubten Kostolany-Strategie festhalten sollen.

    Hab erst gestern einen Podcast gehört wo es um Kostolany ging. Der berühmte Spruch mit Aktien kaufen und dann 20a schlafen kommt zwar von Ihm, er selber hat aber sein Geld mit unfassbaren Spekulationsgeschäften gemacht, zb mit alten quasi wertlosen Papier Anleihen aus der Zarenzeit, die in der Perestroika unter Gorbatschow mehrere 1000% Rendite brachten. Er hat das kommen sehen…Oder mit deutschen Staatsanleihen nach dem 2.Weltkrieg die er noch dazu in franz. Franc kaufte. Kostolany sah sich nicht als Spekulant sondern als Intellektueller der Sachen sieht, die andere nicht sehen. Ich sehe ihn seither mit anderen Augen

    So wie sieht es bei euch aus?

    Wie ist eure aktuelle Asset Allokation.

    Bei mir steht die AA 65:35 (Risiko: Risikoarm)

    Da ich ü50 bin werde ich diese AA behalten.

    Kommt drauf an was man betrachtet.

    Wozu zählen denn Wohnimmobilien an einem A Standort in Deutschland? Und Rentenansprüche zählen vermutlich zu risikoarm?

    Wenn man die Immos wie Kommer so riskant sieht wie einen Welt ETF, dann ~ 95/5 für riskant, wenn so sicher wie Tagesgeld, dann andersrum. 😉