Acht Jahre zur Rente - mit ETFs starten?

  • Moin,


    In acht Jahre werde ich aus dem Berufsleben ausgeschieden werden. Ich möchte Erspartes (zum Teil - aber in welchem Maße?) in

    ETFs (z.B. iShares Dow Jones Global Sustainability Screened UCITS ETF) in einer Einmalaktion (Stichwort "Fire and forget" ;) ) anlegen.

    Ist das als Altersvorsorge (noch) sinnvoll?



  • microcommerce

    Hat den Titel des Themas von „Acht Jahre zur Rente - ETFs starten?“ zu „Acht Jahre zur Rente - mit ETFs starten?“ geändert.
  • Mach doch! Es ist ja dein Geld! ;)


    Im Ernst... eine solche Frage kann niemand vernünftig beantworten, ohne deine Gesamtsituation zu kennen.


    Grundsätzlich sind ETF als Altersvorsorge geeignet. In deinem Fall gehe ich davon aus, dass du deine Einmaleinlage nicht zwangsläufig in 8 Jahen "auflösen" musst... und deshalb den ETF länger im Depot belassen wirst.


    Zu der Frage nach der Dimension oder dem Anteil vom Ersparten... kann ich eigentlich nur mal darauf hinweisen, dass du dich mal mit einem Entnahmeplan beschäftigst.

    Wenn du weitere Fragen hast, sind sie hier willkommen ;)

  • Hallo.


    Kommt darauf an. Soll das Guthaben zum Eintritt in den Ruhestand komplett zur Verfügung stehen? Gibt es andere Vermögenswerte, die als Zwischenpuffer dienen können?


    Idealerweise sollte eine Einzahlung in einen ETF zehn (lieber 15) Jahre im ETF liegen und arbeiten, bevor sie wieder entnommen wird. Bei kürzeren Zeiträumen wird es riskanter.


    Ist am Ende auch eine Typfrage. Wieviel Risiko erträgt man, bevor die Nachtruhe leidet?

  • Ein finanzielles Polster von im Moment (summa summarum) 370000 Eur ist durch hartes Sparen vorhanden. Ich lebe alleine. Ich bin in der Anfangszeiot meines Berufsleben an einen Finanzbetrueger geraten und habe da einige Federn gelassen und habe erst jetzt wieder Vertrauen (kind of) in Investitionen erhalten, da ich von ETFs erfuhr, die ich weitgehends "selbst in der Hand" haben kann. Zu dem bestehenden Kapital gesellen sich noch Einkünfte aus weitere 8 Jahren Beruf.

    Ein Sofortentnahme bei Rentenbeginn ist nicht geplant.

  • ... oh... hmmm ... da würde ich erst einmal durch die zahlreichen Videos von Finanztip "surfen" und mir ein "Bild" machen, was Voaltilität, Anlagehorizonte, Fondsauswahl etc. betrifft.

    Darüber hinaus solltest du dir das Thema Entnahmeplan (moderne Version) draufschaffen... ganz grob... 3 bis 5 Jahre vor Rentenbeginn die gewünschte/machbare/benötigte "private Zusatzrente" cash aufbauen und vorhalten, und etwa ein Jahr nach Rentenbeginn bei günstigen Kursen das Cash-Polster auffüllen (3 bis 5 Jahresrenten) etc.

    Bei einer Entnahme von 3 bis 4 % aus dem Depot und einer Rendite (aus Kurssteigerungen und Dividenden) von 5 bis 7% kannst du dann jedes Jahr deine Rente steigern (Inflationsausgleich) und trotzdem steinalt werden, ohne dass das Depot in Richtung Null kommt.


    Aus dem Bauch heraus und im Bewusstsein, dass die Kurse schwanken, würde ich 350k in ETF packen, also 20k als "Dreimonatsreserve" cash liegen lassen. Ob du dann die weiteren Sparraten aus dem laufenden Einkommen investierst und/oder deine "Rentenreserve" zum Rentenbeginn erweiterest, kannst/solltest du dir durchrechnen.

    Ggfs. ist auch ein Gespräch mit deiner gRV empfehlenswert; die "Rendite" ist zwar (real) nicht nennenswert, aber zusätzliche Einzahlungen in den gesetzlichen Rententopf kann man als "sicherern Anteil" betrachten. Mal seh'n was Referat Janders dazu sagen kann. Demzufolge könntest du deinen "sicheren" Cash-Anteil für deine "private Zusatzrente" reduzieren.


