Geldanlage ohne Erhöhung des Einkommens

  • Also, man kauft Aktien ohne Dividende, zB Google oder Berkshire. | Ja, eher Berkshire.

    Und man kauft gleichzeitig festverzinsliche Papiere um einen "Fehler" mit dem Stückzinstrick zu korrigieren: wenn Google mal in einem Jahr Dividende doch zahlen sollte, dann wendet man den Stückzinstrick auf Festverzinsliche an, um diese Dividendenzahlung in der steuerlichen "Summe der Einkünfte" auszugleichen. Verstehe ich die Idee richtig? | Nein, man kauft die Anleihen mit hohen Stückzinsen nur dann, wenn man ausversehen zu viel verkauft hat, unerwartete Sonderdividenden kamen oder es steuerpflichtige Abspaltungen (spin-off) z.B. wegen Kartellrecht gab. Auf Vorrat muss man diese nicht kaufen. Mit dem Stückzinstrick kann man sich jederzeit unter die Einkommensgrenze im Bereich der Kapitalerträge retten. z.B. auch wenn es plötzlich wegen Hyperinflation gigantische Tagesgeldzinsen gibt.

    Angenommen, ich habe Google und/oder Berkshire. Im Jahr 2025 gibt es doch unerwarteterweise Dividenden von denen. Dann wende ich den Stückzinstrick an und bin im Jahr 2025 unter der Grenze.

    Dann habe ich aber mit diesem Trick mir die Anleihen gekauft und diese Anleihen bringen mir im Jahr 2026 Zinsen, die mich womöglich wieder über die Einkommensgrenze X bringen. Richtig? Dann muss ich im Jahr 2026 wieder den Trick anwenden, neue Anleihen kaufen?

    Danke

  • Die Person überlegt sich, wie man jetzt einen mittleren fünfstelligen Betrag anlegen kann ohne das Einkommen zu erhöhen.

    Erster Gedanke... Geld unters Kopfkissen packen.

    Zweiter Gedanke... der eher eine Frage ist, die sich mein Hirnkasten stellte... Was hat diese Person gefrühstückt? (Im Sinne von welche falsche Pilze ;) )

    Wenn Geld angelegt wird, dann doch wohl, um wenigstens so weinig Erträge zu erwirtschaften, dass die Kaufkraft erhalten bleibt. Besser noch, damit das Geld Junge macht...

    Ich würde in der mir nicht ganz klaren Situation eine Kapitalgesellschaft gründen, das Geld dort - zumindest einen notwenigenTeil dessen - als Stammkapital einfließen lassen, und jenes Geld sinnig investieren. Wieviel ich mir - als natürliche Person - von den Erträgen, so sie die Gesellschaft denn generiert, im Jahr gönne, kann ja die Gesellschafterversammlung (ich) beschließen... und mir als Dividende ausschütten lassen ;)

  • Eine Person muss darauf achten, dass ihr Einkommen eine gewisse Grenze X nicht überschreitet. Zur Vereinfachung, nehmen wir an, dass es sich hier ausschließlich um das Brutto-Einkommen handelt, speziell um die Summe der Einkünfte laut Steuerbescheid. Netto-Einkommen spielt in diesem Beispiel erstmal keine Rolle.

    Weiter nehmen wir an, dass die Person stand heute nur knapp unter X verdient. Als Angestellte(r).

    Das ist eine ungewöhnliche Vorgabe. In der Regel löst man ähnliche Fragestellungen dadurch, daß man etwas macht, was zu einem Steuerabzug führt. Damit reduziert man das zu versteuernde Einkommen. Ich weiß nicht, ob das in Deinem Fall hilft.

    Eine weitere wichige Information fehlt: Wie lang muß das Einkommen unter die magische Grenze gedrückt werden? Einige wenige Jahre? Dauerhaft?

    Beispiel 1.

    Man investiert in Aktien, die keine Dividende zahlen.

    Was würde dagegen sprechen?

    a) Man weiß nie ob eine Aktie in einiger Zeit doch Dividende abwirft. Wenn doch, dann kann es zur "Unzeit" kommen und das Einkommen in einem bestimmten Jahr über X bringen.

    b) Wenn man die Aktien irgendwann verkauft, dann gibt es möglicherweise Gewinn, der das Einkommen über X bringen kann.

    Mit konstruierten Beispielen läßt sich schlecht umgehen. Man sollte schon abschätzen können, was passiert, wenn die ominöse Bedingung nicht erfüllt ist, also was passiert, wenn das Einkommen eben doch über die magische Grenze steigt. Folgendes Beispiel.

    Beispiel 5:

    Man zeigt sich als Philanthrop und spendet alles Geld über der magischen Grenze.

    Das ist vermutlich das Beste in diesem Fall.

  • Ich würde in der mir nicht ganz klaren Situation eine Kapitalgesellschaft gründen

    So wie eine GmbH zum Beispiel?

    Erscheint mir zu kompliziert für jemanden der wie in diesem Beispiel "einfach nur ein/e Angestellte/r" ist.


    Dauerhaft?

    Ja. Das Problem mit der Einkommensgrenze X ist dauerhaft, Jahr für Jahr.


    Man zeigt sich als Philanthrop und spendet alles Geld über der magischen Grenze.

