Soll ich meine 5 oder 6 ETFs wieder auflösen und nur noch ein oder zwei lassen? Und wie stelle ich es an, wenn ich später monatliche Auszahlungen realisieren möchte

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  • Hallo,


    vermutlich sollte ich die 2 Sachen/Fragen in 2 Threads aufteilen?

    Heute habe ich im Podcast gehört, dass es auch ein Forum gibt. Und nun dachte ich, ich stelle hier mal meine Fragen.


    In den Podcasts, die ich noch nicht so lange verfolge, habe ich herausgehört, dass es eigentlich wenig Sinn macht, mehrere ETFs (MSCI World) und dazu noch bei mehreren Instituten zu haben.

    Bei der Sparkasse (Deka Invest) habe ich Deka Msci World, DWS Top Dividende (gemanagter Fonds, der keine gute Idee war), Hsbc Msci, und noch 2 dt. Aktien. Bei der Comdirect habe ich etwas Geld im Amundi Index Msci, Lyxor MSCI All Country World UCITS ETF, Vanguard FTSE Developed World UCITS. Und zuletzt noch bei Quirion einen kleinen Betrag in ein Globales Portfolio 100% Aktien. Letzteres Portfolio habe ich größtenteils aufgelöst, und nur einen kleinen Betrag stehen lassen, auf den ich monatlich noch 40.- € einzahle. Den Lyxor ETF bespare ich mit monatlich 200.- €. Auf die anderen ETFs/Anlagen zahle ich nichts weiter ein. Quirion war das Erste, Ende 2020, mit dem ich begann. Letztlich war das dort eher ein Minusgeschäft.


    Ich bin 63 und gehe nächstes Jahr in Rente, worüber ich natürlich froh bin.

    Mir wird meine Rente voraussichtlich zum Leben genügen, sodass ich voraussichtlich meine ETFs auch nicht anrühren muss und vermutlich auch die monatlichen Raten für die ETFs so weiter tätigen kann.

    Ich habe auf o.g. Konten ca. 20k angelegt, also nicht extrem viel. Es könnte sein, falls ich mein Auto verkaufen kann, dass ich hier nochmals einen Betrag von etwa 15k übrig hätte und anlegen könnte. Tagesgeldkonto ist ausreichend angefüllt.


    Falls ich mir dann irgendwann mal eine zusätzliche monatliche "Rente" aus den ETFs auszahlen lassen wollte, wäre es vermutlich am sinnvollsten, den Betrag für 1 Jahr auf das Tagesgeldkonto zu nehmen, und davon dann eben monatlich etwas zu nehmen. Oder? Monatliche Entnahmen werden sich wohl nicht rechnen, wenn ich nur mal angenommen 100 Euro bräuchte. Die Kosten werden da so hoch sein, dass das keinen Sinn macht, nehme ich an.


    Gerne höre ich eure Kommentare, wie ich vielleicht meine Geldanlage verbessern könnte.

    Schöne Grüße

    Aldo

  • Vermutlich sollte ich die 2 Sachen/Fragen in 2 Threads aufteilen?

    Der eine mag es so, der andere mag es anders.

    In den Podcasts, die ich noch nicht so lange verfolge, habe ich herausgehört, dass es eigentlich wenig Sinn macht, mehrere ETFs (MSCI World) und dazu noch bei mehreren Instituten zu haben.

    Dies hier ist das Forum der Finanztip-Leser. Die Redaktion erreichst Du per E-Mail, die liest hier nicht mit.


    Saidi selbst hat nur einen einzigen ETF. Neulich mal hat er eine tolle Methode vorgeschlagen, alle paar Jahre mal den ETF zu wechseln, weil es damit nämlich einfacher sei, eine bestimmte Tranche gezielt steuergünstig zu verkaufen. Ein Prinzip der Geldanlage lautet KISS = Keep it simple. Dies hieße dann: Einen ETF bei einer Depotbank. Ein anderes Prinzip der Geldanlage lautet Diversifizierung. Das hieße dann: Verschiedene ETFs, vielleicht sogar bei verschiedenen Depotbanken.


