Meinung zu 10 Jahre Festgeld bei der Bausparkasse Mainz

  • Hi, aktuell bietet die Bausparkasse Mainz für 10 Jahre Festgeld 4,10 Prozent p.a.

    Was haltet ihr davon?


    Kurz zum Hintergrund:

    ETF-Sparplan existiert ebenfalls. Ich benötige aber in 10-12 Jahren dieses Geld für die Kids ohne dass ich das Risiko habe, dass die Börsenkurse in diesem Zeitraum im Keller sind.

    Dieses Geld muss also zum sicheren Teil meiner Geldanlage gehören.

    Natürlich könnte ich auch nur 5 Jahre für weniger Zinsen anlegen, hätte dann aber die Gefahr nicht mehr so einen guten Zins zu bekommen.

    Bei langfristig 2 Prozent Inflation, wären 4,1 Prozent absolut in Ordnung für mich. Selbst wenn die Inflation langfristig so hoch wie aktuell bleibt, kann ich mir absolut nicht vorstellen, dass es irgendwann mehr als 5 Prozent Zinsen auf einem sicheren deutschen Festgeldkonto gibt.

  • GEFA Zinswachstum bietet 3,6 % auf 6 Jahre. Mit jederzeitiger Kündigungsmöglichkeit nach Ablauf von einem Jahr. Empfinde ich insgesamt als das bessere Gesamtpaket

    Ist halt die Frage, ob man in 6 Jahren nochmals so einen hohen Zins bekommt. Wenn die Inflation sinkt, werden auch die Zinsen wieder sinken.

  • Puh, eine sehr schwere Entscheidung! Du solltest bedenken, dass diese ominösen 15 Jahre, der schlechteste mögliche Zeitraum waren. In der Regel war man nach spätestens 7 Jahren im Plus. Über 12 Jahre halte ich es für sehr unwahrscheinlich, daß du da nicht im Plus bist.


    Du könntest natürlich z.b. auch 30 bis 50 % in etfs anlegen. 25 % in aktuelles Festgeld und 25 % würde ich noch ein paar Monate warten. Die Leitzinsen werden steigen und somit auch die Festgelder. Vor 2024 ist es nahezu ausgeschlossen, dass die Leitzinsen sinken.

  • Ich hatte bei NIBC-direct Festgeld für 10 Jahre zu 4,5% abgeschlossen. Das ist nun ausgelaufen. Ich habe jedes Jahr problemlos meine Zinsen bekommen. Die Zinsen wurden jedes Jahr dem Kapital zugeschlagen und mit verzinst. Das fand ich ok.

    Ob das bei Dir nun auch so problemlos geht, kann ich allerdings nicht sagen.

    Gruß


    Altsachse

  • Ich hatte bei NIBC-direct Festgeld für 10 Jahre zu 4,5% abgeschlossen. Das ist nun ausgelaufen. Ich habe jedes Jahr problemlos meine Zinsen bekommen. Die Zinsen wurden jedes Jahr dem Kapital zugeschlagen und mit verzinst. Das fand ich ok.

    Ob das bei Dir nun auch so problemlos geht, kann ich allerdings nicht sagen.

    Gruß


    Altsachse

    Wow, vor 10 Jahren 4,5 Prozent. Und das in der Niedrigzinsphase damals.

  • Die Leitzinsen werden steigen und somit auch die Festgelder. Vor 2024 ist es nahezu ausgeschlossen, dass die Leitzinsen sinken.

    Hmmm, da hast du aber eine sehr gute Glaskugel 2.0, ich bin mir da nicht so sicher. Wenn ich mir so die Staatsverschuldungen der EU Länder ansehe (durch Corona und Ukraine Krieg deutlich gestiegen) sehe ich eher eine andere Richtung, auf jeden Fall hat die Politik kein Interesse an weiter steigenden Zinsen und die EZB steht mehr auf dieser Seite als bei den Kleinsparern.

  • Ich hatte bei NIBC-direct Festgeld für 10 Jahre zu 4,5% abgeschlossen. Das ist nun ausgelaufen. Ich habe jedes Jahr problemlos meine Zinsen bekommen. Die Zinsen wurden jedes Jahr dem Kapital zugeschlagen und mit verzinst. Das fand ich ok.

    Ob das bei Dir nun auch so problemlos geht, kann ich allerdings nicht sagen.

    Gruß


    Altsachse

    Das ist bei der BKM leider nicht der Fall. Hier werden die Zinsen jedes Jahr ausbezahlt.

  • Die Lohn Preis Spirale fängt an sich zu drehen. Bei 10 Prozent Inflation ...