    Allerdings ist das ganze Thema so vielschichtig, dass je nach Stand der Finanzbildung, den Erfahrungen im Umgang mit dem lieben Geld und der "Risikoneigung" durchaus eine Sitzung bei einem qualifizierten Berater (gegen Honorar) sinnvoll sein kann... sofern das Ziel der Sitzung auf das DIY abzielt. Wenn ich meine Schäfchen noch nicht im Trockenen hätte, würde ich ggfs. mal tobiasweiss ansprechen/anschreiben oder auf seinen Kommentar warten.

  • Moin,


    vielen Dank ersteinmal für Eure rege Reaktion auf meine "Probleme". Ich war wegen einer Finanzberatung bereits bei der Verbraucherznetrale, die mir keinerlei Hilfe bezüglich der Aufteilung des Kapitals gaben, wohl aber den Tip, einen Anteil in "VW-Anteile" (das ist jetzt grob der falsche Ausdruck - kann den Begriff erst später nachschlagen) als risikoarme Absicherung gegen Inflation zu investieren. Diese Geld könnte im frühesten Fall 1 Jahr, im spätesten Fall 2 Jahre nach Beantragung wieder entnommen werden (hängt von den Vollversammlungen ab). Generell zu Beratungen: Aufgrund meines Schiffbruchs im Anfang meines Berufslebens (siehe oben) werde ich keinerlei Beratung mehr in Anspruch nehmen, bei der auch nur der Geringsten Verdacht bestehen könnte, diese könnte in eigenem Interesse handeln (aka Banken etc. oder Finanzberater mit "eigenen" oder im Auftrag verkauften Produkten. Soweit reicht mein Vertrauen auch jetzt noch nicht. Ich habe bereits so einige der Videos angesehen und bin ein wenig in der Vielfalt "abgesoffen" ... was in keinster Weise eine Kritik in Richtung von Finanztip sein soll...ganz im Gegentum. Darum mein Beitrag hier, um quasi eine Art "Informationsfilter" zu bekommen - z.B. in der Art "Riester kannste in deinem Alter voll vergessen, Alder!" ;) - wie gesagt, dies ist nur ein Beispiel! Mit diesem Filter wäre dann eine Vorauswahl an Videos besser möglich.


    Noch eine weitere Information zu meiner Situation: Ich wohne zur Miete und werde gezwungener Maßen "irgendwann" umziehen müssen, da ich annehmen muss, im Alter die Treppen nicht mehr in dem Maße bewältigen zu können, wie jetzt.

  • Berater = Verkäufer wird dir hier niemand empfehlen, abgesehen von einer klein(st)en Auswahl an Assekuranzmakler mit Spezialgebieten. Wenn ich von einem Honorarberater sprach, meinte ich jemanden, der finanziell unabhängig und nicht auf Honorare angewiesen ist.


    Natürlich kannst du deinen eigenen Weg gehen und dir bestimmte Themen herauspicken. Mit 8 Jährchen bis zur Rente stehst du nicht unter Zeitdruck.

  • Moin JD,


    bitte entschuldige, wenn ich gerade quer oder pampig rübergekommen sein sollte. Nichts von dem, was ich schrieb meinte ich als Kritik in irgendeine Richtung und sollte lediglich meine eigene "Gefühlslage" beschreiben - ich bin ja gerade mit Fragen in dieses Forum gekommen, weil ich denke, hier an der richtigen Adresse angekommen zu sein (oder an einer der richtigen Adressen). Kurze Frage: "gRV" == gemeinnütziger Rentenverein?

    Du schriebst vorhin:

    "

    Darüber hinaus solltest du dir das Thema Entnahmeplan (moderne Version) draufschaffen... ganz grob... 3 bis 5 Jahre vor Rentenbeginn die gewünschte/machbare/benötigte "private Zusatzrente" cash aufbauen und vorhalten, und etwa ein Jahr nach Rentenbeginn bei günstigen Kursen das Cash-Polster auffüllen (3 bis 5 Jahresrenten) etc."

    ...ich habe das Gefühl, den Absatz nicht verstanden zu haben..."draufschaffen"?...(sorry, bin Norddeutscher...;)) Magst Du mir diesen Absatz einmal anders formuliert erklären?