    Such Dir das für Dich passende heraus!

    Bei der Sparkasse (Deka Invest) habe ich Deka Msci World, DWS Top Dividende (gemanagter Fonds, der keine gute Idee war), Hsbc Msci, und noch 2 dt. Aktien.

    Soweit ich das in der Erinnerung habe, bedeutet "Sparkasse" "Depotgebühr", also Kosten. Ich bin gebührensensibel und würde danach trachten, derlei Kosten zu vermeiden.


    Der Deka MSCI World läuft minimal schwächer als mein Lieblings-ETF. Vermutlich liegt das am höheren Kostensatz, TER 0,3% statt TER 0,2%.

    Bei der Comdirect habe ich etwas Geld im Amundi Index Msci, Lyxor MSCI All Country World UCITS ETF, Vanguard FTSE Developed World UCITS.


    Und zuletzt noch bei Quirion einen kleinen Betrag in ein Globales Portfolio 100% Aktien. Letzteres Portfolio habe ich größtenteils aufgelöst, und nur einen kleinen Betrag stehen lassen, auf das ich monatlich noch 40.- € einzahle. Den Lyxor ETF bespare ich mit monatlich 200.- €. Auf die anderen ETFs/Anlagen zahle ich nichts weiter ein. Quirion war das Erste, Ende 2020, mit dem ich begann. Letztlich war das dort eher ein Minusgeschäft.

    Jeder Jeck ist anders. Du legst Dein Geld an, ich das meine. Ich mache das im Detail anders. Was Du da schreibst, sieht aber nicht schlecht aus.

    Ich bin 63 und gehe nächstes Jahr in Rente.


    Mir wird meine Rente voraussichtlich zum Leben genügen, sodass ich voraussichtlich meine ETFs auch nicht anrühren muss und vermutlich auch die monatlichen Raten für die ETFs so weiter tätigen kann.

    Und was, wenn nicht? Suchst Du Dir dann einen neuen Job?

    Ich habe auf o.g. Konten ca. 20k angelegt, also nicht extrem viel. Es könnte sein, falls ich mein Auto verkaufen kann, dass ich hier nochmals einen Betrag von etwa 15k übrig hätte und anlegen könnte. Tagesgeldkonto ist ausreichend angefüllt.

    Gemessen an dem, was Deine Rente wert ist (z.B. 1500 €/m x 20 Jahre x 12 Monate = 432 T€), sind die oben angedeuteten Beträge klein, so daß Du daraus kein nennenswertes Zubrot erwarten kannst.


    Besorg Dir mal das aktuelle (November-)Heft von Finanztest. Dort steht ein mehrseitiger Artikel über Entsparstrategien. Vermutlich ist es besser, den Artikel digital zu kaufen; im Druck wird auf einen Rentenrechner auf deren Seite verwiesen, der allerdings hinter einer Paywall steckt.

    Falls ich mir dann irgendwann mal eine zusätzliche monatliche "Rente" aus den ETFs auszahlen lassen wollte, wäre es vermutlich am sinnvollsten, den Betrag für 1 Jahr auf das Tagesgeldkonto zu nehmen, und davon dann eben monatlich etwas zu nehmen. Oder?

    Das kann man machen.

    Monatliche Entnahmen werden sich wohl nicht rechnen, wenn ich nur mal angenommen 100 Euro bräuchte. Die Kosten werden da so hoch sein, dass das keinen Sinn macht, nehme ich an.

    Es gibt Broker, die Dir für einen Verkauf gerade mal 1 € oder so berechnen, bei denen könntest Du sogar eine monatliche Entnahme von nur 100 € spesengünstig realisieren.


