1000€ pro Monat Überschuss - Alleinerziehend mit Kind

  • Eine Immobilie ist keine gute Altersvorsorge.

    Derartige Pauschalaussagen widersprechen meiner Lebenserfahrung (und auch der vieler Menschen in meinem Umfeld). Eine Immobilie (ob nun selbst genutzt oder vermietet) kann eine schlechte, schlimme bis schrecklich Altersvorsorge sein - kann aber ebenso auch eine gute, hervorragende bis Top-Altersvorsorge sein. Es kommt auf den Einzelfall an. Wie eigentlich fast immer bei Finanzthemen.


    Nur am Rande aber in dem Kontext: Für unsichere, konsumfreudige tendenziell nicht besonders disziplinierte Kantonisten (ganz so wenige dürften das vermutlich gar nicht sein) kann der "Sparzwang" via dem in der Annuität enthaltenen Tilgungsanteil sogar eine hilfreiche "Krücke" sein. Einen ETF-Sparplan beispielsweise kann mit einem Click am PC aussetzen (oder auch Teile des Depot einfach liquidieren), das ist bei einer Immobilienfinanzierung (aber auch der Liquidation einer Immobilie) so einfach, bequem und schnell jedenfalls nicht möglich. Insoweit kann das "Immobile" der Immobilie für so manchen ggf. auch ein gewisser Vorteil sein.

    Mietfrei wohnen bedeutet bei weitem nicht kostenfrei wohnen.

    Logisch. Das ist natürlich zutreffend aber ebenso natürlich eine Binse.

    Das größere Problem ist aber, dass eine Immobilie eine Menge Geld bindet und ein Teilverkauf nur über höchst fragwürdige Anbieter möglich ist.

    Ein "Teilverkauf" - noch dazu über "höchst fragwürdige Anbieter" ist aber doch nicht die einzige Möglichkeit eine Immobilie zu nutzen bzw. zu verwerten ?! - man kann eine Immobilie auch ganz normal verkaufen, vermieten, beleihen, seriös verrenten ...

    Wer im Alter eine Immobilie besitzen will, muss sich das leisten können,

    Auch logisch, da eine Denknotwendigkeit. Das Mieten im Alter muß man sich aber ebenso leisten können. Es gibt die (Einzel)Fälle mit uraltem Bestandsmietvertrag und (sehr) günstiger Miete beispielsweise. Das ist aber nicht generell so sprich die Regel. In meiner Region (Ballungsgebiet) haben da nicht wenige als Mieter im Alter "unangenehme Überraschungen" erlebt (beispielsweise kontinuierliche Mieterhöhungen, Eigenbedarfskündigungen, aufwändige bis zermürbende Wohnungssuche als Rentner, anfallende Umzugskosten usw.) ...

    Was nötig ist in Tagesgeld, der Rest in ETFs - fertig.

    Auch das widerspricht (fast vollumfänglich) meiner Lebenserfahrung. Bei den meisten mir bekannten Fällen (und das sind eine Menge) war nach "Tagesgeld"" und "Rest in ETFs" nämlich nicht - "fertig".

    Extrawünsche (z. B. eigene Immobilie) machen die Sache komplizierter.

    Ob man eine eigene Immobilie unter "Extrawunsch" subsumieren sollte, erscheint mir ebenfalls fraglich. Auch dies widerspricht - ziemlich - meinen Erfahrungen, denn für viele bis sehr viele ist das (Stichwort: Wohneigentum) nämlich ein ganz "normaler Wunsch" und damit auch ein avisiertes Vorhaben in der finanziellen Planung.


    Für meinen Teil bin ich kein besonderer Freund von Immobilien (auch wenn ich welche habe). Eine Immobilie zwecks Eigennutzung hatte ich aber als eine meiner ersten finanziellen Aktionen (Mitte der 70er) angegangen - schlicht und einfach schon deshalb, weil ich mir mein Zuhause (in meinem Fall samt Garten) selbst gestalten und damit selbst entscheiden will, wie ich wohne. Eine Haltung, die mir übrigens so von vielen Menschen bekannt ist


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung - basierend auf langjährigen Erfahrungen.



    Allerseits gute Gedanken und ebensolche Finanzentscheidungen - sei es nun mit oder ohne Immobilie !

  • Je mehr ich mich mit dem Thema Immobilien als Eigenheim oder Vermietungsobjekt beschäftige desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass sich die Vorstellung Geld mithilfe von Immobilien für mich arbeiten zu lassen für mich als Otto Normalo nicht lohnt - ich immer einen Deaufleger mache 😐 was anderes wäre es wenn ich etwas fertig abbezahltes geerbt hätte.

    Ein Grundstückserwerb in günstiger Lage ist eine tolle Cash Cow - für Menschen die es sich aktuell leisten können wollen.

    Vielleicht wäre ein gut überlegtes Crowdinvest mit Kleckerbeträgen etwas um zumindest am Immobilienmarkt partizipieren zu können 😬


    Okay, ich habe jetzt mal ein wenig still mitgelesen. Ein paar dringende Hinweise, dich sich bei dir durch alle Posts ziehen:


    1. Du willst zu schnell zu viel. Immer einen Schritt nach dem anderen und nicht immer gleich nach Lösungsstrategien fragen, sondern erstmal über das Grundproblem nachdenken. Eine Frage, die ich mir die ganze Zeit stelle ist, dass du unbedingt eine Immobilie haben willst, damit dein Kind darin aufwächst und dein aktueller Lebensgefährte taucht in der Planung nicht auf. Why?

