WG gemeinsam unterwegs Bild
WG gemeinsam unterwegs Bild: Piero Chiussi

Was bisher geschah: Jana, Lena, Sofie und Linus haben schon viele Verträge geprüft– auch fürs Surfen auf dem Handy. Aber was ist mit dem Internet zu Hause?

 

„Netflix stoppt häufig“, erzählt Lena. So machten Serien keinen Spaß. An ihrem Mac könne es nicht liegen, „der ist ziemlich neu“. Und auch Sofie und Linus haben Probleme mit dem Netz. Manchmal setzt sich Sofie in die Küche, weil in Ihrem Zimmer das W-Lan besonders unzuverlässig ist. Doch ab und zu gibt es selbst dort Aussetzer.

Das mit dem Internet war schon gleich zu Anfang schwierig: Eigentlich wollte Jana einen günstigen Kabeltarif buchen. Doch der Kabelanschluss, den sie mit der Miete zahlt, funktioniert nicht. Sowohl der Techniker von Vodafone und als auch der Telekom waren da. „Die sagten: Ihr müsst DSL nehmen.“

Von Preis und Leistung verführt

Und Vodafone hatte gleich ein verlockendes Angebot: Richtig hohes Tempo (100 Megabit pro Sekunde) für nur 20 Euro im Monat. Und dann noch 100 Euro Bonus. Da schlug Jana zu.

Von der Höchstgeschwindigkeit ist aber leider nicht viel zu spüren. Nur woran liegt‘s? Die vier orientieren sich an den Finanztip-Tricks bei langsamem Internet. Als erstes sollte man testen, ob das schnelle Internet auch in der Wohnung ankommt. Die vier testen das, indem sie Lenas Macbook per Netzwerkkabel an den Internet-Router anschließen, eine „Fritzbox“ des Berliner Unternehmens AVM. Und dann den Test der Bundesnetzagentur machen.

Die WG testet ihre Internetgeschwindigkeit
Die WG testet ihre Internetgeschwindigkeit: Piero Chiussi

Das Ergebnis ist etwas uneinheitlich: Der Download ist mit 90 Prozent der Maximalgeschwindigkeit im Soll – die Daten aus dem Internet kommen also an. Der Upload, also das Laden von Daten ins Internet, liegt etwas unter dem Soll. Er ist mit 18 Mbit/s aber immer noch schneller, als die WG es wirklich braucht.

Stets am Stecker gezogen

Als die vier sich dann mit der Fritzbox per W-Lan verbinden, geht das Download-Tempo deutlich runter. Das interne W-Lan-Netz ist also das Problem. Dafür spricht auch, dass Linus sich angewöhnt hat, den Router ständig aus- und wieder einzustecken. „Dann funktioniert es meistens.“ Aber auf Dauer ist das nichts.

Der Anschluss der Fritzbox ist nicht im Flur, sondern an der Wand zur Straße. Deshalb hat sich die WG einen sogenannten Repeater zugelegt, der das Signal in den hinteren Teil der Wohnung verstärken soll. Doch sowohl die Fritzbox als auch der Repeater wurden noch nie upgedatet. Beide bringen wir jetzt auf den neuesten Stand. Mit etwas Glück könnte das Netz dadurch besser werden.


1. Aufschlag: Wie viel kann eine WG sparen?
2. „Nur 7,99 Euro für einen Handytarif?“
3. „Was ist, wenn die Waschmaschine ausläuft?“
4. „Dürfen wir etwa nicht untervermieten?“
5. „Was bitte ist ein Freistellungsauftrag?“
6. Stromvertrag: „Unbedingt den Bonus retten“
7. „Meine Mutter hatte den Vertrag ganz vergessen“
8. Etwas mehr gejobbt – prompt sind Steuer und Abgaben fällig
9. Netflix stottert – wenn vom schnellen Internet nichts ankommt
10. „Wenn ich schon ‚Aktien‘ höre, ist bei mir Schicht im Schacht“
11. Kassensturz zum Monatsende: „Ich war überrascht“
12. Das Ergebnis: 981 Euro und „immer Spielraum für Verhandlungen“

 

Die Fritzbox unterm Schrank

Ein weiteres Problem: Die Fritzbox steht auf dem Boden unterm Nachtschrank – auch das ist nicht gut. Es gilt die Regel: Je höher, desto besser. Dummerweise steht in der Ecke weder Schrank noch Regal. Und es gibt etwas, was die vier noch schlimmer finden, als schlechten Internetempfang: Ein Router, der an der Wand hängt.

Während die einen am W-Lan tüfteln, hat Jana noch einmal in den Vertrag geschaut. Da steht, dass das Sicherheitspaket nur zwei Monate kostenlos ist. Dabei schützen auch dauerhaft kostenlose Virenscanner zuverlässig. Jana checkt ihr Konto am Laptop und tatsächlich: „Die ziehen schon 23,99 Euro ab – wie nervig.“

Vodafone weiß, wie man Kunden langsam an steigende Preise gewöhnt: Erst kostet das Internet günstige 20 Euro. Nach ein paar Monaten kommen die Kosten fürs Sicherheitspaket hinzu. Macht 24. Dann endet der Neukundenrabatt nach zwölf Monaten. Macht 44 Euro. Und nach zwei Jahren werden auch noch für die Fritzbox regelmäßig knapp 3 Euro fällig. Statt anfänglich 20 Euro sind es dann 47 Euro pro Monat.

24 Monate sind die Mindestlaufzeit. „Da kommen wir jetzt nicht so schnell raus.“ Aber Jana kündigt das Sicherheitspaket und stuft den Vertrag auf einen günstigeren Internettarif mit Tempo 50 runter (das ist für WGs und Familien genug). Dann sind es nur noch 35 statt 44 Euro. So spart die WG schon mal 108 Euro im Jahr.

Nächste Woche: Wer will schon Aktien kaufen?

Protokoll: Matthias Urbach

Matthias Urbach
Autor

Stand:

Matthias Urbach war von 2014 bis 2022 stellvertretender Chefredakteur von Finanztip. Als Diplomphysiker und Absolvent der Henri-Nannen-Schule kombiniert er analytisches und redaktionelles Know-how. Zuvor war er unter anderem als Verlagsdirektor beim SpringerNature-Wissenschaftsverlag und als Leiter von taz.de tätig.

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