Fonds und Festgelder für Ü60-Jährige- was tun?-

  • Guten Tag,


    bin neu im Forum und wünsche allen schonmal ein gutes neues Jahr.


    Folgendes Thema beschäftigt mich, ich hoffe ich drücke mich auch verständlich aus.


    In 2,5 Jahren gehe ich in Rente. Die Rente wird nicht ausreichen und soll dem vorhandenen Kapital mit ca. € 1000 monatlich aufgestockt werden.


    € 250.000 stecken in einem Mischfonds bei meiner Bank. Der Fonds ist schon seit längerem im Minus, zur Zeit mit 10%. Ich möchte diesen am liebsten verkaufen, bin mir aufgrund der damit verbundenen Verluste aber unsicher, benötige dann auch eine andere Geldanlage und auf länger Sicht möchte ich auch aus verschiedenen Gründen die Bank wechseln.


    Des Weiteren habe ich € 110.000 in Festgeldern (online angelegt), diese werden wie folgt frei und sind mit durchschnittlich 3% verzinst:


    2024: € 60.000


    2025: € 30.000


    2026: 30.000


    Mit stellt sich nun die Frage, wie ich am geschicktesten vorgehe- um mein Ziel- ab 2026 meine monatliche Rente mit € 1.000 aufzustocken, nicht aus den Augen verliere. Natürlich möchte ich auch Rendite erwirtschaften, aber nicht alles auf eine Kappe setzen wie bei dem o.g. Fonds (war m.E. keine gute Empfehlung der Bank). Bin auch bereit, zu einer Direktbank zu wechseln.


    Freue mich über Anregungen und weitere spannende Themen in diesem Forum.

    Vielen Dank1

  • Hallo.


    Wenn Du die 360K so anlegst, dass die Inflation gerade ausgeglichen wird, dann reicht das Geld 30 Jahre. Also sind die Ansprüche an eine Anlage erstmal überschaubar. Wahrscheinlich wirst Du in den nächsten 2,5 Jahren noch zusätzlich etwas zur Seite legen können, daher bist Du in keiner schlechten Ausgangslage.


    Ggf. lässt sich bei der Rente noch etwas optimieren, so dass sich die Rentenlücke noch etwas schließt.

  • Hallo Referat Janders, danke für die schnelle Antwort.

    Leider verstehe ich nicht, was mit "Ansprüche an eine Anlage erstmal überschaubar" gemeint ist.

    Mein Gehalt reicht leider auch nicht aus um etwas beiseite zu legen.

    An der Rente optimieren, wie soll ich das machen? Werde nur die gesetzliche Rente erhalten.

  • Theoretisch könnte man sich das Geld auf Tages- und Festgeldkonton entsprechend einteilen und das Thema wäre erledigt.

    Für mehr Renditeorientierung müsste man sich zusätzliche Gedanken machen.


    Bei der gesetzlichen Rente gibt es diverse Gestaltungsmöglichkeiten. Ggf. wäre eine Beratung durch die DRV nicht verkehrt.

  • Wie wäre es, einen Teil (!) der Summe in ein Dividendenportfolio zu stecken und davon die monatlichen Kosten zu decken? Mit rund 150.000 in Dividenden-ETFs sollte das möglich sein. Dann könnte man das andere Geld unangetastet als Rücklage liegen lassen.

  • Hallo Referat Janders, danke für die schnelle Antwort.

    Leider verstehe ich nicht, was mit "Ansprüche an eine Anlage erstmal überschaubar" gemeint ist.

    Mein Gehalt reicht leider auch nicht aus um etwas beiseite zu legen.

    An der Rente optimieren, wie soll ich das machen? Werde nur die gesetzliche Rente erhalten.

    Hallo Karlcoelle960 ,


    herzlich willkommen im Finanztip Forum. :)


    Referat Janders meint meiner Meinung nach mit der oben gefetteten Aussage, dass du in einer ordentlichen Situation bist. Dein Geld muss keine Überrenditen am Markt erzielen, um dein Ziel von einer monatlichen Entnahme in Höhe von 1.000,00€ zu ermöglichen.


