Welche Geldanlage und Absicherung mit fast 60?

  • Hallo, mir scheint, alles was man liest, ist auf Menschen ausgelegt, die noch viel Zeit für die Geldanlage haben. Was aber macht man mit knapp 60, wenn man sich zum ersten Mal mit dem Thema ernsthaft beschäftigt bzw. Geld zum Anlegen hat? Natürlich ist es eigentlich für Vorsorgeüberlegungen oder Langfristanlage zu spät, aber ein gewisses finanzielles Polster ist da und will gut angelegt sein. Wie und in was legt man in dem Alter an? Berücksichtigt werden muss auch, dass schnell mal Heizung oder Dach ersetzt werden müssen. Gleiches beim Thema Versicherungen: Braucht man in dem Alter noch eine BU? Danke vorab.

  • Hallo, mir scheint, alles was man liest, ist auf Menschen ausgelegt, die noch viel Zeit für die Geldanlage haben. Was aber macht man mit knapp 60, wenn man sich zum ersten Mal mit dem Thema ernsthaft beschäftigt bzw. Geld zum Anlegen hat? Natürlich ist es eigentlich für Vorsorgeüberlegungen oder Langfristanlage zu spät, aber ein gewisses finanzielles Polster ist da und will gut angelegt sein. Wie und in was legt man in dem Alter an? Berücksichtigt werden muss auch, dass schnell mal Heizung oder Dach ersetzt werden müssen. Gleiches beim Thema Versicherungen: Braucht man in dem Alter noch eine BU? Danke vorab.

    Hallo und willkommen hier.
    Für die Empfehlenden ist es sehr hilfreich, wenn du ein paar Zahlen mitteilen kannst.
    Heizung und Dach klingen nach eigenem Haus, also erforderlichen Rücklagen. Was ist an Vermögen vorhanden? Dann kann man sich besser überlegen, wie viel % oder alles in sicheren Rücklagen verbleiben soll. Wenn du für dich gute Aussichten auf ein noch längeres Leben hast, also z. B. 20 oder 25 Jahre Rente, dann könnte auch noch etwas Anlage in ETF denkbar sein - je nachdem, was jetzt da ist oder noch erarbeitet/erspart werden kann.
    Bei BU, die hier zumeist als sehr wichtig erachtet wird, bin ich befangen. Habe nie eine gehabt. Kurz vor der Rente sollte sie meiner Meinung nach nicht mehr erforderlich sein.

  • Hallo.


    Ganz pauschal wird es schwierig.

    Können wir das Setting etwas eingrenzen?


    Wohneigentum: Vermutlich ja.

    Abbezahlt: Ja/Nein?

    Muss noch jemand abgesichert werden?

    Wann soll der Ruhestand eintreten?

    Schulden?

    Bisherige Absicherung?


    Wir bräuchten zumindest ein grobes Bild.

  • Mir scheint, alles was man [hier] liest, ist auf Menschen ausgelegt, die noch viel Zeit für die Geldanlage haben. Was aber macht man mit knapp 60, wenn man sich zum ersten Mal mit dem Thema ernsthaft beschäftigt bzw. Geld zum Anlegen hat?

    Wie immer: Das kommt darauf an. :)


    Auf ganz allgemeine, dafür umfassende Anfragen kann es nicht mehr geben als ganz allgemeine, dafür umfassende Antworten.

    Natürlich ist es eigentlich für Vorsorgeüberlegungen oder Langfristanlage zu spät, aber ein gewisses finanzielles Polster ist da und will gut angelegt sein.

    Das sehe ich anders, bin mir aber bewußt, daß ich damit eine Minderheitenmeinung vertrete.


    In aller Regel sinkt das Einkommen mit dem Eintritt in den Ruhestand, und man muß, wenn man den Lebensstandard halten will, aus Erspartem zufüttern. Das heißt aber nicht, daß man die "Sicherheit", die einem während des Berufslebens bereits wichtiger war als alles andere, im Ruhestand auf die Spitze treiben muß. Eine Rente läuft im Lande durchschnittlich 21 Jahre, somit etwa bis zum 85. Lebensjahr des Rentners. Warum also sollte der mit 65 nicht sein Geld (oder einen Teil desselben) in bekanntermaßen rentierlichere Anlagen stecken, sondern das Geld auf dem Tagesgeldkonto versauern lassen?

    Wie und in was legt man in dem Alter an?

    Das kommt darauf an.

    Berücksichtigt werden muss auch, dass schnell mal Heizung oder Dach ersetzt werden müssen. Gleiches beim Thema Versicherungen: Braucht man in dem Alter noch eine BU?