  • Die gesetzliche Rentenversicherung wäre unter Umständen bereit Geld entgegen zu nehmen.


    7800 Euro ergeben einen Entgeltpunkt (aktuell 34,19 Euro wert).

    Mit steuerlicher Berücksichtigung, zu erwartenden Rentenanpassungen, Kranken- und Pflegeversicherung, Steuern und Gedöns ist man bei grob 17 Jahren, die es braucht, um den Einsatz als Rente wieder heraus zu haben.

    In Zinsen p. a. wäre das oberhalb Sparbuch.


    Auskunft (Wer? Wie? Was? Und warum?) erteilen die freundlichen Mitarbeiter der nächsten Aukunfts- und Verkaufsstelle der DRV XY. Kostet auch nix.


    https://dejure.org/gesetze/SGB_I/14.html

  • ich bin ja gerade mit Fragen in dieses Forum gekommen, weil ich denke, hier an der richtigen Adresse angekommen zu sein

    Jou, das war eine kluge Wahl!

    Deinen Kommentar hatte ich übrigens nicht als Kritik verstanden. Ich wollte nur mal 'ne Definition einbringen, da das Verständnis bezüglich des Begriffs "Berater" doch ziemlich variiert... im Allgemeinen, hier in Deutschland.


    Mit gRV meinte ich die Gesetzliche Rentenversicherung.

    ...ich habe das Gefühl, den Absatz nicht verstanden zu haben..."draufschaffen"?...(sorry, bin Norddeutscher... ;) ) Magst Du mir diesen Absatz einmal anders formuliert erklären?

    OK. In Deutschland kursieren u.a. Begriffe wie "Langlebigkeitsrisiko" und "Rentenlücke" und dazu tausende von Ideen, die teils auf eine gewisse Bregenklödrigkeit hinweisen.

    Viele gehen lange vor Rentenbeginn davon aus, was auch zum Teil den Beratern (Bankberater, Allfinanzberater, Versicherungsverkäufer, Vermögensverbrater...) und deren mangelhafter Finanzbildung geschuldet ist, dass ETF (Aktien-ETF und gleichwohl Aktien-Fonds) besonders wegen der Volatilität (Schwankungsbreite von Preisen und Kursen) zur Altersvorsorge ungeeignet seien... Es könnte ja sein, dass ausgerechnet zum Rentenbeginn die Kurse tief im Keller sind...

    Theoretisch kann dies tatsächlich so kommen. Und wenn es so kommt, dann ist es insofern irreleant, da du dein Depot ja nicht komplett auflösen wirst, du also deine Fondsanteile nicht sofort verkaufen wirst.

    Angenommen, du investierst "jetzt" 350k in einen Aktien-ETF (MSCI world o.ä.), durchaus auch in den von dir erwähnten "hellgünen" ETF, wenn du dir der Besonderheiten bewusst bist, und dein Depot steht in 8 Jahren bei möglichen 560 bis 600k... dann kannst du rund 18 bis 24k p.a. "abschöpfen" (Anteile in dieser Größenordnung verkaufen). Sprechen wir einfach von rund 20k p.a. anfänglich als jährliche Privat-Zusatzrente (brutto), die von Jahr zu Jahr um 2 bis 3% angepasst werden kann.

    Da meine Kristallkugel defekt ist, kann ich dir nicht vorhersagen, ob dein Depot in genau 8 Jahren auch tatsächlich bei 560 bis 600k steht. Sollten die Kurse gerade in 8 Jahren eingebroch sein, dürftest du eben weniger entnehmen als die 20k. Hintergrund: man spricht oft von einer 4%-Regel. Ich habe früher eher an eine 3%ige Entnahme gedacht, weil damit schon ein Kurseinbruch um 25% abgepuffert ist.

    Falls du jedoch in 8 Jahren genau diese 20k pro Jahr benötigst, müsstest du dein Depot prozentual höher belasten.

