Mittelfristige Geldanlage 5-8 Jahre

  • Hallo Finanztip Community,


    Ich habe für meine Altersvorsorge 50/30/20 (World, EM, Europe small cap) gemacht und bin damit sehr zufrieden. Da ich noch Kapital jeden Monat übrig habe, suche ich aktuell noch nach einer Anlagestrategie für die nächsten 5 bis 8 Jahre, da ich evtl. in diesem Zeitraum ein Haus/Wohnung kaufen/bauen möchte. Aktuell ist aber noch nicht sicher ob ich das tatsächlich auch tue und daher würde ich das Geld gerne zu relativ niedrigem Risiko bei relativ niedrigen Renditen anlegen um alle Optionen offen zu haben. Irgendwas ~3% Rendite wäre für mich ausreichend. Auch kann ich ab Entscheidungszeitpunkt gerne noch ein wenig auf das Geld warten, falls zu dem Zeitpunkt die Kurse gerade schlecht stehen. Man kauft ein Haus ja nicht mal eben so.


    Danke für euren Input

  • Hallo Roooker , willkommen im Finanztip-Forum.


    Auf die Frage gibt es mMn keine richtige Antwort.


    Die Standardantwort wäre Tages-/Festgeld, um das Kapital dann sicher zu haben. Das bringt aber (noch) nicht die Rendite, von der Du sprichst.


    Als Stand-Alone-Lösung könnte ich mir einen Mix aus Aktien-ETF und Tages-/Festgeld vorstellen, um das Verlustriiko zu senken.
    Beispiel zur Veranschaulichung und selber spielen: bei einer 50:50-Aufteilung würde bei einem 30%-Verlust des Risikoteils noch 50+35=85% des Kapitals erhalten bleiben, bei einer 30%-Steigerung (abgerundete langfristige Durchschnittsrendite) hättest Du 115%, was 5 Jahren rund 2,8% p.a. wären.


    Wenn Du in Deiner Altersvorsorge schon länger sparst würde ich die Raten dort zuordnen und bei Bedarf dort wieder entnehmen.

  • Hallo Kater.Ka danke für die schnelle Antwort.


    Ich habs irgendwie befürchtet weil man für dieses Scenario nicht so richtig viel findet. Habe insgesamt viel dazu gelesen alles irgendwie zu mischen: Tages-/Festgeld, Anleihen, Aktien EFTs.


    Als fauler Investor fände ich sogar einen aktiv gemanagten Fond oder sowas wie die Vanguard Life Strategy Produkte interessant.


    Habe im Moment das Problem mit dem Wald und den Bäumen. Ganz viele Möglichkeiten und wenig Ideen wie ich eine Entscheidung treffen kann.

  • Das Anlageuniversum folgt ein bisschen einer U-Verteilung. Für die ganz kurzen Laufzeiten ist relativ klar was zu tun ist. Für die ganz langen Laufzeiten sind die Optionen auch wieder einfach. Zwischendrin gibt es nichts was eine Rendite über Inflation halbwegs zuverlässig erreicht.


    Als Privatanlager würde ich das Thema Anleihen erst einmal vergessen. Das Risiko von Kursverlusten durch steigende Zinsen ist einfach zu hoch. Und du wirst höchstwahrscheinlich auch unterhalb der Einlagensicherung bleiben, auch wenn man dazu unter Umständen das Geld auf 2 Banken verteilen muss.

    Aktive Fonds würde ich weglassen, ebenso Mischprodukte. Grundsätzlich hast du nicht mehr zu tun als 2 Daueraufträge einzurichten, einen auf das Tagesgeld und einen auf den Sparplan im Depot. Danach kannst du jedes Jahr reinschauen, musst es aber nicht unbedingt.

  • Den LifeStrategy finde ich spannend, würde ich aber aktuell und für die kurze Zeit nicht holen, da in der Zinserhöhungsphase mir dort sowohl im Anleihen- wie im Aktienteil zu viele Abwärtsrisiken sind. Daher im Moment eher selber zusammenbauen mit Einlagen statt Anleihen.


    Aktiv kenne ich keinen absichernden mit akzeptabler Rendite, da die Absicherung einige Prozentpunkte p.a. kostet. Gute ohne dauerhafte Absicherung haben i.d.R. eher valuelastige Aktien und einen Goldanteil. Auch das könnte man selbst basteln.


    Wenn Du nicht ganz so faul bist schau Dir mal die Sendung v. 06.10.21 von echtgeld.tv an. Dort wird seit 2000 ein MaxDD von ca.15% ausgewiesen.

  • Hallo,


    die Fragen in die Richtung häufen sich. Und ich bin ziemlich pessimistisch. Einer Inflationsrate von +/-10% läuft der Kleinanleger nicht davon, wenn er seinen Lebensmittelpunkt weiter im Euro- Raum (incl. Aktionsradius der Kavallerie) behalten möchte. Es geht nur darum, den geplanten Verlust etwas zu reduzieren.


    Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, in zwei Jahren werden wir wieder bei Festgeldern mit mittlerer Laufzeit Zinsen um die 3% sehen. Aber mehr als eine Reduzierung des Schmerzes wird das nicht.


    Gruß Pumphut