Vorabpauschale Geldmarkt-ETF

  • Hallo liebes Forum.

    Ich habe vor Ende Mai 20k von meinem Geldmarkt-ETF in meinen MSCI World ACWI ETF umzuschichten.

    Wie jeder andere auch, habe ich im Januar die Vorabpauschale u.a. auf den Geldmarkt-ETF entrichtet. Die damaligen Zahlen:

    Wert: 42k

    Gewinn: 702 €/1,7€

    Vorabpauschale: 366€

    Ich war etwas über dir Höhe erstaunt, gemessen am Gewinn, sind das ja mehr als 50%. Von Trade Republic habe ich leider nur eine pauschale Antwort bekommen. Für mich übrigens ein Kritikpunkt am TK, der schleppende Support.

    Ich weiß, pauschal, wurde ein Zinssatz von ca. 2,5% festgelegt und ein Geldmarkt-ETF bekommt nicht den Abschlaf von 30%, wie ihn ein reiner Aktien-ETF bekommen würde. Dennoch hatte ich eher mit einer Pauschale von 175 Euro gerechnet. Wo ist mein Denkfehler?

    Vielen Dank vorab

    der Fuchs

  • HIER kannst du das Szenario einmal durchrechnen lassen. Ich hoffe, dass der Rechner der Konkurrenz hier geduldet wird.

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    – Satoshi Nakamoto

  • Ich habe vor, Ende Mai 20k von meinem Geldmarkt-ETF in meinen MSCI World ACWI ETF umzuschichten.

    Mach das doch einfach! Aber bitte keinen Tag früher!

    Ich habe im Januar die Vorabpauschale u.a. auf den Geldmarkt-ETF entrichtet.

    Nein, das hast Du nicht.

    Es ist ein ziemlich verbreitetes Mißverständnis, die Vorabpauschale (also den fiktiven Gewinn auf einen Fonds) mit der auf diesen fiktiven Gewinn fälligen Steuerzahlung gleichzusetzen.

    Die damaligen Zahlen:

    ... waren für die Berechnung der Vorabpauschale nur zum Teil relevant. Zentrales Datum ist der Wert des betreffenden Fonds am Anfang des Jahres, nicht der am Ende.

    Wert: 42k

    Gewinn: 702 €/1,7€

    Vorabpauschale: 366€

    Haut doch ganz gut hin.

    Wert des Fonds am Jahresende 42 T€, schätzungsweise 3% Ertrag übers Jahr, also relevanter Wert am Jahresanfang um 40.800 €, darauf fiktiver Gewinn von 2,55% x 70% = 1,785% gibt 728 €. Das paßt doch ganz gut zu den 702 €, die Du als "Gewinn" angibst.

    Woher 366 € Vorabpauschale kommen sollen, ist unerfindlich. Wieviel Steuer Du bezahlt hast und inwieweit vielleicht ein Sparerfreibetrag zum Tragen kam, verrätst Du nicht.

    Das überfordert meine Kristallkugel.

    Schau einfach nochmal nach und poste die korrekten Zahlen (und dieselben bitte vollständig!), dann wirst Du hier auch geholfen.

  • Danke für die vielen Antworten.

    Genau, ich hab im Mai letzten Jahres 30k einmalig investiert und dann eben monatlich ca. 1,6k.

    Den Sparerfreibetrag hab ich nicht reingerechnet, weil der ja erstmal unerheblich ist. Da ich auch für den ACWI eine Vorabpauschale gezahlt habe, hat sich der Freibetrag quasi anteilig aufgeteilt.

    Was bedeutet das für die Veräußerung der 20k im Mai. Müsste ich da nicht quasi eine Rückerstattung kriegen? Bei einem geschätzten Gewinn von ca. 1200 Euro läge die Steuer bei ca. 300 Euro. Der Freibetrag ist für diese Jahr natürlich aufgebraucht.

  • Und der oben angegebene Rechner funktioniert nicht, wenn man über das Jahr selbst noch Beträge eingezahlt hat. In meinem Fall geht ehr dann von 12k Gewinn aus, wohingegen ich davon ja ca. 11,3 k selbst eingezahlt habe. Dennoch danke für den Link.

  • Was bedeutet das für die Veräußerung der 20k im Mai. Müsste ich da nicht quasi eine Rückerstattung kriegen? Bei einem geschätzten Gewinn von ca. 1200 Euro läge die Steuer bei ca. 300 Euro. Der Freibetrag ist für diese Jahr natürlich aufgebraucht.

    Nein, du verwechselst hier die VAP mit den auf die VAP zu entrichtenden Steuern. Du hast nämlich keine VAP gezahlt, sondern dir den fiktiven Gewinn durch den FSA freistellen lassen. Hättest du das nicht getan, hättest du Steuern auf die VAP zahlen müssen (und nicht die VAP).