    Um etwas "Ruhe" in den Karton zu bekommen, kann man rechteitig von Rentenbeginn damit beginnen, sein Cash-Polster auf die Dimension von 3 (oder 5) Zusatz-Jahresrenten zu bringen. Einige Empfehlungen, die ich nicht teile, tendieren sogar zu einem noch größeren Cash-Polster. Damit kannst du ab Rentenbeginn beruhigt deine 20k fürs erste Jahr abdecken und bist nicht gezwungen, gleich mal Anteile verkaufen zu müssen. Die folgenden 2 bis x Jahre wären ebenfalls gedeckt. Heißt, du verkaufst erst dann Anteile, wenn die Kurse passen.

    Einen solchen "Entnahmeplan" kannst du dir gerne mal skizzieren. Bei angenommenen Kurs-/Wertsteigerungen/Renditen von 6 oder 7% und Entnahmen von 3 oder 4% und jährlichen Steigerungen der Entnahmen wirst du feststellen, dass du steinalt werden musst, um deine Kohle aufzuessen. Ob die Renditen genau so konstant laufen werden, ist nicht sicher. Deshalb ist diese "sparsame" Entnahmepolitik halbwegs sicher, um nicht in einen Zwangsfrugalismus verfallen zu müssen. ;)


    Wenn dir die Erklärungsversuche nicht ausreichen, dann melde dich einfach wieder.

  • Moin JDS,

    vielen Dank für Deine Erklärungen! Diese haben mir sehr geholfen, zu verstehen, was gemeint ist! :thumbup:

    Frage:

    Angenommen, du investierst "jetzt" 350k in einen Aktien-ETF (MSCI world o.ä.), durchaus auch in den von dir erwähnten "hellgünen" ETF, wenn du dir der Besonderheiten bewusst bist,

    Magst Du mir kurz in Form eines Stichworts, Schlüsselbegriffs o.Ä. sagen, was Du mit den angesprochenen "Besonderheiten" dieser Art von Fonds meints, damit ich einen "Begrifssanker" habe, anhand dessen ich dann das Forum (u.a.) durchsuchen kann?


    Gerne würde ich ETFs nutzen, die zumindest etwas der Verantwortung Rechnung tragen (Doppeldeutig der Wortwahl eher unbeabsichtigt), die mit Besitzt von Kapital einhergeht. Oben genannter Fond gehört zu den Empfohlenen und hat in Irland sein Domizil. Allerdings sind 0.6% TER eher im oberen Bereich. Er repliziert physikalisch.


    Da wir hier von Beträgen reden, die oberhalb der Grenze der Einlagensichrung liegen: Ist Folgendes korrekt von mir verstanden? :

    Ausgangspunkt: Verrechnungskonto und Depot kostenlos, Gesamtbetrag größer 100k

    Einlageversicherung "fasst" hier nicht, da ETFs = Sondervermögen. Beim Konkurs meines Brokers wird das Fondsvermögen nicht mit "weggerissen" sondern kann einfach einem anderen Broker übertragen werden. "Verwahrentgelte" (lies: Strafzinsen) werden bisher nur mit Geldern auf Konten, nicht aber auf Fondsvermögen verrechnet. Ergo: Auch bei größeren Fondsbeträgen reicht - auch in Hinblick auf Verzinsung - ein Broker und ein Depot aus. Übersehe ich hier etwas Entscheidendes oder habe ich hier etwas unvollständig/falsch verstanden?


    Ich habe bisher von drei Formen des Fondsaufbaus gehört: Sparplan (passt hier im ersten Schritt nicht), echte Einmalanlage und "Macrosparplan" (meine Worte...) - also die Stückelung des Gesamtbetrages in größere Blöcke. In einem Video wurde darauf hingewiesen, dass letztere Taktik ein psyhologisches Risiko berge: Hält man die Investitionssequenz durch, wenn die Kurse gerade durch die Decke gehen? Wie denkst Du darüber?


    Eine eher "technische" Frage:

    Gibt es rein rechtlich etwas zu beachten (Stichwort: Geldwäschegesetzt, Steuern), wenn größere Beträge von "A" nach "B" wandern?

  • Magst Du mir kurz in Form eines Stichworts, Schlüsselbegriffs o.Ä. sagen, was Du mit den angesprochenen "Besonderheiten" dieser Art von Fonds meints, damit ich einen "Begrifssanker" habe, anhand dessen ich dann das Forum (u.a.) durchsuchen kann?

    ... Anlagestruktur, Fondsvolumen, TER, "Sektorenwette"...



