Einschätzung Vertrag BAV Direktversicherung

  • Hallo allerseits, nachdem die vorherige Frage bzgl. der Versteuerung der BAV etwas abgedriftet ist, würde ich hier gerne nach einer konkreten Einschätzung meines BAV Vertrages als Direktversicherung bitten. Ich habe von den 15% Arbeitgeberanteil gelesen, ab denen die Verträge tendenziell lohnender werden. Bin aber auch unschlüssig, inwieweit ich überhaupt den Garantiezahlen trauen kann.


    Startzeitpunkt: 1.9.2009

    Einzahlung: Jährlich aus Weihnachtsgeld: 1481 EUR

    Arbeitgeberanteil: rundet auf 1800 auf, also 319 EUR = 21,5% von 1481

    Versicherungsablauf: 11/2036

    Eigene Anzahlungen bis Ende 2035: 39987 EUR

    Garantierte monatliche Rente derzeit: 252 EUR

    Garantierte Kapitalauszahlung derzeit: 63805 EUR

    Prognostizierte monatliche Rente: 284 EUR

    Prognostizierte Kapitalauszahlung: 71771 EUR


    Die prognostizierte Kapitalauszahlung ist in den letzten Jahren mit schöner Regelmäßigkeit gesunken. Steht wohl in den Sternen, ob sie sich jetzt weiter der Garantiesumme annähert oder ob sie sich mit den Zinsschritten ggf. wieder erhöht.


    Fragen dazu:

    - Wie schätzt ihr den Vertrag ein? Auf jeden Fall weiterführen oder beitragsfrei stellen?

    - Wie garantiert ist sind eigentlich die Garantiewerte?


    Wäre über Rückmeldung sehr dankbar.


    Beste Grüße

  • Hallo.


    Nur allgemein:

    Die 15% Zuschuss sind nicht ausreichend, um eine bAV lohnend zu machen.

    Zuschüsse von 50% und mehr machen die bAV interessant.

    Das einzig lohnenswerte an der bAV (in Form der Entgeltumwandlung) ist die Steuerstundung, die dem Ganzen innewohnt.

  • Kurzer Renditecheck: Basierend auf Deinen Einzahlungen und bezogen auf den Gesamtzeitraum gibt es bei der Auszahlung der Garantiesumme eine Rendite von 0,83 % p.a., bei Erreichen der prognostizierten Kapitalauszahlung würde sie auf 0,88 % steigen. Davon müsstest Du die Einbußen bei der Rente und ggf. beim Krankengeld noch abziehen.

  • Moin Jemand123 ,


    Deine bAV hat einen Rentenfaktor von fast 40.( 252 monatlich durch 6,38 ) Davon träumen so einige Fondsriester.

    Dein eingezahltes Kapital würdest du nach etwas mehr als 13 Jahren zurück haben.


    Steuern habe ich jetzt mal aus vor gelassen.


    Bei den Garantierten Werten musst du genau in deinen Vertrag schauen, da gibt es Aufweichungsklauseln aber die hat nicht jeder Vertrag.

    Du kannst ja auch deine jährlichen Standmitteilungen mal nebeneinander legen.

    Mit den prognostizierten Werten würde ich nicht rechnen, aber du schreibst ja selber das diese immer weiter fallen.


    Ist halt Geschmacksache den Vertrag weiter zu besparen.

    Einige lieben die Freiheit mit ihrem Geld und Anlagen tun und lassen zu können was sie wollen, andere suggerieren sich Sicherheit durch monatliche Rentenzahlungen und werden mit dem auf und abs an der Börse verrückt.

    Musst du für dich selbst entscheiden.


    Also der allerschlechteste bAV Vertrag ist es nicht wenn das Versicherungsunternehmen nicht pleite geht hast du einen schönen zusätzlichen Sicherheitsbaustein zur gesetzlichen Rente.

    Wenn du dein Geld lieber selber anlegen möchtest könnte ich das aber auch gut verstehen.


    Ich bin in der VBL und komme da gar nicht raus aber die Arbeitgeberzuschüsse sind da wesentlich höher und somit rechnet sich die bAV für mich. Deswegen habe ich genug Sicherheitsbausteine und kann das freie Kapital lustig in ETF wegsparen.


    Viel Erfolg bei deiner Entscheidung und eine lange und gesunde Rentenbezugszeit.

  • Tatsächlich ist der Rentenfaktor attraktiv. Aber wir müssen auch die Frage stellen Faktor fast 30 mal was?


    Was nützt der Faktor, wenn in Jahrzehnten der Sparphase noch nicht einmal die Inflation ausgeglichen werden konnte? Von der ersten Einzahlung 2009 sind dadurch mit 2,5 % grechnet heute nur noch ca. 1000 € übrig und das geht noch 12 Jahre so weiter. Und im Rentenbezug hält die Inflation auch keiner auf.

  • Moin Horst Talski , vielen herzlichen Dank für die detaillierte Rückmeldung. Das hilft mir ungemein, andere Meinungen zu diesem Thema zu hören. Im Bekanntenkreis scheinen meine Frau und ich die einzigen zu sein, die sich derzeit detaillierter mit diesen Themen auseinandersetzen.