    2. Niemand kennt hier deine Lebensgeschichte. Aber du es ist auffällig dass du immer wieder die Schuld bei anderen suchst und dir dann für dich daraus etwas ableiten willst. Das funktioniert im Leben nur so lange gut, bis es dann anderen betrifft und du dir damit noch mehr Probleme schaffst. Beispiel: Dein aktueller Lebensgefährt muss das alles akzeptieren...?

    3. Nimm all diese persönlichen Dinge, die du hier aufzählst als gegeben und schau in die Zukunft. Du wirst nicht ändern können, was andere mit ihrem Geld machen. Du wirst immer auch immer gegenüber anderen benachteiligt sein, egal auf welchem Einkommensniveau du bist. Und ja, es haben immer andere Leute es einfacher, als man selbst. Ändert aber nichts and der aktuellen Situation.

    4. Warum willst du unbedingt ein Konto für dein Kind errichten? Lass es auf deinen Namen laufen und gut ist.

    5. Organisation scheint grundsätzlich nicht so dein Ding zu sein und du agierst sehr Impulsgetrieben/Emotional. Warum hast du so viele Konten? Selbst die gute alte Sparkasse trackt der schon alle Kontenumsätze und bereitet diese für dich auf. Du brauchst auch nicht mehr als einen Broker. Mach dir nicht mehr Arbeit, als du eigentlich brauchst.

  • Derartige Pauschalaussagen widersprechen meiner Lebenserfahrung (und auch der vieler Menschen in meinem Umfeld). Eine Immobilie (ob nun selbst genutzt oder vermietet) kann eine schlechte, schlimme bis schrecklich Altersvorsorge sein - kann aber ebenso auch eine gute, hervorragende bis Top-Altersvorsorge sein. Es kommt auf den Einzelfall an. Wie eigentlich fast immer bei Finanzthemen.

    Das bezog sich jetzt auf die selbstgenutzte Immobilie. Wobei viele private Kleinvermieter auch ein ganz schlechtes Geschäft machen, weil sie nie ihre Rendite ausrechnen und sich nicht trauen, die Mieten regelmäßig zu erhöhen.

    Um das Statement zu präzisieren:

    Eine Immobilie als Altersvorsorge macht dann Sinn, wenn man sie entweder zur Rente verkauft oder marktgerechten Preisen vermietet. Wer in den 30ern ein Eigenheim kauft und darin bis zum Tod leben will, macht fast immer ein schlechtes Geschäft. Die mögliche Entnahmerate aus einer selbstgenutzten Immobilie ist sehr viel niedriger als aus dem Depot, da kein Kapitalverzehr möglich. Und dazu kommt, dass die Immobilie aus der Familienzeit im Alter meistens zu groß und nicht barrierearm ist. Über den Daumen gepeilt (1,5-2% Entnahme für Eigenheim, 3,5% fürs Depot) kostet das dann 500-1000€ pro Monat.

  • Ganz einfache Lösung dafür: Leg' das Geld für Junior als abgrenzbare Position auf deinen Namen an, zeig ihm regelmäßig die Auszüge, erkläre ihm entsprechend Alter und finanzieller Bildung, was Du gemacht hast und schenke es ihm, wenn er 18 ist.

    Genau, so machen wir das auch. Wir haben einen ETF-Sparplan auf unseren Namen, aber auf einen separaten ETF angelegt (FTSE All-World, thesaurierend). Ja, damit nutzen wir nicht den Steuerfreibetrag des Kindes, aber ganz ehrlich, das bisschen Vorabpauschale bringt uns nicht um. Klar, wenn man sechsstellige Beträge fürs Kind anlegt, machen solche steuerlichen Überlegungen Sinn, aber bei 50 oder 100 oder 200 EUR monatlich dauert es lange, bis da nennenswerte steuerliche Vorteile beim Kind (bzw. Belastungen bei den Eltern) zustande kommen.


    Nachteil: Das Vermögen des Kindes ist nicht vor Zugriffen des anlegenden Elternteils geschützt (aber das hast Du ja selbst gerade nicht vor Anemone ). Es ist aber auch nicht geschützt, wenn z.B. der anlegende Elternteil in Geldnot kommt und z.B. das Konto gepfändet wird oder Sozialbehörden etc. auf das Vermögen zugreifen möchten. Rechtlich ist es dann eben doch Vermögen des Elternteils (bis es z.B. mit 18 auf das Kind übertragen wird).

  • Ich will auch eigentlich nicht bei noch mehr verschiedenen Instituten Konten eröffnen weil irgendwann wird’s unübersichtlich. 3 Stück reichen mir jetzt! Basta 😅

    Wo hast Du denn im Moment überall Konten / Depots?


    Wir haben Girokonto und Depot bei der ING, das kann ich empfehlen. Bei der ING kann man auch einfach und kostenlos ein "Unterdepot" einrichten. Es macht praktisch keinen Unterschied, ob Du nur einen separaten ETF fürs Kind auf Deinem Depot hast oder einen separaten ETF fürs Kind auf einem Unterdepot Deines Depots hast, aber vielleicht hilft es gedanklich noch mehr bei der gewünschten Trennung des Vermögens. Verwalten kann man alles in einer App, aber man kann z.B. bei der Anzeige einzelne Konten oder Unterdepots ausblenden (so dass Du als "Gesamt" immer nur "Dein" Vermögen angezeigt bekommst, ohne das fürs Kind geplante mit einzurechnen).


