Rente oder Einmal(Raten)zahlung

  • Hallo, ich bin jetzt 63 und muss Rente beantragen. Bei meiner Betriebsrente kann ich zwischen lebenslanger Rente mit jährlich 1% Dynamisierung und 60% Hinterbliebenenversorgung, Einmalzahlung, oder jährl. Ratenzahlungen (von 2 bis 15 ) wählen. Sämtliche Zahlungen sind voll zu versteuern. Je 100.000€ Kapitalstock bekomme ich anfänglich 350€ mtl. Rente (1% Dyn.) . Bei den 15Raten würde ich im 1. Jahr 6680€ ansteigend bis zum 15.Jahr 8.470€ bekommen .

    Durchschnittsteuersatz 25-20%

    Ich schwanke zw. der lebenslangen Rente und den 15 Ratenzahlungen.

    Meine Frau ist 8 Jahr jünger.

    Hat jmd. eine Idee?

    Vielen Dank

  • Hallo, ich bin jetzt 63 und muss Rente beantragen.

    Warum mußt Du das?

    Willst oder mußt Du aufhören zu arbeiten (Wenn ja, warum)?

    ... nach den gesetzlichen Vorgaben (je nachdem, wer die Beiträge wie bezahlt hat, aus versteuertem oder unversteuertem Geld etwa), weiterhin sind die Zahlungen nach den gesetzlichen Vorgaben zu verbeitragen.

    Je 100.000 € Kapitalstock bekomme ich anfänglich 350 € mtl. Rente (1% Dynamisierung) .

    Der Gesetzgeber hat den Gesellschaften, die die Betriebsrenten verwalten, vorgegeben, die Renten entweder mit der Inflation steigen zu lassen (wie das einigermaßen mit der gesetzlichen Rente ist) oder sie pauschal pro Jahr um 1% steigen zu lassen. Die meisten Gesellschaften haben zweiteres gewählt, das läßt sich leichter kalkulieren. So oder so wird die Betriebsrente gegenüber der gesetzlichen Rente mit den Jahren zurückfallen, da die gesetzlichen Renten voraussichtlich stärker steigen werden als 1% pro Jahr.


    Grob überschlagen bekommst Du "Dein Geld" in etwa 22 Jahre zurück.

    Bei den 15 Raten würde ich im 1. Jahr 6680 € ansteigend bis zum 15. Jahr 8.470€ bekommen.

    ... pro 100 T€ Kapitalstock?

    Ich schwanke zwischen der lebenslangen Rente und den 15 Ratenzahlungen.

    Meine Frau ist 8 Jahre jünger.


    Hat jemand eine Idee?

    Prognosen sind immer schwierig, vor allem dann, wenn sie die Zukunft betreffen. :)


    Die Altersvorsorge ist immer auch eine Frage der Finanzplanung, des vorhandenen Vermögens, des Sicherheitsbedürfnisses des prospektiven Rentners und dessen Risikotoleranz.


    Die Tatsache, daß Du hier fragst, deutet an, daß Du eher auf der sicherheitsorientierten Seite zu suchen bist und nicht auf der ertragsorientierten. Das spräche für die Rente. Frauen leben statistisch länger als Männer, Deine Frau ist erheblich jünger als Du. Das läßt vermuten, daß sie Dich statistisch um 12 bis 15 Jahre überlebt. Solltest Du aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand gehen müssen, wiegt dieses Argument eher noch stärker. Wählst Du die Rente, hat Deine Frau noch etwas davon, wenn Du nicht mehr bist.


    Demgegenüber bekommst Du mit den Raten jetzt mehr Geld - das ist dann aber nach 15 Jahren zu Ende. Was machst Du, wenn Du dann noch lebst, diese nicht ganz unerhebliche Zahlung dann aber fehlt? Was passiert mit den Raten, wenn Du in zwei Jahren über die Regenbogenbrücke gehst? Laufen die dann weiter, und Deine Frau bekommt sie, oder enden diese Zahlungen mit Deinem Tod?


    Man muß sich beide Optionen (oder gar alle drei) mit spitzem Bleistift durchrechnen. Ich hätte mir zu diesem Zweck ein Excel-Blatt gebaut, das mir bei der Entscheidung hilft.


    An die Steuer denke zweckmäßigerweise ganz zuletzt. Du kannst sie ohnehin nicht vermeiden, und für Rentner ist sie nicht so hoch, wie es immer heißt.

  • Erst mal vielen Dank an alle Beitragenden.

    Die Raten werden auch nach meinem Tod vollständig ausbezahlt, notfalls an die Kinder.

    Meine Überschlagsrechnung ergibt ungefähr Gleichstand nach 30 Jahren. (Ich lebe noch 20, meine Frau noch 30J, den Mehrertrag (abzüglich Mehrsteuer) der Raten habe ich zu 5% hochgerechnet und anschließend (ab dem 16. Jahr) in der Höhe der Rente wieder verbraucht (60% die letzten 10J). Die Frage ist, schafft man deutlich mehr als 5% oder deutlich weniger oder lebt man ein paar Jährchen länger.

  • Es hört sich nicht so an, als ob man auf die montalichen 350 EUR zwingend angewiesen ist und auch nicht auf die Ratenzahlungen.


    Wie wäre es eine Ratenzahlung von 2-15 Jahren zu wählen (so wie es steuerlich am sinnvollsten ist) und die Raten (oder den größten Teil) selbst anzulegen ... z.B. im Vanguard Life Strategy 60 o.ä.?

    Bei Geldbedarf kann man entweder Teile davon verkaufen, oder selbst einen Auszahlplan einrichten.


    Dadurch verringert man den steuerlichen Effekt der Einmalzahlung, wie auch dass Risiko, dass nicht alles Angesparte ausgezahlt wird.