    Das ist vermutlich das Beste in diesem Fall.

    Nicht schlecht. Ja, ist auch eine Idee. Ich muss sagen, dass ich mich mit dem "Problem X" schon seit vielen Jahren beschäftige und viele Leute kenne die das Problem haben und viele Lösungsansätze, auch steuerrechtlichen Natur. Aber diesen Vorschlag habe ich bis jetzt nie gehört und ist auch mir nie eingefallen. Wahrscheinlich weil die Leute nicht "um jeden Preis" unter der Grenze X bleiben wollen und Spenden als eine Art "aus dem Fenster werfen" betrachten. Ein fast schon psychologisches Phenomenon.

    Ja, das mit den Spenden kann wahrscheinlich auch in einem oder anderen Jahr mal eine Lösung sein.


    Ansonsten hätte ich natürlich in der Beschreibung noch angeben sollen, dass es wünschenswert wäre, dass die Geldanlage langfristig die Inflation schlägt. Aber ich weiß, dass es nicht immer einfach und schon gar nicht garantiert ist.

  • Klingt nach dem Plan, die Grenzen für die Familienversicherung einzuhalten, alternativ für irgendwelche Anrechnungsvorschriften.

    Gutes Beispiel für eine Einkommensgrenze X, ja

  • halt, stop

    zum Thema Spenden

    Kann sein, dass Spenden nicht die "Summe der Einkünfte" mindern, sondern "Gesamtbetrag der Einkünfte" ?

    naja, da muss ich mich noch schlau machen, ob Spenden wirklich so auf das Einkommen auswirken, wie von der Person in diesem Thread gewünscht :)

  • halt, stop

    zum Thema Spenden

    Kann sein, dass Spenden nicht die "Summe der Einkünfte" mindern, sondern "Gesamtbetrag der Einkünfte" ?

    naja, da muss ich mich noch schlau machen, ob Spenden wirklich so auf das Einkommen auswirken, wie von der Person in diesem Thread gewünscht :)

    Finanztip hat zu einem derartigen Fall auch einen Artikel:

    https://www.finanztip.de/elternunterhalt/

    Dort wird auch beschrieben was abzugsfähig ist. Private Altersvorsorge wäre zum Beispiel etwas das man etwas steuern kann

  • Zerobonds haben auch ne Rendite, über den Kaufkurs weit unter 100%.

    Wenn man eine Diskussion lebendig halten will, muß man darauf achten, möglichst nicht zuviele Informationen herauszurücken. So hält es auch unser Threadstarter.

    Zerobonds sind sicher eine Möglichkeit, Geld anzulegen und dabei Rendite in die Zukunft zu verschieben.

    Letztlich ist es aber wichtig, was unter dem Strich herauskommt. Lieber habe ich eine große Rendite und zahle darauf Steuern, als daß ich eine schwache Rendite (oder gar eine negative) erziele und dann keine Steuern zahlen muß.

  • Spenden sind Sonderausgaben und verringern nur das zVE.

    Gewerkschaftsbeiträge bei Angestellten und auch bei Rentnern sind Werbungskosten, auch wenn freiwillig zu viele Beiträge bezahlt werden und quasi "Spenden" sind. Diese vermindern den GdE.

    Sieht man in jedem Steuerbescheid, die Sonderausgaben kommen erst am Ende, Werbungskosten werden früher und direkt von den Einkünften abgezogen. Siehe auch hier https://de.wikipedia.org/wiki/Zu_verste…nkommen_zvE.png

  • Kann der TE direkt oder jemand Anderes eine Ahnung mitteilen, was der Sinn des Ganzen ist? Hat das mit Grenzen in der Sozial-Gesetzgebung zu tun?

    Eine Ahnung von mir: Der TE heißt @e-u-einkommen . Ggf. bezieht die von ihm vertretene Person ihr Einkommen aus Brüssel. Wahrscheinlicher handelt es sich um eine ErwerbsUnfähigkeitsrente der Deutschen Rentenversicherung. Der Gesetzesverweis https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_4/__16.html deutet ebenfalls in die Richtung.

    In einem (weitgehend) anonymen Forum ist es an sich am besten, außer der Identität alle anderen Fakten auf den Tisch zu legen, um schnell die besten Resultate zu erreichen.

  • Eine Ahnung von mir: Der TE heißt @e-u-einkommen . Ggf. bezieht die von ihm vertretene Person ihr Einkommen aus Brüssel. Wahrscheinlicher handelt es sich um eine ErwerbsUnfähigkeitsrente der Deutschen Rentenversicherung. Der Gesetzesverweis https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_4/__16.html deutet ebenfalls in die Richtung.

    In einem (weitgehend) anonymen Forum ist es an sich am besten, außer der Identität alle anderen Fakten auf den Tisch zu legen, um schnell die besten Resultate zu erreichen.

    Wenn Rente, dann spielt Vermögenseinkommen (Zins, Dividende und Gedöns) keine Rolle. Einkünfte aus abhängiger Beschäftigung, selbständiger Tätigkeit, Gewerbebetrieb und/oder Land- und Forstwirtschaft wären in dem Fall relevant, was das Sparbuch abwirft, bleibt außen vor.