    Tagesgeld haben wir auch bei anderen Banken, weil die ING für Bestandskunden gerade nicht so gute Konditionen bietet.

  • Das bezog sich jetzt auf die selbstgenutzte Immobilie.

    Das war mir schon klar.

    Wobei viele private Kleinvermieter auch ein ganz schlechtes Geschäft machen, weil sie nie ihre Rendite ausrechnen und sich nicht trauen, die Mieten regelmäßig zu erhöhen.

    Sehe ich übrigens ähnlich. Private Kleinvermieter wollen zudem - in aller Regel - keinen Ärger und Stress und vermieten daher oft bis meist zu eher günstigen Preisen sprich Mieten und erhöhen auch nur selten und moderat die Miete (wenn überhaupt). Umso mehr verwundert mich das Vorgehen der Politik (auch gerade in dem Bereich) mit immer mehr Bürokratie, Regulatorik, Vorschriften, Vorgaben, Verboten etc. pp. Der größte Block an Wohnungen (m. W. um die 60%) wird nämlich nicht von großen sozusagen professionellen Wohnungsgesellschaften (Beispiel: Vonovia) gestellt, sondern von den von Dir erwähnten privaten Kleinvermietern. Wenn für diese sich das Ganze nicht mehr lohnt (Aufwand vs Ertrag bzw. Kosten/Nutzen-Relation) und sich immer mehr zurückziehen und/oder ihre Immobilie(n) verkaufen - dann wage ich stark zu bezweifeln, ob es für Mieter "angenehmer, besser und günstiger" wird, wenn da vermehrt nur noch "Profis" statt "Private" unterwegs sind sprich agieren... ?!

    Wer in den 30ern ein Eigenheim kauft und darin bis zum Tod leben will, macht fast immer ein schlechtes Geschäft.

    Das kommt, wie schon gesagt, auf den Einzelfall an (und insbesondere die Lage und genauen Standort). In meinem Umfeld haben inzwischen einige ihr Haus verkauft, um "altersgerechter" und auch bequemer (Stichwort: Gartenpflege - um nur ein Beispiel zu nennen) zu wohnen. Gekauft hatten die damals in ihren 30ern (wie von Dir erwähnt). Beim Blick auf die dabei in den letzten Jahren erzielten Kaufpreise (selbst zuletzt nach einem Rückgang der Immobilienpreise) würden diese Leute über die Aussage "fast immer ein schlechtes Geschäft" wohl verwundert den Kopf schütteln ...


    Wer dann natürlich nach dem Verkauf erneut als Rentner eine andere Immobilie kauft, wird mit dem aktuellen (im Vergleich zu damals deutlich höheren) Preisniveau "konfrontiert". Jedenfalls, wenn er nicht aufs Land ziehen will (was im Alter eher wenige präferieren). Wer aber eine altersgerechte und kompakte Wohnung anmietet, der sitzt auf einem netten Verkaufserlös (diese waren oft bis meist siebenstellig; allein schon wegen des Grundstücks), der dann parallel angelegt werden kann und auch regelmäßige Erträge generiert.

    Die mögliche Entnahmerate aus einer selbstgenutzten Immobilie ist sehr viel niedriger als aus dem Depot, da kein Kapitalverzehr möglich.

    Das wird wohl meist so sein (zumal dabei ja auch noch Reparaturen und Instandhaltungen zu berücksichtigen sind). Es hängt aber auch (entscheidend) davon ab, wie sich über die Jahre präziser Jahrzehnte hinweg als Mieter die zu entrichtende Miete entwickelt. Siehe schon Nr. 21 und das "Mieten im Alter".


    Nur ein Beispiel aus vielen: Ein Bekannter ist in seinen 30ern (1988) nach Frankfurt am Main gezogen. Seine erste Miete damals betrug 680 DM kalt plus 30 DM für den Stellplatz. Aktuell zahlt er (nach drei Umzügen - finde ich nicht extrem viel in 36 Jahren) 2.100 Euro kalt plus 130 Euro für die Garage. Von damaligen gesamt 710 DM auf nunmehr gesamt 2.230 Euro ist schon ein "gewisser Unterschied". Wobei er sich nur um ein Zimmer vergrößert hat (von 2 ZKB auf 3 ZKBB). Klar, das ist nur anekdotisch. Entsprich aber hier vor Ort auch meiner persönlichen Empirie basierend auf vielen Fällen.

    Und dazu kommt, dass die Immobilie aus der Familienzeit im Alter meistens zu groß und nicht barrierearm ist.

    Ein - nach meinem Dafürhalten - typischer Fehler, daß beim Kauf (oder auch Bau) nicht schon an diese Phase (Alter bzw. Zeit als Rentner) (mit)gedacht wird - etwa in Form einer (schon vorbereiteten oder dann wenigstens einfach umsetzbaren) ebenerdigen Einliegerwohnung oder wenigstens einer leicht abgrenzbaren und einfach zugänglichen Wohneinheit im Haus. Wenn man denn unbedingt auch im Alter in dem Haus wohnen bleiben will.


    Ansonsten kann der Wechsel via Verkauf (!) vom zu groß gewordenen Eigenheim zur altersgerechten und pflegeleichten angemieteten (!) Stadtwohnung eine - auch finanziell gesehen - attraktive Angelegenheit sein (siehe oben das "fast immer schlechte Geschäft").