    Bei 1200 € Gewinn wird die freigestellte VAP von 366 € von dem Gewinn abgezogen, also 1200 - 366 = 834 . Auf diese 834 € sind dann noch Steuern zu zahlen.

  • Bei 1200 € Gewinn wird die freigestellte VAP von 366 € von dem Gewinn abgezogen, also 1200 - 366 = 834 . Auf diese 834 € sind dann noch Steuern zu zahlen

    Das wären dann noch mal 208 Euro zusammen mit den 366 Euro ist das doch mehr als 25%.

    Hab ich da jetzt nen Denkfehler?

    Was ja schon mal Fakt ist, dass ich nur 20k von 50k verkaufe, daher können nur die Erträge von den 20k zum Tragen. Es wird immer komplizierter.

    Und dennoch verstehe ich es nicht, selbst wenn ich die ganzen 50k verlaufen würde, der Ertrag sind ca. 1200 Euro, wovon ich doch am Ende 25% Steuern zahle.

  • Also ChatGPT sagt folgendes:

    Wenn du bereits eine Vorabpauschale von 330 Euro bezahlt hast, aber deine tatsächliche Steuerlast auf den Gewinn nur 316,50 Euro beträgt, hast du tatsächlich zu viel gezahlt. Die Differenz zwischen der gezahlten Vorabpauschale und der tatsächlichen Steuerlast auf deinen Gewinn beträgt in diesem Fall 13,50 Euro. Diesen Betrag solltest du zurückerhalten.

    Diese Rückerstattung erfolgt in der Regel automatisch im Rahmen der Einkommensteuererklärung, sofern die Kapitalerträge dort angegeben werden. Es ist wichtig, alle erforderlichen Belege und Nachweise über gezahlte Steuern und Vorabpauschalen bereitzuhalten.

    Hoffe dass Trade Republic das anders verrechnet, und ich mir die Differnz nicht erst über die Steuererklärung zurückholen muss.

  • Und der oben angegebene Rechner funktioniert nicht, wenn man über das Jahr selbst noch Beträge eingezahlt hat. In meinem Fall geht ehr dann von 12k Gewinn aus, wohingegen ich davon ja ca. 11,3 k selbst eingezahlt habe. Dennoch danke für den Link.

    Doch, der Rechner funktioniert. Du gibst den Wert deines Depots zum Beginn des Jahres und zum Ende an. Es spielt dabei keine Rolle, ob du über das Jahr Beträge eingezahlt hast. Du verwechselt gerade glaube ich die Kapitalertragsteuer, die du auf Gewinne entrichten musst, wenn du Anteile verkaufst, mit oder Vorabpauschale.

    Welchen Wert hatte dein Depot denn zu Beginn (01.01.2023) des Jahres?

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    – Satoshi Nakamoto

  • Ja heißt es, sitze gerade am Handy, die Autokorrektur...

    Wenn dein Depot am 01.01.2023 noch nicht existiert hat, musst du meines Wissens für das Jahr 2023 ohnehin gar keine Vorabpauschale entrichten...

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    – Satoshi Nakamoto

  • Genau, ich hab im Mai letzten Jahres 30k einmalig investiert und dann eben monatlich ca. 1,6k.

    Excel hilft. Die Rechnung ist auch nicht schwierig. Den Kurs des Papiers vom Jahresanfang brauchst Du aber trotzdem.

    Den Sparerfreibetrag hab ich nicht reingerechnet, weil der ja erstmal unerheblich ist. Da ich auch für den ACWI eine Vorabpauschale gezahlt habe, hat sich der Freibetrag quasi anteilig aufgeteilt.

    Nö. Da teilt sich nichts "anteilig" auf.

    Was bedeutet das für die Veräußerung der 20k im Mai? Müsste ich da nicht quasi eine Rückerstattung kriegen? Bei einem geschätzten Gewinn von ca. 1200 Euro läge die Steuer bei ca. 300 Euro. Der Freibetrag ist für diese Jahr natürlich aufgebraucht.

    Man müßte die Details wissen, dann könnte man es vorab ausrechnen.

  • Und der oben angegebene Rechner funktioniert nicht, wenn man über das Jahr selbst noch Beträge eingezahlt hat.

    Doch, der Rechner funktioniert. Du gibst den Wert deines Depots zum Beginn des Jahres und zum Ende an. Es spielt dabei keine Rolle, ob du über das Jahr Beträge eingezahlt hast.

    Damit vertust Du Dich. Wenn unterjährig weitere Tranchen eingezahlt werden, werden die auf Monatsbasis berücksichtigt - allerdings bezogen auf den Wert, den der betreffende Fonds am Jahresanfang hatte.

    Geht mit Excel wirklich leichter als mit irgendwelchen Rechnern im Internet. :)