Wahl des Handelsplatzes

  • Guten Abend,


    Ich frage mich, inwiefern die Auswahl des Handelsplatzes für das Ordern von ETFs und Aktien eine Rolle spielt?(Spread ist klar)

    Wenn ich also zukünftig über Tradegate handle, dann ist das doch meist eine sehr gute Wahl, da häufig Tradegate nach Xetra der liquideste Börsenplatz in Deutschland ist?

    Wie verhält es sich bei Broker, die ausschließlich L&S Exchange oder Gettex anbieten?


    Über eure Erfahrungsberichte freue ich mich sehr.


    Doodle

  • Die alternativen Handelsplätze sind dazu verpflichtet, sich an einer Referenzbörse zu orientieren. Sprich: solange auf Xetra gehandelt wird, ist der Börsenplatz relativ egal. Und gerade bei Brot und Butter ETF gilt das erst recht. Anders sieht es im frühen oder späten Handel aus, da haben die Market Maker freie Hand und nutzen das durchaus auch aus

  • Die alternativen Handelsplätze sind dazu verpflichtet, sich an einer Referenzbörse zu orientieren. Sprich: solange auf Xetra gehandelt wird, ist der Börsenplatz relativ egal. Und gerade bei Brot und Butter ETF gilt das erst recht. Anders sieht es im frühen oder späten Handel aus, da haben die Market Maker freie Hand und nutzen das durchaus auch aus

    Somit ist die Wahl des Handelsplatz innerhalb der Xetra-Zeiten eher weniger wichtig?

    Wie verhält sich das mit ausländischen Börsenplätzen, haben diese einen Vorteil für einen kleinen Privatanleger?

  • Ausländische Börsenplätze und ausländische Lagerstellen verursachen unverhältnismäßige Kosten und z. T. bekommst du nicht einmal die Originalpapiere gutgeschrieben, sondern nur Hinterlegungsscheine. Für private Kleinanleger ist das zumindest dann Unsinn, wenn die Papiere auch im Inland gehandelt werden.


    Tradegate und XETRA haben unterschiedliche Handelsregeln. Auf XETRA sollen so viele Orders wie möglich bedient werden. Entsprechend häufig sind Teilausführungen bei marktengen Verhältnissen. Tradegate versucht Orders möglichst komplett abzuarbeiten. Beispiel: Es liegt ein Verkaufsauftrag über 120 Stück vor und passende Kaufaufträge über 50, 120 und 250 Stück. Bei XETRA wird dann jeder der drei Kaufaufträge mit 40 Stück bedient. Bei Tradegate wird der Kaufauftrag über 120 Stück ausgeführt, der Rest bleibt offen. Bei Tradegate besagt das zumindest die reine Lehre. Wenn man sich die Umsätze ansieht, wundert man sich trotzdem manchmal, nach welchen Kriterien da zugeteilt wurde. Transparenz und Berechenbarkeit sind nicht die starke Seite von Tradegate.

  • Ausländische Börsenplätze und ausländische Lagerstellen verursachen unverhältnismäßige Kosten und z. T. bekommst du nicht einmal die Originalpapiere gutgeschrieben, sondern nur Hinterlegungsscheine. Für private Kleinanleger ist das zumindest dann Unsinn, wenn die Papiere auch im Inland gehandelt werden.


    Tradegate und XETRA haben unterschiedliche Handelsregeln. Auf XETRA sollen so viele Orders wie möglich bedient werden. Entsprechend häufig sind Teilausführungen bei marktengen Verhältnissen. Tradegate versucht Orders möglichst komplett abzuarbeiten. Beispiel: Es liegt ein Verkaufsauftrag über 120 Stück vor und passende Kaufaufträge über 50, 120 und 250 Stück. Bei XETRA wird dann jeder der drei Kaufaufträge mit 40 Stück bedient. Bei Tradegate wird der Kaufauftrag über 120 Stück ausgeführt, der Rest bleibt offen. Bei Tradegate besagt das zumindest die reine Lehre. Wenn man sich die Umsätze ansieht, wundert man sich trotzdem manchmal, nach welchen Kriterien da zugeteilt wurde. Transparenz und Berechenbarkeit sind nicht die starke Seite von Tradegate.

    Ok, danke.

    Über welche/n Börsenplatz handelst du denn bevorzugt?

  • In einem anderen Forum betont ein User, dass er US-Aktien ausschließlich über US-Börsen handelt, weil die Liquidität deutlich besser ist.

    Solange man sich auf Standardwerte beschränkt (und ich würde dieses Segment nicht verlassen), spielt das keine Rolle. Eine Microsoft oder McD kannst Du über einen deutschen Handelsplatz zum gleichen Preis* kaufen wie in USA, sinnvollerweise während der dortigen Börsenöffnungszeiten.


    *Epsilontik ausgenommen. Ich bin Kleinanleger und kein Arbitrageur.