    Womit man wieder beim "Einzelfall" wäre, der bei diesem Thema u. a. auch ganz besonders vom Standort der Immobilie (Makro- und Mikrolage) geprägt ist.



    Nur meine ganz persönliche Meinung - basierend auf langjährigen Erfahrungen.

  • Sehe ich übrigens ähnlich. Private Kleinvermieter wollen zudem - in aller Regel - keinen Ärger und Stress und vermieten daher oft bis meist zu eher günstigen Preisen sprich Mieten und erhöhen auch nur selten und moderat die Miete (wenn überhaupt). Umso mehr verwundert mich das Vorgehen der Politik (auch gerade in dem Bereich) mit immer mehr Bürokratie, Regulatorik, Vorschriften, Vorgaben, Verboten etc. pp.

    Mich nicht. Politik wird nicht mit Detailfragen und ausgewogenen Überlegungen gemacht, sondern mit einer Reduktion auf schwarz-weiß. Links der Mitte ist mit Politik gegen Vermieter (auch wenn am Ende alles immer der Mieter zahlt) sehr gut Stimmen zu bekommen. Aber wir sind hier nicht um Politik zu diskutieren ;)


    In meinem Umfeld haben inzwischen einige ihr Haus verkauft, um "altersgerechter" und auch bequemer (Stichwort: Gartenpflege - um nur ein Beispiel zu nennen) zu wohnen.

    Dann haben sie ihr Haus nicht bis zum Tod gehalten. So ist das Haus einfach nur ein Asset, das sich gut oder schlecht entwickeln kann. Mir geht es hier ausdrücklich um die Idee, dass es eine finanziell attraktive Idee wäre, im Alter weiter im Eigenheim zu wohnen. Das ist nicht der Fall. Rein finanziell ist es attraktiver, die Immobilie zu verkaufen, den Ertrag anzulegen und aus dem Depot zu entnehmen. Die mögliche Entnahmerate ist einfach viel höher, da mit Kapitalverzehr gearbeitet werden kann.


    Die Immobilie als ideale Altersvorsorge ist zum einen ein Werbemythos der Banken und Sparkassen. Zum anderen ist es der Survivorship-Bias der heutigen älteren Generation, die in den 60er bis 80ern günstig kaufen und hohe Wertgewinne einfahren konnte. Klar waren die Zinsen damals höher, aber das drückt eben auch die Preise und hilft dabei, Eigenkapital anzusparen. Dazu kommt, dass die Häuser damals einfacher waren, weniger Instandhaltung gebraucht haben und auch noch viel Eigenleistung möglich war. Heutige Baustandards sind da eine ganz andere Nummer (Stichwort Luftdichtigkeit, Abdichtungen) und auch die viele Haustechnik ist potentiell anfällig. Und schließlich die Demographie, die uns eine schrumpfende Bevölkerung bringt, sofern nicht noch überraschenderweise sehr viel mehr Kinder geboren werden oder massenhaft Zuwanderung kommt. Insofern bin ich höchst skeptisch, ob das Eigenheim auch für meine Generation eine gute Altersvorsorge sein wird.


    Wer dann natürlich nach dem Verkauf erneut als Rentner eine andere Immobilie kauft, wird mit dem aktuellen (im Vergleich zu damals deutlich höheren) Preisniveau "konfrontiert".

    Man kann nicht beides haben: die Wertsteigerung der alten Immobilie und eine günstige neue. Zumindest nicht am gleichen Ort und in vergleichbarem Zustand.

  • Politik wird nicht mit Detailfragen und ausgewogenen Überlegungen gemacht, sondern mit einer Reduktion auf schwarz-weiß. Links der Mitte ist mit Politik gegen Vermieter (auch wenn am Ende alles immer der Mieter zahlt) sehr gut Stimmen zu bekommen.

    Dem ist wohl (leider) so. Auch in anderen Themenfeldern. Oder: Das Gegenteil von gut ist gut gemeint ...

    Aber wir sind hier nicht um Politik zu diskutieren ;)

    Wie man seine Finanzen zielführend handhaben und gestalten soll - ohne die Geldpolitik, die Währungspolitik, die Steuerpolitik, die Finanzpolitik usw. adäquat zu berücksichtigen habe ich allerdings noch nie verstanden ... ?! Das nur am Rande.

    Rein finanziell ist es attraktiver, die Immobilie zu verkaufen, den Ertrag anzulegen und aus dem Depot zu entnehmen. Die mögliche Entnahmerate ist einfach viel höher, da mit Kapitalverzehr gearbeitet werden kann.

    Nicht anderes habe ich in meinem Beitrag (s. Nr. 26) geschrieben und anhand von Beispielsfällen versucht zu veranschaulichen ...

    Und schließlich die Demographie, die uns eine schrumpfende Bevölkerung bringt

    Erinnert mich an damals (u. a. Ende der 80er) bedeutsame Termine noch in Bonn als Bundeshauptstadt für einen großen Kunden. Einhellige Meinung der anwesenden Fachleute, Professoren, Politiker sowie einiger Verbandsvertreter: Deutschland ist in Sachen Wohnungsbau tendenziell "zu Ende gebaut" - und wird bis zum Jahr 2020 drastisch schrumpfen. Scheint mir in Sachen Wohnraumbedarf und Wohnraumversorgung eine "leichte" Fehleinschätzung gewesen zu sein .... ?

    Die Immobilie als ideale Altersvorsorge ist zum einen ein Werbemythos der Banken und Sparkassen.