    Die kranke Zinspolitik hat nun mal langjährige Auswirkungen.


    Würde Sachwerte oder Dollar oder Pfund empfehlen.

    Hä, was ist das denn für eine Empfehlung?

    Inflation gibt es in Fremdwährungen nicht?

  • Die Lohn Preis Spirale fängt an sich zu drehen. Bei 10 Prozent Inflation ...


    Die kranke Zinspolitik hat nun mal langjährige Auswirkungen.


    Würde Sachwerte oder Dollar oder Pfund empfehlen.

    Manchmal ist es schon interessant was anderen Foristen so empfohlen wird. Momentan liegt die Inflation weltweit sehr hoch. Einlagensicherung wird außen vor gelassen. Die Länder sind beide nicht in der EU, was die Sache noch einmal verkompliziert, ganz abgesehen vom Währungsrisiko… Manchmal sollte man doch nachdenken, bevor man hier was zum Besten gibt.

  • Hmmm, da hast du aber eine sehr gute Glaskugel 2.0, ich bin mir da nicht so sicher. Wenn ich mir so die Staatsverschuldungen der EU Länder ansehe (durch Corona und Ukraine Krieg deutlich gestiegen) sehe ich eher eine andere Richtung, auf jeden Fall hat die Politik kein Interesse an weiter steigenden Zinsen und die EZB steht mehr auf dieser Seite als bei den Kleinsparern.

    Vor Jahren hat man noch behauptet, dass die Südstaaten nichtmals kleinste Zinssteigerungen überleben würden. Komischerweise waren weder 0,25 %, 1 %, 2 % oder 3 % ein Problem.


    Wenn du Powell und Lagarde zugehört hast, dann denkt hier niemand daran mit den Zinssteugeigerungen aufzuhören. Ursprünglich war dar Plan Ende 2023 damit aufzuhören. Das ist aber nicht möglich, da die Kerninflation bisher nicht sinkt.


    Es wäre auch peinlich vor dem persönlichen Fehlverhalten von CS/UBS, SVB etc. Zu kapitulieren.

  • Die Lohn Preis Spirale fängt an sich zu drehen. Bei 10 Prozent Inflation ...

    Momentan haben wir eine reine Preis preis Spirale. Die Preise sind zuerst gestiegen und daher müssen die Löhne langsam nachziehen. Das hat aber nichts mit einer Lohn-Preis Spirale zu tun.


    Die kann es auch gar nicht mehr geben, da die Tarifverträge lange Laufzeiten haben und keine Spirale mehr zulassen. Das war vor über 100 Jahren noch anders, als es noch keine Tarifbindung gab. Da wurden dann alle paar Wochen höhere Löhne gefordert. Nur so kann es zu einer Lohn-Preis Spirale kommen.

  • Die kranke Zinspolitik hat nun mal langjährige Auswirkungen.

    Dem würde ich generell, sowie als Bewohner der Eurozone insbesondere, noch zustimmen (wobei ich allerdings "krank" durch extrem lang und ultra-expansiv und zudem teilweise gegen die EU-Verträge verstoßend (insbesondere Art. 123 AEUV "Verbot der monetären Staatsfinanzierung" durch die EZB) ersetzen würde).

    Würde Sachwerte ... empfehlen.

    Wenn darunter Aktien, Immobilien, Gold, Tangible Assets usw. zu verstehen sind, kann das - im Rahmen einer individuell passenden Asset-Allokation - der geeignete Ansatz sein.

    Würde ... Dollar oder Pfund empfehlen.

    Bei nüchterner Betrachtung ist beides bunt bedrucktes Papier- bzw. Zettelgeld (auch wenn der US-Dollar (noch jedenfalls) die Weltwährung darstellt). Im Rahmen einer vernünftigen finanziellen Aufstellung muß und mag jeder seinen individuellen Anteil an liquiden Mittel (sowie darunter die anteilige Aufteilung Bar- versus Buch- bzw. Giralgeld) selbst bestimmen (auch abhängig von den eigenen Zielen und dem eigenen Big-Picture).


    Dieser Teil (sei es nun Euro, Dollar oder Pfund) wird aber zwangsläufig der Finanziellen Unterdrückung (sprich der "Finanziellen Repression" mit negativen Realzinsen) seitens der Staaten und der Notenbanken ausgesetzt sein. Das ist - aus meiner Sicht - schlicht eine Tatsache.


    Eventuell wäre hier noch der Schweizer Franken eine kurze Erwähnung wert gewesen als eine der - nicht nur meines Erachtens - noch am wenigsten schlechten Papiergeldwährungen.