    Gerne würde ich ETFs nutzen, die zumindest etwas der Verantwortung Rechnung tragen (Doppeldeutig der Wortwahl eher unbeabsichtigt), die mit Besitzt von Kapital einhergeht.

    Verantwortung zu übernehmen geht mMn eher über Life Style und Konsumverhalten, als über das Investitionsverhalten. Aber... jeder wie er will...

    ein Broker und ein Depot aus. Übersehe ich hier etwas Entscheidendes oder habe ich hier etwas unvollständig/falsch verstanden?

    Passt.

    Hält man die Investitionssequenz durch, wenn die Kurse gerade durch die Decke gehen? Wie denkst Du darüber?

    MMn ist meine Meinung nicht repräsentativ ;) Ich bin nicht der typische Verfechter von Buy & Hold und halte selbst keine Fonds/ETF... Das hat nix damit zu tun, dass ich Fonds/ETF nicht mag, sondern ist "historisch" gewachsen. Ich bin in eine überschaubre Anzahl an Einzelaktien investiert. Tipp: Investiere so, wie du es für richtig hältst. All In plus Sparplan ist nicht verkehrt.

    Gibt es rein rechtlich etwas zu beachten (Stichwort: Geldwäschegesetzt, Steuern), wenn größere Beträge von "A" nach "B" wandern?

    Wenn "A" und "B" ungleich "Peter" und "Paul" sind, dir also "Konto A" und "Konto B" gehört, ist kein Problem in Sicht.

  • Hi microcommerce


    Der von dir erst genannte ESG ETF findet sich hier in der Liste der Empfehlungen von Finanztip wieder. https://www.finanztip.de/index…/nachhaltige-geldanlagen/


    Für diese gelten alle von JDS angeführten Bedenken ausdrücklich nicht und den kann mal laut FT durchaus für das Thema Altersvorsorge nehmen. Denn sie sind weltweit breit gestreut, lange am Markt, haben geringe Kosten und ein hohes Fondsvolumen. Ob du da jetzt 0,2% oder 0,6% Kosten tragen möchtest, ist letztlich deine Entscheidung.


    Die meisten großen ESG und SRI ETFs sind ausdrücklich nach dem Motto 1) Ausschluss kontroverser Branchen und 2) Best in Class in den verbliebenen Branchen, pro Branche die Vertreter höher gewichten, die ESG Kriterien besser erfüllen als die anderen in ihrer Branche – aufgestellt. Wenn du da in die Liste der enthaltenen Unternehmen gehst, wirst du dich evtl. wundern. Es ist eben kein "dunkelgrüner" Aktienfond, sondern die "am wenigsten schlimmen" Vertreter in ihrer jeweiligen Branche. Nach dem Ausschlussprozess bleiben so aber noch genügend Einzeltitel übrig, um von einer ausreichenden weltweiten Diversifikation zu sprechen.


    Deinen Anlagehorizont finde ich schon eher knapp bemessen, aber da kommt es eben drauf an, ab wann ein Teil des Geldes wieder für dich zur Verfügung stehen sollte. Ich persönlich würde ab Rentenbeginn nicht mehr voll investiert sein wollen, sondern würde einen Split zwischen ETF und Cash anstreben, z.b. 60/40. Zum Thema "Auszahlplan" gibt es ein gutes FT Video:


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    Wenn du eine wirklich unabhängige, professionelle Beratung jenseits Verbraucherzentralen wünscht, wende dich an einen registrierten Honorarberater. Den bezahlst du im Regelfall für seinen Aufwand (Pauschal o. Zeit) und nicht versteckt durch irgendwelche Kickbacks und Provisionen. Stundensatz von denen ist gerechtfertigterweise hoch (150+ EUR), bei deiner Anlagesumme kann man das aber durchaus überlegen.


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  • Für diese gelten alle von JDS angeführten Bedenken ausdrücklich nicht und den kann mal laut FT durchaus für das Thema Altersvorsorge nehmen. Denn sie sind weltweit breit gestreut, lange am Markt, haben geringe Kosten und ein hohes Fondsvolumen. Ob du da jetzt 0,2% oder 0,6% Kosten tragen möchtest, ist letztlich deine Entscheidung.