    Sparkassen sind aber auch schon Banken (wenn auch öffentlich-rechtliche) so wie die genossenschaftlichen Banken und privaten Banken auch ... ?!


    Das sehe ich ganz ähnlich. Wobei es in dem Finanzkontext auch andere Werbe-Mythen gibt ... (Sozialmärchen, Steuermärchen, Abgabenmärchen, Währungsmärchen usw.).


    Apropos "zahlen Sie die Miete einfach in die eigene Tasche" - in der Regel benötigt, jedenfalls Otto Normalverbraucher, einen saftigen Kredit für seine Immobilie und damit zahlt er eben nicht nur in die eigene Tasche sondern eben auch Jahrzehnte lang Zinsen in die Taschen der Banken, der Bausparkassen, der Versicherungen usw.


    Bei nüchterner Betrachtung kann schon denknotwendig niemand völlig kostenfrei wohnen. Der Mieter zahlt einen Preis für die Überlassung der Wohnung (plus Nebenkosten), der Eigentümer eine Annuität an die Bank (plus Hausgeld bzw. höhere NK als der Mieter) und selbst wenn die Immobilie abgezahlt sprich lastenfrei ist bleiben für den Eigentümer Hausgeld (und eventuelle Reparaturen und Instandhaltungen). Man kann dann nur die eher überschaubare Marge einsparen, die einem Vermieter der gleichen Immobilie übrig bleibt.


    Für hoch naiv halte ich - vor dem Hintergrund des hier Gesagten -

    Insofern bin ich höchst skeptisch, ob das Eigenheim auch für meine Generation eine gute Altersvorsorge sein wird.

    (wobei ich "Eigenheim" gegen "Wohneigentum" tauschen würde)


    allerdings die Vorstellung, daß zu Mieten immer und generell besser wäre. Siehe schon meinen Beitrag Nr. 26 mit der allein seit 1988 - jedenfalls hier vor Ort - von 710 DM kalt auf aktuell 2.230 Euro kalt gestiegenen Miete (2 ZKBB versus 3 ZKBB). Dutzende weitere Beispiele könnte ich sofort nennen.


    Die Freundin eines Kumpels hat gerade (aus Hamburg kommend) hier eine 2 ZKBB mit 60 qm angemietet für schlanke 2.000 Euro kalt (dann kommen dann noch NK und Garage drauf). Zugegebenermaßen mit einem sehr schönen Ausblick (16. Etage) - das bleibt aber dennoch eine 2 ZKBB mit 60 qm ...


    Die meisten Mieter hier bedauern längst und sehr intensiv nicht wenigstens vorausschauend damals eine nette altersgerechte und kompakte Wohnung (zentrale gute Citylage, Balkon, Aufzug im Haus, TG im Haus usw.) erworben und vermietet zu haben, in die man nun umziehen könnte und "nur" noch das Hausgeld anfallen würde. Eine solide HV vorausgesetzt wäre nach 20 oder 30 Jahren auch längst eine ausreichende Instandhaltungsrücklage der EG-Gemeinschaft angesammelt. Selbst für normale Wohnungen (also von Wohntürmen ganz abgesehen) in guten Lagen beträgt dann nämlich der Unterschied zur Miete ab 1.500 Euro monatlich aufwärts ... Für nicht ganz wenige GRV-(Zwangs)Mitglieder könnte das schon glatt eine komplette monatliche Rente sein ...



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen meine Gegend betreffend.

  • allerdings die Vorstellung, daß zu Mieten immer und generell besser wäre. Siehe schon meinen Beitrag Nr. 26 mit der allein seit 1988 - jedenfalls hier vor Ort - von 710 DM kalt auf aktuell 2.230 Euro kalt gestiegenen Miete (2 ZKBB versus 3 ZKBB). Dutzende weitere Beispiele könnte ich sofort nennen.


    Die Freundin eines Kumpels hat gerade (aus Hamburg kommend) hier eine 2 ZKBB mit 60 qm angemietet für schlanke 2.000 Euro kalt (dann kommen dann noch NK und Garage drauf). Zugegebenermaßen mit einem sehr schönen Ausblick (16. Etage) - das bleibt aber dennoch eine 2 ZKBB mit 60 qm ...


    Das ist natürlich Quatsch. Die Wohnung ist so teuer, weil sie im 16. Stock mit top Aussicht liegt. Egal ob 50, 60 oder 70qm. Und die Inflationierung von 350 Euro auf 2230 liegt weit unter dem des Aktienmarktes. Man muss halt alles im Verhältnis sehen. Als meine Vermieterin letztes Jahr ein wenig vertreten meinte, dass sie unsere Miete dem Index nach erhöhen muss, habe ich nur geantwortet, dass der Aktienmarkt in dem Jahr um 20% inflationiert hat und das durchschnittliche Dividendenwachstum über dem des Mietanstieges liegt.

    Das Problem ist eher, dass die Geldpolitik die Schere immer weiter auseinander treibt und es die Politik nicht rafft.

  • Die Wohnung ist so teuer, weil sie im 16. Stock mit top Aussicht liegt.

    Ach, wirklich ... ?


    Wie man hier sehen kann, ist das selbst mir als nur interessiertem Laien bewußt

    Selbst für normale Wohnungen (also von Wohntürmen ganz abgesehen)

    (nachträglich gefettet von mir)


    Daher weiß ich nicht, ob eine solche Formulierung da angemessen war

    Das ist natürlich Quatsch.

    ... ?


    Wie auch immer ...