    Im vorherigen Satz schreibt er, dass das Geld, wenn du es so anlegst, dass es gleich der Inflationsrate verzinst wird, 30 Jahre reicht. Das ist doch schon einmal etwas, auf dem man aufbauen kann.



    Rente optimieren wären eventuelle Einzahlungen in die gesetzliche Rente um deine Anzahl an Rentenpunkte zu erhöhen. Damit würde die monatliche Rentenzahlung höher sein.


    Eine Rentenversicherungskontenklärung hast du wahrscheinlich schon gemacht?



    Beste Grüße vom linken Niederrhein



    Danger92

    "Man muss nicht alles wissen, man muss nur wissen, wo es steht." Zitat von Unbekannt.

  • In 2,5 Jahren gehe ich in Rente. Die Rente wird nicht ausreichen und soll dem vorhandenen Kapital mit ca. € 1000 monatlich aufgestockt werden.

    Vorweg und außerhalb Deiner sonstigen Überlegungen: Die "Rente mit 63" lohnt sich. Es dürfte sinnvoll sein, daß Du das machst, wenn Du das darfst, trotz der angeblich so fürchterlichen Abzüge. Ich weiß nicht, ob man auch eine "Rente mit 63" rückwirkend beantragen kann, also noch diesen Monat online oder halt im Januar 2024 rückwirkend zum 1.12.2023. Günstig wäre das: dauerhaft ein Prozentpunkt weniger Steuer.

    (Normale Altersrenten kann man 3 Monat rückwirkend beantragen).

    € 250.000 stecken in einem Mischfonds bei meiner Bank. Der Fonds ist schon seit längerem im Minus, zur Zeit mit 10%. Ich möchte diesen am liebsten verkaufen, bin mir aufgrund der damit verbundenen Verluste aber unsicher, benötige dann auch eine andere Geldanlage und auf längere Sicht möchte ich auch aus verschiedenen Gründen die Bank wechseln.

    Mischfonds sind gern einmal weder Fisch, noch Fleisch.


    Bank? Man ist mit seiner Bank nicht verheiratet und hat in der Regel von der "Service-Bank vor Ort" keine Vorteile. Wenn man auf Online-Banken baut (was auf jeden Fall spesengünstiger ist), könnte man erwägen, nicht eine neue Bankverbindung aufzubauen, sondern zwei, damit man nicht im Regen steht, wenn eine Bank Softwareprobleme hat (wie das die Postbank nun schon seit vielen Monaten demonstriert).

    Des Weiteren habe ich € 110.000 in Festgeldern (online angelegt), diese werden wie folgt frei und sind mit durchschnittlich 3% verzinst:


    Mir stellt sich nun die Frage, wie ich am geschicktesten vorgehe, um mein Ziel (ab 2026 meine monatliche Rente mit € 1.000 aufzustocken), nicht aus den Augen verliere.


    Natürlich möchte ich auch Rendite erwirtschaften, aber nicht alles auf eine Kappe setzen wie bei dem o.g. Fonds (war m.E. keine gute Empfehlung der Bank). Bin auch bereit, zu einer Direktbank zu wechseln.

    Die Gebetsmühle dreht sich: Was Du mit Deinem Geld machst, ist Deine Sache und auch Deine Verantwortung. Nimm Dir die Zeit und lies Dich schlau (ein Vierteljahr), dann wirst Du Dein eigener Berater. Keine Hektik! Es läuft so, wie es jetzt ist, schon lange Zeit. Selbst, wenn das in die falsche Richtung geht, kommt es auf einige Wochen jetzt auch nicht mehr an.


    Es gibt unglaublich viel Material über Sparstrategien, aber nicht so richtig viel über Entsparstrategien. In Finanztest 11/2023 steht ein langer Artikel zum Thema.


    Gemeinhin sehen die Leute 4 grundlegende Stategien:


    1. Geld auf die vermutete Restlebensdauer verteilen.

    2. Nur die Erträge verbrauchen, Erbe schonen.

    3. Gemischtes Portfolio, konstante Entnahme von 3 bis 3,5%.

    4. Gemischtes Portfolio, dynamische Entnahme.


    1. ist einfach. Du hast 360 T€; kalkuliere mit 30 Jahren Entnahme, nimm pro Jahr 3% weg, also etwa 10000 €/a oder 830 €/m. Eventuelle Kapitalerträge nimmst Du zum Inflationsausgleich.