    Hey, ich habe keinerlei Bedenken geäußert, sondern lediglich darauf hingewiesen, sich der Besonderheiten dieses ETF (im Vergleich zu ...World) klar zu werden. Daraus kann nämlich "abgeleitet" werden, diesen ETF nicht "blind" ins Depot zu legen und sich in x Jahren wie bei einem Ü-Ei zu freuen... oder nicht.

  • Hey, ich habe keinerlei Bedenken geäußert, sondern lediglich darauf hingewiesen, sich der Besonderheiten dieses ETF (im Vergleich zu ...World) klar zu werden. Daraus kann nämlich "abgeleitet" werden, diesen ETF nicht "blind" ins Depot zu legen und sich in x Jahren wie bei einem Ü-Ei zu freuen... oder nicht.

    Da sind wir uns eins – niemand soll sich "blind" was ins Depot legen.


    Ich hatte deine Stichworte ('... Anlagestruktur, Fondsvolumen, TER, "Sektorenwette" …') als kritisch einordnend interpretiert. Für aktive gemanagte Ökofonds (Kosten) oder Themen-ETFs ("Clean Energy, Sektorwetten") würde ich das gelten lassen, für die genannten World SRI / ESG aus dem FT Artikel aber nicht.

  • Hallo microcommerce ,

    wie bereits von den Kollegen angemerkt, kannst Du Dir die Frage nur selbst beantworten, da nur Du Deine finanzielle Situation genau kennst.

    Ich gehe mal davon aus, dass Du so um die 60 bist, also rein statistisch noch eine Lebenserwartung > 20 Jahre hast. Das ist auf jedem Fall schon mal eine Anlagehorizont der lang genug für eine Investition in Aktien ist.

    M.E. sehr wichtig ist, dass man sich überhaupt mal die Frage stellt und beantwortet, worin das Ziel der Investition besteht. Willst Du 'nur' Dein Geld erhalten, die Rentenlücke schließen (wie hoch?), oder willst Du das Geld vererben, auswandern, usw.

    Dann solle man sich die Risikofrage stellen. Bei einer Aktieninvestition kann es auch mal zu extremen Kursschwankungen kommen. Dann können die Kurse auch mal um 50% einbrechen. und es kann mehrere Jahre dauern, bis sich die Kurse wieder erholen. Das muss man dann auch aushalten können. Und damit meine ich weniger rein finanziell, als viel mehr psychisch!

    Das schlimmste wäre dann Panik zu bekommen uns Alles zu verkaufen. Dann werden die Buchverluste real!

    Ich empfehle Dir daher zunächst mal in Ruhe darüber nachzudenken, was Dein Ziel ist. Dann kann man sich in Ruhe überlegen, ob und wie man dieses Ziel erreichen kann.


    Eine m.E. sehr empfehlenswerter Blog zum Thema Altersvorsorge mit ETF ist:

    Finanzen? Erklärt! - Wissenswertes rund ums Thema persönliche Finanzen (finanzen-erklaert.de)

    Der Georg veröffentlicht extrem viele Berechnungen zu unterschiedlichen Entnahmestrategien. Er zeigt auch die Risiken einer solchen Strategie auf (u.a. SORR).

    Er hat auch statistisch berechnet, ab wann z.B. eine freiwillige Zahlung in die GRV 'lohnender' ist, als eine Investition in ETF (Aktien). Oder auch was die Rente für einen 'Gegenwert' als Depotwert hat.

    Es ist ja auch durchaus möglich sowohl per freiwilliger Zahlung in die GRV als auch per ETF-Depot seine Rentenstrategie aufzubauen.

  • Hallo monstermania,

    vielen Dank für dein Posting!

    Mir geht es in erster Linie darum, halbwegs sicher (finanziell) und nicht gezwungenermaßen totalfrugal bis zu meinem Tod durchzukommen. Luxus, Reisen, eigenes Auto, Bling-Bling und andere Dinge dieser Kategorie waren noch nie so mein Ding. Ich lebe alleine. Zur Zeit lebe ich von 200EUR/Monat an "laufenden Kosten". Darin nicht enthalten sind Energie, Miete, Ausgaben mit einem längeren "Haltbarkeitsdatum" ale eben einem Monat (also Kleidung z.B.), wobei ich mich auch da eher am unteren Ende der Ausgaben bewege. Zwischen 30% und 40% meines Nettos werden gespart. Bei "finanzen-erklaert" habe ich schon "gespickt", so zum Beispiel den Artikel über SORR inhaliert. Was mir unter den Nägeln brennt, sind die Preisentwicklung/Inflation und da ich Mieter bin die Entwicklung der Mietpreise. Ich werde gezwungen sein, "irgendwann" die Wohnung zu wechseln, da ich Bedenken habe, mit zunehmenden Alter nicht mehr die Stockwerke zu meiner Wohnung zu schaffen (zur Zeit ist das keinerlei Problem). Bauchgefühlmäßig tendiere ich zu der Annahme, ein Wohnungswechsel bereits jetzt anzustreben, wenn nach der Wahl klarer (<hust>) werden wird, wie mit den Mietpreisen umgegangen werden wird. Denn Mietpreise werden in Richtung "später" eher höher werden, befürchte ich.