    Das Problem ist eher, dass die Geldpolitik die Schere immer weiter auseinander treibt ...

    Das sehe ich wie Du.

    ... und es die Politik nicht rafft.

    Das sehe ich deutlich differenzierter. Ein großer Teil der Politik versteht weder die Geldpolitik geschweige denn die verteilungspolitischen Folgen samt weiterer Nebenwirkungen einer derart langjährigen ultra-expansiven Geldpolitik wie die der EZB in den letzten 13, 14 Jahren.


    Ein anderer (kleinerer) Teil versteht das zumindest ansatzweise und ein ganz kleiner Teil auch ziemlich vollumfänglich - diesen Gruppen ist es aber mehr oder weniger egal. Zum einen, weil sie davon selbst kaum bis gar nicht betroffen sind zum anderen, weil eben gilt "Not kein Gebot". A la Mario Draghi "Whatever it takes" also "koste es, was es wolle" ... um den Euro zu retten.


    Kollateralschäden und Nebenwirkungen - von denen man zudem selbst kaum bis gar nicht betroffen ist - werden da billigend in Kauf genommen.



    Nur meine persönliche Sicht.

  • Könnten wir jetzt wieder von Immobilienmarkt im Allgemeinen und persönlichen Erfahrungen im Rhein-Main Gebiet im Speziellen wieder zum Ausgangsproblem der Threaderöffnerin zurückkommen?

    Hier scheint eine Immobilie eben kein Allheilmittel zu sein - bei 1000€ Überschuss als Alleinerziehende und eben keinem sechsstelligen Eigenkapital wird nun mal keine Kapitalanlage in FFM City rausspringen, sondern maximal eine 3 Zimmer Wohnung in der Provinz.


    Daher sind andere Anlageformen, insbesondere in Hinblick auf die Altersvorsorge vermutlich angebrachter.

  • Kollateralschäden und Nebenwirkungen - von denen man zudem selbst kaum bis gar nicht betroffen ist - werden da billigend in Kauf genommen.


    Joa, ich rege mich nun nicht mehr darüber auf, da mittlerweile mein gesamtes Vermögen in Realanlagen liegt und das einfach mit inflationiert. Die staatliche Hilflosigkeit tut aber mittlerweile weh.

  • Joa, ich rege mich nun nicht mehr darüber auf, da mittlerweile mein gesamtes Vermögen in Realanlagen liegt und das einfach mit inflationiert.

    Zum einen kann man das natürlich (sozusagen als "finanzielle Selbstverteidigung" bzw. "finanzielle Notwehr") durchaus so sehen und auch angehen. Das ist aber nur die (subjektive) Mikrosicht. Das ändert aber leider nix an der traurigen (objektiven) Makrosicht samt den durch eine derartige Geldpolitik ausgelösten sonstigen Kollateralschäden, Nebenwirkungen, Verzerrungen, Fehlallokationen usw.


    Zum anderen würde ich (persönlich) niemals empfehlen nur - sprich einzig - auf "Realanlagen" zu setzen. Dazu ist (und war auch früher schon) die Gesamt-Gemengelage zu unübersichtlich. Auch wenn ich für meinen Teil ebenfalls Ende der 90er Jahre die Struktur meiner Asset-Allocation (wegen der damals feststehenden Einführung einer Einheitswährung) signifikant von Nominalwerten Richtung Produktivkapital und Sachwerten verschoben hatte. Allein aus Gründen der Beweglichkeit und Handlungsmöglichkeiten scheint mir aber auch weiterhin ein gewisser Anteil an schnell verfügbaren Nominalwerten angezeigt. Wenn auch ein deutlich kleinerer als früher.


    Die staatliche Hilflosigkeit tut aber mittlerweile weh.

    Man könnte staatliche "Hilflosigkeit" beim Thema "Einheitswährung" auch sehr gut durch Hybris und Träume, Wünsche, Illusionen, Realitätsverlust usw. ersetzen.


    Dann muß man aber auch das "mittlerweile" durch die Formulierung "seit einem Vierteljahrhundert" ersetzen ...



    Nur meine ganz persönliche Meinung.

  • Wie man seine Finanzen zielführend handhaben und gestalten soll - ohne die Geldpolitik, die Währungspolitik, die Steuerpolitik, die Finanzpolitik usw. adäquat zu berücksichtigen habe ich allerdings noch nie verstanden ... ?! Das nur am Rande.

    Politisches Risiko im Sinn von Änderungsrisiken zu berücksichtigen, ist schon in Ordnung. Seien es Änderungen am Steuersystem oder eine Sanierungspflicht für Immobilien. Lange Diskussionen über Dinge, die man nicht ändern kann (z.B. Geldpolitik) bringen einen aber nicht weiter.


    Sparkassen sind aber auch schon Banken (wenn auch öffentlich-rechtliche) so wie die genossenschaftlichen Banken und privaten Banken auch ... ?!

    Irgendwie sind mir auf dem Weg vom Kopf zu den Fingern drei Buchstaben abhandengekommen, ich meinte die Bausparkassen.