    2. ist auch einfach. Du hast 360 T€ und magst mit Deiner Anlagementalität 3% Zins erwirtschaften, davon 75% (Steuer!) sind 7500 €/a oder 625 €/m.


    3. Gemischtes Portfolio, die Stiftung Warentest schlägt für die meisten Anleger 50% Aktien und 50% Festgeld vor (andere Prozentsätze sind möglich). Die Aktienrendite kann man mit 7% taxieren, die Festgeldrendite mit 3%; Durchschnitt also 5% (vor Steuern). Davon bleiben Dir vielleicht 4%. Aus Sicherheitsgründen Entnahme von nur 3% bis 3,5% pro Jahr also 10,8 bis 12,6 T€/a. Damit wärest Du in Deinem Zielbereich. Prinzipiell kein Kapitalverzehr bei dieser Entnahmerate. Die Erben freuen sich!


    4. Gemischtes Portfolio wie 3., aber dynamische Entnahme. Wenn die Börse gut läuft, wenn Du viele Zinsen bekommst, könntest Du z.B. 5% entnehmen, bei schlechter Börse entnimmst Du weniger.


    4a. Wie 4, aber mit Deckel. Auch wenn die Börse richtig gut läuft, entnimmst Du nicht mehr als eine gewisse Obergrenze, verringert das Risiko.


    Bei den genannten Werten ist das Risiko, daß Du pleite gehst, Dir also das Geld ausgeht, minimal, aber nicht 0 (wie nichts im Leben das Risiko 0 hat, noch nicht einmal hier im sicherheitsbesoffenen Deutschland).


    Sicherheitsbesoffene Anleger sagen: Ich habe mit 65 Jahren nur noch eine überschaubare Lebensertwartung von durchschnittlich etwa 20 Jahren, also muß ich schon mit 65 selbst das Geld vor dem Casino "Börse" schützen, von dem meine Erben die Beerdigung bezahlen, wenn ich mit 85 dahinscheide. Objektiv gesehen kann die Börse in 20 Jahren mehrere Male haussieren und crashen (und auch mehrere Crashs wieder aufholen).


    Dennoch: Wenn ich hier schreibe, daß es keine schlechte Idee wäre, wenn Du die Hälfte Deines Geldes in einen ETF auf einen breiten Aktienindex stecken würdest (also etwa 180 T€), dann hast Du daran fürchterlich zu knacken, weil Du vermutlich fürchtest, eines Tages aufzuwachen und alles Geld sei weg. Hinweis: Wenn man die Sicherheit nicht aus dem Kopf bekommt, könnte man die Prozente ja verschieben, vielleicht nur 10% auf das setzen, was der Bankverkäufer als "Hochrisikopapier" bezeichnet.


    Für Deine Vermögensmischung solltest Du Deine Rente nicht vergessen: Die wird während Deiner Lebenszeit Deine Grundbedürfnisse abdecken, so daß Du nicht hungern mußt und auch nicht obdachlos wirst. Angenommen, Du bekämest 1500 €, so addieren sich diese 1500 € in 20 Jahren zu je 12 Monaten auf nochmal 360 T€. Das heißt: Du darfst ohnehin nur über die Hälfte Deines Gesamtvermögens verfügen. Klar: Du darfst auch bei der Hälfte, die Du selbst im Blick hast, auf Sicherheit setzen. Das kostet aber halt Rendite, sprich: Lebensqualität oder Komfort.


    Ich selbst bin seit vielen Jahren mit meinem freien Portfolio an der Börse engagiert. Es geht dort auf und ab, aber mehr auf als ab. In den ersten Jahren habe ich eine Rentenrendite parallel gerechnet. Weil aber die Rendite meiner Anlagen der Rentenrendite enorm davongelaufen ist, habe ich irgendwann einmal damit aufgehört. Über beispielsweise 20 Jahre habe ich mich mit einer Aktienanlage entscheidend besser gestellt.


    Dein Geld, Deine Sache. Lies Dich schlau!