    Für einen auch nur einigermaßen sinnvollen Rat muß man wissen, worüber man spricht, sprich: Man muß die Verhältnisse des prospektiven Anlegers kennen und auch beispielsweise seine Risikotoleranz. Ohne diese Kenntnis wäre jeglicher Rat nichts als Stochern im trüben Wasser.

  • Bei BU, die hier zumeist als sehr wichtig erachtet wird, bin ich befangen. Habe nie eine gehabt. Kurz vor der Rente sollte sie meiner Meinung nach nicht mehr erforderlich sein.

    Vom frühestmöglichen Rentenbeginn mit anderen Ansprüchen (Krankengeld; Arbeitslosengeld nach Nahtlosigkeitsregelung; ...) oder Vermögen rückwärts gerechnet könnte man einen Punkt bestimmen, ab dem eine BUV nicht mehr nötig ist.

    Ob man dann eine bestehende Versicherung kündigt...?

  • Vielen Dank für die Ratschläge bis hierhin. Als Ergänzung noch wie angefordert:

    Wohneigentum ja.

    Schuldenfrei ja.

    Angestellter, Frau Beamtin teiilzeit und 6 Jahre jünger.

    Zwei Töchter, eine noch ca. 3 Jahre im Studium, eine macht nächstes Jahr Abi.

    Zusatzabsicherung durch direkte Gehaltsumwandlung (ca. +180 €/Monat in der Rente), etwas Geld in Fonds, etwas Bares auf der hohen Kante.

    Rente offiziell in 8 Jahren, 2-3 Jahre früher wäre wünschenswert.

    Gibt das ein grobes Bild für eine Empfehlung?

  • Folgende Bücher fand ich hilfreich:


    Ranning, Per Abfindung in den Ruhestand

    Ist auch ohne Abfindung interessant. Schwerpunkt vorzeitiger Ruhestand.

    Die Infos des Buches findest Du auch auf der Website des Autors: https://der-privatier.com/


    Weber, Die genial einfache Vermögensstrategie: So gelingt die finanzielle Unabhängigkeit

    Nicht vom billigen Titel abschrecken lassen. Ist ein gutes Buch vom Erfinder des Arero Fonds.


    Kommer, Souverän investieren vor und im Ruhestand

  • Schuldenfrei ist schon einmal gut.

    Puffer für Gedöns am Haus wäre nicht verkehrt.

    Ich würde empfehlen, die Ansprüche in Sachen Rente bzw. Pension zu klären. (Zeitpunkt und Höhe)

    Passt das zu den Unterhaltsverpflichtungen?

    Wenn das alles grob passt, sehe keine große Notwendigkeit etwas zu ändern, solange Ihr Euch mit der bisherigen Aufstellung wohl fühlt.

  • Ach ja: Risikobereitschaft ist eher gering.

    Hallo DM,


    zu aller erst - bin in ähnlichem Alter wie du sowie vieles bei mir/uns gleich, außer das Frau aus dem Arbeitertum wie ich komme, also kein Beamter. Mein ich nicht sarkastisch nur um klar zu stellen das ich in vielen Punkten in ähnlicher Situation bin wie du. Ebenso Kind (Studium ect)


    Folgendes : Ich persönlich sehe generell die Situation so : Bei höherem 5 stelligen Betrag finde ich eine Festgeldanlage von 3 Jahren aktuell mit 4% Verzinsung nicht schlecht. Eine Bank mit 3 x AAA Bonität. z.b. über Weltsparen Aareal - Credit Plus u.a.


    Ich weiß, viele sagen Inflation aktuell bei 5-6% ...wie gesagt nur meine Meinung...


    Lg M.E.

  • Ach ja: Risikobereitschaft ist eher gering.


    Gegenfrage: Warum?


    1. Was kann dir im Leben noch passieren, dass es dich richtig hart trifft? Du bist Schuldenfrei, die Kinder sind aus dem Haus, es sind nur noch ein paar Jahre im Job und deine Frau ist verbeamtet. Das soll jetzt nicht heißen, dass du all-in gehen sollst, sondern was bedeutet es, wenn du für ein paar Jahre auf dein Geld bei einer - sagen wir - einfachen ETF-Anlage verzichtest? Eine Frage die ich in solchen Fällen immer stelle, damit die Leute sich ihres Lebens bewusst werden: Wenn ich dir von heute auf morgen die Hälfte des Geldes auf den Konten weg nehme, was ändert sich dann für dich im Leben?


    2. Standardfrage: was ist dein Ziel? Das Geld im Alter auf den Kopf hauen? Da wirst du vermutlich noch 15 Jahre mit warten müssen, wenn deine Lebensgefährtin noch ein paar Jahre arbeiten muss. Weiter für "schlechte Zeiten sparen"? Das Geld so anlegen, dass du es deinen Kindern vererben kannst? Sollte letzteres in Betracht gezogen werden, ist eine frühe Geldanlage in der Regel das beste.