Unfallversicherung wechseln? Unfallrente für mich sinnvoll?

  • Hallo Leute,

    heute möchte ich eure Meinung zu meiner Unfallversicherung wissen. Soll ich zu einem anderen Anbieter wechseln?

    Daten zur Unfallversicherung:

    • Anbieter: Axa (ehemals DBV)
    • Vetrag läuft seit 2004
    • Ursprüngliche Versicherungssumme: 25.000€ (monatl. Beitrag 6,38€)
    • jährliche Dynamik: 5%
    • aktuelle Versicherungssumme: 74.000€ ( monatl. Beitrag 19,50€)
    • Progression: 500% (daher bei 100% Invalidität, Summe 370.000€)
    • Gliedertaxe: siehe Anhang
    • Mitwirkungsanteil: 40%
    • Monatliche lebenslange Unfallrente bei 100% Invalidität: 740€ (Leistung ab 50%)

    Um die Bedingungen der Versicherung besser bewerten zu können hier noch ein paar Infos zu meiner Person.

    Ich bin 37 Jahre alt und habe Colitis Ulcerosa (GdB 50 aktuell). Ausserdem ein operiertes Bandscheibenleiden. Daher mache ich mir Gedanken, ob bei einem Mitwirkungsanteil von 40% mir daraus ein Strick gedreht werden könnte.

    Ich habe eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die allerdings mit 500€ Leistung viel zu gering abgeschlossen wurde. Das lässt sich nun aber aufgrund meiner Erkrankungen nicht mehr ändern. Ich stelle mir aber daher ausserdem die Frage, ob die 740€ Unfallrente für mich wichtig sein könnte, als mögliche Zusatzzahlung zu meiner BU.

    Es gibt Unfallversicherungen, die auf den Mitwirkungsanteil verzichten (100%), aber die Option auf eine Unfallrente werde ich wohl nicht bekommen, falls dort Gesundheitsfragen gestellt werden.

    Viele Grüße.

    Daniel

  • Hallo Danne86 , für Sie könnte eine "gute" Unfallversicherung tatsächlich eine sinnvolle Ergänzung zu Ihrer leider zu niedrigen BU sein. Wie Sie schon richtig feststellen, gehört eine Unfallversicherung mit einer so niedrigen Schwelle beim Mitwirkungsanteil nicht zur Kategorie "gut". Tatsächlich gibt es inzwischen Anbieter / Tarife, die sogar ohne bzw. mit moderaten Gesundheitsfragen (z.B. keine Multiple Sklerose, Parkinson, Glasknochenkrankheit) zu 100% auf die Anrechnung der Mitwirkung von Vorerkrankungen verzichten.

    Bezüglich Ihrer BU ist der Tipp von itschytoo goldrichtig: Unbedingt prüfen (lassen), ob Sie noch von Erhöhungsmöglichkeiten Ihres Vertrages ohne Gesundheitsprüfung Gebrauch machen können. Sofern Sie nicht berufsunfähig oder arbeitsunfähig krankgeschrieben sind, sollte das bei "guten" Anbietern noch möglich sein. Dazu finden Sie einige möglicherweise hilfreiche Informationen wenn Sie beim Googeln nach "Erhöhung Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen" auf unserer Seite stoßen.

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    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Danke für die bisherigen Rückmeldungen!

    Ich hatte bereits bei der Provinzial, meinem BU Vertragspartner angefragt, ob eine Erhöhung möglich ist. Das wurde aber verneint, selbst mit erneuter Gesundheitsprüfung nicht. Ich bin Vollzeit berufstätig.

    Könnte die 740€ Unfallrente meiner Unfallversicherung im Ernstfall mir weiterhelfen? Oder ist das tatsächlich ein Szenario, was fast ausgeschlossen werden kann, wie Referat Janders bereits meinte?

    Viele Grüße, Daniel

  • Danke für die bisherigen Rückmeldungen!

    Ich hatte bereits bei der Provinzial, meinem BU Vertragspartner angefragt, ob eine Erhöhung möglich ist. Das wurde aber verneint, selbst mit erneuter Gesundheitsprüfung nicht.

    Könnte die 740€ Unfallrente meiner Unfallversicherung im Ernstfall mir weiterhelfen? Oder ist das tatsächlich ein Szenario, was fast ausgeschlossen werden kann, wie Referat Janders bereits meinte?

    Viele Grüße, Daniel

    Das kann Dr. Schlemann deutlich besser beurteilen. Laienhaft hätte ich gesagt, dass Unfälle nur selten zur Berufsunfähigkeit führen und eine Leistung der Versicherung damit ggf. gar nicht zum Tragen kommen.

  • Ich habe das so verstanden, dass die Unfallrente auch dann gezahlt wird, wenn man noch berufsfähig ist. Verliere ich beispielsweise ein Bein durch einen Unfall, wäre ich laut meiner Gliedertaxe zu 80% invalide, aber ich könnte meinen Beruf als Informatiker wahrscheinlich noch ausführen.

  • Eindeutig wichtiger, weil das größere Risiko absichernd, ist die BU.

    Immerhin entstehen wie ichbins schon schreibt knapp 10% der Berufsunfähigkeitsfälle durch Unfälle, siehe https://www.gdv.de/gdv/themen/leb…sicherung-34338. Da der Beitrag für eine Unfallversicherung deutlich günstiger ist, kann man durchaus darüber nachdenken, beides zu kombinieren. Die Unfallversicherung würde ich dann mehr zur Abdeckung von Einmalkosten sehen, z.B. behindertengerechter Umbau von Auto oder Haus, und die BU sichert den laufenden Lebensunterhalt.

    Wenn eine BU aus gesundheitlichen Gründen nicht oder nicht in ausreichender Höhe möglich ist, kann eine Unfallrente das zu einem Stück ausgleichen. Dabei sollte man dann wie auf unserer Seite "Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung" beschrieben aber auch noch über andere BU Alternativen wie Dread Disease, Grundfähigkeitsversicherung oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung nachdenken.

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  • Ich habe das so verstanden, dass die Unfallrente auch dann gezahlt wird, wenn man noch berufsfähig ist. Verliere ich beispielsweise ein Bein durch einen Unfall, wäre ich laut meiner Gliedertaxe zu 80% invalide, aber ich könnte meinen Beruf als Informatiker wahrscheinlich noch ausführen.

    Stimmt einerseits. Bei der BU geht's aber nicht um "noch arbeiten können", sondern es reicht, zu 50% berufsunfähig zu sein. Mit nur einem Bein wird alles etwas langsamer. Theoretisch könnte das zusammen mit psychischen Einschränkungen, weil man sein Bein vermisst, ggf. auch schon ausreichen.

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  • Wenn die BU aber losgelöst von einem Unfall eintritt, dann hilft die Unfallversicherung ja herzlich wenig. Oder übersehe ich da etwas?

    Stimmt, für ca. 90% der BUs ist eine Unfallversicherung nutzlos. Wenn man schon vorher weiß, wodurch man berufsunfähig wird, also besser weglassen. :)

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