  • TG und FG für den Bedarf in den ersten 5-10 Jahren finde ich ok. Bin im ähnlichen Alter und habe mein Bedarf für die ersten 5 Jahre großzügig auch so angelegt. Der Rest ist nach wie vor im weltweiten ETF unterwegs, wird dann bei guter Lage wieder in sichere Anlagen umgewandelt. Mit dem Mischfonds hätte ich Bauchschmerzen, wird häufig von Bankberatern (Verkäufer) als sichere Anlage verkauft, was aber nicht der Fall ist, vielmehr vermute ich eine hohe Provision für den Verkäufer. Als nächstes müsstest du die Kosten anschauen, meistens sind diese bei Mischfonds sehr hoch. Wenn keine Gewinne erzielt wurden, wäre der Verkauf steuerfrei. Was du dann damit für Anlagen tätigst liegt ganz allein bei dir, mal die FT Seiten genauer durchlesen, Themen weltweite ETFs, Geldmarktfonds, passende Broker oder Direktbanken. Sicherlich ist nicht alles auf ein Pferd setzen am sinnvollsten. Viel Erfolg!

  • TG und FG für den Bedarf in den ersten 5-10 Jahren finde ich ok. Bin im ähnlichen Alter und habe mein Bedarf für die ersten 5 Jahre großzügig auch so angelegt. Der Rest ist nach wie vor im weltweiten ETF unterwegs.

    Mit 30 Jahren Vermögensverbrauchszeit gerechnet hieße das: 5 Jahre Tagesgeld, 25 Jahre Aktien-ETF. 83% Aktien, 17% Renten im freien Anlagevermögen. Das ist schon erheblich aktienlastiger, als ich dem Threadersteller vorgeschlagen habe.

  • Wenn wir von Geburtsjahrgang 1960 ausgehen, könnte es sinnvoll sein, noch im Dezember einen Beratungstermin online zu buchen, um Möglichkeiten offen zu halten.


    Man kann sich hinterher noch immer entscheiden, den Antrag nicht zu stellen.


    (Die falsche Interpretation des 3-Monatszeitraumes vertiefe ich hier jetzt nicht.)

  • bin neu im Forum und wünsche allen schonmal ein gutes neues Jahr.

    Gleichfalls !


    Einige - meines Erachtens - überwiegend richtige Aspekte wurden hier schon angesprochen. Aus meiner Sicht sollten aber immer die individuellen sprich persönlichen Ziele die Richtschnur vorgeben.

    € 250.000 stecken in einem Mischfonds bei meiner Bank.

    Nur am Rande: Um die Chance auf fundierte und valide Antworten zu erhöhen, dürfte es in der Regel sinnvoll sein den besagten Fonds konkret zu nennen (zumal da offensichtlich auch der Großteil Deiner gesamten Mittel drinsteckt).


    In vielen (bis in den meisten) Fällen sind solche aktiv gemanagten Fonds (das klingt in Deinem Fall ein bißchen danach ...) ein ziemlich teures "Vergnügen" angefangen vom einmaligen Ausgabeaufschlag bis hin zu den (immer wieder kehrenden) jährlichen Kosten (meist werden solche Fonds den Kunden von Genossenschaftsbanken und Sparkassen empfohlen; aus dem Bereich der ihnen zugeordneten Fondsgesellschaften Union-Investment bzw. Deka. Und es sind auch nicht immer unbedingt die Top-Fonds in ihrem Segment). ETFs sind da in vielen Fällen die bessere und kostengünstigere Lösung (für den Kunden jedenfalls ...).

    In 2,5 Jahren gehe ich in Rente. Die Rente wird nicht ausreichen und soll dem vorhandenen Kapital mit ca. € 1000 monatlich aufgestockt werden.

    Bei solchen Aufgabenstellungen spielen (siehe oben) meines Erachtens die eigenen Prioritäten sowie die eigene (objektive und subjektive) Risikobereitschaft bzw. Risikotragfähigkeit eine wichtige (bzw. entscheidende) Rolle.


    Wird also bei der avisierten Aufstockung (in dem Fall 1.000 € monatlich; vermutlich gemeint nach Steuer also in netto gerechnet ? Und das lebenslang (dabei - also bei solch eher (hoffentlich) langen Zeiträumen - sollte man möglichst auch das Thema "Inflation" im Blick behalten) betreffs Deines Kapitals ein realer Vermögenserhalt, ein nur nominaler Vermögenserhalt oder auch ein schleichender (kontrollierter) Vermögensverzehr angestrebt bzw. akzeptiert ?


