Mit Renten hat man in der Tat einen stabilen, langsamen, aber stetigen Verlust. Nur wenige Renten-Eigentümer führen sich das vor Augen, die berauschen sich typischerweise am vermeintlich sicheren Gewinn.
Die Aussage, Anleihen habe „man einen stetigen … Verlust“, ist zu pauschal. Entscheidend sind Nominalzins, Inflation und Steuern.
Bei einer Inflationsrate von 2,5 % und Abgeltungsteuer von 25 % zzgl. Soli (≈26,4 %) ergibt sich:
Staatsanleihe mit 3,0 % Kupon
ca. 2,2 % nach Steuern, real etwa –0,3 % p. a.
Unternehmensanleihe mit 3,5 % Kupon ca. 2,6 % nach Steuern, real etwa 0 % bis leicht positiv
Das ist kein Vermögenswachstum, aber auch kein dramatischer Kaufkraftverlust. Genau dafür sind Rentenpapiere gedacht: Stabilität, planbare Cashflows und Risikodämpfung im Portfolio, nicht maximale Rendite.
Wer Anleihen daran misst, ob sie langfristig Aktienrenditen schlagen, stellt die falsche Frage.
Die hast du zwar nicht gestellt, aber als bekennender Aktienfan kenne ich das alles selbst.
Wenn mir einer heute sagt: „Wegen den komischen US-Aktienmärkten lieber 70 Prozent auf Anleihen setzten“, würde ich auch den Kopf schütteln.