    Ich würde in Deinem Fall vermutlich meine Depotstruktur vereinfachen wollen, zumindest mal alle Posten an einer Stelle zusammenführen, weil das schlichtweg einfacher ist. Du hast mehrere praktisch gleiche ETFs. Grundsätzlich ist es steuergünstig, wenn Du jeweils den neuesten verkaufst, wenn Du Geld brauchst. Andererseits geht es bei Dir um kleine Summen, bei denen der Gewinn vermutlich in den Sparerfreibetrag paßt.

  • Ich bin 63 und gehe nächstes Jahr in Rente, worüber ich natürlich froh bin.

    Mir wird meine Rente voraussichtlich zum Leben genügen, sodass ich voraussichtlich meine ETFs auch nicht anrühren muss und vermutlich auch die monatlichen Raten für die ETFs so weiter tätigen kann.

    Falls ich mir dann irgendwann mal eine zusätzliche monatliche "Rente" aus den ETFs auszahlen lassen wollte,

    Mir ist noch nicht ganz klar, wie sich diese beiden Dinge zueinander verhalten.


    Heißt das, Du möchtest erstmal überhaupt nichts aus dem ETF-Depot entnehmen, sondern vielmehr sogar in der Rente weiter einzahlen, und Dir erst irgendwann in ein paar Jahren einen Zuschuss zur Rente aus dem ETF-Depot auszahlen? Weißt Du schon, wann das sein wird? Gehst Du davon aus, dass die Rente irgendwann doch nicht mehr reichen wird, oder möchtest Du Dir ab einem Tag x dann einfach so "was gönnen"?

  • Hallo,


    Danke für eure Antworten.

    Ich werde meine "Strategie" überdenken, wobei ich vielleicht auch gar keine hatte. Wenn ich im Finanztest oder anderen Quellen beispielsweise las, dass der und der ETF gut sei, und der bei der Comdirect ohne Kosten oder mit wenig Kosten Anteile gekauft werden konnten, habe ich das gemacht. Heute denke ich, es war falsch/unnötig, mehrere ähnliche ETFs zu kaufen.

    Mittel- oder langfristig werde ich vermutlich das umstrukturieren, zusammenlegen. Aber das eilt ja nicht. Die schlechter laufenden Sachen habe ich verkauft, bis auf diesen gemanagten Fond, da hoffe ich einfach, dass der irgendwann mal zumindest die Kosten hereinholt.


    Meinen Berechnungen nach müsste mir die Rente genügen, dass ich meinen bisherigen Lebensstandard halten kann, dass ich die ETFs nicht antasten muss. Ja vermutlich kann ich die monatlichen Zahlungen auch so weiter laufen lassen. Und wenn nicht, ist es wenig Aufwand, die zu pausieren oder zu reduzieren.

    Man kann nicht in die Zukunft schauen, was so alles geschehen könnte. Z.B. könnte ich meine günstige Wohnung durch Kündigung verlieren (oder dass ich die Treppen nicht mehr hoch komme), und ich plötzlich weitaus mehr fürs Wohnen ausgeben muss, wie geplant.


    Und wenn ich die ETFs nicht antasten muss, freuen sich mal meine Kinder darüber, dass ich ihnen doch noch etwas vererben kann.


    Schönen Dank und Grüße

    Aldo

  • Ich werde meine Strategie überdenken, wobei ich vielleicht auch gar keine hatte. Wenn ich im Finanztest oder anderen Quellen beispielsweise las, dass der und der ETF gut sei, und der bei der Comdirect ohne Kosten oder mit wenig Kosten Anteile gekauft werden konnten, habe ich das gemacht. Heute denke ich, es war falsch/unnötig, mehrere ähnliche ETFs zu kaufen.

    Kann man machen, muß man nicht unbedingt machen. Könnte sein, daß Dich Dein Depot bei der Sparkasse mehr Geld kostet als der Spesenunterschied bei verschiedenen ETFs.