    Dies wird nämlich die jeweils erforderliche Rendite bestimmen und damit auch die konkrete Art der Umsetzung (Anlage bzw. Asset-Allocation der Gesamtmittel von 360.000 €).


    Die Bandbreite reicht da beispielsweise angefangen von alles in langjährige Festgelder (mit einem Mix unterschiedlicher Laufzeiten bzw. Festgeldleiter) oder dem Einkauf einer Sofortrente gegen Einmalzahlung bis hin zu 100% in ("normale" also nicht auf Dividendentitel fokussierte) weltweite Aktien-ETFs (beispielsweise in der ausschüttenden Variante).


    Auch die Bereitschaft sich mit der Sache (mehr oder weniger) im weiteren Verlauf zu beschäftigen kann eine (gewisse bis große) Rolle spielen. Es mag Menschen geben, die sich in Deiner Situation gegen Einmaleinzahlung eine lebenslange Sofortrente in der gewünschten Höhe (1.000 €) einkaufen, weil es einfach, bequem und vermeintlich relativ sicher ist (was ich z. B. niemals machen würde, da sehr renditeschwach, kein Zugriff mehr auf das Kapital, diese Rente nur ein Nominalwert darstellt usw.) - so wie es andere geben wird, die sich ein Depot mit einzelnen Aktien oder ein auf Dividenden fokussiertes ETF-Depot zusammenbasteln werden in der Absicht (bzw. nicht ganz berechtigten Hoffnung) daraus (Dividenden bzw. Ausschüttungen) die avisierte Aufstockung (samt gewünschtem realem Kapitalerhalt) zu generieren.


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

  • Wie wäre es, einen Teil (!) der Summe in ein Dividendenportfolio zu stecken und davon die monatlichen Kosten zu decken? Mit rund 150.000 in Dividenden-ETFs sollte das möglich sein. Dann könnte man das andere Geld unangetastet als Rücklage liegen lassen.

    "Spannender" Ansatz.


    Wie sähe konkret ein solches "150.000 € Depot mit Dividenden-ETFs" aus, welches (nach Steuer) monatlich die avisierten 1.000 € (also per annum 12.000 €) generiert - was einer Ausschüttungsquote von > 10% p. a. vor Steuer entspricht ... ?

  • "Spannender" Ansatz.


    Wie sähe konkret ein solches "150.000 € Depot mit Dividenden-ETFs" aus, welches (nach Steuer) monatlich die avisierten 1.000 € (also per annum 12.000 €) generiert - was einer Ausschüttungsquote von > 10% p. a. vor Steuer entspricht ... ?

    Du musst wohl eher ein größeres Depot haben. Der Vanguard FTSE All World High Dividend hat dieses Jahr etwas über 3,5 Prozent ausgeschüttet. Zumindest einen guten Teil der nötigen 1000 Euro im Monat könnte man damit abdecken.

  • Du musst wohl eher ein größeres Depot haben.

    Bezieht sich das als Korrektur auf Deinen eigenen Beitrag Nr. 5 ? Einverstanden.


    Sollte sich das auf mich beziehen ? Auch einverstanden. Habe ich tatsächlich. Das aber nur am Rande und hier völlig irrelevant.


    Es geht hier um den Fragesteller und auf diesen Fragesteller bezog sich explizit auch Deine Antwort bzw. Dein Beitrag Nr. 5


    Du empfiehlst

    Wie wäre es, einen Teil (!) der Summe in ein Dividendenportfolio zu stecken und davon die monatlichen Kosten zu decken? Mit rund 150.000 in Dividenden-ETFs sollte das möglich sein.

    Nach meiner überschlägigen Rechnung (Kopfrechnen bei mir eher schwach) braucht es aus diesem Deinem Portfolio für die erforderlichen monatlichen 1.000 € (siehe Beitrag Nr. 1) eine Rendite bzw. Ausschüttungsquote von > 10% vor Steuer.


