ETFs Risiken

  • Wie sieht es mit den Risiken bei ETF Fonds aus . Beispiel: Ich kaufe bei der Comdirekt ETF Fonds . Die Comdirect geht Pleite . Was passiert mit meinen Anteilen an den Comdirectetfs ?? wie sieht es mit dem Emittentenrisiko aus ?? Sind dann meine ETFs die von der Comdirect herausgegeben wurden auch wertlos ? :(?(

  • Fonds sind sog. Sondervermögen und sind nicht Teil der Insolvenzmasse. Es gibt im übrigen keine Comdirect ETFs, sondern Comdirect bietet diese an, von unterschiedlichen Fondsgesellschaften, gelagert sind diese außerhalb der Comdirect..


    Steht ungefähr auf der Mitte dieser Seite http://www.finanztip.de/indexfonds-etf/


    Dort steht auch dass es trotzdem Risiken durch Wertpapierleihe und Swapgeschäfte gibt. Ferner besteht natürlich die gleichen grundsätzlichen Risiken wie bei Aktien, dass durch Fehlentscheidungen des Managements, allgemeine Wirtschaftsentwicklung, ... ein dratischer Wertverlust bis auf 0 erfolgen kann, auch wenn dies durch die Vielzahl der im Fonds abgebildeten Unternehmen extrem unwahrscheinlich ist.

  • Fonds haben konkrete Aktien/Anleihen zur Grundlage der Preisbildung. ETF bilden Markt nach - damit ist m.E. eine "Blasenbildung" d.h. Differenz zwischen innerem und äußerem Wert moglich. Da könnte es noch Überraschungen geben.

  • Dem Markt liegen ja in der Regel auch konkrete Aktien zugrunde. Ein ETF auf den EuroStoxx 50 hält (bei physischer Nachbildung) üblicherweise diese 50 Aktien und unterscheidet sich dann nicht von einem Fonds. Es gibt dann auch keine Differenz zwischen inneren und äußeren Wert.


    Die Problematik von innerem und äußerem Wert ergibt es eher bei Fonds, die (aus welchen Gründen auch immer) geschlossen wurden. Bei den offenen Immobilienfonds kam es anfänglich zu massiven Kursabschlägen beim Handel über die Börse. Der äußere Wert war also deutlich niedriger als der innere Wert (wenn man mal unterstellt, dass dieser korrekt ermittelt wurde - aber das ist ein anderes Thema). Wenn hingegen ein Fonds wegen zu großer Nachfrage für Neuanleger geschlossen wird, kann es gut sein, dass an der Börse ein höherer Preis als der NAV bezahlt wird, weil es eben Anleger gibt, die den Fonds unbedingt haben wollen. In England ist das sehr oft der Fall bei den closed-end-funds.

  • Und der extreme Unterschied zwischen Aktien-Fonds und ETF sind die Verwaltungskosten. Wieso ? Arbeiten bei einem Fonds die teuren Arbeitskräfte und beim ETF....? M.E. sind bei ETF viele "Spieler" am Gange mit Sicherung durch die Banken. Solche Handlungsweisen funktionieren nur bei steigenden Märkten - niemals im Crash . Aber Jedem das seine, ich bleibe lieber bei Aktien-Fonds mit "echtem" Sondervermögen.

  • Es gibt nach m.E. folgende Risiken:


    1) Die Depotbank geht pleite
    -> Sie hat deine Wertpapiere lediglich verwahrt und du transferierst sie daher zu einer neuen Bank bzw. neuem Depot.


    2) Die Fondsgesellschaft (Kapitalverwaltungs- bzw. -anlagegesellschaft) geht pleite.
    -> Fondsvermögen ist als Sondervermögen vom Rest getrennt und daher geschützt.


    3) Bei Swap-ETFs geht der Swap-Partner pleite.
    -> Dann muss sich die Fondsgesellschaft einen anderen suchen. Üblicherweise wird die Swap-Differenz ja ausgeglichen wenn sie einen bestimmten Prozentsatz überschreitet (z.B. 10%), und selbst die sind manchmal besichert.


    4) Marktlage geht bergab.
    -> ETFs gehen mit den Indizes mit.
    -> Bei aktiven Fonds könnten die Fondsmanager versuchen, rechtzeitig in "besserlaufende" Posten umzuschichten, z.B. Volkswagen vor Absturz rausnehmen, oder mehr auf sichere Staatsanleihen, Rohstoffe (Gold?), o.ä. setzen, FALLS(!) durch die Fondsanlagestrategie zulässig.


    @Guenter58
    Aktive Fonds sind in der Tat so teuer, weil natürlich die Spezialisten (Fondsmanager & Team) schwergewichtige Entscheidungen treffen müssen, um eine Outperformance des Marktes zu erreichen. Also Stock-Picking und Market-Timing. ETFs machen das nicht, sondern folgen einfach nur dem Index, was auch ein Computer machen kann.
    Schaffen die Manager das, so erhalten die Fonds Bekanntheit und gute Ratings und bekommen wohl Zufluss weiterer Kundengelder. Und manchmal auch eine Erfolgsprämie.
    Allerdings liegen sie durch die (höhere) Gebühr erstmal hinter den ETFs zurück, und müssen entsprechend ein höheres Risiko eingehen, um die ETFs perfromance einzuholen und dann evtl. noch zu überholen.



    PS: Wertpapierleihe ist glaube ich auch ein Risiko. Aber damit kenne ich mich nicht aus.

  • ETF - strategien sind soviel komplixierter als die rel. einfache Anlage in Aktien/Anleihen. Damit sind die besseren und teureren AN nötig - das dennoch die Verwaltungskosten geringer sind erscheint mir einfach unlogisch.

  • Ich bin nicht sicher, ob ich deine Nachfrage richtig verstanden habe.
    Ich versuchs mal so:


    Es ist doch wohl einfacher, dem Durchschnitt einfach nur hinterherzulaufen.
    Das machen ETFs.


    Wenn ich allerdings meinen eigenen Weg gehen will, dann bedeutet das für mich Recherchearbeit / Verantwortung / Entscheidungen treffen. Mit dem Ziel einen besseren Weg zu finden. Es kann aber auch der schlechtere Weg werden. Egal wie es wird, es hat auf jeden Fall Aufwand erfordert, bezahlt in Form meiner Zeit oder der Gebühr für den Fondsmanager.
    Das machen aktive Fonds. Oder man selbst mit der Einzeltitelauswahl.



    Aber egal, ob du "aktiv" oder "passiv" investiert: Beides mal musst du dich entscheiden (und das ist viel wichtiger), wie du dein Vermögen auf die verschiedenen Asset-Klassen verteilst, also *deine* Verteilung auf Sparguthaben, Anleihen, Aktien, Rohstoffe, Immobilien, usw.