  • Zwischen 30% und 40% meines Nettos werden gespart.


    Was mir unter den Nägeln brennt, sind die Preisentwicklung/Inflation und da ich Mieter bin die Entwicklung der Mietpreise. Ich werde gezwungen sein, "irgendwann" die Wohnung zu wechseln...

    Bei deiner "Sparquote" dürfte die "Rentenlücke" nicht sonderlich hoch ausfallen. Von daher sehe ich auch keinerlei Probleme/Bedenken hinsichtlich des Anlagezeitraums. Und mit einer privaten Zusatzrenten (Entnahmeplan...) sehe ich ebenfalls keine Schwierigkeiten, die künftigen Mieten zu decken.

    Werde ruhig Investor (statt Sparer), nutze die steuerlichen Möglichkeiten Gewinne steuerfrei zu realisieren und mach die keinen Kopf über die Preisentwicklungen...

  • Ich werde gezwungen sein, "irgendwann" die Wohnung zu wechseln, da ich Bedenken habe, mit zunehmenden Alter nicht mehr die Stockwerke zu meiner Wohnung zu schaffen (zur Zeit ist das keinerlei Problem). Bauchgefühlmäßig tendiere ich zu der Annahme, ein Wohnungswechsel bereits jetzt anzustreben, wenn nach der Wahl klarer (<hust>) werden wird, wie mit den Mietpreisen umgegangen werden wird.

    Klar,

    das kann ein Problem werden. Wir wohnen z.B. im 3. Stock. ;)

    Wir wohnen schon lange in der Wohnung und haben dementsprechend eine recht geringe Miete.

    Wir versuchen möglichst realistisch an das Thema heran zu gehen. Meine Partnerin und ich sind ~50. Da sollten wir doch noch so 20 Jahre die 3 Stockwerke schaffen.:/ Ist ja auch eine Art von täglichem Fitnessprogramm. Und nun schon auf 'Verdacht' eine andere Wohnung zu suchen, weil wir es in 20 Jahren möglichweise nicht mehr in den 3. Stock schaffen!? Fällt uns nicht im Traum ein. Lieber sparen wir etwas mehr bzw. investieren das gesparte Geld in unsere Urlaube.


    Keiner weiß doch, ob wir Beide überhaupt noch 20 Jahre leben. Wir versuchen daher auf 'Sicht' zu fahren. Wenn es dann irgendwann schwerer mit den Treppen wird, muss man halt schauen, ob man dann nicht gleich in eine betreute Wohnanlage umzieht in der wir dann bis zum Lebensende bleiben können.

    Aber aktuell wissen wir ja noch nicht mal sicher ob wir als Rentner überhaupt in D bleiben werden. Evtl. ziehen wir auf Grund des besseren Klimas nach Südeuropa. Auf jedem Fall planen wir zumindest die Wintermonate im Süden zu verbringen.


    PS: Das letzte Hemd hat keine Taschen. Und ich möchte auf jedem Fall nicht der reichste Typ auf dem Friedhof werden. Sparen und investieren ja, aber mit einem festen Ziel vor Augen!

  • Falls du keine andere, ertragreiche Investition in Angriff nehmen kannst oder willst, solltest du definitiv mit einem ETF-Sparplan beginnen! Pauschale Aussagen zu treffen, ist extrem schwierig. Es kommt nunmal auf deine familiäre & finanzielle Situation an, wie viel Zeit du investieren möchtest etc. etc. In einen ETF zu investieren ist aber in jedem Falle besser, als das Geld sinnlos liegen zu lassen. Viel Erfolg!