Lohnt sich diese BAV

  • Hallo zusammen,

    meine Arbeitgeberin bietet nun eine BAV an. Produkt Allianz InvestFlex mit 60% Garantie der Altersvorsorgebeiträge.

    51% wird laut Angebot in ETF (iShare STOXX Global Select Dividend 100 (DE): DE000A0F5UH1) investiert und die restlichen 49% im Sicherungsvermögen angelegt. Bis Rentenbeginn liegt die Gesamtkostenquote bei 1,58 bis 1,65%. Bei einer Wertentwicklung der Gesamtanlage von 5% rechnet die Allianz nach 18 Jahren Einzahlen mit 108,89 Euro monatlicher Rente oder 40800 Euro Kapital bei 138 Euro monatlicher Einzahlung. AG-Zuschuss liegt bei 18€ und Steuerersparnins bei etwas über 60€. Ist klar, dass die späteren Auszahlungen versteuert werden müssen.

    Was meint ihr zu dem Angebot? Oder sind noch weitere Informationen notwendig?

  • 138 ist der Gesamtbetrag, 120 zahlst Du und 18 der Arbeitgeber, richtig? Das gibt eine Förderung durch den Arbeitgeber von genau dem gesetzlichen Mindestmaß von 15 % und wird hier als zu niedrig angesehen um die Nachteile der Anlageform auszugleichen.


    Du solltest die Anlage der monatlichen 120 € lieber selbst in die Hand nehmen.

  • meine Arbeitgeberin bietet nun eine BAV an. Produkt Allianz InvestFlex mit 60% Garantie der Altersvorsorgebeiträge.

    Garantie kostet den Anleger immer Geld. Die Fixierung auf die nominale Rückzahlung der Beiträge hat allem, was sich Riester nennt, das Genick gebrochen.

    51% wird laut Angebot in ETF (iShare STOXX Global Select Dividend 100 (DE): DE000A0F5UH1) investiert und die restlichen 49% im Sicherungsvermögen angelegt.

    Da ist sie schon wieder, diese Garantie.

    Bis Rentenbeginn liegt die Gesamtkostenquote bei 1,58 bis 1,65%.

    Das ist normal für derlei Verträge, fürs Geldanlegen allgemein ist das eine ganze Menge.

    Bei einer Wertentwicklung der Gesamtanlage von 5%

    Wo sollen diese 5% eigentlich herkommen?


    Bei Aktien rechnet man über lange Zeit mit 7%. Der Zins, der aktuell bereits als "hoch" bezeichnet wird, liegt zwischen 3 und 4%. Das macht bei dieser Anlage durchschnittlich 5,5%. Davon gehen 1,5% Kosten weg, bleiben also 4%, die Du ohne Zirkus und ohne jahrzehntelang laufenden Vertrag mit einer "sicheren" festverszinslichen Anlage aktuell selbst erzielen kannst.

    138 € monatliche Einzahlung. AG-Zuschuss liegt bei 18€ und Steuerersparnis bei etwas über 60€. Ist klar, dass die späteren Auszahlungen versteuert werden müssen.

    Was meint ihr zu dem Angebot? Oder sind noch weitere Informationen notwendig?

    Der Arbeitgeberzuschuß erreicht noch nicht einmal das gesetzliche Minimum von 15%.


    Beiträge zu betrieblichen Altersvorsorgungen sind steuer- und sozialversicherungsfrei. Die Steuer "sparst" Du (bzw. verschiebst sie auf später), die Sozialversicherungsbeiträge sparst Du und der Arbeitgeber in prinzipiell gleicher Höhe, wobei man nicht vergessen sollte, daß ein reduzierter Rentenbeitrag natürlich auch eine reduzierte gesetzliche Rente zur Folge hat, ein reduzierter Beitrag zur Arbeitslosenversicherung ein geringeres Arbeitslosengeld. Auch der Arbeitgeber spart die entsprechenden Beiträge. Wenn er Dir lediglich 15% zum bAV-Beitrag dazugibt, spart er letztlich Geld, denn sein Anteil an den Sozialversicherungen wäre höher.


    Du machst vermutlich ein schlechtes Geschäft mit diesem Angebot.


    Sparen ist nötig, um die Rentenlücke zu verkleinern. Viele Leute bringen die notwendige Konsequenz beim Sparen nicht ohne Versicherungsverträge auf; für diese Gruppe mögen Versicherungsverträge also sinnvoll sein. Der Versicherungsvertrag kostet per se aber Geld, und die erwünschte "Sicherheit" oder "Garantie" kann man auch vom Profi nicht kaufen. Das angeblich so "sichere" Verfahren, bei Börsenrückgängen "automatisch" in "sichere" festverzinsliche Papiere umzuschichten, ist in jüngster Zeit enorm nach hinten losgegangen.

  • Moin dansta



    Deine Gesetzliche Rente verringert sich durch die verringerter Einzahlung um ca. 20€ pro Monat.

    Die jetzige Steuerersparnis ist nur eine Steuerverlagerung ins Rentenalter.

    Ob mit der Anlage in den Fonds eine Wertentwicklung von 5% erzielt werden kann ist fraglich.

    Was hingegen bekannt ist sind die Kosten von ca. 1,6%. Diese sind ganz sicher weg und kommen auch nicht wieder.


    Der Zuschuss von deinem Arbeitgeber ist sehr gering. Die Verbraucherzentrale empfiehlt mindestens 20% besser 30% .


    https://www.verbraucherzentral…g_Aktualisiert_3.2020.pdf


    Ich spare mein Geld lieber selbst in ETF´s weg, dann kann ich damit auch machen was ich will.


    Musst du selber wissen ob du so etwas haben möchtest.

  • Hallo dansta und Herzlich-Willkommen im Finanzip-Forum,

    ergänzend zu den von den Kollegen bereits gegeben Anmerkungen empfehle ich Dir den folgenden Beitrag von Prof. Hartmut Walz zum Thema bAV: https://hartmutwalz.de/betrueb…eine-herbe-enttaeuschung/

    51% wird laut Angebot in ETF (iShare STOXX Global Select Dividend 100 (DE): DE000A0F5UH1) investiert und die restlichen 49% im Sicherungsvermögen angelegt. Bis Rentenbeginn liegt die Gesamtkostenquote bei 1,58 bis 1,65%. Bei einer Wertentwicklung der Gesamtanlage von 5% rechnet die Allianz nach 18 Jahren Einzahlen mit 108,89 Euro monatlicher Rente oder 40800 Euro Kapital bei 138 Euro monatlicher Einzahlung.

    Hmm. Wie Achim Weiss bereits anmerkte: Wo sollen denn die 5%p.a. Rendite herkommen!? :/

    Ich verlinke Dir hier mal ein Beispielportfolio aus 51% des genannten ETF und 49% eines Sicherheitsbausteins:

    https://curvo.eu/backtest/port…End%22%3A%222023-08%22%7D


    Du kannst ja mal etwas mit den Zeiträumen herumspielen, aber das so ein Portfolio 5% p.a. erzielt sehe ich bei weitem nicht! Die Versicherung garantiert Dir ja 60%. Das bedeutet die Versicherung wird immer dafür sorgen, dass Sie auch die Garantie erfüllen kann. Daher ist der Risikoanteil in der Lösung einfach viel zu gering um 5% Rendite p.a. erreichen zu können!

    Und die realistische 2-3% Rendite p.a. wird von den Kosten der bAV nahezu aufgefressen!

    Daher mein Tip: Lass es mit der bAV bleiben und spare lieber selbst in einen ETF-Sparplan!