    Das dies, wie Du schreibst (s. o.), "möglich sein sollte" nochmal meine Frage: Wie konkret sieht dieses Dividenden-Portfolio aus (sei es nun bezüglich der Einzelwerte oder bezüglich der konkreten ETFs) ?



    Nur am Rande:

    Der Vanguard FTSE All World High Dividend hat dieses Jahr etwas über 3,5 Prozent ausgeschüttet. Zumindest einen guten Teil der nötigen 1000 Euro im Monat könnte man damit abdecken.

    Bei diesem von Dir genannten Ansatz mit 150.000 € komme ich (wie gesagt, Kopfrechnen bei mir eher schwach) auf 5.250 € sprich monatlich nur 437,50 € (und das noch vor Steuer !).


    Wie soll damit (ganz davon abgesehen, daß solche auf Dividendentitel fokussierte ETFs nicht selten in the long run (deutlich) schlechter performen als "normale ETFs) die Aufgabenstellung der Fragenden gelöst werden siehe

    Die Rente wird nicht ausreichen und soll dem vorhandenen Kapital mit ca. € 1000 monatlich aufgestockt werden.

    ?

  • Der entscheidende Knackpunkt ist halt "abdecken" oder "einen guten Teil abdecken".


    Letztlich sind Dividenden Kapitalerträge wie Wertsteigerungen auch und nicht etwa (wie oft suggeriert) etwas anderes. Ein Fonds mit hoher Ausschüttung hat eine niedrigere Wertsteigerung im Vergleich zu einem thesaurierenden Fonds. Rechnet man die Ausschüttungen in den Kurs hinein, laufen beide Fondstypen sehr ähnlich.


    360 T * 3,5% = 12,6 T€ vor Steuern und etwa 9,5 T€ danach. Dafür müßte der bisher sehr risikoaverse Threadstarter zu 100% in Aktien gehen. Ob er das macht?

  • Sovereign In meinem Beitrag steht alles dazu.


    Achim Weiss Ich habe unterschätzt, wie gering die Ausschüttung von Dividenden-ETFs ist. Bei Einzelaktien gibt es ja durchaus höhere Ausschüttungen Richtung 5,6 und mehr Prozent. Bei ETFs scheint das etwas geringer auszufallen. Von daher wird eine Dividendenstrategie vermutlich keine Option sein. Bestenfalls könnte man damit einen Teil des monatlichen Bedarfs decken, aber das wird wohl wenig(er) Sinn machen.

  • Der entscheidende Knackpunkt ist halt "abdecken" oder "einen guten Teil abdecken".

    Vorab und ganz generell: Die Aufgabenstellung des Fragenden war da eindeutig. Es ging um monatlich 1.000 € (höchstwahrscheinlich meint er sogar netto), die zusätzlich zur (vermutlich Gesetzlichen) Rente benötigt werden sprich erforderlich sind


    In Beitrag Nr. 5 wird suggeriert bzw. explizit der Eindruck vermittelt,

    Wie wäre es, einen Teil (!) der Summe in ein Dividendenportfolio zu stecken und davon die monatlichen Kosten zu decken? Mit rund 150.000 in Dividenden-ETFs sollte das möglich sein. Dann könnte man das andere Geld unangetastet als Rücklage liegen lassen.

    (nachträglich gefettet von mir)


    daß dieses Ziel schon mit nur einem Teil der Summe (150.000 €) erreicht werden könne mittels eines Dividendenportfolios - und man so sogar das andere Geld (360.000 € minus 150.000 € verbleiben also 210.000 €) "unangetastet als Rücklage" liegen lassen kann (siehe obiges Zitat).


    Finde ich supi - daher interessiert mich auch die konkrete Umsetzung ... (siehe meine Nachfrage schon in Nr. 13 an @gregoriw).


    Selbst wenn ich mich in den Bereich der Rabulistik bewege und neben dem nachgeschobenen Beispiel mit dem FTSE All Word High Dividend und/oder sogar das vom Fragesteller geforderte abdecken in ein "zu einem guten Teil abdecken" sozusagen "umdeute" - bleiben die beiden Probleme, daß a) ein solcher auf Dividenden fokussierter ETF nicht selten in the long run schlechter abschneidet (als ein "normaler" ETF) und daß b) der Spread zwischen den verlangten bzw. erforderlichen 1.000 € und den tatsächlich generierten 437,50 € (vor Steuer (!) - (Beispiel: FTSE All World High Dividend) - so erheblich ist, daß man dabei schwerlich von einem "guten Teil" sprechen kann.


