Absicherung der Eltern, evtl.Pflegefall

  • Wie ich geschrieben hatte:

    Darauf bezog sich meine Antwort nicht.


    Du hattest geschrieben, dass der Text, den ich verlinkt hatte, falsche Informationen enthalte und dies mit "Bund" begrĂŒndet. Darauf bezog sich meine Antwort.


    Dass Du vorher auch schon einmal "Bund" geschrieben hast, ist kein Beleg dafĂŒr, dass der verlinkte Text objektiv falsche Informationen enthĂ€lt.

  • Ich dachte, das wĂ€re aus dem Kontext klar...

    Bei den LĂ€ndern dĂŒrfte es aber nicht sonderlich anders aussehen.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Mit Themen wie GKV bzw. Gesetzliche Pflegeversicherung samt den komplexen Regelungen des SGB kannte ich mich praktisch gar nicht aus. Und auch heutzutage habe ich da nur rudimentĂ€re Kenntnisse. Da ich aber seit > 25 Jahren mehrere (bedauerlicherweise) Betreuungs- und PflegefĂ€lle im familiĂ€ren Umfeld habe (sowohl in deren Zuhause als auch in vollstationĂ€rer Pflege in einem Alten- bzw. Pflegeheim) erlaube ich mir (als diesbezĂŒglich Betreuer bzw. BevollmĂ€chtigter) eine Anmerkung.


    Wanderslust

    Deinen Beitrag finde ich sehr realitĂ€tsnah und auch aufschluß- und lehrreich fĂŒr alle Menschen, die mit diesem Themenfeld (noch) nicht in BerĂŒhrung gekommen sind. Noch, weil ja sehr viele irgendwann davon (selbst oder bezĂŒglich der Angehörigen) unweigerlich betroffen sein werden. Entweder man stirbt relativ gesund - oder man wird eben (hoffentlich) alt bzw. sehr alt. In der Gruppe steigt dann aber ab 80+ oder 85+ das Risiko der PflegebedĂŒrftigkeit kontinuierlich und signifikant an (Ausnahmen bestĂ€tigen nur die Regel).


    Daher kann ich nur jedem/jeder empfehlen sich mit diesem Thema frĂŒhzeitig auseinanderzusetzen.

    Meine Erfahrung ist, dass man die Kosten keinesfalls unterschĂ€tzen soll und dass jeder zusĂ€tzliche Aufwand einen potenziell sehr großen Unterschied in der Versorgung und LebensqualitĂ€t der Betroffenen ausmacht.

    Diese Aussage kann ich ausdrĂŒcklich aufgrund meiner Erfahrungen nur unterschreiben.


    Ebenso diese detailgetreue Schilderung:

    Last but not least

    Mehr geht immer und jedes kleine Extra macht fĂŒr einen pflegebedĂŒrftigen Menschen einen potenziell sehr großen Unterschied.

    Aus meiner Sicht gehört daher zu einer sinnvollen Altersvorsorge inkl. Ruhestandsplanung zumindest das Mitdenken dieser Problematik. Soweit sinnvoll auch ggf. der frĂŒhzeitige Abschluß einer entsprechenden ergĂ€nzenden Versicherung (beispielsweise Pflegetagegeld-Versicherung). So weit eine solche noch zu vernĂŒnftigen Preisen einkaufbar ist.


    Anders kann es aussehen, wenn man sicher (oder mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) weiß, daß es im Alter und im Notfall (PflegebedĂŒrftigkeit) finanziell gesehen "auf jeden Fall reichen" wird.


    Gerade in den letzten Jahren sind beispielsweise hier vor Ort die Preise im Pflegeheim exorbitant gestiegen (Inflation, Energie- sowie Personalkosten (Mindestlöhne), Lebensmittel usw.). Wie ich von der Heimleitung weiß, war die Quote derer, bei denen das Sozialamt (ganz oder teilweise) einspringen mußte frĂŒher bei lediglich um die 10% - in dem Heim liegt die Quote jetzt schon bei etwa 35%. Tendenz steigend. Keine schöne Vorstellung - aus meiner Sicht - am Ende eines langen (Arbeits)Lebens auf den Staat bzw. die Steuerzahler angewiesen zu sein und/oder nur eine Basis- sprich Grundversorgung zu erhalten.


    Nur meine bescheidene Meinung - basierend nunmehr auf langjÀhrigen Erfahrungen.

  • Hallo zusammen,


    der TE meldet sich hiermit zu Wort :D .... und möchte sich ganz ganz ganz herzlich bedanken fĂŒr die vielen und auch vielfĂ€ltigen Antworten, die hier bislang reingekommen sind. Mit so einem gewaltigen Input hĂ€tte ich tatsĂ€chlich nicht gerechnet. Ich habe gerade einmal alles in Ruhe gelesen und jeder einzelne Beitrag von den Antwortenden scheint so, als ob er mich weiterbringt. DANKE!


    Bitte versteht, dass das eine hochkomplexe Thematik ist in die ich mich hier versuche einzuarbeiten und, das ist in euren BeitrĂ€gen ja auch angeklungen, dies zum Teil auch nicht durchgehend angenehm ist. Aus diesem Grund mache ich das nicht einfach so "nebenbei", sondern schon bewusst in ruhigen Minuten, wenn ich wirklich auch den Sinn dazu habe. Deswegen hatte ich im Laufe der Woche eure Antworten zwar durchaus wahrgenommen, aber so richtig bewusst und in AusfĂŒhrlichkeit habe ich sie jetzt am Wochenende erst "studiert".

    Das mal als erste RĂŒckmeldung. Wohlmöglich gehe ich noch auf den ein oder anderen Beitrag per Zitier-Funktion ein oder stelle RĂŒckfragen. Ich bin mittendrin in der Sache und es ist eben ein Prozess...


    An die, die noch Infos wollten:

    Mutter wird 70, Vater in der zweiten HĂ€lfte der 60er. Mutter wurde mit A11 besoldet und Vater im derzeitigen Rentenstatus leider wie beschrieben unterhalb der Armutsgrenze, ohne jetzt die genaue Zahl nennen zu wollen (so sehr ich an die AnonymitĂ€t hier glaube). Barvermögen im sechsstelligen Bereich. Mutter vorbelastet mit Krebserkrankung (jĂŒnger als 10 Jahre her), Vater diagnostiziert mit beginnender Demenz.

  • Es gibt beliebig viele Kombinationen möglicher Ereignisse, darunter unangenehme wie gleichzeitige PflegebedĂŒrftigkeit beider Eltern mit der Steigerung, dass einer in ein Pflegeheim muss und der andere nicht bedĂŒrftig genug ist und das auch nicht will und dann natĂŒrlich im eigenen Haus bleiben will. Bargeld hilft eigentlich in allen Konstellationen. Es ist verstĂ€ndlich, dass Deine Eltern es zusammenhalten zu versuchen und vielleicht sogar noch etwas nachsparen. Auf der anderen Seite sollten sie ihr Leben genießen und nicht nur an den Worst-case denken. An 10.000 € wird es am Ende nicht liegen. Es wĂ€re gut, wenn Du selbst finanziell und emotional nicht auf das Erbe angewiesen bist, sondern die Freiheit hast, das Vermögen komplett zum Wohl Deiner Eltern einzusetzen. Dann wĂ€ren auch HeimplĂ€tze in einem der besseren HĂ€user fĂŒr beide fĂŒr einige Jahre drin.