    Die schlechter laufenden Sachen habe ich verkauft, bis auf diesen gemanagten Fond, da hoffe ich einfach, dass der irgendwann mal zumindest die Kosten hereinholt.

    Die Hoffnung stirbt zuletzt.


    Du hast nicht genau geschrieben, was das für ein Fonds ist. Ich habe einen von den mehreren DWS Top Dividende genommen und mit einem ETF auf den MSCI World verglichen.


    https://www.fondsweb.com/de/ve…DE0009848119,IE00B4L5Y983


    Ich könnte mir vorstellen, daß es letzlich günstiger ist, den teuren und lahmen Fonds gleich zu verkaufen, statt bis zum St. Nimmerleinstag zu warten, daß er sich erholt.

    Meinen Berechnungen nach müsste mir die Rente genügen, dass ich meinen bisherigen Lebensstandard halten kann, dass ich die ETFs nicht antasten muss. Ja vermutlich kann ich die monatlichen Zahlungen auch so weiter laufen lassen. Und wenn nicht, ist es wenig Aufwand, die zu pausieren oder zu reduzieren.

    Die meisten Leute sparen "fürs Alter", das heißt: Wenn sie in Rente gehen und das Nettoeinkommen deutlich sinkt, wollen sie ihr Vermögen Stück für Stück verzehren und sich quasi selbst eine Zusatzrente zahlen. Wenn Du Deine Sparpläne aussetzt, hast Du pro Monat um die 240 € mehr. Ich könnte mir vorstellen, daß Du das brauchst. Damit läßt Du dann Dein Erspartes unangetastet.


    Die Stiftung Warentest schlägt vor, sein Vermögen durch 360 zu teilen (für 360 Monate in 30 Jahren vom 65. bis zum 95. Lebensjahr). Wenn Du das auch so machst, kannst Du von Deinen Ersparten 20 T€ pro Monat 55 € wegnehmen. Rechnest Du nur mit 20 Jahren Laufzeit, also 240 Monaten, dann sind es pro Monat 83 €.

  • Wenn es Dir darum geht, aus ETFs eine möglichst hohe monatliche Ausschüttung zu generieren, dann könntest Du Dir ein Aktien-Weltportfolio wie folgt zusammen stellen ...


    Jan, Apr, Jul, Okt - DE000A0F5UH1/A0F5UH - iShares STOXX Global Select Dividend 100

    Feb, Mai, Aug, Nov - IE00B9CQXS71/A1T8GD - SPDR S&P Global Dividend Aristocrats

    Mrz, Jun, Sep, Dez - IE00BYYXBF44/A2AHZU - Invesco FTSE EM High Dividend Low Vola


    Um eine in Euro möglichst gleichmäßige Ausschüttungshöhe zu haben und gleichzeitig den Anteil der Emerging Markets etwas niedriger zu setzten, müsstest Du aktuell eine Gewichtung von etwa 30%/45%/25% fahren.

    Die aktuelle Ausschüttungsrendite wäre um die 5,5% p.a., also bei 20.000 EUR invest und unter Berücksichtigung des Sparerfreibetrags, so grob 90 EUR pro Monat.


    ... keine Anlageempfehlung, nur als Gedankenanstoß ...

  • Hmm, Fakt ist doch Dividenden schwanken, Kurse schwanken. Für eine Anlage die der Altersvorsorge dienen soll, waren in den letzten Jahren ETFs auf den MSCI World am besten, ob es so bleibt wissen wir wenn es an die Auszahlung geht. Für langfristige Anlagen reicht 1 weltweiter, von FT empfohlener ETF. Wenn man auf mehrere Pferde setzt besteht die Gefahr hin und her zu schieben, in den meisten Fällen sind damit Verluste verbunden. Den gemanagten Fonds würde ich schnellstmöglich verkaufen, da man nur bei den Kosten sparen kann.