    Conclusio: Nach meinem Dafürhalten ist der von @gregoriw geäußerte Vorschlag in Nr. 5 abwegig und der in Nr. 14 ebenfalls nicht (ansatzweise) zielführend - auch und insbesondere für den Fragesteller.


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung. Für diese Einschätzung scheinen mir aber selbst meine eher rudimentären Kenntnisse sogar i. V. m. meinem überaus schwaches Kopfrechnen zu reichen.

  • Mit 30 Jahren Vermögensverbrauchszeit gerechnet hieße das: 5 Jahre Tagesgeld, 25 Jahre Aktien-ETF. 83% Aktien, 17% Renten im freien Anlagevermögen. Das ist schon erheblich aktienlastiger, als ich dem Threadersteller vorgeschlagen habe.

    Läuft bei mir etwas anders, da mein ETF schon sehr lange läuft und mein Entnahme-Bedarf deutlich geringer ist. Kann mit Rente und Betriebsrente alle laufenden Kosten begleichen, der Rest liegt für 5 Jahre in sicheren Anlagen und wird häufig wieder aufgefüllt, nennen wir es mal rollend. Ich habe zum TE 5-10 Jahre geschrieben, das hängt von jedem sein Sicherheitsbedürfnis ab.

  • Achim Weiss

    Dein Beitrag Nr. 8 finde ich recht passend und daher gut, weil da auch die Thematik Entnahme(raten) bzw. Strategien zum Entsparen tangiert wird und damit das Spannungsfeld verschiedener (eventueller) Asset-Allokationen.


    Wie schon kurz erwähnt (siehe Nr. 12) wäre hier - neben der Risikobereitschaft bzw. (der objektiven und subjektiven) Risikotragfähigkeit - zu klären, welche Priorität der Fragende hat (realer Kapitalerhalt, nominaler Kapitalerhalt, tolerierter (teilweise oder vollständiger) Kapitalverzehr). Ebenso die Frage, wie sehr der Fragesteller bereit ist, sich um seine Anlagen (selbst) zu kümmern (siehe Nr. 12 letzter Abs.). Daraus leiten sich dann denkbare bzw. mögliche Vorgehensweisen ab - deren tatsächliche Umsetzung dann wiederum von der individuellen Risikobereitschaft bzw. Risikotragfähigkeit abhängt bzw. damit abzugleichen wäre.


    Da kämen dann auch beispielsweise solche Aspekte bzw. Fragen ins Spiel

    Dafür müßte der bisher sehr risikoaverse Threadstarter zu 100% in Aktien gehen. Ob er das macht?

    Nur am Rande: Ob er wirklich "sehr risikoavers" ist, wäre noch eine zu klärende Frage. Immerhin hält er nach eigener Aussage de facto 250.000 € - mithin also nahezu 70% seines (freien also ohne Rentenansprüche) Gesamtvermögens (von 360.000 €) - in einem Investmentfonds (er spricht von einem "Mischfonds" - also vermutlich in Aktien und Renten sprich festverzinslichen Wertpapieren, mit welcher Gewichtung auch immer - die Palette reicht in dem Segment ja von sehr defensiven bis hin zu sehr offensiven Mischfonds). Für den "typischen Deutschen" - als Sparer und Anleger gesehen- scheint mir das in dem Fall also nicht ganz so wenig bzw. so "sehr risikoavers" ...


    In solchen Fällen kann es (so manches Mal) zu einem Spannungsfeld kommen zwischen dem was rein-rational sprich objektiv (sozusagen lege artis) geboten ist - und dem was subjektiv und damit auch emotional sinnvollerweise umgesetzt werden kann und sollte. Einen solchen interessanten Fall (eine ehemalige Sportkameradin hat um Rat gefragt) habe ich zwischen den Jahren auf den Tisch bekommen. Wenn ich es hinkriege, stelle ich den hier vielleicht mal en detail vor.