    Sachwerte (s. o.) haben zumindest das Potential vor Inflation zu schützen. Das Halten von anderen Währungen (sei es nun als Buch- und/oder Bargeld) kann der Liquidität dienen (und auch ein gewisser Schutz vor einem z. B. Eurocrash sein) - ein Schutz vor Geldentwertung (Inflation) bietet dies aber nicht.


    Manche Empfehlungen hier scheinen mir doch arg verkürzt, holzschnittartig oder sogar abwegig.


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

  • Die kann es auch gar nicht mehr geben, da die Tarifverträge lange Laufzeiten haben und keine Spirale mehr zulassen. Das war vor über 100 Jahren noch anders, als es noch keine Tarifbindung gab. Da wurden dann alle paar Wochen höhere Löhne gefordert. Nur so kann es zu einer Lohn-Preis Spirale kommen.

    Dies deckt sich nicht ganz mit meinen Erfahrungen, wenn ich etwa an die 70er Jahre denke. Damals wurden (Mitte der 70er) die Probleme samt Inflation durch eine Lohn-Preis-Spirale verstärkt. Am Ende stand eine unangenehme Kombination aus Inflation und Stagnation auch Stagflation genannt (Stichworte: Ölpreisschock 1973, Yom-Kippur-Krieg, OPEC drosselte Erdölproduktion, starker (Energie)Preisanstieg, exorbitante (sprich zweistellige) Lohnforderungen der Gewerkschaften, ÖTV (müßte heute Ver.di sein) forderte damals 11%, es kam danach zu sog. Zweitrundeneffekten (Unternehmen gaben die wegen der Lohnsteigerungen höheren Kosten über die Preise weiter), darauf erneut hohe Lohnforderungen usw.; es gab Firmenpleiten, Kurzarbeit und Massenentlassungen - schließlich verfestigte sich das Ganze zu der besagten Stagflation).


    Jedenfalls, wenn mich meine Erinnerungen nicht täuschen (liegt ja schon etwas zurück).


    Auch wenn die Rahmenbedingungen heute anders sind - die Aussage, daß es eine "Lohn-Preis-Spirale gar nicht mehr geben kann" würde ich jedenfalls nicht unterschreiben.

  • Hi, aktuell bietet die Bausparkasse Mainz für 10 Jahre Festgeld 4,10 Prozent p.a.

    Was haltet ihr davon?

    Ich halte von Festgeldern generell nichts.


    Alle Festgelder haben zwei fundamentale Nachteile:

    a) Du kommst in keinem Fall (auch nicht im Fall einer Notlage) an Dein Geld heran.

    b) Festgelder sind sämtlich unbesicherte Kredite an die jeweilige Bank. Wenn diese die Waffen streckt, hast Du ggf. ein Problem.

    ETF-Sparplan existiert ebenfalls. Ich benötige aber in 10-12 Jahren dieses Geld für die Kids, ohne dass ich das Risiko habe, dass die Börsenkurse in diesem Zeitraum im Keller sind.

    Dieses Geld muss also zum sicheren Teil meiner Geldanlage gehören.

    Für eine 10jährige Bundesanleihe bekommst Du im Moment um die 2,5% Zinsen, also etwa 1,5 Prozentpunkte weniger. Du mußt selbst wissen, ob Du Dir Deine Flexibilität für diese 1,5 Prozentpunkte abkaufen lassen möchtest.


    Du möchtest wie viele Deutsche zwei Dinge miteinander kombinieren, die man nicht kombinieren kann: Nämlich einerseits eine möglichst hohe Rendite und anderseits "Sicherheit". Sicherheit ist für den Deutschen das wichtigste Gut überhaupt. Man kann ihn in jede gewünschte Richtung bewegen, wenn man ihm sagt, daß nur der vorgeschlagene Weg zur Sicherheit führt. Bist Du Dir denn sicher, daß es Dich in 10 bis 12 Jahren überhaupt noch gibt?


    Ich gebe Dir außer der obigen überhaupt keine Antwort, und zwar deswegen nicht, weil eine Antwort angesichts Deiner schmalen Vorgabe schlichtweg unseriös wäre. Du willst von Deinem Vermögen in Höhe von 100.000 Euro 1000 Euro in dieses tolle Festgeld stecken? Mach hin, wenn Du 1% Deines Vermögens anlegst, kann auch eine unsinnige Anlage keinen großen Schaden anrichten. Oder willst Du von Deinem Vermögen in Höhe von 100.000 Euro 80.000 Euro in dieses tolle Festgeld stecken? Da sieht die Sache schon anders aus.


    Kein Rat :)

    Ich bin raus. :)