  • Solange man sich auf Standardwerte beschränkt (und ich würde dieses Segment nicht verlassen), spielt das keine Rolle. Eine Microsoft oder McD kannst Du über einen deutschen Handelsplatz zum gleichen Preis* kaufen wie in USA, sinnvollerweise während der dortigen Börsenöffnungszeiten.


    *Epsilontik ausgenommen. Ich bin Kleinanleger und kein Arbitrageur.

    Joar, beispielsweise Flatex listet eine Ordergebühr in Höhe von 5,90 Euro und weitere Gebühren, aber ich habe keine Ahnung über den Umfang dieser Börsenplatzgebühren..

  • Flatex listet eine Ordergebühr in Höhe von 5,90 Euro und weitere Gebühren [für eine ausgewählte Anzahl ausländischer Handelsplätze], aber ich habe keine Ahnung über den Umfang dieser Börsenplatzgebühren.

    Wäre interessant zu erfahren, wie hoch diese Zusatzkosten dann im Endeffekt sind. Eine Angabe "ab ..." ist mir zu vage.

  • In einem anderen Forum betont ein User, dass er US-Aktien ausschließlich über US-Börsen handelt, weil die Liquidität deutlich besser ist.

    Du hast aber noch nirgends festgestellt: Auf Xetra, Tradegate, sonstwo hierzulande ist mir diese Aktie, die ich jetzt will, zu wenig liquide? Dann wäre meine Ferndiagnose, dass Du auch keinen ausländischen Handelsplatz brauchst. Wenn Du ihn brauchst, muss sich die Notwendigkeit ja daraus ergeben, dass Du sie erkannt hast … nicht von jemandem gelesen hast, der sie hat.

  • Du hast aber noch nirgends festgestellt: Auf Xetra, Tradegate, sonstwo hierzulande ist mir diese Aktie, die ich jetzt will, zu wenig liquide? Dann wäre meine Ferndiagnose, dass Du auch keinen ausländischen Handelsplatz brauchst. Wenn Du ihn brauchst, muss sich die Notwendigkeit ja daraus ergeben, dass Du sie erkannt hast … nicht von jemandem gelesen hast, der sie hat.

    Das ist richtig, ich würde sogar den ausländischen Handelsplatz nutzen, aber die Kosten sind für mich nicht einschätzbar.

  • Dank Arbitrage dürften die Unterschiede zwischen verschiedenen Börsen vernachlässigbar sein. Jedenfalls deutlich geringer als die Kosten, mit deutschen Brokern in den USA zu handeln

    Danke für deine Antwort, die ich erst gerade gefunden habe.

    Ich habe tatsächlich auch kein Interesse an einer Dollarnotierung oder anderen, außerdem folgen meist unterschiedliche Börsenplatzgebühren. Gleichzeitig schätze ich mich als Privatanleger sowieso als unbedeutsam ein, denn meine Order würde im Ausland ebenso keine großen Wände bewegen. Unsere deutschen Börsenplätze, vor allem Tradegate, L&S/Exchange und Quotrix ermöglichen schon einiges und halten es für den Buy and Hold Anleger einfach ;).

  • Entschuldigt, aber ist die Wahl der innländischen Handelsplätze für einen Buy and Hold Investor ebenso irrelevant? Denn bei Trade Republic ist nur der Handel über Lang und Schwarz Exchange möglich, da frage ich mich, ob das ein schwerwiegender Nachteil ist?(Denn ich hatte mal gelesen, dass der Börsenplatz gerade bei ausländischen Aktientitel sehr empfehlenswert ist.)

  • Ist die Wahl der inländischen Handelsplätze für einen Buy and Hold Investor ebenso irrelevant?

    Einigermaßen.

    Denn bei Trade Republic ist nur der Handel über Lang und Schwarz Exchange möglich, da frage ich mich, ob das ein schwerwiegender Nachteil ist?

    Ist es nicht. Ich handele üblicherweise außerbörslich, allerdings immer während der Börsenöffnungszeiten.

    (Denn ich hatte mal gelesen, dass der Börsenplatz gerade bei ausländischen Aktientiteln sehr empfehlenswert ist.)

    Man liest viel, wenn der Tag lang ist.


    Wären diese Börsenjournalisten die erfolgreichen Investoren, die sie zu sein vorgeben, gingen sie nicht jeden Tag ins Büro und schrieben Börsentexte, sonders lägen am Strand der Malediven in einem Liegestuhl mit einem Cocktail in der Hand.


    Ein Langweiler-Investor (als den ich mich bezeichne) kauft allenfalls große ausländische Titel, die auch an hiesigen Börsen gehandelt werden, und keine Nebenwerte. Das ist einfacher und billiger. Vom Kurs her macht das innerhalb der Öffnungszeiten der jeweiligen ausländischen Börse keinen Unterschied.


    Ein Langweiler-Investor kauft ohnehin keine ausländische Aktientitel, sondern ETFs, in denen diese drinstecken. Er überläßt den Kauf der Aktie des thailändischen Hundefutterherstellers dem Fondsmanager.