Bausparvertrag - und Finanzamt

  • Zuteilungsreif ist der Bausparer seit 2018 - wird aber noch weiter angespart. Wenn ich richtig verstehe, dann kann und wird die BHW den Vertrag also von sich aus bis 2028 kündigen. Und diese Auszahlung wird dankend von der Finanzbehörde versteuert.

    Es ist kein Riestervertrag. Also zahlt man Steuern auf den gesamten Auszahlbetrag - auch für den Teil, der eigentlich "privat eingezahltes Geld" ist ?????

    Geplant war nämlich, noch kurz vor knapp möglichst viel Geld dort einzuzahlen, um den später zu tilgenden Kreditbetrag (für Renovierung/Umbau) möglichst klein zu halten. Wäre dann also die Folge - für solche Zusatzeinzahlungen noch mehr Einkommenssteuern zahlen zu müssen wegen der Auszahlung/Kündigung des Bausparers?

    Oder ist die Option, den Bausparer kurz vor 2018 selbst zu kündigen die wirklich einzig beste Option?


    Der Vertrag läuft aktuell seit 12 Jahren und war ursprünglich nur für das Abgreifen der VL vom Arbeitgeber geplant gewesen, wurde danach aufgestockt. Job endet Anfang 2025 (Licht am Horizont: Rente!) dh es lohnt bis dahin kein anderer Vertrag.

    Danke für Rat!

  • Steuern zahlst du nur auf Kapitalerträge, also Gewinne. Das sind die Zinsen, die es bei deinem Bausparvertrag gibt. Die gibt es in der Regel jährlich und die hast du bis auf das Jahr, in dem du den Vertrag kündigst bzw. er zugeteilt wird, bereits gezahlt. Oder du hattest einen Freistellungsauftrag, dann musst/musstest du keine Kapitalertragssteuer zahlen. Dazu zählt aber auch ein möglicher Bonuszins, der dann bei Zuteilung ggf. ausgezahlt wird je nach Vertrag. Das können dann je nach Vertrag auch mal hunderte Euro sein - und davon dann die bekannten 26,375% Kapitalertragssteuer + ggf. Kirchensteuer. Oder wiederum der Freistellungsauftrag.


    Auf dein eingezahltes Geld zahlst du keine Steuern. Das ist im Grunde genommen genauso wie bei jedem anderen Konto auch. Wenn du jetzt mehr einzahlst, dann zahlst du natürlich etwas mehr Steuer auf das Mehr an Zinsen, was du bekommst. Aber immer nur in dem Jahr, in dem die Zinsen anfallen.


    Generell zu Bausparverträgen sollte man sich überlegen und durchrechnen, ob sie sich lohnen. Das tun sie in den meisten Fällen nicht, da es sich dabei um eine "Zinswette" handelt. Also man hofft, dass der Darlehenszins des Bausparvertrags in X Jahren niedriger ist als dann der aktuell marktverfügbare Zins. Und woanders (z.B. Tagesgeld aktuell) bekommt man in der Regel mehr Rendite und ist deutlich flexibler, falls man es als Anlageprodukt betrachtet. Wenn du den Bausparvertrag aber ohnehin hast und den Kredit in Anspruch nehmen willst für ein konkretes Bauvorhaben (Renovierung/Umbau), dann lohnt es sich vielleicht je nach Konditionen. Das musst du dir aber selbst ausrechnen.

  • Zuteilungsreif ist der Bausparer seit 2018 - wird aber noch weiter angespart.

    Ich würde ohne eine konkrete Finanzberatung machen zu können und wollen allerdings sehr gut überlegen, ob es Sinn ergibt den Vertrag weiter zu besparen, oder das Geld nicht lieber in Tagesgeld, Festgeld oder Geldmarkt-ETFs anzulegen. Wenn es noch mindestens 15 Jahre Zeit hätte bis das Geld gebraucht wird natürlich vorzugsweise Aktien-ETFs. Wenn der Vertrag schon zuteilungsreif ist seit 2018 wüsste ich zumindest nicht, was es noch für einen Sinn ergeben könnte weiter Geld einzuzahlen. Rendite bekommt man woanders wie gesagt (deutlich) mehr. Und das Darlehen bekommst du ja ohnehin schon, wenn er zuteilungsreif ist.

  • Vielen Dank an Euch. Renovierung/Umbau soll irgendwann 2025/2026 sein. Also keine 15 Jahre mehr. Darum der Standpunkt - jetzt abbrechen und etwas neu starten lohnt nicht mehr.

    Als der Vertrag abgeschlossen wurde - hatten wir von ETF etc noch nie etwas gehört. Zinsen auf Tagesgeld etc gab es auch jahrelang nicht ... Alles gut. Hauptsache, die Sache mit dem FA ist endlich klar (und ja, es gibt einen Freibetrag).

  • Zuteilungsreif ist der Bausparer seit 2018 - wird aber noch weiter angespart.


    Der Vertrag läuft aktuell seit 12 Jahren und war ursprünglich nur für das Abgreifen der VL vom Arbeitgeber geplant gewesen, wurde danach aufgestockt.

    Um wie viel (oder vermutlich: wie wenig) Geld reden wir überhaupt? Lohnt sich dafür die Aufregung überhaupt?