    Wie dem auch sei...Immobilien sind bei weitem nicht der Selbstläufer, für den ihn viele halten und neben dem Survivorship-Bias der erfolgreichen Baby-Boomer (ein Immobilienkauf in den 30ern war eher kein tolles Geschäft...) gibt es eine ganze Branche, die gut davon lebt, die Kosten fürs Eigenheim kleinzurechnen. Es ist ja auch einfach, denn die meisten vergleichen nur die Rate mit der Kaltmiete, ignorant gegenüber der Tatsache, dass der Käufer 20% Eigenkapital mitbringen sollte, ca. 10% Kaufnebenkosten unwiderruflich versenkt und die Kaltmiete auch Instandhaltungsrücklagen u.ä. enthält. Das böse Erwachen kommt meistens, wenn die Gemeinde nach einigen Jahrzehnten Anliegerbeiträge für die Straßensanierung fordert, das Dach undicht wird oder auf diese neumodischen Energiesparhäuser umgestellt werden soll.

    Mieten ist natürlich nicht in allen Fällen besser und Wohneigentum (egal ob jetzt als Haus oder Wohnung) ist natürlich sehr viel mehr als nur ein paar Steine. Man sollte aber die emotionale Komponente nicht mit der finanziellen vermischen.

  • Lange Diskussionen über Dinge, die man nicht ändern kann (z.B. Geldpolitik) bringen einen aber nicht weiter.

    Man kann sich und seine Mittel aber doch, wenn man es schon nicht verhindern oder auch nur ändern kann, wenigstens darauf einstellen ... ?!


    Vorab (bezüglich seiner Mittel) Überlegungen anzustellen zu einer kommenden "Währungsreform" (statt der DM dann das Experiment einer Einheitswährung mit ganz unterschiedlichen teilweise disparaten Ländern, einige davon noch dazu traditionelle Weichwährungsländer) sowie auch zu einer absehbaren sehr langen "unkonventionellen" Geldpolitik (man wird übrigens sehen, ob diese wirklich an ihr Ende gekommen ist - da reicht schon der Blick allein auf das aktuelle italienische und das französische Haushaltsdefizit samt deren Staatsverschuldung ...) - hat mich jedenfalls finanziell gesehen sehr wohl "weiter gebracht".


    Bei dem Thema "Wohneigentum" haben wir vermutlich eine ganz ähnliche Sicht - aber einen leicht anderen Blickwinkel samt in Nuancen etwas anderer Gewichtung.


    Das sehe ich beispielsweise ebenso (wie schon zuvor ausgeführt)

    gibt es eine ganze Branche, die gut davon lebt, die Kosten fürs Eigenheim kleinzurechnen.

    Allerdings sind hier meine Erfahrungen gänzlich anders (jedenfalls meine Region betreffend)

    Das böse Erwachen kommt meistens, wenn die Gemeinde ...

    Hier kam nämlich das "böse Erwachen" schlicht über den Mangel an Wohnraum und/oder die unbegrenzte Zuwanderung (befeuert zusätzlich durch eine lange Phase von Null- und sogar Negativzinsen; was eine Null vor dem Komma bei Immobiliendarlehen für die Immobilienpreise bedeutet, muß man einer "Koryphäe" wie Dir sicherlich nicht darlegen) in die Region zustande; siehe daher schon hier

    Die meisten Mieter hier bedauern längst und sehr intensiv nicht wenigstens vorausschauend damals eine nette altersgerechte und kompakte Wohnung (zentrale gute Citylage, Balkon, Aufzug im Haus, TG im Haus usw.) erworben und vermietet zu haben, in die man nun umziehen könnte und "nur" noch das Hausgeld anfallen würde. Eine solide HV vorausgesetzt wäre nach 20 oder 30 Jahren auch längst eine ausreichende Instandhaltungsrücklage der EG-Gemeinschaft angesammelt. Selbst für normale Wohnungen (also von Wohntürmen ganz abgesehen) in guten Lagen beträgt dann nämlich der Unterschied zur Miete ab 1.500 Euro monatlich aufwärts ... Für nicht ganz wenige GRV-(Zwangs)Mitglieder könnte das schon glatt eine komplette monatliche Rente sein ...

    Ganz unabhängig von der Tatsache, daß im Ergebnis - nach allen mir bekannten Untersuchungen jedenfalls - Eigentümer-Haushalte i.V.z. Mieter-Haushalten am Ende die deutlich wohlhabenderen sind. Was nicht zuletzt auch am Zwangsspareffekt einer Immobilie liegen dürfte.


    Ein diszipliniert durchgehaltener Aktiensparplan über drei oder vier Jahrzehnte hinweg dürfte vermutlich (Ergebnisse der Vergangenheit stellen keine Garantien für die Zukunft dar) die rein finanziell lukrativere Variante sein, wenn denn die unvermeidlichen Schwankungen aus- bzw. durchgehalten werden. Die Frage bleibt: Welcher Anteil der Anleger zieht das über die Jahrzehnte hinweg komplett und diszipliniert durch ?


    Ob da Finanzforen im Internet (wie dieses; mit vielen überzeugten "ETF-Sparbüchsen") einen wirklich repräsentativen Durchschnitt der deutschen Bevölkerung abbilden, wage ich eher zu bezweifeln.


    im übrigen:

    Man sollte aber die emotionale Komponente nicht mit der finanziellen vermischen.

    Das habe ich noch nie praktiziert - sondern stets darauf hingewiesen, daß man da gar nix "vermischen" muß oder kann, weil das Thema (Wohneigentum) denknotwendig immer eine Melange aus "Lebensstil/Konsum" und "Finanzen/Investment" darstellt (lediglich mit im Einzelfall jeweils unterschiedlicher Gewichtung; vorhanden sind aber so gut wie immer beide Elemente).


    Nur meine ganz persönliche Meinung.

  • Ganz unabhängig von der Tatsache, daß im Ergebnis - nach allen mir bekannten Untersuchungen jedenfalls - Eigentümer-Haushalte i.V.z. Mieter-Haushalten am Ende die deutlich wohlhabenderen sind. Was nicht zuletzt auch am Zwangsspareffekt einer Immobilie liegen dürfte.

    Wobei man hier Äpfel mit Birnen vergleicht. Unter den Mietern gibt es viele, die gerne eine Immobilie hätten, aber mangels Bonität keinen Kredit bekommen. Die sind ganz ohne Zwangsspareffekt vom Tag 1 an weniger wohlhabend. Ohne Gruppierung nach Einkommen sind derartige Studien für die Tonne.

    Dazu schaut das immer in die Vergangenheit. Vor 20-30 Jahren war die Börse hierzulande als Kapitalanlage noch unbedeutender als heute. Günstige ETF waren noch kein Begriff. Depots waren teuer. Im Blick nach vorne muss man diese Änderungen berücksichtigen.

  • Ohne Gruppierung nach Einkommen sind derartige Studien für die Tonne.

    Interessantes Thema. Wurde jüngst bei unserem Börsen-Stammtisch auch diskutiert (obwohl der Treff ja Börsen (!) Stammtisch heißt, dürfte bei den meisten eine Vermögensbilanz ergeben, daß der (eindeutige) Schwerpunkt (in Zahlen gemessen) nicht bei Aktien sondern bei Immobilien (eigengenutzte plus vermiete) liegt ...


    Frage war: Sind die nun (halbwegs) wohlhabend, weil sie Immobilien haben sprich mit/durch Immobilien wohlhabend geworden - oder haben die schlicht Immobilien, weil sie (schon) halbwegs wohlhabend waren bzw. sind ... ?!

    Wobei man hier Äpfel mit Birnen vergleicht.

    Kann man so sehen.


    Wobei der - gerade eigengenutzten Immobilien - immanente "Zwangsspareffekt" nicht unterschätzt werden sollte. Habe dies in praktisch allen Kreisen schon zig Mal erlebt: Die Leute reden über alle möglichen finanziellen Pläne, Anlageklasse, Strategien etc. pp. - ein, zwei, drei oder auch fünf oder sogar 10 Jahre später hatten viele davon in praxi nix umgesetzt oder die Pläne mehrfach wieder geändert oder ganz ausgesetzt (manchen war auch schlicht "das Leben dazwischen" gekommen und/oder ihr eigenes (Konsum)Verhalten). Der Faktor Kontinuität via Disziplin (ob nun eine freiwillige oder erzwungene) kann - aus meiner Sicht und gerade beim Thema "Finanzen" - kaum hoch genug eingeschätzt werden.


    Und, wie schon an anderer Stelle geschrieben: Finanzforen im Internet sind vermutlich ähnlich "repräsentativ" für die Gesamtbevölkerung - wie andere "Special-Interest" Foren zu Autos, Oldtimern, Uhren usw. auch ?! Nämlich vermutlich eher kaum bis gar nicht ... ?!

    Unter den Mietern gibt es viele, die gerne eine Immobilie hätten, aber mangels Bonität keinen Kredit bekommen. Die sind ganz ohne Zwangsspareffekt vom Tag 1 an weniger wohlhabend.

    Das ist unstrittig so.

    Dazu schaut das immer in die Vergangenheit.

    Haben die meisten solcher Studien zur Vermögensentwicklung so an sich.

    Vor 20-30 Jahren war die Börse hierzulande als Kapitalanlage noch unbedeutender als heute. Günstige ETF waren noch kein Begriff. Depots waren teuer.

    Logisch. Die entscheidende Frage wäre nur, ob das auch wirklich sprich signifikant etwas am Finanzverhalten - in dem Fall der Aktienquote - geändert hat ?!


    Um mal den von Dir avisierten Zeitraum zu nehmen (20-30 Jahre). Erinnere mich an eine Statistik (meine das war sogar vom Deutschen Aktien Institut (DAI)), nach der die Aktionärsquote über das ca. letzte Vierteljahrhundert sogar deutlich gesunken ist ... (um die 10% (meine 9,7%) im Jahr 2000 - auf aktuell nur noch 6,7% ...). Selbst wenn zu den direkten Aktionären noch die anderen in Aktien investierten Leute (via Fonds) hinzugerechnet werden, soll die Quote von 18,5% im Jahr 2000 auf aktuell 17,1% ebenfalls gesunken sein ... Deckt sich übrigens mit den Aussagen diverse Banker, daß die Aktienquote (gesamt) in Deutschland seit Jahrzehnten deutlich < 20% liegt.

    Im Blick nach vorne muss man diese Änderungen berücksichtigen.

    Sollte die mir erinnerlichen Zahlen stimmen, hat sich jedenfalls da über das letzten immerhin Vierteljahrhundert hinweg praktisch nix bewegt - und wenn, dann bei der Aktienquote nach unten.


    Insoweit wage ich zu bezweifeln, daß es dem Thema dienlich und hilfreich ist, wenn führende Politiker stolz verkünden ihr Geld liege auf dem "Sparbuch" (Olaf Scholz) oder den im Rahmen einer "Rentenreform zaghaft-homöopathischen Ansatz einer kapitalgedeckten Rente als "Casino-Rente" verunglimpfen (Sahra Wagenknecht). Das wäre aber ein anderes (trauriges) Thema.



    Nur meine ganz persönliche Meinung - basierend auf langjährigen Beobachtungen und Erfahrungen.